Was sich in einem halben Leben so anstaut...

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Hoffnung_stirbt_zuletzt
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Re: Was sich in einem halben Leben so anstaut...

Beitrag von Hoffnung_stirbt_zuletzt » 12.02.2014, 13:23

Liebe Stau

Das hört sich echt nach viel aufgestautem an. Sofern du keine Freunde hast mit denen du die Gedanken und Gefühle die dich quälen besprechen magst, finde ich den Vorschlag von Britney gut. Finde immer jemand im Umfeld zu haben wäre noch schöner aber eben oft hat man Angst auf den Geist zu gehen mit all seinen Problemen.

Lass dir von Schwiegermüttern keine Vorwürfe machen. Es ist euer Leben und allein ihr müsst wissen was für euch gut ist. Eine Schwangerschaft könnte deinen Gesundheitszustand ja echt gefährden und daher soll sie ihre Egoistischen Forderungen nach Enkelkinder besser für sich behalten.

Wenn dich die Anteilslosigkeit deiner Eltern so enttäuscht, gehe aktiv auf sie zu. Erzähl ihnen wie es um dich steht, du dich fühlst und dass du dir gewünscht hättest, sie würden die Auswirkungen der Diagnose auf dein Leben mit dir tragen. Es ist nie zu spät für Menschlichkeit! Manchmal muss man diese etwas herausfordern. Frag sie nach den Gründen für ihr Schweigen!?

Wünsch dir viel Kraft und dass du den nötigen Halt findest und jemanden dem du dich anvertrauen kannst mit all deinen Sorgen.

Britney
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Re: Was sich in einem halben Leben so anstaut...

Beitrag von Britney » 07.02.2014, 10:26

Hallo Stau,
ich will jetzt für deine Eltern keine Lanze brechen, denn dafür, dass sie dich nicht unterstützen und nicht für dich da sind, gibt es keine Entschuldigung. Ich kann mir nur vorstellen, dass sie selbst mit der Situation überfordert sind. Aber es geht ja hier nicht um deine Eltern, um deinen Freund oder die Eltern deines Freundes und auch nicht um die ignorante Art deiner Ärztin, sondern darum, wie du dich wieder besser fühlen kannst. Hast du schon einmal daran gedacht, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen? Da wird jemand sein, der dir zuhört und der deine Ängste und Sorgen ernst nimmt. Bin mir sicher, dass du dadurch eine Stärkung erfahren kannst.

Stau

Was sich in einem halben Leben so anstaut...

Beitrag von Stau » 06.02.2014, 00:24

Es tut mir leid und ich möchte Niemanden runterziehen, und ich weiß es gibt Menschen die schlechter dran sind, aber ich muss mal was aufschreiben was mich im Moment so beschäftigt. Weil ich Probleme habe damit umzugehen und nicht weiß mit wem ich darüber reden soll...

Dieses Jahr werde ich die Hälfte meines Lebens davon wissen Leukämie zu haben. Ich kann mich aber nicht daran erinnern, wann ich zuletzt von meinen Eltern gefragt wurde, wie es mir geht und wie meine Werte sind. Das Verhältnis zu ihnen ist oberflächlich, vermutlich seit meiner Kindheit, sicher bin ich mir aber nicht. Zumindest bemerkte niemand, dass ich aufhörte Medikamente zu nehmen und Kontrolltermine nicht wahr nahm. Als ich noch bei ihnen wohnte und das Auto für die Termine benötigte.

Innerhalb von 6 Monaten sind zwei meiner Arbeitskollegen an Krebs verstorben.

Die Mutter meines Freundes wünscht sich Enkelkinder. Wenn es nicht natürlich geht, dann als Adoption, aber dazu wären wir inzwischen ja auch zu alt. Wir hätten sie hingehalten, mit der Aussicht das medi absetzen zu können. Es wirkt aber nicht so stark, dass das ginge...

Kürzlich wurde bei ihr ein Tumor gefunden. Frühstadium vielleicht wird alles gut.

Ein paar Wochen später wieder der Vorwurf.

Wie beim ersten mal falle ich in ein Loch, fühle mich nicht in der Lage mit meinem Freund zu Besuch zu fahren, kann es ihm aber nicht sagen. Will ihn nicht belasten. Formuliere in Gedanken böse Briefe an sie.

Ich vertraue meiner Ärztin nicht, kann nicht mit ihr reden. Nach 4 Jahren bin ich mir sicher, dass sie denkt, ich hätte keine Arbeit, mir mache es Spaß immer ewig im Wartezimmer zu sitzen oder vergeblich durch die Gegend zur Praxis zu fahren. Hat sie mich jemals was persönliches gefragt? Ich habe aber Probleme mit Ärzten allgemein, mag nicht auf die Suche gehen.

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