Dr. Prof. Thomas Kipps und die Entwicklung von Cirmtuzumab

Moderatoren: jan, NL, Marc

Alan
Beiträge: 512
Registriert: 10.03.2018, 16:31
Kontaktdaten:

Re: Dr. Prof. Thomas Kipps und die Entwicklung von Cirmtuzumab

Beitrag von Alan » 21.04.2021, 16:50

Hallo Peter,
Ich finde deinen Beitrag vom 20.04. genau analysiert , sachbezogen, zutreffend und genau auf den Punkt gebracht. Am ende deiner Zeilen, kann man auch deine Sorgen heraus lesen.
Ich hoffe und glaube daran, dass nach einer Phase III Studie der Kombi Cirmtuzumab + Ibrutinib eine Beantragung der Zulassung bei der FDA erfolgt und die FDA wird eine kluge Entscheidung treffen.
Die ROR1 Signalübertragung bei CLL ist seit ca. 20 Jahren bekannt. Das Interagieren mit Signalwegen bei der CLL wie Syk Milz- Signalweg , PI3K , BTK und BCL2 ist auch für CLL – Experten schwierig zu erklären.
Prof. Dr. Michael Keating vom MD Anderson ( USA ) bezeichnete vor ca. 15 Jahren die ROR1 als ein Nischen - Signalweg , musste aber eingestehen, dass eine therapeutische Intervention sinnvoll wäre . Bei allem Respekt vorm MD Anderson hat man sich jedoch gesonnt im Erfolg von FCR ( in Anführungszeichen ) ohne daran zu denken, dass die bestmögliche Therapie , niemals gut genug ist und man nach weiteren Lösungen suchen muss.

Die Forscher vom Krebscenter der Uni San Diego mit dem leitenden Thomas Kipps MD, PHD, Dr. Catriona Jamieson stellvertretende Direktorin und Dr. Michael Choi hatten den Mut Cirmtuzumab zu entwickeln um ROR1 zu blockieren.
Nicht zu vergessen, dass Cirmtuzumab Mono in kürzester Zeit bei stark vorbehandelten Pat. eine schnelle Reaktion zeigt. Ich werde die Entwicklung weiter verfolgen.
Gruß Alan

Thomas55
Beiträge: 1744
Registriert: 22.11.2010, 17:23
Kontaktdaten:

Re: Dr. Prof. Thomas Kipps und die Entwicklung von Cirmtuzumab

Beitrag von Thomas55 » 21.04.2021, 08:55

Peter3012 hat geschrieben:
20.04.2021, 20:46
Warum es anscheinend wirksamer sein muss als entsprechende Kombinationen mit CD-20 Antikörpern, verstehe ich nicht wirklich (ein schönes Gegenbeispiel zum Tenor des in einem anderen Thread hier angesprochenen ARD-Berichtes über Krebsmedikamente)
Hallo Peter,
das ist ein Mißverständnis. Wurde eigentlich in dem Bericht auch angesprochen. Es gibt im Krebsbereich inzwischen viele Medikamente die zugelassen sind, obwohl das IQWIG dem Medikament einen erkennbaren Zusatznutzen abgesprochen hat. Normalerweise Orphan Drugs wo nur ganz kleine Studien gemacht wurden und auf Vergleichsstudien mit vorhandenden Medikamenten verzichtet wurde.
Ich hatte Tavlesse (Fostamatinib), getestet nur in einer kleinen Ministudie. !QWIG sagte : kein Zusatznutzen erkennbar, da Vergleichsstudien fehlen. Zugelassen wurde es trotzdem, da mit rd. 4.500 Euro monatlich eher günstiger als die Alternativen (die ich schon hatte). Ich finde den Markt zunehmend unübersichtlich. Es wird auch immer unklarer wer und warum welche Studie macht. In Deutschland ist wohl hauptsächlich die Kölner Cll Studiengruppe zuständig. Müsste jetzt deren genaue Zusammensetzung googeln, aber in Endeffekt ist eine Zusammenarbeit zwischen Ärzteschaft und Industrie nötig, ohne die Patienten, die die Ärzte "liefern" geht es ja nicht.
Ich beobachte die immer unübersichtliche Situation schon seit den 90er Jahren, als mit MabThera (Rituximab) das erste neue Medikament in unserem Bereich auftauchte, also schon länger als viele heute aktive Hämatologen. Auf was ich immer noch warte ist z.B. eine Studie die eine Überlebensverlängerung nachweist. Da ist mir außer FCR (beschränkt auf einige Fälle) noch keine bekannt geworden....
Gruß
Thomas

Peter3012
Beiträge: 26
Registriert: 17.07.2018, 13:54
Kontaktdaten:

Re: Dr. Prof. Thomas Kipps und die Entwicklung von Cirmtuzumab

Beitrag von Peter3012 » 20.04.2021, 20:46

Hallo Alan,

vielen Dank für deine Antwort.
das Problem der noch nicht erfolgten Zulassung liegt doch wahrscheinlich darin begründet, dass der Anteil an CR von Cirmtuzumab-Kombinationen im Vergleich zu CD20-Antikörper-Kombinationen sich bisher als relativ klein gezeigt hat.
Da könnte es dann passieren, dass ein für die Behandlung der CLL (für mich mit CD20 negativen CLL-Zellen sowieso) alleine wegen der geringen Nebenwirkungen bei hohem Ansprechen sehr sinnvolles Medikament möglicherweise völlig ungerechtfertigt nicht zugelassen wird.
Kombinationen mit Ibruvica und/oder Venetoclax bieten doch wahrscheinlich hervorragende Optionen für die Behandlung der CLL.
Ich denke jedenfalls, dass nun in einer Studie die Kombination mit Ibruvica getestet wird und nicht die mit Venetoclax und/oder Ibruvia liegt wohl leider vor allem daran, dass in Kombination mit Ibruvica CD20-Antikörper keine große Verbesserung zur Ibruvica-Monotherapie bieten..
Warum es anscheinend wirksamer sein muss als entsprechende Kombinationen mit CD-20 Antikörpern, verstehe ich nicht wirklich (ein schönes Gegenbeispiel zum Tenor des in einem anderen Thread hier angesprochenen ARD-Berichtes über Krebsmedikamente).und hoffe dass angesichts der Bedrohung vor allem von CLL-Patienten durch das Coronavirus auch die Nebenwirkungen der CD20-Antikörper (vor allem die extrem starke Einschränkung der Virusabwehr) im Zulassungsprozess stärkere Berücksichtigung finden.
Man kann ja leider grundsätzlich nur unter zugelassenen Medikamenten das individuell am besten passende auswählen.

Gruß
Peter

Alan
Beiträge: 512
Registriert: 10.03.2018, 16:31
Kontaktdaten:

Re: Dr. Prof. Thomas Kipps und die Entwicklung von Cirmtuzumab

Beitrag von Alan » 19.04.2021, 19:21

Hallo Peter,
ASCO 2020: Klinische Aktivität von Cirmtuzumab, einem Anti-ROR1-Antikörper, in Kombination mit Ibrutinib: Zwischenergebnisse einer Phase-Ib / II-Studie bei Mantelzell-Lymphomen (MCL) oder chronischer lymphatischer Leukämie (CLL)

Der heilige Gral in der Krebsforschung besteht darin, ein Ziel auf den Krebszellen zu finden, das auf normalem Gewebe nicht gefunden wird. ROR1 kann genau ein solches Antigen sein, ein embryonales Enzym, das bei vielen hämatologischen Krebsarten, einschließlich CLL, und auch bei einigen soliden Krebsarten stark exprimiert wird, jedoch nicht in normalen adulten Geweben gefunden wird. ROR1 fördert das Wachstum und Überleben von Krebs.

Cirmtuzumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der die krebsfördernden Aktivitäten von ROR1 blockieren soll.

Diese Studie präsentiert Daten zur Kombination von Cirmtuzumab und Ibrutinib beim Mantelzell-Lymphom (MCL), einem Cousin-B-Zell-Krebs bei CLL, und bei CLL.

Wir werden nur die Daten zur chronischen lymphatischen Leukämie überprüfen.
34 CLL-Patienten wurden behandelt, wobei 12 nicht vorbehandelt (TN) und 22 rezidiviert / refraktär (R / R) waren. Patienten wurden ausgeschlossen, wenn sie zuvor eine BTK-Inhibitor-Therapie erhalten hatten.
Die Kombination wurde ohne schwerwiegende Nebenwirkungen gut vertragen.
100% der CLL-Patienten antworteten, aber es gab nur eine vollständige Remission (CR).
Ibrutinib hat die Art und Weise, wie wir CLL behandeln, geändert, aber es beendet den Job nicht. Die Jagd nach dem besten Tag-Team-Partner ist eröffnet. Cirmtuzumab ist aufgrund seiner Sicherheit und Spezifität ansprechend, aber ob es einen ausreichenden Durchschlag bietet, muss noch bewiesen werden.
Um Vorreiter zu sein, muss die Rolle von ROR1 bei der CLL-Behandlung besser geklärt und definiert werden. Es scheint, als ob es Teil des Mixes sein sollte, aber wie und wo es zur CLL-Pflege beitragen wird, ist noch in Arbeit.

Solange diese Kombitherapie in den USA noch nicht zugelassen ist ,kann man keine Aussage darüber treffen wann diese Kombi in Europa zugelassen werden könnte .
Gruß Alan

Idur
Beiträge: 126
Registriert: 07.05.2013, 01:40
Kontaktdaten:

Re: Dr. Prof. Thomas Kipps und die Entwicklung von Cirmtuzumab

Beitrag von Idur » 15.05.2019, 21:05

Vielen dank Elan der Artikel ist sehr hilfreich werde auf jeden Fall mit meinem Onkologen das bereden eventuell gibt es eine Möglichkeit diese Kombination in Deutschland auszuprobieren.

Alan
Beiträge: 512
Registriert: 10.03.2018, 16:31
Kontaktdaten:

Re: Dr. Prof. Thomas Kipps und die Entwicklung von Cirmtuzumab

Beitrag von Alan » 15.05.2019, 20:00

Hallo Idur,
Studie Cirmtuzumab und Ibrutinib 156 Pat. verantwortlicher Arzt Michael Choi, Assistant Clinical Prof. medizinische Fakulität , Uni Kalifornien San Diego Studio -Kennung NCT 030 888 78 . Startdatum 01.03.2018 Erstabschlussdatum 4.2019 , voraussichtliches Abschlussdatum der Studie 12.2022 Standorte Californien Duarte 91010 Kontakt: Karen Rickard – Dickson 626- 218- 4583 , krickard@coh.org,
Kontakt : Tanya Siddiyi MD626-218- 2405, tanyasiddiyi@coh.org
Kalifornien La Jolla Michael Choi MD ,Connecticut Iris Isufi MD
New York Dr. Jacyueline Barrientos , Manhatten Alec Guldenberg MD
New York D. Med Nicole Lamanna , Ohio Philip Leming MD ,
MD Anderson Texas William Wierda MD
Studie Mono Cirmtuzumab Kennung NCT 02222 688.
Eine Zulassung für die USA liegt bisher durch die FDA noch nicht vor ebenso für Europa.
Wenn man sich die Daten anschaut der Combi Venetoclax plus Obinutuzumab im Vergleich zu Venetoclax und Rituximab ist V + O der Combi V + R überlegen in Studien nachgewiesen aber eben noch nicht außerhalb von Studien zugelassen.
Über diese Option könntest du mit deinem Arzt evtl. sprechen .
Von Michael Choi MD
Das Allerheiligste bei CLL -Therapie- Forschung ist die Herstellung einer Behandlung , die zwischen CLL- Zellen und normalem Gewebe unterscheiden kann, Cirmtuzumab wurde in diesem Sinne entwickelt .
ROR 1 ist ein Protein , dass für die Entwicklung des Fötus wichtig ist in normalen Geweben von Erwachsenen ausgeschaltet ist. ROR 1 wird jedoch bei vielen Krebsarten exprimiert einschließlich CLL. Wir wissen das ROR 1 eine Rolle bei der überlebensfördernden Signalübertragung und bei der Migration von Leukämie Zellen zu Lymphknoten spielt. Und wichtig ist, das in diesen Fällen ROR 1 auf den Krebszellen gefunden wird. jedoch nicht im normalen Gewebe.
Gruß Alan

Idur
Beiträge: 126
Registriert: 07.05.2013, 01:40
Kontaktdaten:

Re: Dr. Prof. Thomas Kipps und die Entwicklung von Cirmtuzumab

Beitrag von Idur » 15.05.2019, 04:18

Hallo Alan das hörte sich alles sehr gut an .Möchte mit meinem zukünftigen Artzt über diese Option Reden habe leider keine Infos über eine Zulassung für die EU gefunden. Hast du darüber Informationen??? grüssle idur

Alan
Beiträge: 512
Registriert: 10.03.2018, 16:31
Kontaktdaten:

Re: Dr. Prof. Thomas Kipps und die Entwicklung von Cirmtuzumab

Beitrag von Alan » 30.04.2019, 20:17

Hallo Thomas ,
die Studie Cirmtuzumab begann am 02.08.2014 und nicht am 08.02.2014 wie berichtet.
CLL -Zellen mit hohen ROR1 Spiegeln haben auch typischerweise hohe BCL - 2 Spiegel , daher könnte eine Combi Cirmtuzumab mit Venetoclax lt. Prof. Dr. Thomas Kipps sehr wirksam sein.
Cirmtuzumab hat eine lange Halbwertszeit von etwa 30 - 32 Tage. Bei Rituximab ist 50 % der Wirksamkeit bereits nach wenigen aufgebraucht.
Gruß Alan

Alan
Beiträge: 512
Registriert: 10.03.2018, 16:31
Kontaktdaten:

Re: Dr. Prof. Thomas Kipps und die Entwicklung von Cirmtuzumab

Beitrag von Alan » 30.04.2019, 19:50

Hallo Thomas,
In der Studie mit Cirmtuzumab begonnen am 08.02.2014 ging es zunächst um Sicherheit , Verträglichkeit , Dosis Findung und Wirksamkeit, all dies wurde im Labor und bei Tierversuchen bestätigt.
In den ersten Venetoclax Studien gab es Probleme mit der optimalen Dosis Findung ,
was zu 3 Todesfällen geführt hat. Eine Studie mit einer Combi mit Venetoclax ( BCL- 2 anti Apoptose Protein ) Ibrutinib ( BTK- Signalweg ) und Obinutuzumab ( CD 20 Monoklonaler Antikörper ) waren alle 3 Substanzen bereits zugelassen.
Im Gegensatz dazu wurde Cirmtuzumab erstmals an Menschen eingesetzt und Prof. Dr. T. Kipps machte nicht die Fehler die bei den Venetoclax Studien zu Todesfällen geführt haben. Sicherheit stand an erster Stelle , daher war die Dosis zunächst sehr niedrig mit 1 – 2 mg. Pro kg. Körpergewicht und insgesamt zunächst für 4 Zyklen alle 3 Wochen . Alle CLL – Pat. hatten eine progressive Erkrankung und waren mehrmals vor therapiert . Die geringe Dosis führte innerhalb von 24 Std. nach dem ersten Zyklus dazu, dass das Fortschreiten der CLL gestoppt wurde , ohne Toxität und ohne infusionsbedingten Reaktionen. ( heute Subkutan ) .
Die Anwendung von 4 Zyklen führte zu einer Verringerung der Lymphozyten Zahl,
Lymphknoten Größe und Milz sowie eine Abnahme der Infiltration von CLL- Zellen im Mark. Diese geringe suboptimale Dosis führte zu einem progressionsfreien Überleben von 259 Tagen.
Die Dosierung wurde bei den CLL- Pat. erhöht auf max . 2 mg – 20 mg. Pro Kg Körpergewicht um die Wirksamkeit zu steigern wobei es zu keinen Nebenwirkungen kam. Eine vollständige Analyse steht noch aus.
ROR-1 dockt an CLL- Zellen an und hält diese am Leben , selbst dann wenn BCR ( B- Zell – Rezeptor) durch Meds . wie Ibrutinib oder Duvelisib blockiert wird, oder durch Venetoclax Apoptose der CLL- Zellen bewirkt wird.
Bei allen Therapien kann es durch Nebenpfade zu Cll Wachstum kommen.
Es wäre schön wenn Cirmtuzumab außer ROR-1 auch BTK , PI3K und BCL-2 anvisieren könnte. Der BTK- Signalweg ist zentral und wenn durch Ibrutinib blockiert, kann es trotzdem zu Rezeptor – Ligand – Wechselwirkungen zu dessen Beeinflussung kommen. Sender RO1 , PI3K an Empfänger BTK ( Mikroumgebung )
Es gibt auch Hoffnung, dass sich die CLL an eine Behandlung auf Dauer anpasst.
Gruß Alan

Thomas55
Beiträge: 1744
Registriert: 22.11.2010, 17:23
Kontaktdaten:

Re: Dr. Prof. Thomas Kipps und die Entwicklung von Cirmtuzumab

Beitrag von Thomas55 » 28.04.2019, 18:09

Alan hat geschrieben:
23.04.2019, 17:53
Die klinische Erststudie mit Cirmtuzumab - Mono begann am 08-2014 für CLL – Patienten mit Rückfall die Daten besagen, dass das Med. extrem sicher ist , sehr gut verträglich , kein CLL – Patient musste aufgrund von Nebenwirkungen aus der Studie ausscheiden. Aufgrund eines hohen Sicherheitsprofils , geht man davon aus , dass Cirmtuzumab mit anderen Meds kombiniert werden kann.
...verstehe ich nicht. Warum sollte man diesen neuen Antikörper, der im Gegensatz zu den bisherigen Antikörper sogar nur Krebszellen weg macht, extrem sicher und sehr gut verträglich sein soll, mit anderen Medikamenten kombinieren ? Sind da die Gründe bekannt ? Gibt es unter der fast 5 Jahre laufenden Monostudie Resistenzen ?

Gruß
Thomas

seoul1
Beiträge: 284
Registriert: 11.10.2013, 16:30
Kontaktdaten:

Re: Dr. Prof. Thomas Kipps und die Entwicklung von Cirmtuzumab

Beitrag von seoul1 » 28.04.2019, 17:26

Hört sich viel versprechend an. Ohne Kombi mit Ibrutinib - sehr hohe Nebenwirkungen - sollte es noch besser sein zB mit Veneto o.ä.

Alan
Beiträge: 512
Registriert: 10.03.2018, 16:31
Kontaktdaten:

Dr. Prof. Thomas Kipps und die Entwicklung von Cirmtuzumab

Beitrag von Alan » 23.04.2019, 17:53

Der bekannteste monoklonale Antikörper Rituximab der in Combi als FCR und BR verwendet wird und in Combi mit Venetoclax hat zu viel versprechenden Ergebnissen geführt. Ein neuer vor allem spezifischerer Antikörper hemmt ein Protein , dass als ROR 1 bekannt ist. ( Rezeptor Tyrosin Kinase – Orphan - Rezeptor 1 )
Es hat sich gezeigt , dass der Antikörper bei der Zerstörung dieses Proteins auf CLL – Zellen äußerst wirksam ist.
Cirmtuzumab wird im Gegensatz zu Rituximab subkutan als Injektion verabreicht alle 21 Tage. Dies ist bereits von der FDA genehmigt.
Rituximab hat sich in Combination mit anderen CLL – Therapien effektiv gezeigt , es hat aber einen großen Nachteil : Es greift sowohl klonale B- Zellen wie auch normale B – Zellen an .
Cirmtuzumab stört nur das Protein von Leukämie Zellen , dass sein Wachstum und Ausbreitung auslöst, greift keine normale B – Zellen an. Das Immunsystem hat keinen Kollateralschaden .
Cirmtuzumab unterscheidet zwischen CLL – Zellen und normalem Gewebe , außerdem unterscheidet es sich von Rituximab dahin gehend , dass nicht nur ein Oberflächen Protein angegriffen wird, sondern auch ein CLL kritischer Überlebensweg blockiert wird.
Cirmtuzumab in Combi mit Ibrutinib : Studie Rekrutierung 2017 tatsächlicher Beginn 03.01.2018 mit 158 Teilnehmer Uni San Diego Michael Choi und Thomas Kipps. Die klinische Erststudie mit Cirmtuzumab - Mono begann am 08-2014 für CLL – Patienten mit Rückfall die Daten besagen, dass das Med. extrem sicher ist , sehr gut verträglich , kein CLL – Patient musste aufgrund von Nebenwirkungen aus der Studie ausscheiden. Aufgrund eines hohen Sicherheitsprofils , geht man davon aus , dass Cirmtuzumab mit anderen Meds kombiniert werden kann. Das Blockieren sowohl von ROR 1 als auch von BTK ( Ziel von Ibrutinib ) kann mit dem Entfernen von zwei Beinen unter einem Stuhl vergleichbar sein und lässt den Leukämie Zellen weniger Luft zum Überleben.

Dr. Prof. Kipps möchte mit der Combi Ibrutinib und Cirmtuzumab die CLL und MCL angreifen die auch eine hohe ROR1 aufweist.
Der Wachwechsel von alten zytotoxischen Kollateral schädigenden Mutagenen Chemotherapeutika zu schonenden gezielteren Therapien findet somit statt.
Es gibt eine Schuld der Dankbarkeit gegenüber CLL – Pat. die an klinischen Studien teilnehmen , ohne sie wären wir nicht dort wo wir heute sind. Zuerst müssen diese CLL- Pat. uns helfen, bevor wir ihnen und anderen CLL – Pat. helfen können.
Gruß Alan

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste