Verfasst: 27.03.2003, 23:46
Liebe Jennifer,
die Wahrscheinlichkeit, dass Du als Spender in Frage kommst, ist sehr gering, wenn auch nicht ausgeschlossen. Sehr viel höher ist die Wahrscheinlichkeit aber, dass für ihn ein passender Fremdspender in den Knochenmark-Spenderdateien gefunden werden kann - 80% der Patienten werden dort fündig. Die Suche wird vom behandelnden Arzt oder einer Transplantationsklinik vorgenommen.
Die Prozedur, Stammzellen zu spenden, kann auf zweierlei Arten vonstatten gehen: Entweder werden unter Vollnarkose verschiedene knochenmarkspeichernde Knochen punktiert und ein Teil des darin enthaltenen Knochenmarks entnommen - zurück bleibt nach dem Aufwachen für eine Weile nur ein leichter Wundschmerz der Punktionen - der Eingriff ist völlig risikolos, und das Knochenmark bildet sich in wenigen Wochen nach. Bei der anderen Methode wird für einige Tage ein Medikament (G-CSF) gegeben, das die Stammzellen aus dem Knochenmark ins Blut ausschwemmt. Diese können dann über Venenkatheter in mehreren Sitzungen (mit einem mechanischen Zellfilter - das gefilterte Blut wird über einen zweiten Katheter wieder in den Körper zurückgegeben) aus dem Blut gefiltert werden.
Insgesamt sind beide Prozeduren praktisch risikolos und in wenigen Tagen über die Bühne. Ich selbst habe zweitere Prozedur schonmal selbst mitgemacht.
Da die Wahrscheinlichkeit, dass Du mit Deinem Freund übereinstimmst, relativ gering ist, würde ich wärmstens empfehlen, Dich in der Knochenmarkspenderdatei registrieren zu lassen. Du erhältst dann auch Dein Typisierungsergebnis und hast so vielleicht zudem auch die Möglichkeit, einem anderen Leukämiepatienten einmal das Leben zu retten. Nähere Informationen findest Du beim DKMS (siehe Internet-Links).
Herzliche Grüße
Jan
P.S: Ich drücke Dir die Daumen, an Deinen Freund heranzukommen und ihn bei seinem schwierigen Weg zu unterstützen. Die Chancen, Leukämie gezielt zu behandeln oder sogar zu heilen, sind heute ganz gut - allerdings gibt es bei vielen Leukämiearten verschiedene Möglichkeiten, einen Weg einzuschlagen. Insofern ist es wichtig, ihm Zuversicht zu geben, sich zu einem Leukämie-Spezialisten zu begeben und sich gut zu informieren... Alles Gute!
[addsig]
die Wahrscheinlichkeit, dass Du als Spender in Frage kommst, ist sehr gering, wenn auch nicht ausgeschlossen. Sehr viel höher ist die Wahrscheinlichkeit aber, dass für ihn ein passender Fremdspender in den Knochenmark-Spenderdateien gefunden werden kann - 80% der Patienten werden dort fündig. Die Suche wird vom behandelnden Arzt oder einer Transplantationsklinik vorgenommen.
Die Prozedur, Stammzellen zu spenden, kann auf zweierlei Arten vonstatten gehen: Entweder werden unter Vollnarkose verschiedene knochenmarkspeichernde Knochen punktiert und ein Teil des darin enthaltenen Knochenmarks entnommen - zurück bleibt nach dem Aufwachen für eine Weile nur ein leichter Wundschmerz der Punktionen - der Eingriff ist völlig risikolos, und das Knochenmark bildet sich in wenigen Wochen nach. Bei der anderen Methode wird für einige Tage ein Medikament (G-CSF) gegeben, das die Stammzellen aus dem Knochenmark ins Blut ausschwemmt. Diese können dann über Venenkatheter in mehreren Sitzungen (mit einem mechanischen Zellfilter - das gefilterte Blut wird über einen zweiten Katheter wieder in den Körper zurückgegeben) aus dem Blut gefiltert werden.
Insgesamt sind beide Prozeduren praktisch risikolos und in wenigen Tagen über die Bühne. Ich selbst habe zweitere Prozedur schonmal selbst mitgemacht.
Da die Wahrscheinlichkeit, dass Du mit Deinem Freund übereinstimmst, relativ gering ist, würde ich wärmstens empfehlen, Dich in der Knochenmarkspenderdatei registrieren zu lassen. Du erhältst dann auch Dein Typisierungsergebnis und hast so vielleicht zudem auch die Möglichkeit, einem anderen Leukämiepatienten einmal das Leben zu retten. Nähere Informationen findest Du beim DKMS (siehe Internet-Links).
Herzliche Grüße
Jan
P.S: Ich drücke Dir die Daumen, an Deinen Freund heranzukommen und ihn bei seinem schwierigen Weg zu unterstützen. Die Chancen, Leukämie gezielt zu behandeln oder sogar zu heilen, sind heute ganz gut - allerdings gibt es bei vielen Leukämiearten verschiedene Möglichkeiten, einen Weg einzuschlagen. Insofern ist es wichtig, ihm Zuversicht zu geben, sich zu einem Leukämie-Spezialisten zu begeben und sich gut zu informieren... Alles Gute!
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