Wie damit umgehen?

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Guest

Re: Wie damit umgehen?

Beitrag von Guest » 14.12.2012, 18:26

Keine Ahnung was ich jetzt noch groß schreiben soll... deswegen mach ich es kurz. Das ganze ist seit heute Morgen vorbei.... :(

Guest

Re: Wie damit umgehen?

Beitrag von Guest » 11.12.2012, 17:40

Wir haben seit heute zumindest mal einen neuen Plan bzw ein Ziel.

Heute Morgen hatten wir ein Gespräch mit dem Arzt gehabt. Ich hab gleich direkt gefragt wieso wir nicht noch einmal eine KMT versuchen. Immerhin haben wir doch das glück einen passenden Spender zu haben. Und er wäre auch sofort bereit noch einmal zu Spenden. Genug Zeit damit er noch einmal Spenden kann wäre auch vergangen. Wieso also nicht das ganze nochmal wiederholen. Er wollte zuerst nichts dazu sagen. Meinte nur, dass er es mit dem Oberarzt besprechen wird und uns dann im laufe des Tages bescheid geben wird.

Nun, gegen Mittag war er dann wieder da. Er meinte es wäre riskant aber nicht ausgeschlossen. Er hatte gesagt, dass wenn man die KMT noch einmal versuchen will, dass dann zuerst die Zahl der Krebszellen herunter muss. Es sind zu viele um eine KMT durchführen zu können. Wenn man darauf hinarbeiten will dann wird das eine harte Zeit. Er meinte, die würden die Dosis der Chemo erhöhen. Man wäre dann schon im Bereich einer leichten Überdosis. Außerdem würde man zusätzlich auf Strahlentherapie setzen. Und beides zusammen... wird nicht schon. Er hat uns die ganzen Nebenwirkungen der Strahlentherapie aufgezählt. Auch das es die Gefahr gibt andere Imunkrankheiten zu bekommen. Aber er meinte, wenn man die KMT versuchen will dann muss die Zahl der Krebszellen irgendwie herunter gehen.

Wir haben es uns lang überlegt und wir haben uns dafür entschieden es zu versuchen. Eine kleine Hoffnung ist immer noch besser als keine Hoffnung.

Guest

Re: Wie damit umgehen?

Beitrag von Guest » 10.12.2012, 17:41

Huhu,
die Vorgeschichte ist schnell erzählt. Das erste mal war sie 5 Monate im Krankenhaus gewesen. Danach wurde sie entlassen und es hieß alle Werte wären normal. Das hat aber nur wenige Wochen angehalten. Nun ist sie wieder seit fast 5 Monaten non Stop im Krankenhaus. Aber es wird halt auch nichts besser. Wenn es mal eine Positive Nachricht gibt das die Werte besser geworden sind... dann wird das ganze beim nächsten Bluttest eigentlich wieder zerstört und es heißt ist wieder alles beim alten. Alles was sie dadurch hat sind halt die Schmerzen der Chemo... schlaflose Nächte... das übliche wie Übergeben etc...

Kurzum ist halt alles ziemlicher Mist. Und das schon seit Monaten. Das mit den Aufgeben war auch irgendwie falsch von mir rüber gebracht. Aufgeben trifft es auch nicht wirklich. Sie will halt einfach das es vorbei ist. Egal wie Hauptsache die Schmerzen sind weg. Es ist halt irgendwie schwer sich damit abzufinden. Ich mein, wie das endet wenn man die Chemo abbricht ist klar... ich kann mich nicht wirklich damit anfreunden und ich will es auch nicht wirklich. Trotzdem habe ich ihr heute gesagt, dass ich ihre Entscheidung akzeptieren werde. Und das ich sie trotzdem weiter unterstütze so gut ich es halt kann. Egal wie sie sich entscheiden tut.

Es ist einfach nur so schwer, wenn man nach Jahren endlich mal das gefunden hat was man immer gesucht hat... und dann soll es dir durch so eine scheiß Krankheit genommen werden... ich kann mich damit irgendwie nicht abfinden das ist alles.


Als wir uns kennengelernt haben, da hat uns niemand mehr als 2 Wochen geben wegen unseren riesen Altersunterschied. Sie ist viel jünger wie ich. Trotzdem haben wir es viel länger geschafft als alle anderen die uns nur wenige Wochen gaben. Da kann jetzt einfach nicht so eine nervige Krankheit daherkommen und das alles beenden... wir hatten noch so viele Pläne.


Aber gut, ich hab ihr gesagt das ich ihre Entscheidung akzeptieren werde und das ich ihr bei stehe also werde ich das auch tun. Egal für was sie sich jetzt auch entscheiden wird...

Thomas55
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Re: Wie damit umgehen?

Beitrag von Thomas55 » 10.12.2012, 14:30

Guest hat geschrieben:
Jetzt nimmt sie die Pillen halt erst mal weiter. Aber wie es weiter gehen soll... keine Ahnung. So wirklich bringen die Pillen ja nichts. Das heißt, es bringt viele Nebenwirkungen aber keine Besserung. Ist schon irgendwie verständlich, dass man den Mut verliert wenn Monatelang einfach nichts positives passiert. Oder wenn es mal etwas positives gibt das es Tage später gleich wieder zunichte gemacht wird.
ich kenne die spezielle Vorgeschichte nicht, aber mich beschäftigt auch die Frage : "wann ist der Punkt erreicht" wo weitere Tabletten, Chemo usw. nicht mehr helfen, mehr Leiden bringen und das Ende, das uns ja allen sicher ist, akzeptiert werden muss. Wenn man sich dann entscheidet das zu akzeptieren hat dann das möglicherweise nichts damit zu tun "den Mut zu verlieren" sondern erfordert eher mehr Mut. Einfacher ist eine solche Entscheidung wenn man sich auf das was nach dem Leben kommt freuen kann, bezw. neugierig ist...

Ich bin momentan konkret in einer solchen Situation : nach 3 Zyklen Antikörper mit Chemo erholen sich meine Leukos nicht mehr, sondern sinken wöchentlich kontinuierlich weiter. Da war wohl die (eher vorsichtige) Therapie doch zu radikal ...

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Re: Wie damit umgehen?

Beitrag von Aramis » 09.12.2012, 19:39

Hallo ,

ich denke die Plauderecke ist für solche Themen auch genau richtig.
Ich finde hier geht es nicht nur um medizinische Daten sondern auch um das Menschliche. Ich hatte damal gebeten das diese Plauderecke eingerichtet
wird weil ich es aus anderen Foren kenne. Natürlich geht es hier in erster Linie
um die Ergebnisse bei der Behandlung .
Es ist sehr schwierig sich in einen Angehörigen rein zu versetzen. Mein Mann
hat seine Dianose vor 2 Jahren ziemlich gefasst aufgenommen, allerdings merke ich
manchmal das es doch nicht immer so ist. Er will auch nicht immer darüber sprechen.
Das muss man auch akzeptieren.Es gibt Tage wo es ihm ganz gut geht und er Bäume ausreissen kann und wieder andere wo er den ganzen Tag auf der ouch residiert.
MeinMann hat zum Glück "nur" Cmr die mit Tabletten behandelt werden kann, aber leider verändert die Diagnose Leukämie eben das ganze Leben. Meine Schwester , 62 Jahre alt kam diese Jahr aus Spanien zu Besuch und es ging ihr Ruck Zuck sehr schecht. Sie verstarb 6 Tage später auch an Leukämie. Das hat meinem Mann sehr zu schaffen gemacht. Man kann als Angehöriger immer nur positiv denken, die Kranken immer wieder ermutigen und ermuntern.Das funktioniert nicht immer. Vielleicht können die behandelnden Ärzte auch Hilfe geben.
Halte uns af dem Laufenden

LG Gabi

Guest

Re: Wie damit umgehen?

Beitrag von Guest » 09.12.2012, 02:49

Huhu,
also ich weiß nicht. Mit Psychologen hab ich eher nicht so wirklich gute Erfahrungen gemacht. Ich war vor vielen Jahren mal bei einigen gewesen. War aber irgendwo immer mehr ein Reinfall und weiter gebracht hat es mich auch nicht so wirklich. Aber ich werde mal darüber nachdenken.


Und wie es weiter geht... ich weiß es nicht. Ich hab ihr nun gesagt das wenn wir unsere Träume immer noch umsetzen wollen, dass wir die Chemo weiter machen müssen. Etwas anderes bleibt ja irgendwie nicht. Und ich hab ihr halt gesagt, dass wir das ganze einfach zusammen durchstehen werden. Zusammen Kämpfen und zusammen siegen oder halt doch fallen.

Jetzt nimmt sie die Pillen halt erst mal weiter. Aber wie es weiter gehen soll... keine Ahnung. So wirklich bringen die Pillen ja nichts. Das heißt, es bringt viele Nebenwirkungen aber keine Besserung. Ist schon irgendwie verständlich, dass man den Mut verliert wenn Monatelang einfach nichts positives passiert. Oder wenn es mal etwas positives gibt das es Tage später gleich wieder zunichte gemacht wird.

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Re: Wie damit umgehen?

Beitrag von Utissima » 07.12.2012, 20:44

neeee, Pillen können nicht die Lösung für dich sein :cry:

Ich kann mir vorstellen,dass für dich Hilfe von außen sinnvoll sein kann. In der Klinik, in der mein Mann lag, gab es einen psychoonkologischen Dienst,der war auch für Angehörige zuständig. An den kann man sich wenden. Oder an einen anderen Psychoonkologen, meist unter der Adresse von Krebshilfen der jeweiligen Großstadt zu finden.
Ich habe damals lange mit der Psychoonkologin gesprochen.

Vielleicht magst du mal berichten, wie es euch weiter ergeht.
Mit vielen Kraftwünschen!

Guest

Wie damit umgehen?

Beitrag von Guest » 07.12.2012, 19:56

Hey,
ich wusste nicht genau wohin mit den Thema. Also pack ich es einfach mal hier rein. Ich hatte vor einiger Zeit hier: http://www.leukaemie-online.de/index.ph ... =16&t=3428 schon mal geschrieben gehabt.

Zur Zeit geht irgendwie alles nur Bergab. Wenn es einen Schritt nach vorne gibt Folgen wenige Tage später gleich 100 Schritte zurück. Es zerrt irgendwie einfach an den Nerven. Und dann heute... ich kriege diesen Anblick und vor allem diesen Satz: "Ich will Sterben und die sollen mich in ruhe lassen" einfach nicht mehr aus den Kopf. Ich kann es irgendwie voll nachvollziehen und hab meine Freundin bis jetzt immer bewundert weil sie immer die Starke war, Aber heute... das war nicht die starke Freundin mit der ich zusammen bin. Sie war einfach nur verzweifelt... total am ende. Wollte nicht mehr. Will einfach nur das es vorbei ist.

Ich würde ihr so gerne helfen aber ich weiß nicht wie. Alles was ich gesagt hab oder versucht hab... es prallt einfach nur ab. Ich fühle mich einfach total Hilf und nutzlos.

Wie gehen denn andere Angehörige damit um? Immer selbst zum Arzt rennen um sich selbst Pillen verschreiben zu lassen damit man schlafen kann ist irgendwie auch nicht so die Lösung.

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