Re: CML Diagnose in der Schwangerschaft
Verfasst: 15.05.2019, 08:18
Liebe Lidia,
das ist eine blöde Situation, in der du dich gerade befindest - ich drücke dir die Daumen, dass eine gute Lösung gefunden wird und dass die psychische Belastung nicht zu groß für dich wird.
Glücklicherweise tut sich aber eine ganze Menge, was das Thema CML und Schwangerschaft betrifft - jeder Fall muss aber individuell geklärt werden, am Besten mit Prof. Hochhaus in Jena oder Prof. Sausele in Mannheim. Mein Hämatologe hat meinen Fall letztes Jahr zudem mit mehreren CML-Experten auf der ASH in San Diego besprochen. Deine Situation hat natürlich eine ganz andere Ausgangslage als meine, aber ich kann dir etwas über die Einnahme von Interferon in der Schwangerschaft berichten:
Meine CML-Diagnose war 2011, zunächst habe ich Glivec genommen und dann Tasigna, was ich mit der Bestätigung der Schwangerschaft im Oktober 2018 abgesetzt habe. Ich habe in der 14. SSW mit Interferon beginnen müssen, weil die Werte angestiegen sind. Man ging davon aus, dass die Gabe vom Interferon das Ansteigen der Werte nicht verhindern, aber verlangsamen würde. Völlig unerwartet und umso erfreulicher war, dass ich mit Interferon in guter (aber nicht perfekter) Remission geblieben bin und dass die Werte sich nun langsam, aber stetig wieder nach unten hin zur sehr guten Remission bewegen.
Ich habe das Medikament Pegasys - das ist pegyliertes Inferferon, was geringe Mengen Alkohol, enthält genommen (1x wöchentlich spritzen). Da habe ich mir auch sehr große Sorgen gemacht. Es ist nun nicht mehr so, dass pegyliertes Interferon grundsätzlich abgelehnt wird in der Schwangerschaft - es wird halt nur nicht allgemein empfohlen. Mein Hämatologe hat mit Prof. Hochhaus gesprochen, und ich habe Prof. Hochhaus auch noch einmal selber per Email gefragt, ob das pegylierte Interferon wirklich ungefährlich für das Baby ist. Seine Antwort war, dass er bereits mehrere Patientinnen in der Schwangerschaft damit erfolgreich behandelt hat. Ich habe mir dann zur eigenen Beruhigung gesagt, dass es dann schon okay sein wird, wenn ich es nehme.
Die Nebenwirkungen sind wirklich nicht angenehm, aber ich durfte Paracetamol nehmen, was Grippesymptome und Abgeschlagenheit deutlich gelindert hat. Ich bin nun in der 36. SSW und alle bisherigen Untersuchungen des Babys waren vollkommen unauffällig.
Falls du bei Facebook bist - es gibt die Gruppe "CML- Sisters by blood", in der immer wieder Frauen mit CML von ihrer Schwangerschaft berichten. Da habe ich mir auch schon einige Infos - natürlich sind die nicht wissenschaftlich fundiert- geholt.
Alles Gute für Dich! Gruß, Friederike
das ist eine blöde Situation, in der du dich gerade befindest - ich drücke dir die Daumen, dass eine gute Lösung gefunden wird und dass die psychische Belastung nicht zu groß für dich wird.
Glücklicherweise tut sich aber eine ganze Menge, was das Thema CML und Schwangerschaft betrifft - jeder Fall muss aber individuell geklärt werden, am Besten mit Prof. Hochhaus in Jena oder Prof. Sausele in Mannheim. Mein Hämatologe hat meinen Fall letztes Jahr zudem mit mehreren CML-Experten auf der ASH in San Diego besprochen. Deine Situation hat natürlich eine ganz andere Ausgangslage als meine, aber ich kann dir etwas über die Einnahme von Interferon in der Schwangerschaft berichten:
Meine CML-Diagnose war 2011, zunächst habe ich Glivec genommen und dann Tasigna, was ich mit der Bestätigung der Schwangerschaft im Oktober 2018 abgesetzt habe. Ich habe in der 14. SSW mit Interferon beginnen müssen, weil die Werte angestiegen sind. Man ging davon aus, dass die Gabe vom Interferon das Ansteigen der Werte nicht verhindern, aber verlangsamen würde. Völlig unerwartet und umso erfreulicher war, dass ich mit Interferon in guter (aber nicht perfekter) Remission geblieben bin und dass die Werte sich nun langsam, aber stetig wieder nach unten hin zur sehr guten Remission bewegen.
Ich habe das Medikament Pegasys - das ist pegyliertes Inferferon, was geringe Mengen Alkohol, enthält genommen (1x wöchentlich spritzen). Da habe ich mir auch sehr große Sorgen gemacht. Es ist nun nicht mehr so, dass pegyliertes Interferon grundsätzlich abgelehnt wird in der Schwangerschaft - es wird halt nur nicht allgemein empfohlen. Mein Hämatologe hat mit Prof. Hochhaus gesprochen, und ich habe Prof. Hochhaus auch noch einmal selber per Email gefragt, ob das pegylierte Interferon wirklich ungefährlich für das Baby ist. Seine Antwort war, dass er bereits mehrere Patientinnen in der Schwangerschaft damit erfolgreich behandelt hat. Ich habe mir dann zur eigenen Beruhigung gesagt, dass es dann schon okay sein wird, wenn ich es nehme.
Die Nebenwirkungen sind wirklich nicht angenehm, aber ich durfte Paracetamol nehmen, was Grippesymptome und Abgeschlagenheit deutlich gelindert hat. Ich bin nun in der 36. SSW und alle bisherigen Untersuchungen des Babys waren vollkommen unauffällig.
Falls du bei Facebook bist - es gibt die Gruppe "CML- Sisters by blood", in der immer wieder Frauen mit CML von ihrer Schwangerschaft berichten. Da habe ich mir auch schon einige Infos - natürlich sind die nicht wissenschaftlich fundiert- geholt.
Alles Gute für Dich! Gruß, Friederike