Leukämie-Online Forum • Cll - Arztwahl
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Re: Cll - Arztwahl

Verfasst: 17.12.2015, 23:01
von Delphina
Danke für deine Anmerkung, Thomas!

Falls ich mich in den nächsten Jahren für einen Hämatologen entscheide bzw. entscheiden muss, bleibt mir eine weitere Beckenkammpunktion erspart. Gut zu wissen! :-)

Gruß
Delphina

Re: Cll - Arztwahl

Verfasst: 17.12.2015, 09:14
von Thomas55
Delphina hat geschrieben: Also sollte ich mich bei der Entscheidung, Hämatologe ja o. nein, auf mein *Bauchgefühl, meine Eigenverantwortung* verlassen?
Gruß
Delphina
....ja. (Zumindest würde ich es so machen, andere handeln da sicher anders, das ist ja sehr individuell)

Aber trotzdem noch eine Anmerkung. Dein Arzt hat eine Knochenstanze gemacht. Das war früher üblich und notwendig, heutzutage (auch vor 6 Jahren) ist dies nicht mehr nötig, allenfalls wenn die Diagnose unklar ist, oder auch im Rahmen einer Studie.

Gruß
Thomas

Re: Cll - Arztwahl

Verfasst: 16.12.2015, 23:12
von Delphina
Ich denke die Diagnose lief über den *üblichen* Weg:
Aufgrund erhöhter Leukozyten (beobachtet über einen längeren Zeitraum -> durch den Hausarzt), schickte mich der Hausarzt zum Internisten (kein Hämatologe).

Der Internist startete dann eine Reihe von Untersuchungen. Abschließend führte er eine Beckenkammpunktion durch - mit dem Ergebnis einer Smoldering Cll.
Besprach die Ergebnisse mit Kollegen im Krankenhaus - Tumorboard - mit dem Ergebnis: Wait and watch.

Hier ein paar Werte:
Leukozyten --> 24.100
Lymphozyten --> 72 %
Segmentkernige --> 8 %

Also sollte ich mich bei der Entscheidung, Hämatologe ja o. nein, auf mein *Bauchgefühl, meine Eigenverantwortung* verlassen?

Gruß
Delphina

Re: Cll - Arztwahl

Verfasst: 16.12.2015, 14:23
von Watson
Thomas55 hat geschrieben:....ich ging bei meinem Beitrag schon davon aus, dass die Diagnose durch einen Hämatologen gestellt wurde, kann mir gar nicht vorstellen, dass dies ohne geht.

Gruß
Thomas
Wäre interessant. Der Hausarzt müsste wohl Erfahrungen auf diesem Gebiet haben und es sich -vor allem differentialdiagnostisch- zutrauen. Bei manchen Internisten (oder allgemein Hausärzten mit Zusatzqualifikationen) vielleicht denkbar. Angeblich soll die Diagnose von CLL ja vergleichsweise leicht sein. Wenn ich aber allein an die diagnostischen Missgeschicke meines Hämatologen denke (KM-Biopsie nicht verwertbar, Bluteinsendung überaltert, widersprüchliche Laborbefundung usw.), habe ich da ernsthafte Zweifel.

Gruß,
Watson

Re: Cll - Arztwahl

Verfasst: 16.12.2015, 13:59
von Thomas55
....ich ging bei meinem Beitrag schon davon aus, dass die Diagnose durch einen Hämatologen gestellt wurde, kann mir gar nicht vorstellen, dass dies ohne geht.

Gruß
Thomas

Re: Cll - Arztwahl

Verfasst: 16.12.2015, 11:25
von Watson
Hallo Delphina,

bei mir war es so, dass der Hausarzt aufgrund der anhaltenden Leukozytose eine Überweisung zum Hämatologen vorgeschlagen hatte. Das scheint aber von Arzt zu Arzt unterschiedlich zu sein, denn als ich damals eine Praxisvertretung aufsuchen musste, sah der Arzt absolut keinen Abklärungsbedarf. Wobei das natürlich auch werteabhängig ist. Wie Thomas schon schrieb, kann ich bestätigen, dass andere Ärzte außer Hämatologen in aller Regel wenig bis gar nichts über die CLL wissen.

Ein rationales Argument gegen die hämatologische Abklärung (bei ansonsten stabilen Werten und ohne Beschwerden) ist das von Thomas erwähnte: Der Hämatologe kann zwar deutlich mehr diagnostische und prognostische Informationen liefern, aber letztlich nicht anders therapieren als der Hausarzt - nämlich abwarten und gar nicht therapieren. Persönlich ging es mir nach dem Hämatologen deutlich schlechter, weil mit der Menge an Zusatzbefunden nicht etwa die Sicherheit, sondern eher die Unsicherheit anstieg. Es sei denn, der potenzielle Hämatologe verfügt über die seltene Fähigkeit, nicht nur das Blut, sondern den gesamten Menschen zu behandeln.

Ein Argument für die Abklärung ist, um evtl. ungünstige Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen oder bei unsicherer Einordnung CLL versus lokales Lymphom versus reaktive Leukozytose z.B. bei Autoimmunkrankheiten. Das wäre dann therapierelevant. Oder wenn man Prognosen-"Fetischist" ist :wink:.

Es ist also immer sehr abhängig von der persönlichen Einstellung und dem Vertrauen in den Hausarzt. Wenn ich einen Hausarzt gehabt hätte, der (z.B. als Internist) mit ausreichender Sicherheit eine smoldering CLL diagnostiziert und die obligaten körperlichen/bildgebenden Untersuchungen organisiert hätte, hätte ich mir, im Nachhinein gesehen, den Hämatologen vorerst erspart.

Re: Cll - Arztwahl

Verfasst: 16.12.2015, 09:33
von Thomas55
Hallo Delphina,

solange es noch keine anerkannte Therapie für eine frühzeitige Cll-Behandlung gibt, denke ich dass Du Dir da keinen Stress machen musst. Spätestens wenn es Beschwerden gibt oder die Blutwerte schlecht werden ist aber ein Hämatologe angeraten. Nach meiner Erfahrung haben andere Ärzte kaum Kenntnisse über die Cll.

Gruß
Thomas

Cll - Arztwahl

Verfasst: 15.12.2015, 23:30
von Delphina
Hallo alle miteinander,

ich habe seit 6 Jahren Cll. Alle 6 Monate gehe ich zur Blutabnahme (beim Hausarzt) und zum Ultraschall (bei einem Internisten, der aber kein Hämatologe ist).

Meine Cll ist in der "Smoldering Phase".

Frage: Sollte ich mich an einen Hämatologen wenden, oder vorläufig beim Hausarzt/Internisten (wie oben beschrieben) bleiben?

Gruß
Delphina