Hallo @alle Interessierten,
hier erneut ein Beitrag zur CLL-Forschung vom 24. Juli 2013 unter der Überschrift "miR 155 offers prognostic value in MBL CLL":
http://www.healio.com/hematology-oncolo ... in-MBL-CLL
und hier der Versuch (!) einer Übersetzung:
miR 155 (eine Mikro-RNA – der Übersetzer) bietet einen prognostischen Wert in MBL und CLL
(Studien)forscher legen nahe, dass miR 155 ein nützlicher prognostischer Marker ist, um Patienten mit (solcher) monoklonaler B-Zell-Lymphozytose zu identifizieren, die zu Chronischer Lymphatischer Leukämie werden kann.
Es kann auch (solche) Patienten mit CLL identifizieren, welche nicht gut auf Behandlung ansprechen, wie die Forscher schrieben.
Nicht-codierte RNAs spielen laut den Forschern eine Schlüsselrolle in der Pathogenese von CLL.
Alessandra Ferrajoli, MD, vom Institut für Leukämie an der Universität von Texas, MD Anderson Krebs Zentrum, und Kollegen nahmen hypothetisch an, dass einige microRNAs in den Übergang von klinischer monoklonaler B-Zell-Lymphozytose in CLL involviert sein könnten und dass diese microRNAs prognostizieren könnten, wie Patienten mit CLL auf die Therapie ansprechen.
Die Forscher beurteilten 224 Proben von zwei unabhängigen Studien- und Kontrollgruppen.
Verglichen mit B-Zellen von normalen Patienten war miR 155 in B-Lymphozyten von Patienten mit monoklonaler B-Zell-Lymphozytose überexprimiert und in B-Lymphozyten von Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie auffälliger. Die Forscher fanden miR 155 auch in zirkulierenden Mikrovesikeln von beiden Personen(gruppen) mit monoklonaler B-Zell-Lymphozytose und Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie.
Forscher beurteilten auch das Expressionsniveau von miR 155 in Plasma, welches vor Einleitung der Behandlung von 228 Patienten mit CLL gesammelt wurde. Sie stellten fest, dass das miR-155-Expressionsniveau bedeutend höher bei Patienten war, die kein vollständiges Ansprechen erreichten, verglichen mit jenen mit vollständigem Ansprechen.
“Unsere Feststellungen (unter)stützen die Verwendung von Zell- und Plasmaspiegeln von miR 155 als Biomarker für das Risiko der Progression bei Personen mit monoklonaler B-Zell-Lymphozytose als auch um solche Patienten mit CLL zu identifizieren, die nicht gut auf Therapien ansprechen könnten,” schrieben die Forscher. "Die voraussichtliche Beurteilung von miR 155-Levels bei Personen mit monoklonaler B-Zell-Lymphozytose und bei Patienten mit CLL, die sich in Behandlung befinden, ebenso wie die Abfrage eines vollen Spektrums von miR 155-Zielen in CLL (malignen) B-Zellen wird nützliche Einblicke in die Biologie der CLL liefern."
dem Link zugrunde liegender Artikel:
Ferrajoli A. Blood. 2013; doi: 10.1182/blood-2013-01-478222.
Kleine Anmerkung meinerseits:
Wer mal in den Link in vorstehendem post hineingeklickt hat, hat vielleicht von dem angekündigten Vortrag "Epigenetic silencing of miR-708 enhances NF-κB signaling and predicts outcome in chronic lymphocytic leukemia" gelesen. Nach meiner Übersetzung heißt das in etwa "Die epigenetische Inaktivierung von miR 708 verbessert die NF-κB-Signalübertragung und sagt den Ausgang von CLL vorher."
Als Laie fragt man sich nun u. U., ob denn nun miR-155 oder miR-708 der maßgebliche Biomarker für CLL sei. Ich vermute mal (bis ich korrigiert werde), dass es wie bei den Signalwegen bei CLL ist: Es gibt nicht nur einen, sondern - wieder einmal - mehrere.