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Re: ttt - Tausend Tele-Tipps
Verfasst: 13.02.2013, 20:03
von Akita
Cecil hat geschrieben:@Akita:
Vielen Dank für Deinen Hinweis.
Ja, das meinte ich auch, ist vllt. untergegangen, weil ich mich ausnahmsweise mal kurz fassen wollte. David war insbesondere von TCM iSv Ineinandergreifen mit der Schulmedizin begeistert.
Er schwor aber auch auf Grünen Tee, und da wissen wir ja von unseren CML-Kollegen, das sich der mit dem einen oder anderen TKi nicht verträgt. ...
..Die chinesische Medizin scheint mir wie eine andere, gleichwertige Medizin.Man kann TCM in China studieren und sich mittels Akupunkturen gegen Krebs behandeln lassen. Unklar ist mir nur: Was hat man in China mit den jeweiligen Krankheiten - sagen wir auch CML - gemacht,wie sie behandelt,bevor es den Austausch mit der westlichen Medizin gab? Jetzt scheinen die Chinesen ja voll auf der westlichen Linie, wo es um Fortschritt in der Medizin geht..
Akita
Re: ttt - Tausend Tele-Tipps
Verfasst: 13.02.2013, 19:59
von Akita
[quote="WR"] Warum wurden die Mayas (sic!) im Schnitt älter als wir heute?
Wegen deren Ritualen und Naturheilkunde
---Keine Ahnung. Von manchen weiß man es: Es ist der Yoghurt..
Aber das Denken, dass Längerlebenkönnen, Altwerdenkönnen, einen Vorzug der Zivilisation darstellt. widerspiegelt doch gerade dieses verkehrte ZIvilisationsdenken. Es gibt indigene Völker, wo die Menschen glücklich sind, jung sterben zu dürfen, weil sie sich so nach dem Zusammensein mit ihren Vorfahren sehnen -- ehrlich! Da das Leben unweigerlich mit dem Tod endet,sieht sich da so mancher Zivilisationsmensch recht unerfreulich gefangen im Rollstuhl im Altersheim, wo er demnächst seinen 110.ten Geburtstag wird feiern dürfen - aber natürlich stets im Angesichts des irgendwann doch herannahenden Todes.
Was macht das Leben lebenswert? Da gibt es einen Spruch, wonach es wichtig wäre, den Tagen Leben zu geben (und nicht /nur/ dem Leben mehr Tage..Wie halten es wir damit?
---Als bekennender Fan von Naturheilkunde und Homöopathie muss ich einräumen:
Bei den unsympathischen Krankheiten wird Vorstehendes nicht helfen. Hier muss die harte Chemie ran. Schliesslich galt und gilt es, die Überlebensstatistik der onkol. Abteilung
aufzufetten. Widerspruch ist nicht akzeptabel. War bei einem universitären Vortrag meines Chefarztes ("Wir sind hier immer besser als die Statistik...") eingeladen, Zitat hieraus:
"Es ist aus Studien erwiesen, dass der Mann eine statistisch höhere Überlebensrate aufweist, wenn er
a. verheiratet ist, weil ihn die Frau zur Behandlung drängt
b. ein Auto hat, mit dem er zur Therapie fahren kann
c. In einer guten Gegend wohnt, also vom Niveau her die Notwendigkeiten erkennt."
d auch Mönche ohne Frau haben eine hohe Lebenserwartung,
Zitat Ende.
Da rufe ich am nächsten Tag doch glatt den Chefarzt an und reklamiere Nebenwirkungen von Glivec:
"Ich bin seit über 30 Jahren verheiratet und immer mit derseben Frau auch noch, habe 3 Autos in der Garage und prominenteste Nachbarschaft.
Glauben Sie, dass unter den Umständen die paar Tabletten zusätzlich noch viel bringen?"
Nie vorher habe ich den doc so lachen gehört.

Wirklich!
Grüßli, Akita
/quote]
Re: ttt - Tausend Tele-Tipps
Verfasst: 13.02.2013, 16:40
von Cecil
Nachtrag
Eben las ich noch einmal meinen post von gestern und war recht erschrocken über so viel Defaitismus. Um mich zu beruhigen, fand ich schnell via Google heraus, dass das Kartonagen-Problem schon seit ca. 2 Jahren bekannt ist und dass man zumindest daran arbeitet.
Immer wieder denke ich mir, dass die Angestellten von problembelasteten industriellen Unternehmen, selbst bis in deren höchste Spitzen, doch auch nur Menschen mit menschlichen Angehörigen sind. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie das Unternehmen betreten und von da an wie ferngesteuerte Roboter durch die Räume tapsen und ständig vor sich hin murmeln:“ Muss Gewinn maximieren! Muss Gewinn maximieren!“
An dieser Stelle schließt sich der Kreis zu meinem Zitat vom 01.02.13, 8:51 Uhr.
Bei dem zweitgenannten Fall hilft weiterhin nur dranzubleiben und verbindliche Herkunfts- und Inhaltsstoffangaben einzufordern.
Re: ttt - Tausend Tele-Tipps
Verfasst: 12.02.2013, 15:52
von Cecil
Schöner Leben II – reloaded
Bevor ich vermutlich mit der Ernährung fortfahre, hier noch ein Nachtrag zu den Chemieprodukten. Steht gewissermaßen zwischen beiden Themen.
Bis eben war ich ein großer Fan von TK-Gemüse: Frisch vom Feld blanchiert erhält viele wertvolle Vitamine und erspart das blöde Schnippeln. Dann musste ich hören, dass das Adventskalender-gate nun auch die TK-Industrie eingeholt hat: In vielen Papp-Verpackungen aus recycelten Altstoffen, die sich direkt an das Gemüse schmiegen, sollen ebenfalls schädliche Mineralöle enthalten sein.
Kann ich jetzt wenigstens TK-Gemüse in Folien konsumieren, oder enthalten die wieder zu viel Weichmacher?
Ich finde es zumindest gut, dass man der Lebens- und Verpackungsmittelindustrie & Co. mal genauer auf die Finger schaut/haut und hoffe, da bewegt sich bald was ….
Andererseits (ich verteidige jetzt leidenschaftlich meine Liebe zu wenig verarbeiteter TK-Kost!) würde ich gern mal wissen, wie viel insbesondere von Gemüse & Obst nicht aus D kommt, was an sich kein Problem wäre, wenn ich nicht auch Folgendes vernommen hätte: Um z. B. Erbsen besonders schön aussehen zu lassen, werden sie auch schon gern mal kräftig mit Lebensmittelfarbe besprüht ...
Re: ttt - Tausend Tele-Tipps
Verfasst: 12.02.2013, 10:21
von WR
Cecil´s Spoilerwarnung ...
Tatsache: Wir leben in der Zeit der ersten selbstfabrizierten Chemie-Langzeitversuchen der Menschheit. Trotzdem werden wir (statistisch) älter denn je.
Die Industrie sagt: Genau deswegen. Nur: Warum wurden die Mayas (sic!) im Schnitt älter als wir heute?
Wegen deren Ritualen und Naturheilkunde? Als bekennender Fan von Naturheilkunde und Homöopathie muss ich einräumen:
Bei den unsympathischen Krankheiten wird Vorstehendes nicht helfen. Hier muss die harte Chemie ran. Schliesslich galt und gilt es, die Überlebensstatistik der onkol. Abteilung
aufzufetten. Widerspruch ist nicht akzeptabel. War bei einem universitären Vortrag meines Chefarztes ("Wir sind hier immer besser als die Statistik...") eingeladen, Zitat hieraus:
"Es ist aus Studien erwiesen, dass der Mann eine statistisch höhere Überlebensrate aufweist, wenn er
a. verheiratet ist, weil ihn die Frau zur Behandlung drängt
b. ein Auto hat, mit dem er zur Therapie fahren kann
c. In einer guten Gegend wohnt, also vom Niveau her die Notwendigkeiten erkennt."
Zitat Ende.
Da rufe ich am nächsten Tag doch glatt den Chefarzt an und reklamiere Nebenwirkungen von Glivec:
"Ich bin seit über 30 Jahren verheiratet und immer mit derseben Frau auch noch, habe 3 Autos in der Garage und prominenteste Nachbarschaft.
Glauben Sie, dass unter den Umständen die paar Tabletten zusätzlich noch viel bringen?"
Nie vorher habe ich den doc so lachen gehört.
Kollegiale Grüsse!
WR
Re: ttt - Tausend Tele-Tipps
Verfasst: 12.02.2013, 10:04
von Cecil
@Akita:
Vielen Dank für Deinen Hinweis.
Ja, das meinte ich auch, ist vllt. untergegangen, weil ich mich ausnahmsweise mal kurz fassen wollte. David war insbesondere von TCM iSv Ineinandergreifen mit der Schulmedizin begeistert.
Er schwor aber auch auf Grünen Tee, und da wissen wir ja von unseren CML-Kollegen, das sich der mit dem einen oder anderen TKi nicht verträgt. Auch mir wurde in der Hochzeit meiner Medikamenteneinnahme geraten, auf Homöopathika lieber zu verzichten, da die Wechselwirkungen mit meinen "synthetischen" Medis unabsehbar sein könnten ....
Re: ttt - Tausend Tele-Tipps
Verfasst: 11.02.2013, 22:54
von Akita
Hallo Cecil,
"an David hat mir besonders gefallen (weil diese Vorgehensweise meine Sichtweise am ehesten trifft), dass er mit der Schulmedizin in keinster Weise gebrochen hat. Er hat sich nach seiner ED schulmedizinisch behandeln lassen und auch nach seinem ersten Rückfall. Er hat sich aber gefragt, warum er nun diesen Rückfall erleiden musste, ob er der Statistik in Form der sog. medianen Überlebenszeit bei bestimmten Krebsarten nicht zumindest ein Schnippchen schlagen könnte etc."
Da herrscht so eine gängige Meinung vom uneinsichtigen Patienten, der sich nicht von der Schulmedizin behandelt läßt und anstatt dessen zum Naturheiler geht..So viele PatientInnen laufen jahrelang von Arzt zu Arzt, und erhalten weder geeignete Diagnose noch Therapie für ihre Beschwerden. Was wundert es einen, wenn sie eines Tages der Schulmedizin überdrüssig werden und bereit sind, Hilfe von allen möglichen Professionisten und Versandhändeln zu suchen?
Meiner Erfahrung nach ist es aber jetzt schon häufig so, dass selbst angesehene Schulmediziner in ihrer Privatpraxis Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten pflegen, die sich mit alternativmedizinischen Methoden auskennen und den Patienten dann für Teilbereiche dorthin schicken (zB für Vitamine, Akupunktur) Auch scheint die Alternativmedizin schon in die eine oder andere Universitätskiinik eingewandert zu sein.In Wien zB mit der Homöopathie, die zwar nicht als Studienfach, aber als parallel zum Studium laufende Extraausbildung geführt wird. Hämatologisch-Onkologische PatientInnen können homöopathische Behandlung als Zusatztherapie zur schulmedizinischen erhalten. Es hat sogar an unserer SZT-Station ein Projekt mit Homöopathie gegeben (vor meiner Zeit). Es liegt wohl immer wieder an der Finanzierung.von solchen "Modellprojekten" der Alternativmedizin, die befristet ist, irgendwann ausläuft und dann nicht mehr verlängert wird.
Akita
P.S wäre gern mehr auf Davids Einstellungen und Vorgangsweisen eingegangen, die ich, wie du sie schilderst, durchaus nachahmenswert (soweit prakisch möglich) finde.Nur habe leider seine Bücher nie in der Hand gehabt und möchte "so" nichts schreiben..
Re: ttt - Tausend Tele-Tipps
Verfasst: 11.02.2013, 22:15
von Cecil
Hallo, nochmal,
an David hat mir besonders gefallen (weil diese Vorgehensweise meine Sichtweise am ehesten trifft), dass er mit der Schulmedizin in keinster Weise gebrochen hat. Er hat sich nach seiner ED schulmedizinisch behandeln lassen und auch nach seinem ersten Rückfall. Er hat sich aber gefragt, warum er nun diesen Rückfall erleiden musste, ob er der Statistik in Form der sog. medianen Überlebenszeit bei bestimmten Krebsarten nicht zumindest ein Schnippchen schlagen könnte etc.
Und er hat Untersuchungen zu dem Thema ausgewertet, warum z. B. Asiaten plötzlich vermehrt an Asia-untypischen Krebsarten erkrankten, wenn sie, da sie finanziell sicher gestellt waren, meinten, westliche Unsitten übernehmen zu müssen. Stark vereinfacht ausgedrückt.
Re: ttt - Tausend Tele-Tipps
Verfasst: 11.02.2013, 21:59
von Akita
Hallo Cecil,
Ich denke, er meinte seinen nahenden Tod.
-- Ja, - so hatte ich es auch verstanden, oder so ähnlich. Warum aber kommt er auf solche Gedanken? In gewisser Weise ist doch alles erforscht? Zumindest hat doch jeder von uns eine religiös untermauerte Theorie vom Leben nach dem Tod - - mit der in der Regel ein glückliches Leben führt, ohne an die subjektiven Erlebnisse im Tod und nach dem Tod zu denken. Und wenn du Atheist bist.. Es gibt so viele glückliche Atheisten. Oder wenn du mit einem gewissen Mainstream mitschwimmst, wonach du nach dem Tod in einer besseren Welt sein wirst,vereint mit deinen Lieben, und einfach darauf vertraust. Aber wo ein solches Lebensvertrauen auch in bezug auf das Sterben nicht vorhanden ist oder - gerade in schwierigen Lebenssituationen wackelt oder gar zerbricht, dann wird es wohl schwierig. Aber solange ich lebe, bin ich in einer bestimmten Stimmung,die so beschaffen sein soll, dass ich den Tag und seine Aufgaben- und wenn es auch nur die ist, einem Gast zuzuhören oder den Vögeln, würdig bewältige. Wenn diese Stimmung heruntersinkt, dann kommen doch solche dunklen Gedanken. Ich schätze schon, dass hier Antidepressiva helfen können, etwas reger zu werden in der Hinsicht, dass einem Besseres einfallen kann, und das Leben, so wie es heute ist, als so wichtig und wertvoll erlebt werden kann, dass ich im Augenblick, den mir das Leben schenkt, gar nicht an ein dunkles Loch denke, dem ich morgen gegenüberstehen könnte. Damit meine ich nicht, dass ich in einem solchen Fall eine Depression haben würde, doch ich stelle mir vor,dass Antidepressiva trotzdem "helfen".
er die ED und mind. 2 Rückfälle um insgesamt knapp 20 Jahre überlebt hat.
Übrigens kenne ich auch einen solchen (Arzt). Er hat sich ganz der Alternativmedizin verschrieben und damit viele Jahre überlebt. Als er mich, kurz nach der Entlassung von meinem langen stationären Nachtransplantationsaufenthalt im Jahr 2009 besuchte, erzählte er einiges über sich und sein Verhältnis zur Schulmedizin. Er sagte, dass es einen Punkt gegeben hätte,an dem er sich von der Schulmedizin verabschiedet hätte; es sei ihm gelungen, mit seinem Tumor mit alternativmedizinischen Mitteln fertig zu werden. Er sei der Schulmedizin ein Dorn im Auge gewesen, man hätte ihm nicht geglaubt, dass so etwas möglich sein könnte. Man hat ihn pensioniert. Das ist aber schon viele Jahre her. Er hat sich dann in der Pension altruistischen Aufgaben gewidmet und eine Meditationsgruppe geleitet.
Es gibt immer wieder von der Schulmedizin nicht erklärbare Gesundungsprozesse..
Akita
Re: ttt - Tausend Tele-Tipps
Verfasst: 11.02.2013, 20:50
von Exil-Hanseat
@Akita
Da nähern wir uns wohl an in den Systemen. Bei aller Sympathie für das "Fordern" der wenigen, die sich in der sprichwörtlichen "sozialen Hängematte" ausruhen. Hier werden leider auch fleißige Menschen ganz nach unten durchgereicht.
Zum Glück habe ich sowohl verständnisvollen Arbeitgeber.
Man kann sich die Situation aber beliebig schwarz malen, wie du schon schreibst.
Wie sagt man bei uns: "Die beste Krankheit taugt nichts."
Alles Gute
Stephan
Re: ttt - Tausend Tele-Tipps
Verfasst: 11.02.2013, 20:34
von Cecil
Hallo, Akita,
vielen Dank für Deine ausführlichen Antworten!
Ich denke, er meinte seinen nahenden Tod. Wer mal "Gliom" googelt, der findet, wie schwer das therapierbar ist. Zur Reha-Kur saß ich auch mit einem "Gliom" am Tisch. Umso bemerkenswerter, dass er die ED und mind. 2 Rückfälle um insgesamt knapp 20 Jahre überlebt hat.
Ich selbst habe aber bisher nur das Antikrebs-Buch gelesen. Sein drittes und dann auch sein erstes Buch werde ich versuchen mir alsbald als eBook zu kaufen.
Re: ttt - Tausend Tele-Tipps
Verfasst: 11.02.2013, 20:05
von Akita
@ Hallo Cecil,
danke für den interessanten Artikel!
Ja,- das dunkle Loch, das der Autor so fürchtete,wenn ich richtig verstanden habe. Wenn es zu dunkel werden sollte bei mir, würde ich um Antidepressiva bitten, die hoffentlich helfen werden. Denn das darf doch nicht sein.
Oder hat das Enden im endgültigen Verlorensein gemeint. Das darf auch nicht sein! Nicht so zu denken und zu fühlen,- dazu hilft mir die Teilnahme an einem Gottesdienst, Rosenkranz oder Psalmengebet wie es - sogar beheizt - in einer nahegelegenen Krankenhauskappelle täglich stattfindet.
Wenn ich daran nicht glaube oder nicht dorthingehe, hat es mir auch schon geholfen, am nächsten Tag schmerzfrei und ausgeschlafen zu sein und meine kleinen Erfolgserlebnisse, vom erfolgreichen Einschachteln meiner Medikamente bis zum Ingangbringen eines defekten Druckers zu betrachten.
Im Grunde,kommt mir vor, kommt am ehesten der/diejenige ins Grübeln, die allein ist oder zumindest sehr alleinstehend im Denken; der zuviel weiß um die Bedrohungen der Menschheit und des Seins.
ÄrztInnen haben es als ihren Beruf,Menschen von Erkrankungen zu heilen und sie zu deren Verhütung zu motivieren. Sicher keine leichte Verantwortung, auch für diesen nun verstorbenen Neurologen, in dieser schwierigen, so mit Giften durchsetzten Welt. Er ist wohl als eine besondere Persönlichkeit anzusehen: nämlich als"Wounded Healer".
Akita
Re: ttt - Tausend Tele-Tipps
Verfasst: 11.02.2013, 19:49
von Akita
Hallo Eilhanseat
Du schreibst:
-----Du hast das schon richtig verstanden. Krankenkassen zahlen auch in D keine Rente und wenn nach 18 Monaten das Krankengeld ausläuft ist das eine mittlere Katastrophe für die Betroffenen. Immerhin: Schlechter als Hartz IV geht nicht, weil dass ja im Behördensprech die "Grundsicherung" ist, also alles umfasst, was du zum Leben brauchst.
Es sei denn, deine Wohnung ist "zu groß", dann musst du wenn es ganz schlimm kommt erstmal umziehen, bevor dir richtig geholfen wird....
Vorzeitige Rente wegen Erwerbsunfähigkeit gibt es auch noch in D, aber den Lebensstand kann damit sicher niemand halten.
-----
wir werden jetzt auch auf Grundsicherung zur Sicherung des Lebensunterhalts umgestellt als unterste Stütze. Von Lebensstandard halten keine Rede. Du kannst entweder Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung beziehen - mußt aber dafür mW mindestens 20 Wochenstunden für ständige Bewerbungen und Förderkurse zur Verfügung stehen, oder Krankengeld, wenn das noch nicht ausgelaufen ist. Das Krankengeld ist zeitlich gestaffelt je nach den vorher geleisteten Dienstzeiten. Wenn du einen guten Job hast und einen verständnisvollen 'Dienstgeber, dann kann das Krankengeld nach Auslaufen wieder neu bezogen werden, wenn zwischendurch auch nur kurz gearbeitet wurde. Ist dem nicht so, befindet sich die Person als schon seit einiger Zeit - was bei undiagnostizierten Blutkrankheiten öfter der Fall sein soll- im Bezug von Arbeitslosengeld, vielleicht aufgebessert mit ein paar kleinen Beschäftigungen, dann kommt nach dem Krankengeld eine schwierige Zeit des Herumkämpfens mit Behörden um die Sicherung des Lebensunterhaltes, wenn Mensch glaubt,nicht arbeitsfähig zu sein. Die Mindestsicherung gibt es nur bei gleichzeitiger Arbeitswilligkeit, dh. in Koppelung mit dem Arbeitsamt. Da kann schon im Endeffekt herauskommen, dass man ohne Bezüge dasteht, weil man nicht arbeitswillig war.
Ohne Rente, aber mit einem etwas besserverdienenden Partner in Lebensgemeinschaft kann es sein, bzw.wird ab der Überschreitung einer bestimmten Verdienstgrenze des Partners sein, dass man gar nichts bekommt über Notstandshilfe (= Anspruch aus der Arbeitslosenversicherung nach Auslaufen des befristeten Anspruchs auf Arbeitslosengeld). Das bedeutet dann in wohl in den meisten Fällen den Abstieg im Wirtschaftlichen un Gesellschaftlichen. Und wenn s den, die Famllienerhalterin trifft, ebenso.
Ein Wohnungswechsel ist in Österreich - und sicher auch in Deutschland,-ja nicht so leicht möglich, da schon das Aufgeben einer Wohnung,das Übersiedeln, Geld kostet. Auch häufen sich rasch Schulden an,wenn man nicht sehr vorausblickend reagiert. Wer hat schon Erfahrung mit einer solchen Situation? Und gar erst als Unternehmer. Leicht gibts da einen Konkurs... Ich kenne solche Situationen auch aus eigener Erfahrung, zur Genüge..
Traurige Grüße
Akita
Re: ttt - Tausend Tele-Tipps
Verfasst: 11.02.2013, 19:03
von Cecil
Schöner Leben II – Die großen P & Co.
Auch wenn ich die Stelle gerade verzweifelt suche und nicht finden kann (bei David gibt es kein Stichwortverzeichnis, dafür unglaubliche 27 Seiten mit Angaben der von ihm ausgewerteten Quellen), wird am Beispiel Mobiltelefone deutlich, wie David argumentiert: Man solle nicht nicht mehr telefonieren, aber wenigstens mal das Ohr wechseln oder gleich auf laut stellen, wenn das geht. Auf jeden Fall aus dem Auto steigen statt drin sitzen bleiben.
Bevor ich mit meinem Plagiat zu Ernährung und Sport, vielleicht auch noch zur Psyche komme (ein anderer thread hat hier gezeigt, was für ein weites Feld das ist), möchte ich mich zuerst den Chemieprodukten zuwenden, die uns alltäglich begegnen und denen wir manchmal nur schwer aus dem Weg gehen können. Einige werden nur müde lächeln; manches ist für manche vielleicht auch neu. Ich rattere mal schnell herunter:
- Perchlorethylen bei der chemischen Reinigung von Textilien
Er schreibt nun wiederum keinesfalls, man solle seine Sachen tunlichst nicht mehr chemisch reinigen lassen. Es gibt Bekleidung, die sich gar nicht waschen lässt. Vielmehr rät er, die Textilien nach der Abholung erst einmal auslüften zu lassen, z. B. auf dem Balkon.
Dass die Arbeiter in chemischen Reinigungen selbst ausreichend geschützt werden müssen, ist wieder ein Thema für sich.
- Deodorants mit aluminiumhaltigen Antitranspirantien
- Kosmetika, die bestimmte Phtalate und/oder bestimmte Parabene, aber auch Östrogene oder Planzentahormone enthalten
Parabene waren mir z.B. neu; bis dahin dachte ich, es wäre wichtig, dass Haarfarbe kein Ammoniak enthielte. Ohne hier Werbung betreiben zu wollen, habe ich nach einiger Suche festgestellt, dass man da bei Alverde oder im Reformhaus durchaus fündig wird.
- chemische Haushaltspestizide und Insektizide
Es gäbe Alternativen, z. B. Pestizide mit ätherischen Ölen, Borsäure oder Kieselgur
- PVC oder Styropor aus Plastikbehältern, das beim Erhitzen von Lebensmitteln in dieselben gelangt
Man verwende v. a. in der Mikrowelle Glas oder Keramik.
- Zerkratzte Teflonpfannen
- Haushaltsreiniger mit bestimmten Alkylphenolen
Auch hier benennt er Alternativen, z. B. Produkte mit (europäischem?) Biosiegel
Re: ttt - Tausend Tele-Tipps
Verfasst: 11.02.2013, 15:20
von Cecil
Schöner leben
WR hat in seinem Beitrag vom 05.02.13 mit dem Stichwort „Phtalate“ dankenswerterweise einen Impuls gegeben, dem ich in der Hoffnung auf einen regen Austausch gerne folgen möchte. Motto: Schöner leben. Geht mir leichter von den Lippen als „Gesünder leben“. Vorsichtshalber habe ich die hiesige Suchfunktion strapaziert, um das Rad nicht neu zu erfinden. „Sport“ trifft öfter als „Pestizide“, „Weichmacher“ kommen eher weniger vor. „Ernährung“ als Wort fällt sehr häufig, wird aber ebenso wie Sport nicht weiter ausgeführt.
Allerdings brauche ich zu meiner Beruhigung für dieses verminte Terrain eine Art Spoilerwarnung. Mich gruselt es bei der Vorstellung, dass Menschen bei jeder neuen Pressemitteilung zu einem erstmals bewerteten Schadstoff, zu Elektrosmog und Mobilfunk-Strahlung in Hysterie ausbrechen, gar Kanzero(gen)phobien (diese Woche hier neu gelernt!) entwickeln. Andererseits schadet es wohl nicht, insgesamt ein bisschen gesünder zu leben, uns nicht und den Gesunden da draußen auch nicht. Schrittweise, im Rahmen der persönlichen Neigungen, zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten etc. In Stress sollte der Weg dahin nicht ausarten; denn Stress ist irgendwie auch nicht gut ….
Mein gefährliches Halbwissen habe ich mir u.a. bei D. Servan-Schreiber angeeignet, bei dem ich im Folgenden auch gnadenlos abschreibe. Da ich den Autor hier bereits einmal erwähnte, verlinke ich auf einen zugleich würdigen u. kritischen Nachruf:
http://www.zeit.de/2012/31/L-David-Serv ... hl/seite-1
Und gleich noch einer:
http://buzzaldrins.wordpress.com/2012/0 ... schreiber/
Zu David bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kind: Meine bessere Hälfte stand nach der ED unter leichtem Schock und stapfte in die nächste Buchhandlung, um mir etwas Gutes zu tun. Ich hätte ein Buch mit so einem etwas albernen Titel vielleicht links liegen lassen. Wäre schade gewesen.
Allerdings besitze ich nicht die letzte Ausgabe seines 2. Buches, und als ich ihn das letzte Mal googelte, las ich, dass er aufgrund neuer Erkenntnisse diesen Teil möglicherweise etwas überarbeitet hat. Also, wer eine neuere Ausgabe hat und Fehler findet: Bitte melden!