Leukämie-Online Forum • Unregelmäßigkeiten der Kapsel Einnahme über einen längeren Z - Seite 2
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Verfasst: 06.03.2009, 09:54
von saegensc
Hallo Fem,
die Beiträge von Marc, Jan und Ulli haben bereits alles Wesentliche benannt, der Ratschlag von Nico setzt voraus, dass sich Dein Mann auch einer psychologischen Behandlung stellen würde - sprich doch vielleicht besser seinen behandelnden Hämatologen an.
Dir wünsche ich viel Kraft und Deinem Mann baldige Einsicht, noch bevor es zu spät sein könnte!
Beste Grüße aus Leipzig von
Sigfrid

Verfasst: 05.03.2009, 21:24
von NL
In meinen Ohren klingt das irgendwie depressiv. Ist Dein Mann einfach mutlos?
Vielleicht kannst Du ja mal mit einem Psychologen reden und ihm die Angelegenheit schildern. Möglicherweise wäre soetwas hilfreich.
Ansonsten gibts nicht mehr zu sagen, als das eine so unregelmässige Einnahme eine Art ist, zügig aus dem Leben zu scheiden.
Ich halte Dir die Daumen, dass Dein Mann wieder zur Vernunft kommt.
Gruss
Niko
[addsig]

Verfasst: 05.03.2009, 16:00
von unknown
,Ich bedanke mich bei allen, die mir geantwortet haben. Meine Vermutungen werden dadurch bestärkt. Danke und wünscht mir Kraft. Fem

Verfasst: 05.03.2009, 02:25
von Ulli
Ich kann mich Jans Post nur anschließen, dein Mann spielt mit seinem Leben. Wenn er auf dich nicht hört, muss ihm sein behandelnder Arzt mit drastischen Worten vor Augen führen was ihm blüht. Durch die sinkende Anzahl der Medikamentenverschreibungen kann der Arzt nachvollziehen, dass dein Mann das Medikament nicht regelmäßig nimmt. Da das Medikament sehr teuer ist und der Verstoß gegen die Compliance den Effekt des Medikamentes negativ beeinflusst kann ich mir sogar vorstellen das die Krankenkasse hier noch ein Wörtchen mitzureden hätte.


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- "You're Hells Angels, then? What chapter are you from?"
- "REVELATIONS, CHAPTER SIX."

-- Death in conversation with a biker (Terry Pratchett & Neil Gaiman, Good Omens)

Verfasst: 04.03.2009, 16:50
von jan
Hallo Fem

ich kann Marcs Ausführungen nur zustimmen, habe aber keine gute Lösung, da Ihr wohl schon kräftige Auseinandersetzungen dazu hattet. Ich weiss nicht, was für ein Typ Mensch Dein Mann ist, und ob ihn eher Emotionen (menschliche Schicksale) oder Fakten (medizinische Studiendaten) überzeugen können.

Wenn er eher ein Faktenmensch ist, gibt es heute ganz solide Daten, die klar belegen, was bei Unterdosierung und Therapiestopp bei CML passiert: Selbst in Vollremission erleiden deutlich mehr als die Hälfte aller Patienten nach Therapiestopp binnen wenigen Monaten einen Rückfall. Diesen fühlt man nicht, sondern kann ihn anfangs nur mit genauer Diagnostik sehen.

Bei dauerhafter Unterdosierung werden Resistenzen gegen das Medikament gezüchtet, wie bei einem Antibiotikum, und diese sind oft leider nicht mehr behandelbar, manchmal nicht mit allen anderen anderen verfügbaren Medikamenten.

Die CML, das wird oft unterschätzt, ist schlecht behandelt oder unbehandelt eine hochaggressive und tödliche Erkrankung, die im Falle eines unbehandelten Rückfalls binnen weniger Monate - und nicht Jahre - zum Tod führt.

Vielleicht interessiert ihn ja folgendes:
<!-- BBCode auto-link start --><a href="/http://www.leukaemie-online.de/modules. ... le&sid=690" target="_blank">http://www.leukaemie-online.de/modules. ... sid=690</a><!-- BBCode auto-link end -->
und
<!-- BBCode auto-link start --><a href="/http://www.leukaemie-online.de/modules. ... le&sid=363" target="_blank">http://www.leukaemie-online.de/modules. ... sid=363</a><!-- BBCode auto-link end -->

Falls bei ihm eher die emotionale Schiene funktioniert und Ihr Kinder habt, würde ich ihn fragen, ob er seine Verhaltensweise seinen Kindern gegenüber verantworten kann und will. Wenn er so weitermacht, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass er mit Dir und seinen Kindern seinen 50. Geburtstag feiern wird.

Tut mir leid, wenn das so drastisch ausgedrückt ist, aber CML wird oft nicht ernstgenommen, weil man denkt, sie sei "chronisch langsam", und man hat sich ja schließlich nie schlecht gefühlt. Sie ist dagegen ganz heimtückisch - wenn man sie nicht gut behandelt und dann spürt, hilft nicht mehr viel - nur eine Transplantation.

Viele Grüße
Jan


Verfasst: 04.03.2009, 15:24
von Marc
Hallo Gast,

ich nehme an Dein Mann nimmt das Medikament Glivec (Imatinib) oder Tasigna (Nilotinib), aber dies spielt hier nur eine untergeordnete Rolle.
Jeder Verstoß gegen den Therapietreue (compliance) kann schwere gesundheitliche Probleme auslösen bzw. die Wirkung des Medikamentes aussetzen. Einfach gesagt, die CML wird resistent gegen das Medikament.
Die folgen dürfen Euch bekannt sein.
Mit 47 Jahren ist Dein Mann noch relativ jung und unter Therapie ist die CML i.d.R. sehr gut therapierbar und führt oft nur zu geringen Einschränkungen.
Sollte er so weitermachen, wird er sein Rentenalter wohl <!-- BBCode Start --><B>nicht</B><!-- BBCode End --> erreichen.

Versuche auf Ihn einzuwirken, u.U. suche das Gespräch mit seinem behandelnden ARzt, denn
was er da macht, kann schlimme Folgen haben.

Informationen zur Therapietreue findes Du auch über die Suchfunktion:

Gibt die Begriffe "Therapietreue" oder "compliance" auf der Homepage in das Suchtextfeld ein.

Gruss

Marc
[addsig]

Verfasst: 04.03.2009, 12:38
von unknown
Mein Mann 47 Jahre, seit 5/2005 wurde CML endeckt, nimmt seit einiger Zeit schon widerwillig seine Medikamnte, Ilutinib, außerdem halbierte er von sich aus die Einnahmeempfehlung des Arztes. Ich mache mir echt große Sorgen. Manchmal nimmt er 5 bis7 Tage gar keine Medikamente, dann sporadisch wieder mal die halbe Dosis, bis er dann 5 Tage wider Nichts nimmt und immer so weiter. Es gab schon echt Ehekrach deswegen. Ich mache ihm die Medikamente fertig und er läßt sie stehen. Wir streiten uns oft deswegen. Es hilft nichts. Sein Agument: wer sagt denn, dass das Medikament wirklich die Werte niederdrückt ein Leben lang, vielleicht kommt es auch so nie wieder zum Ausbruch. Als Information, seine Werte sind ganz niedrig, aber als ganz geheilt gilt er nicht. Danke für eure Antwort -Fem