monozytäre Leukämie

Akute Myeloische Leukämie (AML) und Akute Lymphatische Leukämie (ALL)

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WerWolf
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Re: monozytäre Leukämie

Beitrag von WerWolf » 31.12.2020, 18:26

Das schönste Weihnachtsgeschenk: Das Allgemeinbefinden meiner Frau (Aphten im Mund, Fissur im After, Nachtschweißattacken) bessert sich, und die Blutuntersuchung bestätigt das subjektive Empfinden: Die Neuproduktion der Erythrozyten übersteigt den Abbau, so daß der Hämoglobinwert wieder steigt. (Die Anstiege im HB-Wert bisher kamen jeweils von einer Erythrozyten-Konzentrat-Transfusion)

WerWolf
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monozytäre Leukämie

Beitrag von WerWolf » 21.12.2020, 17:31

Meine Frau (67) erhielt Anfang September die Diagnose AML. Ich stelle den bisherigen Krankheitsverlauf hier ein, um Tips zu erhalten und - vielleicht - auch damit zu geben:

Anfang 08.20: zunehmende Appetitlosigkeit
07./09.08.20: 2 Ohnmachtsanfälle, zu niedriger Blutdruck (sonst erhöht)
Mitte 08.20: leichtes Fieber, Übelkeit, weiter kein Appetit
30.8.20: Während einer Fahrradtour Schwindel, kurze Bewußtlosigkeit, Sturz glimpflich, Einlieferung in's KH
02.9.20: Diagnose schwere Entzündung oder Leukämie. Typische Infiltration des Zahnfleischs. Entlassung zur ambulanten Weiterbehandlung/genaueren Diagnose in einem Zentrum für Onkologie/Hämatologie
07.9.20: zytologische Blutuntersuchung: Anzeichen sowohl für chronische als auch akute Leukämie
15.9.20: Knochenmarksbiopsie bestätigt den zytolog. Befund. Zur Senkung der Leuko-/Monozyten Syrea 1000mg täglich, Therapie mit Azacitidine ab 21.9. geplant
Diagnose: Akute Myeloische Leukämie (AML), Monozytenleukämie, ehemals FAB M5
- Auf dem Boden einer trilineären Dysplasie der Hämatopoese
- Klassische Blasten 5%; 75% monozytäre Vorläuferzellen
- Karyotyp: 42, XX [20]
- Nachgewiesene Veränderungen (als MRD- oder Verlaufsmarker geeignet); CEBPA (einfach mutiert), DNMT3A, FLT3-TKD, NPM1 (Mutationstyp A), NRAS; keine Veränderungen in folgenden nach ELN für AML relevanten Genen: ASXL1, RUNX1, TP53, FLT3-ITD
16.9.20: Wegen starker Beschwerden am After zum Proktologen. DRUS/TRUS nicht möglich wegen starker Schmerzen. Vermutung: Analfissur
Pickel auf Rücken und Brust sind dagegen (fast) harmlos.
19.9.20: Noteinlieferung in's Krankenhaus mit fast 40° Fieber: eitrige Tonsilitis
Antibiotika-Infusionen und Fiebersenker. Zunehmende Aphten im Mund erschweren die Nahrungsaufnahme weiter. Regelmäßige Schwitzattacken nachts (bis zu 8 )
21.9.20: Schwere Lymhschwellungen an Hals und Rachen, Verdacht Peritonsillarabszess, wird aber von einem HNO-Konsil ausgeschlossen
25.9.20: 7x Azacitidine sowie erste Erythrozytenkonzentrat-Transfusion, weitere am 30.9.)
01.10.20: Entlassung zur ambulanten Weiterbehandlung
09.10.20: 2x Erythrozytenkonzentrat-Transfusion. Beginn Zusatzbehandlung mit Venetoclax
12.10.20: ab heute 400mg Venetoclax täglich
26.10.20: 5x Azacitidine, weitere Verschlimmerung der Aphten im Mund, erneute sehr schmerzhafte Analfissur
04.11.20: wahrscheinlich wegen der fast unmöglichen Nahrungsaufnahme Unverträglichkeit Venetoclax, daher vorerst abgesetzt, um weiteren Gewichtsverlust (bisher > 10kg) möglichst zu vermeiden
12.11.20: 2x Erythrozytenkonzentrat-Transfusion
23.11.20: 5x Azacitidine
16.12.20: wieder Venetoclax 50mg, zusätzlich 3x Posaconazol
Hb-Wert erstmalig wieder leicht gestiegen, Leukozyten ebenfalls, Thrombozyten sogar über Normbereich.
Verlauf der Blutwerte Bild
21.12.20: 3x Azacitidine

Die schlimmsten direkten Auswirkungen der AML sind die Aphten im Mund und die Fissuren im After - wohl beides Folgen der Schleimhautinfiltration. Feste Nahrung kann meine Frau fast gar nicht zu sich nehmen, und selbst Trinken ist mit erheblichen Schmerzen verbunden. Die verordneten Mundspülungen, Schmerz-, Pilz- und Herpesmittel helfen allenfalls kurzfristig. Bei den Fissuren helfen Tannolact-Sitzbäder, zwar langsam, aber immerhin. Bei den Aphten ist keine Wirkung (außer kurzfristiger Schmerzlinderung) erkennbar: Die eine ist noch nicht abgeheilt, da kommt schon die nächste an anderer Stelle. Nach dem Zahnfleisch war die Zunge dran, und jetzt die Innenlippen/-wangen. Die nächtlichen Schwitzattacken treten in Wellen auf, also zwischendrin auch Nächte ohne, aber zunehmend leichter und weniger.

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