Diffus großzelliges B-Zell-Lymphom und Nierenzellkarzinom

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Nebelzauberer
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Re: Diffus großzelliges B-Zell-Lymphom und Nierenzellkarzino

Beitrag von Nebelzauberer » 22.05.2016, 22:53

Na, dann bleibt mir ja nur, euch eine wundeschöne Reise zu wünschen, die eurer Vorfreude gerecht wird. Aber wenn ich deine Zeilen Revue passieren lasse, dann gehe ich davon aus, dass das der Fall sein wird - so lebensbejahend deine Worte sind und so stark, wie ihr bislang zusammengewachsen seid. Ich gönne euch die Reise von ganzem Herzen, auch wenn ich ein klein bisschen neidisch bin ;)

LG und eine wunderbare Reise

Nebelzauberer

kladei
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Re: Diffus großzelliges B-Zell-Lymphom und Nierenzellkarzino

Beitrag von kladei » 22.05.2016, 22:11

Jeder möchte leben. Wir wissen alle, dass es irgendwann einmal aber zu Ende sein wird. Alles ist eine Frage der Zeit. Bei einer schwerwiegenden Krankheit kann nur der Arzt uns Zeit schenken. Wir sind auf seine Präventionsmaßnamen angewiesen. Er kann Leid verhindern, die Lebensqualität der Menschen verbessern und das Leben verlängern. Auch die Diskussionsforen von Leukämie Online sind ein Segen. Ein Hoffnungsträger für alle Betroffenen die Hilfe gleich welcher Art benötigen. Subjektive Erfahrungen werden mit großem Fachwissen an Hilfesuchende vermittelt. Man lernt Anker zu werfen. Sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen, das Gedankengewitter in den Griff zu bekommen. Wie heißt es in dem Lied der Rose… „und wer sein Leben lang immer Angst hat vor dem Sterben fängt nie zu leben an.“ Dem Leben einen neuen Wert geben. Schön, dass du da bist, schön, dass ich da bin.
Seit Jahren sind meine Frau und ich Mitglieder der Leukämie und Lymphomhilfe Heidelberg mit einer sehr kompetenten Vorsitzenden. Wir versuchen gemeinsam Probleme zu bewältigen, die praktischen Erfahrungen für uns zu nutzen und die innere persönliche und seelische Isolation aufzuheben. Es hilft Lebensprobleme zu meistern.
Es hätte alles noch viel schlimmer kommen können. Vor drei Jahren hatte ich beim Aquajogging in Isny einen Schlaganfall. Die sehr junge Aufsichtsperson hatte sofort den Notarzt gerufen, der die Erstversorgung vornahm. Was, wenn die Lähmung sich nicht zurückgebildet hätte? Wäre die Belastung für meine Frau, die ja noch eine Nierenzelloperation und eine Stammzellen-Transplantation vor sich hatte, nicht zu groß geworden? 2015 bildetet sich ein kutanes Rezidiv des diffus großzelligen B-Zell-Lymphoms auf der Haut, das mit einer Gesamtdosis von 30Gy bestrahlt wurde; desgleichen im Februar 2016 abermals die Bestrahlung mit 30Gy. Im Moment besteht Wohlbefinden, kein Fieber, kein Nachtschweiß, kein Gewichtsverlust. Was für eine starke Frau.
Anfang Juni planen wir eine große Reise mit dem Wohnmobil. Die Vorfreude ist groß.

Gruß an alle die ihre Hoffnung nicht aufgeben
kladei

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Re: Diffus großzelliges B-Zell-Lymphom und Nierenzellkarzino

Beitrag von kladei » 25.05.2015, 19:20

Hallo Nebelzauberer,
vielen Dank für dein Mitgefühl.
Unser 50. Hochzeitstag war ein Tag der Freude aber auch ein Tag der Dankbarkeit. Die Zahl derer, die solch einen Tag erleben können, schwindet von Jahr zu Jahr. Die heilige Messe wurde von der ganzen Familie gestaltet, selbst unser Hausarzt wurde mit einbezogen.
Drei Tage danach hat uns die grausame Wirklichkeit wieder eingeholt. Bei der Nachoperation eines kutanen Lymphoms wurden diffus-großzellige B-Zellen festgestellt. Unser Professor meint, es wäre sinnvoll diese Stelle zu bestrahlen. Der Besprechungs-termin ist am 9. Juni im NCT Heidelberg. Vielleicht hat jemand in diesem Forum Erfahrung mit dieser Art von Bestrahlung?
Wenn ich sehe, was bislang bei mir einfache Sonnenstrahlen angerichtet haben (26 OPs ohne die nun vorgesehenen Behand-
lungen der aktinischen Keratosen), bleiben viele Fragen offen. Die Blutwerte meiner Frau sind soweit in Ordnung. Sie ist trotz allem eine sehr aktive Frau und an vielen weltlichen Ereignissen interssiert.
Meine CLL ist zur Zeit kein Thema, da alle Blutwerte sich im grünen Bereich bewegen. Das Wohlergehen meiner Frau hat z.Zt vor allem Vorrang.
Im Moment heißt es mal wieder Hoffnung und Zuversicht.
Gruß Kladei

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Re: Diffus großzelliges B-Zell-Lymphom und Nierenzellkarzino

Beitrag von Nebelzauberer » 13.04.2014, 20:30

Oh je, Kladei,

ihr beide habt ja einiges durch. Wirklich schön zu hören, dass es deiner Frau wieder besser geht. Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass alles so klappt, wie ihr euch das wünscht - vor allem noch eine lange Zeit gemeinsamen Weges. In diesem Zuge möchte ich neben deiner so beherzt kämpfenden und tapferen Frau auch dir noch meine Hochachtung ausdrücken, dass du in dieser schweren Zeit zu deiner Frau gestanden hast und mit ihr wirklich durch Dick und Dünn gegangen bist. Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern verdient höchste Anerkennung.
Einen schönen Hochzeitstag euch beiden - und nächstes Jahr wird die Goldene gefeiert, ist das klar! ;)

LG

Nebelzauberer

kladei
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Re: Diffus großzelliges B-Zell-Lymphom und Nierenzellkarzino

Beitrag von kladei » 13.04.2014, 16:20

Rezidiv: diffus großzelliges B-Zell- Lymphom Stadium IVAE 8/2013
Kutanes follikuläres B-Zell-Lymphom Stadium IAE ED 11/2013
Klarzelliges Nierenzellkarzinom pT3a diffus ED 4/2013
Nach aufklärenden Gesprächen mit den Ärzten vom Tumorboard des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen in Heidelberg hat sich meine Frau für eine Hochdosis-chemo mit autologer Blutstammzell-Transplantation entschieden. Die Blutstammzellsamm-
lung verlief ohne Komplikationen, so dass eine Einweisung für die Hochdosischemo für den 03. Febr. vorgesehen war. Nachdem am Portkatheter eine Kontaminitation durch Hautkeime /Staphylokokkus epidermidis) festgestellt wurde, hatte man den neuen Termin auf den 10. Februar festgelegt.
Hochdosischemo und Blutstammzellübertragung verliefen ohne Probleme. Dann kam die Zeit der Aplasie. Abfallende Leukozyten auf 0,05 / nl. Es bildete sich eine Mocositis (Mundschleimhautentzündung Grad III-V, die mit einer intravenösen Opioidtherapie behandelt wurde. Eine schlimme Zeit, die ich täglich am Krankenbett meiner Frau miterlebt habe. Heute bewundere ich ihre Tapferkeit und ihr Durchhaltevermögen mehr denn je. In dieser schwierigen Phase ereignete sich ein besorgniserregender Zwischenfall. Beim täglichen Gang zum Wiegen (natürlich in Begleitung einer Schwester) stürzte meine Frau über den Infusionsständer. Bei einer Thrombozytenzahl von 3 (000) nicht auszudenken, wenn es zu einer inneren Blutung gekommen wäre.
Es ging alles gut, so dass meine Frau am 08. März entlassen wurde.
Vor wenigen tagen, nach einer erneuten PET-CT Untersuchung kam aus Heidelberg der erlösende Anruf. Keine Krebszellen mehr sichtbar. Vorgesehen ist eine zweijährige Erhaltungstherapie mit Antikörpern. Wir hoffen, dass der Krebs durch die vielen Chemos, (eine andere Alternative gab es nicht) sich zu einem Waffenstillstand bereit erklärt . Bedanken möchten wir uns bei dem Tumorboard, vor allem bei Dr. Witzens-Harig, der die Therapie in die Wege leitete (und der auch der betreuende Arzt unserer Selbsthilfegruppe ist), bei Prof. Dr. Ho und seinem Ärzteteam auf der Station sowie den fachkundigen und hilfsbereiten Schwestern, denen das Wohlergehen ihrer Patientgen oberstes Gebot ist.
Wir haben Zeit gewonnen unseren gemeinsamen Lebensweg fortzusetzen.
Am 01. Mai feiern wir unseren 49. Hochzeitstag ... in guten wie in schlechten Zeiten ...
Liebe Grüße Kladei und Frau

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Re: Diffus großzelliges B-Zell-Lymphom und Nierenzellkarzino

Beitrag von kladei » 31.12.2013, 16:40

Was für ein Jahr 2013! Nach der R-CHOP Chemo mit dem Ergebnis "totale Remission" begab sich meine Frau mit Freuden zu einer Reha-Maßnahme nach Isny. Bei einer Wanderung von ca. 5 km bekam meine Frau große Schmerzen an ihren Fußgelenken, die auch mit Medikamenten auf Dauer nicht zu beseitigen waren. Den weiteren Verlauf der Krankheit können Sie am Vorbericht erlesen..
Nierenteilresektion eines Nierenzellkarzinoms, Schmerztherapie, orthopädische Falschbehandlung (Verdacht auf beginnende Arthrose), rezidive Infiltrate des diffus großzelligen B-Zell-Lymphoms in Knochen und Gelenken. Am 18.12.2013 Beginn der Chemotherapie DHAP, die die Tumore verkleinern sollen als vorbereitende Maßnahme zur Hochdosis-Chemotherapie mit autologer Blutstammzelltransplantation. Das Kortisonpräparat (Dexamethason) hat ihr Gesicht etwas aufgeschwemmt, ansonsten hat sie diesen 1. Zyklus gut überstanden. Um blutbildende Zellen aus dem Knochenmark in das zirkulierende Blut frei zu setzen, spritzt sie sich zu Hause Filgrastim. Da ihre Leukos auf 1700 abgefallen sind, wurde die Filgrastimgabe verlängert, bis sie mindestens 2000 erreichen. Die Schmerzen in den Gelenken sind stark rückläufig und meine Frau fühlt sich zur Zeit recht wohl.
Das Jahr 2013 hat auch bei mir Spuren hinterlassen. Januar: Schlaganfall, März: Gesichtsrose mit wahnsinnigen Schmerzen (Post-Zoster-Neuralgie). Im Sommer: Knie-OP mit starkem Gelenkschaden. August: Wanderröte durch einen Zeckenbiss. 4 Wochen Antibiotika, trotzdem noch hohe Borelienwerte. Aber das ist alles nichts, die Blutwerte meiner CLL sind in Ordnung und die ganze Sorge gilt meiner Frau. So wollen wir von dem Jahr 2013 die 13 streichen und mit großer Hoffnung und Zuversicht ein neues Jahr angehen. Bei meinen erfolgreichen Schwimmwettkämpfen hatte ich immer nur ein Ziel: ich schaffe es. Nun ist daraus ein Wir geworden: Wir schaffen es!
Allen Lesern ein frohes und gesundes Neues Jahr
Liebe Grüße
Kladei und Frau

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Re: Diffus großzelliges B-Zell-Lymphom und Nierenzellkarzino

Beitrag von Cecil » 16.12.2013, 15:30

Hallo, Kladei,

wie gesagt, Ihr müsst Euch im Krebs-Kompass nicht einmal anmelden; gebt einfach "autologe Transplantation" in die Suche ein. Erst kürzlich hat ein junger Mann vom schwierigen, aber bisher erfolgreichen Verlauf bei seinem Vater berichtet.

Wie wird eigentlich ihr Nierenzellkarzinom derzeit gemanagt?

Daumen sind gedrückt! (Weihnachten wird überbewertet bzw. kann man einmal auch im KH feiern, wenn man im Gegenzug die Aussicht auf weitere schöne Weihnachtsfeste daheim hat.)

kladei
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Re: Diffus großzelliges B-Zell-Lymphom und Nierenzellkarzino

Beitrag von kladei » 16.12.2013, 13:56

Hallo Akita, hallo Cecil,
herzlichen Dank, Akita, für Deine mühevollen und ausführlichen Recherchen. Danke auch für die Anteilnahme von Cedil.
Wir hatten die Chance einer Zweitmeinung genutzt und sind am Freitag, den 13.12.2013 mit allen Unterlagen, nach vorheriger Absprache mit unserem Hämatologen aus Heidelberg, nach Freiburg zur Uni-Klinik gefahren. Nach Einsicht aller Unterlagen kam die sehr nette und kompetente Ärztin zu dem gleichen Resultat, dass es sich um den Befund: diffus großzelliges B-Zell-Lymphom handelt, das in die Gelenke infiltriert hat. Sie rät meiner Frau dringend zu der sequentiellen Hochdosis Chemotherapie mit autologer Blutstammzell-Transplantation. Es wird bestimmt kein leichter Weg, zu dem sich meine Frau nun entschlossen hat. Der Beginn der ersten Chemo ist für den 18.12.2013 vorgesehen. Über den weiteren Therapieverlauf werde ich berichten.
Herzliche Grüße und frohe Weihnachten
Kladei

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Re: Diffus großzelliges B-Zell-Lymphom und Nierenzellkarzino

Beitrag von Akita » 09.12.2013, 16:24

Die Selbsthilfe-Hotline - siehe Link in einer vorhergehenden Mail von mir - bietet unterstützende Gespräche mit Selbstbetroffenen, aus PatientInnensicht.Es wird auf österreichische ÄrztInnen weiterverwiesen, - jedoch nicht auf deutsche.

Die VerfasserInnen der jeweiligen Onkopedia-Leitlinien
also für das Nierenzellkarzinom und das diffuse großzelltige B-Zell-Lymphom , zu denen sowohl Österreicher als auch Deutsche zählen, dürften für Deutschland sicher kompentent sein.

Für österreichische ÄrztInnen müßte man, so wurde mir gesagt, nach Österreich zur Behandlung kommen (zB für eine Zweitmeinung).

Behandlungsleitlinien für

Kleinzelliges Nierenkarzinom - Onkopäedia Behandlungsleitlinien
http://www.dgho-onkopedia.de/de/onkoped ... nephrom%29[http://www.dgho-onkopedia.de/de/onkoped ... nephrom%29][http://www.dgho-onkopedia.de/de/onkoped ... nephrom%29[http://www.dgho-onkopedia.de/de/onkoped ... nephrom%29]]

Diffus-grosszelliges -b-zell lymphom
http://www.dgho-onkopedia.de/de/onkoped ... ll-lymphom[http://www.dgho-onkopedia.de/de/onkoped ... ll-lymphom][http://www.dgho-onkopedia.de/de/onkoped ... ll-lymphom[http://www.dgho-onkopedia.de/de/onkoped ... ll-lymphom]]

Unten im Anschluss an den Text sind die Kontaktadressen der Verfasser angeführt, die SpezialistInnen auf ihrem Gebiet sind.

Akita

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Diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom und Nierenzellkarzinom

Beitrag von Akita » 09.12.2013, 11:52

Nebeneinanderbestehen eines Nierenzellkarzinoms (in der klarzelligen Form) und eines primären Nierenlymphoms:

Zhonghua Bing Li Xue Za Zhi. 2012 Oct;41(10):701-2. doi: 10.3760/cma.j.issn.0529-5807.2012.10.013.
[Clear cell renal carcinoma coexisting with primary renal lymphoma: report of a case].
[Article in Chinese]
Li WT, Fang XZ.

PMID:
23302315
[PubMed - indexed for MEDLINE]

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23302315

----
Fallbericht: Ein großzelliges Non-Hodgkin s Lymphom maskiert/unter der Maske eines Nierenzellkarzinom mit einer Thrombose der Vena Cava Inferior. Das heißt, es hat sich zuerst das Lymphom gezeigt, - dabei war es aber in Wahrheit ein Nierenzellkarzinom

J Med Case Rep. 2011 Jun 28;5:245. doi: 10.1186/1752-1947-5-245.
Large cell non-Hodgkin's lymphoma masquerading as renal carcinoma with inferior vena cava thrombosis: a case report.
Samlowski EE, Dechet C, Weissman A, Samlowski WE.

Kostenloser Volltext, wenn man auf der Seite der Zusmmenfassung/des

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21711523

---
Pathology. 2013 Dec;45(7):657-63. doi: 10.1097/PAT.0000000000000006.

Lymphomas and lymphoproliferative disorders clinically presenting as renal carcinoma: a clinicopathological study of 14 cases.

Chen L, Richendollar B, Bunting S, Campbell S, Zhou M.
Source

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24247623

Das ist die von mir angeführte, erst seit kurzem erschienene Fallstudie.
Leider habe ich keine österreichische oder deutsche Bibliothek gefunden, die die Zeitschrift "Pathology" führt. Falls sich der Langtext nicht doch noch leicht finden, müßte man ihn kaufen. ÄrztInnen haben oft Zugang zu zusätzlichen Zeitschriften über spezielle Abonnements, die nicht allgemein in den Bibliotheken aufliegen.

----

Eur J Haematol. 2013 Dec;91(6):563-4. doi: 10.1111/ejh.12162. Epub 2013 Jul 19.
Pitfalls in the diagnosis of intravascular large B-cell lymphoma.
Berger MD, Banz Y, Pabst T.
Source

Department of Medical Oncology, University Hospital of Berne, Switzerland.

PMID:
23795899
[PubMed - in process]

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23795899

----

Acta Haematol. 2013 Sep 10;131(1):16-17. [Epub ahead of print]
Intravascular Large B Cell Lymphoma: Widespread but Not Everywhere.
Ponzoni M, Ferreri AJ.
Source

Pathology Unit, Ospedale San Raffaele Scientific Institute, Milan, Italy.

PMID:
24021531
[PubMed - as supplied by publisher]

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24021531

----

Clin Lymphoma Myeloma Leuk. 2013 Dec;13(6):e18-21. doi: 10.1016/j.clml.2013.07.001. Epub 2013 Sep 20.

Intravascular large B-cell lymphoma-a diagnostic dilemma.

Ramkumar B, Hutchison R, Khadim H, Gajra A.
Source

Department of Hematology and Oncology, Department of Medicine, SUNY Upstate Medical University, Syracuse, NY. Electronic address: docgrb@yahoo.com.

PMID:
24060286
[PubMed - in process]

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24060286

-----+++++++++-------********---------++++++++-----
Alles Gute!
Die letztzitierten Artikel sind nicht kostenlos als Langtext im Internet,können aber über einen Klick entweder rechts oben, oder auf den Zeitschriftentitel - dann auf NLM und über die Webseite, die aufgeht, wenn man auf denLink tippt, der unten auf dieser Seite steht, bestellt werden (Kreditkarte). akita

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Re: Diffus großzelliges B-Zell-Lymphom und Nierenzellkarzino

Beitrag von Akita » 09.12.2013, 03:01

Hallo Kladei,
wenn ich dich richtig verstehe, dann bist du dir nicht sicher, ob deine Frau an einem Diffusen Großzelligen B-Zell-Lymphom oder einem Nierenzellkarzinom leidet. Ich habe auf http://www.pubmed.org gesucht, und einen ganz neuen Studienbericht - veröffentlicht im Dezember 2013 - gefunden, in dem von 14 PatientInnen berichtet wird, bei denen es zweifelhaft war, an welcher der beiden Erkankungen sie leiden würden.

Ein "diagnostisches" Dilemma soll die Diagnose '"intravaskulärer" Lymphome darstellen, wie die Überschrift eines anderen Artikels verkündet. Von beiden gibt es im Internet keinen Volltext - man müßte ihn über eine Universitätsbibliothek beziehen, oder im Internet kaufen.

Ein Fallbericht aus China schreibt von einer/m PatientIn mit beiden Krankheiten gleichzeitig. Ich habe die Artikel - zumindest die Links zu den Zusammenfassungen, wo keine Volltexte im Internet kostenlos zugänglich sind, in meiner Mailbox gespeichert, und könnte sie auf Wunsch morgen per Email verschicken, oder auch in dieses Forum posten.

Deine Überlegungen bzw. Sorgen angesichts der nun in wenigen Tagen bevorstehenden Therapie sind für mich nachvollziehbar, und auch berechtigt.

Die einschlägige Selbsthilfegruppe für Myelome und Lymphome empfiehlt, eine Zweitmeinung einzuholen. Es gibt dort auch eine Hotline (die Seite unter dem untenstehenden Link hinunterscrollen, dann kommen die Telefonnnummern...

Eine Zweitmeinung könnte ein betreffend die Behandlungswahl für deine Gattin ein von der gegenwärtig geplanten Therapie abweichendes Ergebnis zeitigen.

Vielleicht könnte es auch helfen, wenn sich die Ärztinnen deiner Frau noch einmal damit konfrontieren, ob sie alles getan haben um die Differentialdiagnose - vor allem auch bezüglich des Nierenkarzinoms - zu begründen.

Da der Artikel aus Dezember 2013 mit den 14 diesbezüglichen Fallberichten sicher noch nicht veröffentlicht war, als deine Frau diagnostiziert wurde, könnte sich nun -unter Heranziehung der veröffentlichten Erfahrungen/Ergebnisse - vielleicht doch ein anderes Resultat ergeben.

Wozu mir einfällt (nicht auf meinem Senf gewachsen, sondern nachlesbar unter den Links, die diesem Posting von mir nachgestellt sind). Die Studienartikel fehlen da noch, die können morgen kommen, wenn meine Augen wieder ausgeruhter sein werden, das andere habe ich schon abgespeichert.

1. Variante: Deine Gattin hatte tatsächlich kein Nierenkarzinom, sondern ein Lymphom: Dann sind die beiden Manifestationen/Absiedelungen in einem sehr kurzen Zeitabstand zur Nierenerkrankung diagnostiziert worden, und es wären nicht nur eine, sondern zwei "Metastasen" Das würde bedeuten, dass es jetzt vielleicht zu riskant ist, eine aggressive Lymphom-Therapie anzugehen, weil deine Frau sie vielleicht nicht durchhält. Die Behandlungsrichtlininen für das diffuse großzelligee B-Zell-Lymphom nehmen eine Risikoeinschätzung unter Heranziehung verschiedener Parameter vor (zB LDH..), und es kommt auch darauf an, ob es schon eine oder zwei und mehr Absiedlungen gibt.

2.. Variante: Es liegt nur ein Nierenkarzinom vor, das aber nicht mehr lokal begrenzt ist. Damit würde voraussichtlich eine Immuntherapie - jedenfalls eine andere Therapie - angebracht sein.

Zwar auf palliativer Basis, aber doch recht hilfreich zur Lebensverlängerung. Hier wäre nun vorgesehene Behandlung wohl falsch.Es ist typisch für das Vorliegen eines Nierenkarzinoms im Gegensatz zu einem Lymphom, dass die Vena Cava Inferior befallen ist. (Aber es wurde auch ein Fall berichtet, wo trotz Befall derVena Cava Inferior ein Lymphom vorgelegen sein soll).

3. Variante - Es liegen beide Erkrankungen gleichzeitig vor. Darüber habe ic nur einen Fallbericht aus China gefunden, - ohne Zusammenfassung, und auf Chinesisch. Es ist aber nicht unmöglich, dass dieser Bericht hilfreiche Hinweise geben könnte (auf Diagnostik und für eine Therapieplanung)..

Grüße, Akita


Ressourcen:

Selbsthilfegruppe - Hotline:
http://www.myelom-lymphom.at/

Zweitmeinung einholen!
http://www.myelom-lymphom.at/medizin/zweitmeinung/[http://www.myelom-lymphom.at/medizin/zweitmeinung/][http://www.myelom-lymphom.at/medizin/zweitmeinung/[http://www.myelom-lymphom.at/medizin/zweitmeinung/]]

********

Informationsportal UpToDate für

- Aktuelle Klassifikationen und

- Fallberichte (das schreib ich jetzt aus Erinnerung, weil ich mich vor ein paar Tagen aus diesem Grund dort registriert habe)

Hier gibt es einen Artikel, der den aktuellen Stand der Klassifikationen darstellt:
Classification of the hematopoietic neoplasms
http://www.uptodate.com/contents/classi ... -neoplasms[http://www.uptodate.com/contents/classi ... -neoplasms]
Stand der Literatur: November 2013

Es ist nicht auszuschließen, dass eine neue Unterform des diffusen großzelligen B-Zell-Lymphoms, die mit einem langsameren Wachstum verbunden ist, aufscheint. (Artikel muss gekauft werden).

***

Behandlungsleitlinien für

Kleinzelliges Nierenkarzinom - Onkopäedia Behandlungsleitlinien
http://www.dgho-onkopedia.de/de/onkoped ... nephrom%29[http://www.dgho-onkopedia.de/de/onkoped ... nephrom%29][http://www.dgho-onkopedia.de/de/onkoped ... nephrom%29[http://www.dgho-onkopedia.de/de/onkoped ... nephrom%29]]

Die Richtlinien verwenden den
Memorial Sloan - Kettering Cancer Center Prognostic Score

LDH > 1,5 des oberen Normwertes
Karnofsky Index < 80 %
Hämoglobin unterhalb des unteren, geschlechtsspezifischen Normwertes
Calcium (korrigierter Wert) > 2,5 mmol / l (> 10 mg / dl)
Zeit von Erstdiagnose bis zum Beginn der systemischen Therapie im Rezidiv < 1 Jahr

Für jedes Kriterium wird ein Punkt ergeben:

Aus der Anzahl von Risikofaktoren errechnet sich die Prognose; wichtig für die Therapieplanung.

----


Diffus-grosszelliges -b-zell lymphom
http://www.dgho-onkopedia.de/de/onkoped ... ll-lymphom[http://www.dgho-onkopedia.de/de/onkoped ... ll-lymphom][http://www.dgho-onkopedia.de/de/onkoped ... ll-lymphom[http://www.dgho-onkopedia.de/de/onkoped ... ll-lymphom]]


"Als Standardtherapie für Rezidive gilt bei Patienten unterhalb des 60. bis 70. Lebensjahres ohne Therapie-limitierende Komorbidität die Hochdosistherapie mit autologer Blutstammzelltransplantation [33[http://www.dgho-onkopedia.de/de/onkoped ... ex_html#33]].

Befriedigende Behandlungsergebnisse sind allerdings nur dann zu erwarten, wenn das Intervall zwischen Primärdiagnose und Rezidiv mehr als 12 Monate beträgt und das Rezidiv auf eine konventionell dosierte Induktionstherapie anspricht [34[http://www.dgho-onkopedia.de/de/onkoped ... -zell-lymp

hom/index_html#34]]

Außerdem ist die Belastung durch weitere Krankheiten /Comorbidität zu berücksichtigen.

*******

Cecil
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Re: Diffus großzelliges B-Zell-Lymphom und Nierenzellkarzino

Beitrag von Cecil » 08.12.2013, 11:39

Hallo, Kladei,

vielleicht sollte Euer Sohn parallel auch im Krebs-Kompass unter "Lymphdrüsenkrebs" posten; da ist mindestens genau so viel oder sogar mehr Response zu erwarten als hier.

Vielleicht könntest Du auch noch mal zu dem Nierenzellkarzinom verlinken; ich habe da nichts finden können.

Ich drücke Euch die Daumen, das wird sicherlich nicht einfach die nächste Zeit.

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Beitrag von kladei » 07.12.2013, 21:07

Die Krankheitsvorgeschichte meiner Frau dürfte von meinem Bericht unter "CLL- verbesserte Blutwerte" bekannt sein. Über die Nierenkrebserkrankung hat einer meiner Söhne im Krebs Kompass Krebs-Forum-Nierenkrebs auf Seite 3 am 30.08.2013 ausführlich berichtet.
Nachdem im letzten Jahr im Juni das Lymphom unter der Schädeldecke operativ entfernt wurde und mit R-Chop im November 2012 seinen Abschluss fand (komplette Remission) begann der eigentliche Leidensweg meiner Frau. Das Gehen war durch starke Schmerzen an den Füßen erheblich eingeschränkt. Zur weiteren Abklärung wurde sie an den Orthopäden überwiesen. Die Diagnose: Überlastungssyndrom bei Senk- und Spreizfuß. Eine anschließende Behandlung beim Physiotherapeut verschlechterte nur ihren Zustand. Zwischenzeitlich wurde an der linken Niere durch eine Nierenbiopsie ein Nierenzellkarzinom festgestellt. Anfang April ein Ganzkörper-Skelett-Szintigraphie mit der Diagnose: kein ausreichender Anhalt für das Vorliegen von ossären Metastasen jedoch degenerativ einzustufende Veränderung des OSG beidseitig und des rechten Mittelfußes. Mündliche Mitteilung: vermutlich beginnende Arthrose im Bereich der Fußgelenke. Mitte April dann Nierenteilresektion mit anschließender Reha. Mittlerweile musste meine Frau in die Schmerzambulanz und medikamentös eingestellt werden. Nach dem 4. Besuch bei dem Orthopäden hat meine Frau um Röntgenaufnahme der Füße gebeten, dabei hat sich herausgestellt, dass die Schmerzen unmöglich der degenerativen Veränderungen zuzuordnen sind. Die nun folgenden Kernspintomographien am 6.08., 08.08. und 19.08. brachten endlich einen Befund. Beurteilung: Differentialdiagnostisch muss man von einem ausgedehnten Befall im Rahmen des bekannten malignen Lymphoms ausgehen. Dringender Verdacht auf einen Lymphombefall oder Metastasen eines Nierenzellkarzinoms expansiv wachsend und ossär destruirend. Am 29.08.2013 offene Probebiopsie am rechten Fuß mit dem Ergebnis: Resuiden des bekannten diffus großzelligen B-Zell-Lymphoms. Der Durchmesser des Herds liegt allerdings bei max. 1 mm. Am 09.09.2013 dann eine erneute Knochenszintigraphie mit einem etwa gleichen Ergebis. Daraufhin hat der Hämatologe eine Pet-CT Untersuchung bei der Krankenkasse beantragt, die nach mehreren Wochen genehmigt und am 06.11.2013 durchgeführt wurde. Ossärer Lymphombefall an den Fußwurzelknochen sowie an Knie- und Ellenbogengelenken. Hätte man das nicht schon bei dem ersten Knochenzintigramm erkennen können? Nach der Pet-CT Untersuchung wurde eine weitere CT-gesteuerte Knochenbiopsie am rechten Knie angeordnet, die am 25.11. erfolgte. Befund: Infiltrate eines diffus großzelligen B-Zell-Lymphoms. Ein diffus großzelligen Lymphom, das seltsamer Weise langsam wächst! War das Lymphom an der Schädeldecke auch so ein langsam wachsendes Lymphom? Schließlich hatte meine Frau schon ein Jahr vor der OP Schmerzen an dieser Stelle. Nun steht ihr eine sequentielle Hochdosis-Chemotherapie mit autologer Blutstammzell-Transplantation bevor. Dabei kann es neben einer Unmenge von Nebenwirkungen auch zu Nierenfunktionsstörungen kommen. Wie wird sich das auf die Nieren-OP auswirken? Was kommt danach? Wie ist es mit der Lebensqualität? Kann Jan, der in Kontakt mit vielen Patienten steht, uns Erfahrungsberichte mitteilen? Die Zeit drängt. Am Donnerstag beginnt die Chemo mit Rituximab.

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