Leukämie und Kreuzfahrt

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myrtle

Re: Leukämie und Kreuzfahrt

Beitrag von myrtle » 01.12.2017, 09:07

Hallo und danke für die Antwort.

Mir geht es gar nicht in erster Linie um die Infektionsgefahr. Mein Sohn ist schon länger Immunsuppressiva frei und es geht ihm schon so gut, dass er eingeschult werden konnte. Klar - Infektionsgefahr ist immer ein Thema in den ersten Jahren, aber damit kann man umgehen und sich vernünftig verhalten. Trotzdem ist der Hinweis mit den Novoviren sehr gut. daran hatte ich nicht gedacht. Da die Kreuzfahrt eine wäre, bei der man jeden 2. Tag an Land geht, wäre es immer möglich ziemlich schnell ein Krankenhaus zu erreichen.
Mir geht es vielmehr darum, das ich beim Googeln erfahren habe, dass, ich zitiere: "Rußpartikel aus Dieselmotoren mit der Giftigkeit von Asbest gleichzusetzen sind und aus gesundheitlichen Gründen zurzeit auf keinem einzigen Kreuzfahrtschiff Urlaub ratsam ist....Ein zusätzliches Problem sei, dass alle Reeder weiter auf Schweröl als Kraftstoff setzten. „Schweröl enthält Unmengen an giftigen Substanzen, die bei der Verbrennung in die Atemluft gelangen“,... "Crew und Passagiere an Bord werden einer Konzentration von Luftschadstoffen ausgesetzt, die weit über dem Niveau stark befahrender Straßen liegen", warnt beispielsweise der Lungenfacharzt Dr. Michael Barczok. Er könne keinem Passagier empfehlen, sich lange an Deck eines Kreuzfahrtschiffes aufzuhalten.

Ich mache mir also Gedanken darüber, dass mein Sohn nach der KMT eh ein erhöhtes Krebsrisiko hat und möchte keine andere Krebserkrankung riskieren oder gar einen Rückfall. (Die Rückfallwahrscheinlichkeit bei ihm liegt bei 50%).

Aber ich glaube das posten und Deine Antwort haben mir schon geholfen meine Gedanken zu sortieren. Danke

PMF2SZT
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Re: Leukämie und Kreuzfahrt

Beitrag von PMF2SZT » 30.11.2017, 22:59

Hallo, myrtle.

Sicherlich ist ein Kreuzfahrtschiff ein Ort, wo man gezwungenermaßen mit vielen Menschen zusammenkommen muß, wenn man nicht die ganze Fahrt in seiner Kabine verbringen möchte. Das bringt naturgemäß die Gefahr mit sich, an einem Infekt zu erkranken, und falls eine Epidemie an Bord ausbricht (es gab bereits öfter mal Noroviren), kann die Sache schnell lebensgefährlich werden. Ein weiteres Problem betrifft die Erreichbarkeit einer kompetenten KMT-Ambulanz, falls ein schwerer Infekt auftritt oder die SZT schwerwiegende Komplikationen nach sich zieht (kann durchaus noch mehrere Jahre nach einer SZT auftreten).

Letztendlich würde ich es davon abhängig machen, inwieweit sich das Immunsystem erholt hat. Das kann aber auch Jahre dauern. Außerdem wäre eine Voraussetzung, daß die medikamentöse Immunsuppression beendet wurde. Ich selbst habe mir in den ersten Jahren nach den SZTs zunächst nur Urlaubsorte in der Nähe von KMT-Ambulanzen im Inland, in Österreich, Schweiz, und Südtirol ausgesucht. Inzwischen kommen auch durchaus Urlaubsziele z.B. in Frankreich, Spanien, Portugal, Italien in Frage. Ich persönlich würde ein Kreuzfahrtschiff aus den genannten Gründen dauerhaft ablehnen. Das Risiko wäre mir zu hoch.
Joachim
(2x alloSZT Uniklinik Ulm 2010 + 2012 wg. PMF)
www.LENAforum.de - DAS Forum für die allogene Stammzelltransplantation von Erwachsenen
Förderverein für KMT e.V.

myrtle

Leukämie und Kreuzfahrt

Beitrag von myrtle » 30.11.2017, 21:33

Hallo.
Mein Sohn erholt sich gerade von einer Knochenmarkstransplantation wegen AML. Es geht ihm schon ganz gut und wir wollten mit ihm eine Kreuzfahrt nächstes Jahr machen. Doch jetzt habe ich gelesen, dass die Kreuzfahrtschiffe große Drecksschleudern sind und ganz gesundheit schädlich. Jetzt möchte ich es doch nicht riskieren. Hat jemand sich zu diesem Thema schon mal Gedanken gemacht? Danke.

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