Grippeschutzimpfung während Vidaza Therapie?

Akute Myeloische Leukämie (AML) und Akute Lymphatische Leukämie (ALL)

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kh4u
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Lebendimpfstoffe während der Venetoclax Therapie

Beitrag von kh4u » 17.03.2022, 10:40

Hersteller Angaben zur Impfung während einer Venetoclax Therapie:

Die Sicherheit und Wirksamkeit einer Immunisierung mit attenuierten Lebendimpfstoffen während oder nach einer Venetoclax-Therapie wurde nicht untersucht. Lebendimpfstoffe sollten während der Behandlung und danach bis zur Erholung der B-Zellen nicht verabreicht werden.

Was sind Lebendimpfstoffe?

Lebendimpfstoff enthalten Erreger, die sich zwar noch vermehren können, also „lebensfähig“ sind, aber deren krankmachenden Eigenschaften abgezüchtet wurden. Man spricht hier auch von sogenannten attenuierten Erregern. Beispiele sind Impfstoffe gegen Mumps, Masern und Röteln.

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Re: Grippeschutzimpfung während Vidaza Therapie?

Beitrag von WerWolf » 25.10.2021, 15:15

Der Onkologe rät meiner Frau vorerst noch von eine Grippeschutzimfpfung ab: Dazu sei das Blutbild nach der Induktionstherapie noch zu erholungsbedürftig, obwohl Neutros, Leukos und Monos bereits wieder im Normbereich angelangt sind.

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Re: Grippeschutzimpfung während Vidaza Therapie?

Beitrag von WerWolf » 18.10.2021, 20:40

Dieselbe Frage hat meine Frau heute einem Arzt in der UKK/Onkologie gestellt: Grippeschutzimfung sinnvoll bei drastisch eingeschränkter Immunabwehr? Da hat er erstmal gepaßt - will sich schlau machen: Ja, Corona-Schutzimpfung war klar, da mRNA-Wirkstoff, also keine abgeschwächten Lebendviren wie bei "normalen" Impfungen, aber Grippeschutzimpfung ...????
Leider haben wir heute bei der "Haftentlassung" meiner Frau vergessen, nachzufragen. Das werden wir am Freitag in der Ambulanz nachholen.

kh4u
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Grippe & Corona Booster Impfung während Vidaza Therapie

Beitrag von kh4u » 05.10.2021, 15:48

Gestern habe ich mich während meiner Vidaza Therapiepause gegen Grippe impfen lassen und hatte trotz meines geschwächten Immunsystems bisher keine Probleme.

Zur Corona Booster Impfung möchte ich aus der SWP vom 4.10.21 zitieren:
3. Impfung Corona: Stiko bestätigt Empfehlung
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Corona-Auffrischungsimpfungen bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Eine Empfehlung für die sogenannten Booster nach Altersgruppen gebe das Gremium derzeit noch nicht, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens und bestätigte damit einen Bericht der Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag).
Bei der Stiko-Empfehlung geht es laut Mertens um:
Menschen mit Immundefekten oder Erkrankungen, bei denen das Immunsystem medikamentös herunterreguliert wird
Also etwa bei Autoimmunerkrankungen oder nach einer Transplantation.
Es soll aber innerhalb dieser Gruppen je nach Ausmaß der Immunsuppression differenziert werden, sagte Mertens der Deutschen Presse-Agentur. So solle sich der Zeitpunkt der Impfung danach richten, wie weit das Immunsystem geschwächt sei.
Gültig werde die aktuelle Empfehlung, sobald sie veröffentlicht sei, sagte Mertens, er rechne damit in einigen Tagen. Das übliche Verfahren mit Stellungnahmen verschiedener Institutionen und Experten sei bereits gelaufen.

Parallele Grippeimpfung zur Corona-Impfung - das empfiehlt die Stiko aktuell
Am Freitag, den 24.09.2021 hat die Stiko auch eine Empfehlung abgegeben, was die parallele Impfungen gegen Corona und Grippe betrifft. Nach der aktuellen Empfehlung der Ständigen Impfkomission kann beides an einem Termin erfolgen. Geraten wird dabei zu einem Zeitpunkt ab Oktober. Voraussetzung sei, dass es sich beim Influenza-Vakzin um einen Totimpfstoff handele, teilte die Stiko mit.

Stiko: Influenza-Totimpfstoff bei paralleler Grippe-Impfung zur Corona-Impfung
Totimpfstoffe enthalten inaktivierte Viren oder Bestandteile der Viren. Bei den in Deutschland zugelassenen Influenza-Impfstoffen für Kinder und Erwachsene handelt es sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts meist um Totimpfstoffe. Zuvor hatten sich bereits der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens und der Hausärzteverband für gleichzeitiges Impfen ausgesprochen.

Parallel-Impfungen ohne Abstand, aber nicht in den selben Oberarm
Zwischen Covid-19-Impfungen und auch allen anderen Totimpfstoffen muss damit nicht mehr zwingend ein Impfabstand eingehalten werden. Voraussetzung sei, dass eine Indikation zur Impfung sowohl gegen Covid-19 als auch andere Erkrankungen bestehe, hieß es. Parallel-Impfungen sollten aber nicht in denselben Oberarm erfolgen, sondern verteilt auf unterschiedliche Gliedmaßen.

Zitat aus Zeit Online vom 04.10.21:
Ema empfiehlt Boosterimpfung für Immungeschwächte
Die Europäische Arzneimittelbehörde rät Menschen mit einem geschwächten Immunsystem zur Auffrischungsimpfung.
Die dritte Dosis könne 28 Tage nach der zweiten folgen.
Ich werde mich während meiner nächsten Vidaza Therapiepause um die Booster-Impfung bemühen.

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Re: Grippeschutzimpfung während Vidaza Therapie?

Beitrag von WerWolf » 16.06.2021, 19:12

Eher ein Nachtrag: Auch die 2. Impfung mit Biontek hat meine Frau problemlos "weggesteckt" - außer dem unwilligen Trizeps am nächsten Tag. Auch in den drei Wochen danach: keine besonderen Vorkommnisse. Off Topic: Ich habe vor genau einer Woche meinen zweiten Pieks bekommen - ohne daß diesmal der Trizeps gemuckt hat, und am nächsten morgen Tennis gespielt - mit Aufschlag von oben!

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Re: Corona-Schutzimpfung während Vidaza Therapie?

Beitrag von kh4u » 16.06.2021, 09:24

Zitat aus dem britischen Guardian vom 16.06.21:
Neues Medikament reduziert Todesfälle bei Patienten, die keine Covid-Antikörper haben

Studie der Universität Oxford zeigt, dass ein Cocktail aus künstlichen Antikörpern die Zahl der Todesfälle um ein Fünftel reduziert

Prof. Sir Peter Horby, leitender Prüfarzt der Recovery-Studie
Prof. Sir Peter Horby, leitender Prüfarzt der Recovery-Studie, die ein drittes Medikament gefunden hat, das das Coronavirus selbst und nicht die daraus resultierende Entzündung bekämpft.
Sarah Boseley Gesundheitsredakteurin
Wed 16 Jun 2021 06.00 BST

Zuletzt geändert am Wed 16 Jun 2021 06.02 BST

Ein neues Medikament wurde gefunden, um Covid Todesfälle um ein Fünftel unter den kränksten Patienten im Krankenhaus zu reduzieren und könnte die offizielle Praxis ändern, so dass jeder Patient mit Coronavirus einen Antikörpertest haben wird, bevor sie aufgenommen werden.

Die Recovery-Studie an der Universität Oxford hat ein drittes Medikament gefunden, das Covid-Patienten helfen kann, sich im Krankenhaus zu erholen - aber dieses ist das erste, das das Virus selbst bekämpft und nicht die Entzündung, die sich in den späteren Stadien der Krankheit entwickelt.

Die von Regeneron entwickelte monoklonale Antikörperkombination wirkt bei denjenigen Patienten, die keine Antikörper als Reaktion auf die Infektion mit dem Coronavirus entwickeln. Ohne Behandlung sterben 30 % von ihnen, verglichen mit 15 % der Patienten, die eine Antikörperreaktion auf das Virus haben.

"Es ist wirklich wichtig", sagte der gemeinsame leitende Prüfarzt von Recovery, Prof. Sir Martin Landray. "Was wir gefunden haben, ist, dass wir jetzt eine antivirale Behandlung, in diesem Fall diese Antikörper, bei Patienten einsetzen können, die eine Chance von eins zu drei haben, unbehandelt zu sterben, und wir können dieses Risiko für sie reduzieren, und das eröffnet den ganzen Bereich zukünftiger Behandlungen, die auf das Virus abzielen."

Das Medikament von Regeneron ist ein Cocktail aus zwei im Labor hergestellten monoklonalen Antikörpern, Casirivimab und Imdevimab, die an zwei verschiedene Stellen des Spike-Proteins des Coronavirus binden und so das Eindringen des Virus in die Zellen blockieren. In den USA gab es kleine Studien, die eine gewisse Wirksamkeit bei Menschen zeigten, die den Antikörper frühzeitig erhielten, um zu verhindern, dass sie krank genug für ein Krankenhaus werden.

Donald Trump erhielt eine Einzeldosis, als er während seiner Amtszeit als Präsident an Covid-19 erkrankte, und es wurde später in den USA zugelassen, allerdings noch nicht in Europa oder Großbritannien.

Krebspatienten, deren Immunsystem durch die Behandlung erschöpft sein kann, erzeugen möglicherweise keine Antikörperreaktion. Die Forscher sagten jedoch, dass es nicht offensichtlich ist, wer sonst noch keine Antikörper hat, obwohl er infiziert ist. In ihrer Studie mit 9.785 hospitalisierten Covid-Patienten hatten 30 % keine Antikörper gegen das Virus. Die Hälfte hatte Antikörper und der Status des Rests war unbekannt.

In der Studie konnten die Todesfälle bei denjenigen, die selbst keine Antikörper hatten, von 30 % auf 24 % reduziert werden - das rettete sechs Leben von 100 Patienten. Die Verweildauer im Krankenhaus verkürzte sich um vier Tage, und die Wahrscheinlichkeit, an ein Beatmungsgerät angeschlossen zu werden, war geringer. Das Medikament hatte keinen Effekt auf diejenigen, die bereits Antikörper hatten.

Die Wissenschaftler sagten, dass ein Test auf den Antikörperstatus nun zur Norm werden könnte, wenn Menschen mit schwerem Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das Medikament ergänzt das Waffenarsenal gegen die Krankheit - das gleiche Team entdeckte, dass das billige Steroid Dexamethason und das Arthritis-Medikament Tocilizumab ebenfalls Leben retten.
Monoklonale Antikörper: "Große Hoffnung" bei Covid-Behandlungen scheitert an Varianten
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Aber das Medikament ist möglicherweise nur für Menschen in wohlhabenden Nationen verfügbar. Prof. Sir Peter Horby, Leiter der Recovery-Studie, sagte, er halte es für einen Skandal", dass die monoklonalen Antikörper-Medikamente, von denen es einige seit 30 Jahren gibt und die in reichen Ländern zur Behandlung von rheumatoider Arthritis und Krebs eingesetzt werden, in Entwicklungsländern nicht verfügbar seien.

Sie hatten seit einigen Monaten versucht, einen anderen monoklonalen Antikörper in den internationalen Arm der Recovery-Studie zu bringen. "Dies ist ein Medikament, das seit 20 Jahren lizenziert ist. Wir können es im Ausland nicht einsetzen, weil es unerschwinglich ist. Und es wird in diesen Ländern nicht hergestellt und nicht vermarktet", sagte er.

Er hofft, dass die Ergebnisse der Studie dazu führen, dass dies dringend geändert wird. "Es muss wirklich Initiativen geben, um diese Medikamente zugänglich zu machen ... man muss die Herstellung ausweiten, und sie müssen bezahlbar sein", sagte er.

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Re: Corona-Impfung während Vidaza Therapie?

Beitrag von kh4u » 09.05.2021, 12:07

Man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben.
Am 5. Tag nach der zweiten Corona-Impfung mit Biontech stellten sich leichte Erkältungssymtome ein.
Mich fröstelte es und ich hatte ein großes Wärmebedürfnis, kein Schüttelfrost, kein Fieber.
Ich habe eine Nacht auf der Heizmatte geschlafen und dann war es auch bald wieder gut.

Also nicht groß der Rede wert, aber ich wollte es erwähnen.

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Re: Corona-Schutzimpfung während Vidaza Therapie?

Beitrag von kh4u » 06.05.2021, 11:52

Auch meine zweite Corona Impfung mit Biontech vor vier Tagen verlief ohne besondere Vorkommnisse.

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Re: Grippeschutzimpfung während Vidaza Therapie?

Beitrag von WerWolf » 19.04.2021, 17:29

Anläßlich der Blutkontrolle heute wurden offensichtlich alle "Spender" nach ihrer Impfwilligkeit gefragt. Meine Frau wurde nach dem Vorliegen ihrer Blutwerte zum Arzt gebeten: Dringende Empfehlung zur möglichst raschen Impfung: Das Blutbild stehe dem in keiner Weise entgegen - auch nicht gegen Astra Zeneca, nur nicht während der Azacitidine-Woche.
Anruf beim Hausarzt: Morgen gibt's bereits die erste Dosis Biontec!

Bis jetzt (6h nach Impfung) keine "besonderen Vorkommnisse", außer einem leichten Schmerz an der Einstichstelle.

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Re: Corona-Schutzimpfung während Vidaza Therapie?

Beitrag von kh4u » 12.04.2021, 08:01

Meine Corona-Impfung mit Biontech verlief gestern ohne Probleme.
Ich will damit den AML Patienten Mut machen, die vielleicht noch besorgte Zweifel haben.

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Venetoclax und Azacitidine vorerst abgesetzt

Beitrag von WerWolf » 11.03.2021, 16:51

im falschen Thread gepostet, daher hier gelöscht.

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Re: Grippeschutzimpfung während Vidaza Therapie?

Beitrag von WerWolf » 03.03.2021, 17:24

jan hat geschrieben:
02.03.2021, 20:16
... gehört sie nach der aktuell gültigen CoronaImpfV Paragraph 3 Ziffer 2d der Impfgruppe 2 an
Du hast recht - meine Frau und ich können also zusammen einen Impftermin machen. Ich hatte nur die Highlights gelesen - da findet §3 2d ff keine Entsprechung.

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Re: Corona-Schutzimpfung während Vidaza Therapie?

Beitrag von kh4u » 02.03.2021, 21:13

Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder, naja, kleine Wunder.
Heute erhielt ich auf dem Postweg die Einladung der Senatsverwaltung für Gesundheit mit der Einladung zur Corona-Impfung und dem Terminbuchungscode.
Damit konnte ich problemlos online über das Portal Doctolib das gewünschte Impfzentrum und damit den gewünschten Impfstoff von Biontech wählen und Termine für die erste und zweite Impfung wählen, die in die Terminplanung meiner Vidaza-Therapie passen.
Ich nehme also mein Kopfschütteln zurück und bin soweit zufrieden.
:D

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Re: Grippeschutzimpfung während Vidaza Therapie?

Beitrag von jan » 02.03.2021, 20:16

Hallo WerWolf,

Nein, wenn Deine Frau AML hatte, gehört sie nach der aktuell gültigen CoronaImpfV Paragraph 3 Ziffer 2d der Impfgruppe 2 an. Dies gilt für alle Patienten mit hämatologischen Krebserkrankungen, egal wie lange die Remission schon besteht - der Teilsatz der Einschränkung auf 5 Jahre Remissionsdauer/Heilungsbewährung bezieht sich nur auf Patienten mit soliden Tumoren.

https://www.bundesgesundheitsministeriu ... 021_V1.pdf

Viele Grüße
Jan

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Re: Grippeschutzimpfung während Vidaza Therapie?

Beitrag von WerWolf » 02.03.2021, 19:14

Genau das meinte ich, wußte nur nicht, daß Du wie ich zu den > 70ern gehörst. Meine Frau ist 67 - ihr nutzt die Bescheinigung auch nichts, da lt. Impfverordnung in die Gruppe 2 außer den > 70jährigen nur Personen mit Trisomie (Down-Syndrom), Demenz oder geistiger Behinderung sowie nach Organtransplantation gehören.

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