Verfasst: 24.11.2009, 22:30
Hallo Patrick,
Nilotinib (Tasigna) ist sicher ein bei CML sehr wirksames Medikament, und es ist wie Dasatinib/Sprycel deutlich stärker als Imatinib/Glivec. Gerade in der Akzelerationsphase war die CML bei Dir ja schon weiterentwickelt, hatte evtl weitere Genveränderungen gezeigt, und gerade da sind die Zweitlinienmedikamente sehr gut.
Allerdings ist es auch gerade in den fortgeschrittenen Phasen der CML auch oft der Fall, dass die Blutwerte dauerhaft weit runtergehen, weil das gesunde Knochenmark bereits längere Zeit völlig verdrängt war und sich nur sehr verzögert eine gesunde Blutbildung wiederherstellt - während die kranken Zellen ja hochwirksam von den Medikamenten geblockt werden. Daher überrascht mich nicht, dass bei Dir bei beiden Medikamenten dasselbe Problem mit niedrigen Blutwerten auftritt.
Um auf Deine Frage zurückzukommen: Man kann mit bestimmten Wachstumsfaktoren (dem G-CSF, granulocyte colony stimulating factor) die Bildung von Thrombozyten anregen. Allerdings ist bisher nicht ganz klar, welche Auswirkung das auf die CML hat. Insofern macht man das nur, wenn es unbedingt nötig ist. Der Arzt muss das im Gesamtzusammenhang entscheiden, aber meinem nichtmedizinischen Verständnis nach ist 50.000 noch kein kritischer Wert. Insofern Abwägungssache - aber solange die Wirkung gegen die CML stimmt (was Du ja bestätigst) und die Thrombos noch nicht im roten Bereich landen, hat Dein Onkologe sicher ein gutes Argument, nicht die Pferde scheu zu machen...
Wegen Interferon - ich denke, das ist für Dich erstmal keine Option, abgesehen davon, dass man das momentan nur im Rahmen einer klinischen Studie machen sollte - ich denke, bei Dir liegt die Priorität erstmal darin, die CML auf ein Minimum zurechtzustutzen und das 2-3 Jahre stabil niedrig zu halten - dann kannst Du über solche Optionen nachdenken. Wenn die CML wegen Resistenzen oder Instabilitäten nicht dauerhaft zurückgedrängt werden kann, ist die SZT eine sehr ernsthafte Option - aber meiner persönlichen Ansicht nach nur dann.
Ich drücke jedenfalls die Daumen! Halt uns auf dem Laufenden, wir helfen auch gerne.
Viele Grüße
Jan
P.S: Eine kleine Bitte hätte ich - würde es Dir evtl etwas ausmachen, in Deinen Sätzen Satzzeichen zu verwenden. Ich sage das nicht aus rein ästhetischen Gründen - es ist nur extrem anstrengend, längere Texte zu lesen, in der ein Satz in den anderen übergeht, und dabei geht manches Detail einfach unter... Danke...
Nilotinib (Tasigna) ist sicher ein bei CML sehr wirksames Medikament, und es ist wie Dasatinib/Sprycel deutlich stärker als Imatinib/Glivec. Gerade in der Akzelerationsphase war die CML bei Dir ja schon weiterentwickelt, hatte evtl weitere Genveränderungen gezeigt, und gerade da sind die Zweitlinienmedikamente sehr gut.
Allerdings ist es auch gerade in den fortgeschrittenen Phasen der CML auch oft der Fall, dass die Blutwerte dauerhaft weit runtergehen, weil das gesunde Knochenmark bereits längere Zeit völlig verdrängt war und sich nur sehr verzögert eine gesunde Blutbildung wiederherstellt - während die kranken Zellen ja hochwirksam von den Medikamenten geblockt werden. Daher überrascht mich nicht, dass bei Dir bei beiden Medikamenten dasselbe Problem mit niedrigen Blutwerten auftritt.
Um auf Deine Frage zurückzukommen: Man kann mit bestimmten Wachstumsfaktoren (dem G-CSF, granulocyte colony stimulating factor) die Bildung von Thrombozyten anregen. Allerdings ist bisher nicht ganz klar, welche Auswirkung das auf die CML hat. Insofern macht man das nur, wenn es unbedingt nötig ist. Der Arzt muss das im Gesamtzusammenhang entscheiden, aber meinem nichtmedizinischen Verständnis nach ist 50.000 noch kein kritischer Wert. Insofern Abwägungssache - aber solange die Wirkung gegen die CML stimmt (was Du ja bestätigst) und die Thrombos noch nicht im roten Bereich landen, hat Dein Onkologe sicher ein gutes Argument, nicht die Pferde scheu zu machen...
Wegen Interferon - ich denke, das ist für Dich erstmal keine Option, abgesehen davon, dass man das momentan nur im Rahmen einer klinischen Studie machen sollte - ich denke, bei Dir liegt die Priorität erstmal darin, die CML auf ein Minimum zurechtzustutzen und das 2-3 Jahre stabil niedrig zu halten - dann kannst Du über solche Optionen nachdenken. Wenn die CML wegen Resistenzen oder Instabilitäten nicht dauerhaft zurückgedrängt werden kann, ist die SZT eine sehr ernsthafte Option - aber meiner persönlichen Ansicht nach nur dann.
Ich drücke jedenfalls die Daumen! Halt uns auf dem Laufenden, wir helfen auch gerne.
Viele Grüße
Jan
P.S: Eine kleine Bitte hätte ich - würde es Dir evtl etwas ausmachen, in Deinen Sätzen Satzzeichen zu verwenden. Ich sage das nicht aus rein ästhetischen Gründen - es ist nur extrem anstrengend, längere Texte zu lesen, in der ein Satz in den anderen übergeht, und dabei geht manches Detail einfach unter... Danke...