Hallo Alan (und andere vielleicht ähnlich wie ich betroffene CLL-Patienten),
nachdem mein Zweitmeinungsgespräch am 15.10. bei der Uniklinik Köln wenig ergiebig war, bat ich die dortige Oberärztin am 9.11. meiner Hämatologin und mir vor (!) meinem hiesigen 3-Monats-Termin mit meiner Hämatologie am 14.11. ihren Zweitmeinungsbrief zukommen zu lassen, was leider nicht erfolgte. Ich monierte dieses am 13.11. per E-Mail ihr gegenüber,
gab meiner Hämatologin davon Kenntnis und sandte dieser per E-Mai meine (über den Hausarzt veranlassten, scheinbar etwas ungenauen Zwischenwerte per 17.9.25 und per 14.10.25) zu. Anscheinend aufgrund meines E-Mails v. 13.11. erhielt meine Hämatologin im Verlauf des 14.11. eine Kurzinfo (?) aus Köln, die sie jedoch noch intensiver werten muss.
Meine Blutwerte lagen am 14.11. etwas unter den Werten v. 17.9. u. 14.10.25, jedoch leicht über den Werten per 15.8.25 (in Klammern): Leukos 17,4 (16.

, Lymp. abs. 2,6 (4,0), Hämogl. 12,4 (12,3), Thromb. 136 (137). Bei der Additon der Komponenten der Leukos gibt es eine m.E. geringe Abweichung: Lymp. 15 % = 2.610, Monoz. 5 %, Kernsch. 55 %, Segm.
24 % = zusammen 17.226.
Meine Hämatologin sah ad hoc eine weitere Verwendung von Venetoclax für einige Monate (mit zeitnahen Kontrollen) und dann möglicherweise Umstellung auf einen BTK-Inhibitor. Sie meinte, dass man auch überlegen könnte, ob mit temporären
Einsatz von Rituzimab eine gewissen "Balance" erzielt werden könnte. Sie will das alles jedoch im Ärztekollegium diskutieren
(wie ich das ihr gegenüber bereits im Sommer vorgeschlagen hatte); daran soll auch ein "Spezialist mit Professorentitel" teilnehmen. Das manuelle Betasten meiner Lendenlyphmen führt in den nächsten Wochen zu einer CT-Überprüfung.
Wie viele andere Betroffene habe ich mir in den vergangenen Jahren viele Gedanken gemacht, wie lange Venetoclax (das ich jetzt fast 5 1/2 Jahre völlig beschwerdefrei einnehme) vorhalten kann.
Ich habe heute erneut, den bereits vor einem Jahr ausgedruckten 10-seitigen Bericht: "Auswahl der optimalen BTK-Inhibitor-
Therapie bei CLL: Begründung und praktische Überlegungen" der University of Texas MD Anderson Cancer Center, Houston
vom 8.8.22 durchgelesen und erfolglos (ohne deren Rückäußerung) dort angefragt, ob es eine neuere Studie mit aktuelleren Erkenntnissen gibt. Die Studie berichtet über Erkenntnisse zu Ibrutinib, Acalabrutinib, Zanubrutinib, Pirtobrutinib, Venetoclax,
Vecabrutinib sowie über einige Kombinationsmöglichkeiten, u.a. mit Obinutuzimab [die Studie kann im Internet runtergeladen werden unter "Selecting the optimal BTK inhibitor therapy in CLL: rationale and practical considerations" - danach wäre
"Übersetzung" anzuklicken].
Die nützliche Erkenntnis für mich (die ich hierdurch bereits vor über einem Jahr erhielt) war: "(...) Die Häufigkeit von Vorhofflimmern aller Grade lag unter Acalbrutinib bei 9,4 % im Vergleich zu 16 % [???] unter Ibrutinib [p = 0,02]. Vorhoffflimmern aller Grade war unter Zanubrutinib egenfalls geringer: 2,5 % im Vergleich zu 10,1 % [???] unter Ibrutinib [p= 0,0014]. Auch die Blutungsraten, die Abbruchrate aufgrund von Nebenwirkungen und die Todesfälle waren bei Zanubrutinib geringer als bei Ibrutinib. Die wichtigste Konsequenz davon ist, dass eine geringere Inzidenz von Vorhofflimmern einen geringeren Bedarf an Antikoagulationstherapie und damit eine geringeres Blutungsrisiko bei BTK-Hemmung bedeutet."
Insofern rechne ich mit einer Umstellung auf Zanubrutinib in den nächsten Monaten und werde zuvor den Kardiologen aufsuchen. Seit dem im Sommer 2020 durch Ibrutinib nach einigen Monaten verursachten Vorhofflimmern nehme ich einen Betablocker und einen Blutverdünner.
Pitrobrutinib scheint für mich weniger geeignet zu sein. Allerdings sollen bei Zanubrutinib Resistenzmutationen vorkommen.
In einer Veröffentlichung von CLL-Society (Datum ?) heißt es, Die Kombination des neuen BCL2--Hemmers Sonrotoclax mit dem BTK-Hemmer Zanubrutinib führte bei rezidivierender/refraktärer CLL/SLL zu einer Gesamtsprechrate von 97 % (ich nehme an, dass bei reduzierender Wirkung von Venetoclax bei mir dieser neue BCL2-Hemmer in meinem Fall nicht hilft [?].
Die Vielzahl von anderen überwiegend in der Entwicklung befindlichen Medikamte kommen bei mir scheinbar nicht in Betracht (Docirbrutinib, LP- 168 dualer BTK-Inhibitor, BTK-Degrader NX 5948, BGB 16673, CAR-T, Nemtrabrutinib,
LYN/BTK-Doppelinhibitor DZD8556, Lisaftoclax APG 2575, Ritzabrutinib, Epkinly Epcortamab-bysp).
Für unterstützende Gedanken bin ich dankbar.
Gruß Hubertus