Seite 2 von 2
Verfasst: 04.01.2007, 09:42
von unknown
hi tanja. danke für deine mail... Ich weiß das dies im moment nicht förderlich ist (im gegenteil) und genau das macht mich so sauer auf die eltern... Da ich weiß, dass mein freund das im Moment nicht gebrauchen kann, versuche ich mich zu beherrschen und lasse mir nichts anmerken( was leider nicht immer klappt). Da ein gespräch zwischen mir und den eltern schon kläglich gescheitert ist, hat mein freund die ärtze informiert. Diese wollen,beim nächsten stationären aufenthalt, einmal mit den eltern reden.
Mein freund hat AML M2. Diese kommt eigentlich mehr bei kindern vor... Die Ärtze haben gestern auch das Wort Vollremission in den Mund genommen... Die Knochenmarkpunktion die gestern entnommen wurde, wird Fakten und Klarheit bringen...
Noch eine gute Nachricht: Mein Freund darf eine Woche länger draußen bleiben... Ich versuche weiterhin ihm gute Laune zu bereiten...
Mein Freund sagt mir immer wieder wie wichtig ich ihm bin... Wir beiden haben schon über gemeinsame Zukunftspläne geredet, worauf wir beide uns schon freuen.. ( gerade im moment baut ihn das sehr auf und mich natürlich auch)Wir sind beide zwar noch sehr jung, aber wir beide haben uns von Anfang an abgöttig geliebt und diese Krankheit schweißt uns noch mehr zusammen... Ich bin froh ihn lachen zu sehen, was er im Moment gott sei dank sehr oft machen kann...
Es ist schön zu hören, dass es deinem Bruder schon so gut geht... Weiterhin alles Gute für Ihn...
lieben gru, rebeccca
Verfasst: 03.01.2007, 18:09
von unknown
Hallo Rebecca!
Mein Bruder (24) hat auch AML, bei ihm hat über Silvester auch die 3. Chemo angefangen. Bis jetzt hat er auch alles recht gut überstanden und er ist in Vollremission.
Die Psyche ist unheimlich wichtig. Er hat auch sehr viel Unterstützung von seiner Freundin, sie ist auch so ein richtiger Sonnenschein und bringt ihn immer wieder zum Lachen. Seine Freunde sind für ihn da, und natürlich wir als Familie. Streitigkeiten sind jetzt ganz schlecht. Vielleicht kannst du mal mit dem Arzt darüber reden. Eventuell kann der dann mal mit den Eltern deines Freundes sprechen und sie ein wenig zurechtweisen, denn solche Diskussionen sind jetzt nicht förderlich für die Heilung!!!
Ich weiß sehr gut wie du dich fühlst. Ablenkung ist wichtig! Du brauchst die Kraft um Daniel zu unterstützen!
Was genau für eine Leukämie hat Daniel denn??
Ich drücke Euch die Daumen!!!
LG
Tanja
Verfasst: 02.01.2007, 20:20
von unknown
hi jazz.
danke das ist echt lieb.. mir hilft es auch hier einfach mal zu schreiben... weil hab viel nachgedacht die letzten monate aber zu wenig geredet... es tut gut einfach mal los zu schreiben... danke für dein mut machen... ich weiß das daniel und ich das packen... er ist einfach großartig... wie er mit der krankheit umgeht ist wahnsinn...und das lob gilt auch all denen die nicht aufgeben oder aufgegeben haben... meinen großen RESPEKT!!!
lieben gruß, rebecca
Verfasst: 02.01.2007, 19:49
von Jazz
Hey Rebecca!
Mir hat es damals sehr geholfen, in diesem Forum zu lesen. Man kann sich hier auch ruhig "ausweinen". Ich glaube hier hat jeder Verständnis, nicht nur für Menschen, die selbst an Leukämie erkrankt sind, sondern auch für den Schmerz und die Angst der Angehörigen. Ich hab mich hier immer sehr gut aufgehoben gefühlt. Hab ich eigentlich schonmal 'Danke' gesagt?
Danke an alle an dieser Stelle, die hier sind um sich auszutauschen und zu helfen.
Liebs Grüßle
Jazz
[addsig]
Verfasst: 02.01.2007, 19:34
von unknown
Hi. Vielen Dank erstmal euch beiden...
Morgen wird bei meinem Freund wieder Knochenmark entnommen, jedoch wurde letzte Woche schon von einem der Ärtze gesagt, das mein Freund Leukämie frei sei... Ich bin erleichter über seine Aussage und denke, dass er sich nicht einfach nur so soweit aus dem fenster legen würde, jedoch frage ich mich wie er so schnell zu so einem urteil kommen kann? ich vertraue den Ärtzen und sehe ja auch selber, dass seine Werte sowie Nebenwirkungen im Verhältniss zu anderen Patieten relativ gut sind... Die Werte sind im Moment fast im Normal Zustand... Doch die Angst lässt nicht los.. Vielleicht kommt dies auch nur durch die fehlende Kenntnis...
Ich bin froh zu hören, dass es bei Ihnen oder auch anderen gut gelaufen ist und das gibt nochmals mut...
Mein freund ist von Anfang an sehr gut damit klar gekommen, welches er auch oft sagte.. Ich glaube ihm das auch, denn ich kenne ihn und daher weiß ich, dass dies keine show war um uns zu beruhigen..Er ist echt tapfer... Ich bin wahnsinnig stolz auf ihn...
Bernd 123: Das mit seinen Eltern ist schwer für mich, da ich im Moment keine Kraft mehr habe um auch noch dieses Problem zu lösen... ich habe schon versucht mit Ihnen zu reden, doch ohne Erfolg. Sie stellten sogar meinem Freund Fragen wie z.b : wer ist für dich wichtiger in der Heilungsphase... und und und.., Ich frage mich, wie sie so etwas jetzt machen können? In einer solchen Situation?? Auch an unserer Art und Weise wie wir unsere Beziehung leben kritisieren sie..
Jazz: Wie schon oben erwähnt, sieht es im Moment sehr gut aus... Trotzdem bleibt die Angst... Vielleicht ist es unfair den anderen gegenüber wenn ich mich hier "ausweine", da manch andere es wesentlich schlechter getroffen hat... Für mich reicht dieses jedoch schon... Ich bin auch schon von Freunden in die Disco geschleppt worden, welches mir sehr gut getan hat. Denn ich konnte dann die Krankheit für ein paar Stunden vergessen und einfach ein normaler Jugendlicher sein... Von meinem Freund konnte ich mir aber sehr tolle Sprüche anhören... Ich verstehe ihn...Ich würde bestimmt genauso reagieren... Aber mein Limit war schon ein paar mal erreicht...Immer von allen Seiten kritisiert zu werden, jeden tag nach der Schule zu ihm zu fahren(1 stunde bis zum k-haus) dort gute laune verbreiten und abends zu hause Hausaufgaben zu machen... Doch ich weiß für wen ich das tue und das gibt mir Kraft..Ich hoffe das ich ihm damit auch helfen kann?!
Danke und lieben Gruß, rebecca
Verfasst: 02.01.2007, 16:46
von Jazz
Hey Rebecca!
Nur nicht den Kopf hängen lassen. Mein Freund war damals auch an AML erkrankt. Er 31, ich 34. Ich war irgendwie auch für jedermann die Stütze. Für ihn, für seine Eltern und für seine Freunde. Das hat sehr viel Kraft gekostet und ich weiß manchmal nicht mehr, wie ich das geschafft habe. Aber der Gedanke an meinen Freund hat mich immer wieder weiterkämpfen lassen. Ich hab mir in Leukämieforen und auf anderen Leukämieseiten ein fundiertes Wissen über diese Krankheit angeeignet. So konnte ich wenigstens ganz schnell die "kleinen" Sorgen der Familie entkräften. Man kann andere damit beruhigen, wenn man ihnen sagen kann: das gehört zur Therapie, das ist ne Nebenwirkung, das ist "normal", da können die Ärzte das und das tun, das und das passiert jetzt...
Die Kraft habe ich mir bei meinen Freunden zurückgeholt. Die haben mich rausgeschleift. Mal Kino, mal Disco, einfach mal was essen gehen und NICHT über Leukämie reden. Ich weiß, man hat das immer irgendwie im Kopf, aber wenn man gute Freunde hat, kriegen die das hin, daß du mal an was anderes denkst. Dein Freund ist sehr jung und er hat alle Chancen gesund zu werden. Nur nie die Hoffnung aufgeben, egal wie die Chancen stehen. Mein Freund hatte noch nicht mal nach der dritten Chemo eine Vollremission, dazu noch einen Chromosomenschaden, Heilungschance unter 30 Prozent. Ich hab immer gesagt, Prognosen beruhen auf Daten der Vergangenheit, wir leben und kämpfen für die Zukunft! Also weitermachen, auch wenn man manchmal wirklich am liebsten aufgeben wollte. Er ist jetzt fast 2 Jahre nach Transplantation ohne Rückfall und der Chromosomenschaden ist auch verschwunden. Du siehst also, der Kampf lohnt sich.
Ich wünsch euch alles Gute und drück euch die Däumchen, den Krebs zu besiegen.
Viel Kraft und nie den Kopf hängen lassen, auch wenn der Hals mal dreckig ist (das hat mein Freund immer zu mir gesagt)
Ganz liebs Grüßle
Jazz
[addsig]
Verfasst: 02.01.2007, 14:17
von Bernd123
Tach Rebecca,
im Vergleich zu deinem Freund bin zwar schon ein alter Mann (40), doch will ich euch gerne weiter helfen.
Auch ich habe die Diagnose AML im März 2006 erhalten und wurde völlig aus dem Leben gerissen. Ich hatte einen guten Therapieverlauf (3x Chemo + Stammzellentransplantation) und bin jetzt Blasten frei.
Während meinem Klinikaufenthalt haben sich meine Frau und meine Eltern auch sehr in die Haare bekommen und es ist seither auch nicht anders geworden. Ich weiss nur eines ganz genau, genauso wie ich meine Frau brauchte und noch brauche, braucht dich jetzt dein Freund! Also lass dich von seinen Eltern nicht unterkriegen und helfe ihm mit positiven Gedanken und Gefühlen.
Als letztes kann ich dir noch ein weiteres Forum empfehlen das mir sehr hilft. Siehe link unten.
Liebe Grüße und toi, toi, toi
bernd123
<!-- BBCode Start --><A HREF="
http://www.heides-leukaemieforum.de" TARGET="_blank">Heides Leukämieforum</A><!-- BBCode End -->
Verfasst: 02.01.2007, 13:42
von unknown
Hi. Mein Freund ist 20 Jahre alt und vor etwa 3 monaten wurde bei ihm AML festgestellt. Am anfang wusste keiner was genau auf uns zukommt... Im Moment scheint alles so zu laufen wie es die ärtze auch sagen und hoffen. Die angst bleibt natürlich.. dazu kommt die hilflosigkeit die mir oft zu schaffen macht... Was kann ich tun und wie kann ich ihm helfen? dazu kommt noch, dass seine Eltern im Moment mich zimlich fertig machen. Sie sind verzweifelt und wissen nicht weiter und lassen dies an mir aus...
Meinen Freund so leiden zu sehn ist schlimm.. ich weiß das es vielen so geht und leider noch anderen schlimmer.. ich würde mich gerne mal austauschen und einfach mal reden..
Vielen dank, rebecca
Und allen wünschen ich viel Kraft und viel Glück