Hallo Yannik,
die Leberwerte AST ALT sind jeweils erhöht. Du bist erst 7 Monate nach SZT und hast eine GVHD. Bei mir waren die Werte zu dieser Zeit auch ähnlich erhöht. Zu dem Zeitpunkt war ich aber noch stationär. Die Werte waren auch noch bis ca 5 Monate nach der Entlassung, die 3 Monate später war, erhöht. Konkret habe ich mich noch nicht damit auseinandergesetzt, was das bedeuten könnte. Hatte aber die Diagnose einer Leber Gvhd. Das könnte es doch sein?
Das Tilidin könnte über die "orale Route" besser ins Blut gehen und damit wirksamer sein als das Hautpflaster, also kann es sein. Es wirkt auch eine Tacrolimus-Salbe nicht so stark auf den Organismus wie das orale Tacrolimus. Dh. alles was äußerlich appliziert wird und von außen eindringt, hat eine abgeschwächte Wirkung für den Gesamtorganismus; wirkt später etc.
Die Augentropfen, die du nennst, kenne ich beide; helfen nicht. Meine Augen sind ja entzündet, was sie ursprünglich nicht waren, es aber 2 1/2 Jahre nach SZT geworden sind. Gestern hatte ich schon Erfolg mit einer Kombination aus Tacrolimus-Salbe und 0,9 % Nacl, dazu die beiden Darmbakterienspender und Blocker Proemsan am Abend und Probasan am Morgen. Am Vorabend nichts mehr gegessen, und am Tag erst später die erste Mahlzeit gehabt. Da war die Situation bis zu diesem Essen optimal. Nach dem Essen ist das Brennen und Hitzen doch wieder langsam gekommen, doch war es insgesamt besser als an den Vortagen. Konsequent sein muss ich halt..
3 -4 l zu trinken sind sicher ok. Zuviel sollte ich nicht trinken, hat mir eine Notärztin letzten Sommer während des Hitzesyndroms gesagt (an einem Tag hatte ich 7 l getrunken) Ich habe dann mit Normhydral einen Elektrolytaufbau gemacht. Beutel in der Apotheke zu kaufen. Das mehrmals. In den letzten evergangenen Tagen hatte ich dieses Hitzesyndrom nicht, aber doch etwas Hitzen im Körper. Da war das Bedürfnis nach Salz sehr stark, was ich erst merkte, als ich mehr trank und auch mit Suppe anfing.
Ich würde auch nicht mit dem Tilidin aufhören; ich schätze es aber, etwas Zusätzliches in Reserve zu haben. Tacrolimus oral - Prograf in Österreich, ist eine systemische Immunsuppression, die statt einem Kortison oder abwechselnd mit Kortison gegeben werden kann (von einer solchen Abwechslungsmöglichkeit habe ich gelesen - entweder als gute Erfahrung, Tipp, oder einfach als Erzählung, wie es ein bestimmtes Krankenhaus in der Praxis macht.) Ich hatte ursprünglich Kortison und Cyclosporin/Neoral (ich glaube das ist dasselbe) , wurde nach 3 Monaten entlassen und hatte sofort eine Verschlecherung; mußte noch weitere 7 Monate stationäre sein. Da hat man mir kein Kortison (oder eine Zeitlang per Infusion, was ich nicht wußte) gegeben, sondern mich auf Prograf eingestellt, das stärker wirken soll als das Cyclosporin. Bei mir jedenfalls sicher, was ich auch an den Augentropfen sehe: Cyclosporin -Augentropfen bewirken bei mir gar nichts, und ich vertrage sie auch nicht; auch nicht auf liposomaler Basis. Prograf hat auch den Vorteil, gegen Infektionen mit Mikroorganismen zu wirken (obwohl es diese Erkrankungen,die subakut sein können, nicht direkt, sondern nur symptomatisch behandelt). Dh, es könnte bei dir besonders ansprechen.
Dass du es einen Tag lang ohne Tilidin aushältst, zeigt, dass es noch schlimmer sein könnte, was ich vom Neurotop retard 300 mg kenne, von dem ich vergangenes Jahr drei Tabletten täglich nehmen mußte,um keine Zuckungen uäm.zu haben. Wenn der Körper schon Schmerz schreit, wenn ich einmal mit der Morgentablette in Verzug bin, dann wird es mir eng mit dem Management.. Glücklicherweise sind die Symptome von Wellvone/Atovaquon weggegangen und brauche das Medikamet seit Juni nicht mehr.
Sofern bei dir schon ein Gewöhnungsfaktor beim Tilidin wirksam gewesen sein sollte, könntest du daran denken, dass es auch die Höhe der Dosis ausmacht, von der du plötzlich absetzt - und dann gleich die Symptome bekommst. Das gilt es zu berücksichtigen.
Aber ich verstehe dich voll,dass du deine Schmerzen weghaben möchtest. Denn - ich schätze - bei all den Nebenwirkungen und allfälligen Spätwirkungen - scheint mir der Streß, der durch Schmerzen im ganzen Körper ausgelöst wird - gefährlicher und folgenschwerer als die Einnahme eines schmerzstillenden Medikaments.
Eine Freundin hat 25 Jahre lang Morphium nehmen müssen, um ihre Schmerzen einigermaßen in Griff zu bekommen, und sie ist nicht an den Folgen dieses Medikaments gestorben.. Ich habe auch nicht wahrgenommen, dass sie psychisch dadurch geschädigt worden wäre.
Für starke Schmerzen gibt es Empfehlungen der WHO für geeignete Kombinationen von verschiedenen Schmerzmitteln, und Opiate werden idR nicht gleich als erste, und nicht alleine eingesetzt.. Hast du schon davon gehört? Mich wundert nämlich, dass du nur eines hast, und zwar gleich ein Opioid, und nichts dazu.. (Oder habe ich etwas überlesen?)
Sicher aber werden deine ÄrztInnen ihre Gründe haben, warum sie dich auf eben diesem Immunsuppressionsschema lassen. Evtl. haben sie aber noch nicht auf eine Abwechselungs-Regelung Kortison - Tacrolimus gedacht?
Betreffend familiärer AML mit CEBPA - Mutation ist zu lesen, dass sie entweder eine angeborene/genetische/germline Mutation ist oder eine sporadische Mutation, aber auch bestehend in einer Genveränderung. Die Penetranz ist laut Genereview in der Regel sehr gut, sodass du ziemlich sicher sein kannst, dass du keine familiäre CEBPA hast, wenn keiner deiner Familienangehörigen an AML erkrankt ist/war. Die sporadischen Genmutationen auf CEBPA sind nach einem Bericht nur ein Neuntel so häufig wie die familiären. Aber meistens handelt es sich um "organische" Mutationen (oder soll es sich handeln), dh. diese Mutationen treten auf, sind aber nicht genetisch mit-verursacht.
Der Unterschied, den ich dem GeneReview entnommen habe, liegt zB darin, dass bei einem Wiederauftreten der AML bei den PatientInnen mit somatischen Mutationen andere CEBPA -Varianten auftauchen, - im Gegensatz zu den PatientInnen, die genetische CEBPA -Veränderungen aufweisen. Letztere zeigen auch bei neuerlichen AML-Erkrankungen immer die selbst CEBPA -Variante/n.
Soweit ich von meiner Beschäftigung mit anderen Erbkrankheiten - Ataxien samt Forum "Living with Ataxia" im letzten Jahr noch weiß, sind sporadisch aufgetretene Genveränderungen auf CEBPA genauso erblich wie die familiären. Das heißt, sie sind autosomal dominant vererblich. Wenn du eine oder zwei solcher Mutationen haben solltest, dann kannst du sie auf deine Kinder vererben. Im Gegensatz zur somatischen CEBPA.
Bezüglich Mundmanagement: Bei mir ist es für einige Organe so, dass ich kombiniere, um die Wirkung zu erhöhen und Toxizität einzusparen. Für den Mund hätte ich noch Amphotericin B und Salbeitee zum Gurgeln.Zur Not jedenfalls auch Tacrolimus, was ich aber kaum verwende - höchstens um die Lippen herum, innen. Schmerzmittel hatte ich in den stationären Monaten auch immer wieder, oral, iv, subcutan oder auf die (Mund-) Schleimhaut, doch hat sich diese Schärfe mit der Zeit gegeben und ich brauche sie nicht mehr.
Schöne Grüße auch!
Akita
Literatur:
Blood. 2013 Aug 29;122(9):1576-82. doi: 10.1182/blood-2013-05-503847. Epub 2013 Jul 17.
The value of allogeneic and autologous hematopoietic stem cell transplantation in prognostically favorable acute myeloid leukemia with double mutant CEBPA.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23863898
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Ther Adv Hematol. 2013 Aug;4(4):254-69. doi: 10.1177/2040620713487399.
Recognizing familial myeloid leukemia in adults.
Nickels EM, Soodalter J, Churpek JE, Godley LA.
Source
Section of Hematology/Oncology, Department of Medicine, University of Chicago, Chicago, IL, USA.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23926458
(Kostenloser Volltext)
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Über das Protein:
CEBPA CCAAT/enhancer binding protein (C/EBP), alpha [ Homo sapiens (human) ]
Gene ID: 1050, updated on 24-Nov-2013
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/gene/1050
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GeneReviews TM
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK47457/
Familial Acute Myeloid Leukemia (AML) with Mutated CEBPA
Synonym: CEBPA-Dependent Familial Acute Myeloid Leukemia
Roger D Klein, MD, JD and Guido Marcucci, MD.
Author Information
Zitat daraus:
"Note: Most individuals with a germline CEBPA mutation appear to have a positive family history of AML. "
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