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Re: Wie leben mit der Angst....
Verfasst: 02.09.2013, 08:20
von Schneekaninchen
Liebe Marion, dein Posting hat mich wirklich berührt! Für mich ist der tägliche Umgang mit der CML genauso, wie du es beschreibst: Es ist traurig, dass wir diese Krankheit haben, sie oder die Medikamente können eine Menge belastender psychischer und physischer Probleme haben, man ist plötzlich mit Fragen konfrontiert, auf die es oft keine Antwort gibt - aber man kann immer einen Weg finden, mit allem umzugehen, denn es ist keine existentielle Frage über Leben und Tod. Eher ist es eine Entscheidung zum Leben: Gut, ich habe da ein großes Problem, dass wird mich auch noch lange begleiten, dass kann ich aber nicht ändern - also wie gehe ich jetzt damit um? Will ich jetzt den Rest meines Lebens trauern, weil mich so ein Schicksalsschlag getroffen hat, oder schaue ich, was ich jetzt damit mache und meine Lebenszeit so kreativ wie eben möglich nutzen und gestalten? Für mich heißt dass, dass ich nach der Diagnose erstmal in Depressionen abgerutscht bin, monatelang - und dann habe ich aber irgendwann realisiert dass die Sonne immer noch jeden Tag auf- und untergeht. Dass war für mich der Wendepunkt. Heute, zwei Jahre später, freue ich mich, dass inzwischen fünf Kilometer joggen kann. Wenn mir dann die Knochen wehtun, kann das vom Glivec kommen oder von meinen sportlichen Ambitionen!
Du schaffst das, du hast genau die richtige Einstellung!
Gruß, Schneekaninchen
Re: Wie leben mit der Angst....
Verfasst: 01.09.2013, 19:04
von Gast
Hallo ich bin Marion.
Leben mit der Angst? Ich habe die Diagnose CML. Muss ständig in die Klinik, weil ich an einer Medikamentenstudie teilnehme. Habe Schmerzen, in den Knochen, im Magen und mein Allgemeinzustand ist so, dass ich furchbar erschöpft, schlaflos und manchmal sehr mutlos bin.
Hatte vorher schon Gebärmutterkrebs und Herzattacken und viele andere negative Erfahrungen im Leben!.
Ich verstehe Die sehr, die große Angst haben. Jedoch ist es so, wie es ist!
Wir haben diese Krankheit und können nichts weiter tun als es zu akzeptieren..
Ich für mich persönlich, bin dabei die guten Seiten zu sehen. (klingt pervers?)
Ich kann weiterleben, im Gegenteil zu anderen Menschen, noch vor einigen Jahren.
Und ich bin nicht gewillt mich durch CML unterkriegen zu lassen. Ich bin als Frau mehr als meine Krankheit.
Ich freue mich an dem was ich noch kann! An meinem Gärtchen, auch wenn ich alles nur noch zu 30 % mache und dann japsend im Sessel sitze. An Anderem das vorher so selbstverständlich war. Ich lebe! Und selbst wenn ich mal heule wie ein Schlosshund, werde ich den Rest meines Lebens nicht nur mit Angst verbringen. Ja sie ist da, Klopft öfter an, als mir lieb ist! Und dann versuche ich es zu nehmen wie es ist. Und mir etwas Schönes vorzustellen. Über meinem Schreibtisch hängt ein Sonnenaufgang mit dem Spruch.
Und plötzlich weißt Du es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.
Und ich will dem vertrauen, das ich weiter leben kann und Danke Gott dafür.
Ich schicke Euch Allen Betroffenen und deren Liebsten Kraft. innere Stärke und ganz viel Mut, das anzunehmen was nicht zu ändern ist. Und doch glücklich zu sein.
Eure Marion
Re: Wie leben mit der Angst....
Verfasst: 12.02.2013, 11:52
von Cecil
Die Angst läuft bei mir möglicherweise unterschwellig immer mit, aber meist spüre ich sie kaum. Ausnahme: Schreckmomente wie neulich, als plötzlich einige wenige CLL-Zellen wieder auftauchten. Aber in solch Situationen stalke ich auch schon mal meine Ärzte mit Mails, damit die mich möglichst wieder beruhigen.
Was ich an mir bemerkt habe und wovon ich ganz fest überzeugt bin: Diese Ausnahmesituation hat bewirkt, dass mein Verstand und mein vegetatives Nervensystem (Bauchgefühl) eng verzahnt arbeiten und sensibel aufeinander abgestimmt scheinen. Auf diese Kombi kann ich mich hoffentlich auch weiterhin verlassen. Ich habe gelernt, ernst zu nehmende Veränderungen wahrzunehmen und zu bewerten. Und mich nicht allzu lange mit Tatsachen aufzuhalten, die eh nicht mehr änderbar sind.
Vor allem genieße ich es, mit meinen Lieben zusammen sein zu können, selbst, wenn der Kollege Alltag wieder mit am Tisch sitzt und „Chaos“ droht, die Oberhand zu gewinnen. Für mich fühlt sich das erfrischend normal und sehr lebendig an ...
Re: Wie leben mit der Angst....
Verfasst: 12.02.2013, 10:06
von ralf
Lieber Thomas55,
deine Anregung über die Angst zu sprechen, veranlasst mich nach langer Abstinenz in diesem Forum wieder einmal meine Tastatur in Bewegung zu bringen.
Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit in der Schweiz deren psychoonkologische Ausbildungsleitlinien zu lesen und war wirklich erstaunt, dass die dreijährige Ausbildung zum Psychoonkologen keinerlei Ausbildungsabschnitte über Angst und Schmerz und den Umgang mit diesen beinhaltet.
Ich konnte es wirklich nicht fassen, sind dies doch eigentlich mit die zentralen Themen einer Krebserkrankung.
Nach meiner Diagnosestellung CLL Binet B vor 15 Jahren war Angst ein sehr lähmendes Kriterium in meinem Leben und das Wort "unheilbar" bestimmte meine Gedanken.
Ich verschlang 6 Jahre lang jedes Buch, dass sich mit dem Tod, dem Sterben, beschäftigte, bis ich meine Endlichkeit akzeptieren konnte. Und diese Angst verschwand, so dass ich mehr Energie für meine weiteren Schritte zur Verfügung hatte.
Auch lernte ich meinen Krebs als Teil von mir und nicht als etwas bedrohlich externes wahrzunehmen, dass ich bekämpfen musste. Die Angst vor dem unbekannten Feind in mir verschwand ebenfalls. Mehr freie Energie!
Angst ist ja ein Phänomen, das sich auf Szenarien in der Zukunft beschränkt. Ich habe gelernt weitgehenst im Hier und Jetzt zu leben, außerhalb der Zeitlinie, mit dem Effekt, dass Angst keinen Nährboden mehr findet. Ein schöner Nebeneffekt dabei ist, dass sich die Momente vertikal erstrecken, also in die Höhe und Tiefe, und somit mehr Qualität und Ewigkeit beinhalten. Auch wenn uns die Zeit nach Diagnosestellung sehr beschränkt, schnell lebig und kurz erscheint, sind die Momente unendlich, ich habe gefühlte Mehr-Zeit und somit weniger Angst.
Wichtig erachte ich auch, dass wir jederzeit Herr unserer Entscheidung bleiben, wir können, müssen aber nicht bestimmten Therapievorschlägen folgen. Entscheiden wir uns dafür, dann mit dem Wissen, dass es unsere Entscheidung -auch für die Konsequenzen- war und wir diese Entscheidung jederzeit widerrufen können. Sind wir keine Opfer, hat Angst kaum eine Chance zum Täter zu werden.
So, Thomas, ich danke dir für dieses Thema und wünsche euch allen ein wunderschönes angstfreies Jahr.
Ralf
Re: Wie leben mit der Angst....
Verfasst: 12.02.2013, 09:49
von WR
Traurige Tatsache des Krebsgeschehens ist der oft -zu oft- tragische Ausgang aller ärztlichen Versuche.
Traurige Tatsache ist aber auch, dass oft auf jede psychologische Begleitung- besonders auch der Angehörigen- verzichtet wird bzw werden muss.
Gefährlich: Während kein Krebs der Welt "ansteckend" für Mitmenschen sein kann, springt der Funke der Information / "Krebsgefahr auch bei mir?" über.
Liebende Angehörige sind offenbar besonders empfänglich.
Man spricht viel von "positivem Denken", "notwendiger psychologischer Verarbeitung". Wie bzw zu was ein allzeit über mir schwebendes Damoklesschwert "verarbeitet" werden kann, bleibt unklar.
Drei aufgesuchte Psychologen erreichten bei mir eine Erkenntnis: Dass deren tickende Praxisuhr immer an der Wand hinter mir hing und von jedenfalls grösserem Interesse war als meine Probleme...
Mehr noch: Es darf hinterfragt werden, warum solche Berater oft selbst psychologische Probleme zu haben scheinen.
Immerhin wurde mir ein Antidepressivum verschrieben. Wirkung später- vielleicht. Nebenwirkungen: gleich. Problematisch: Antidepressiva stören lt. Chefarzt die Verstoffwechslung von Glivec.
Der "Erfolg": Noch mehr Panikattacken. Was tun?
a. (Haus-)Arzt verschrieb Tranquilizer Temesta 1mg nicht prophylaktisch, sondern für den Fall der Fälle stets mitzuführen. Sehr gute Wirkung.
Noch besser: Allein das Wissen um die Effektivität der mitgeführten Tablette(n) senkte die Fallzahl der Attacken drastisch.
b. Eigene Erkenntnis: Auf jede Form von Koffein (=Brandbeschleuniger der Angst) konsequent verzichten.
c. Ausdauersport betreiben. In meinem Fall wäre mit der gel(i)ebten Bergwanderei allerdings bald Schluss gewesen- weil ich Attacken im Stil "sicheres Gefühl, beim nächsten Schritt tot umzufallen" nach immer geringeren Entfernungen bzw. Höhen bekam. Da beschloss ich: "Na wenn schon" und marschierte weiter und weiter. Da nichts passierte wurde mir klar, dass mir nur der Kopf was vorspielt.
Was aber bei echten Gefahren?
d. Nach Goethe´s Höhenangst-Therapie (heutzutage in denglisch benannt: "Flooding") sich bei phobischen Problemen diesen Situationen verstärkt aussetzen.
In meinem Fall also: Bis zum hochalpinen Klettersteig.
Fazit: (Wieder) Vertrauen in den eigenen Körper fassen lernen.
"Trotzdem ...wenn ich am Berg oben zu einem Abgrund zu nahe hingehe, sagt mir mein Kopf: Du solltest hier nicht sein"
(Felix Baumgartner, Stratos-Weltrekordspringer)
Alles Gute!
WR
Re: Wie leben mit der Angst....
Verfasst: 05.02.2013, 15:02
von annachristine
@ WR,
Thomas hatte die Frage nach den Leben mit der Angst gestellt. Meine Antwort bezieht sich darauf. Und da ich den Buchtitel angesprochen habe, dann aus dem Grund, daß mir dieses Buch nach dem Tod meines Mannes zum Lesen gegeben wurde. Mein Mann hatte CLL; Stadium IV nach Ray. Im Laufe seiner Behandlung kamen einige Operationen dazu, die als Karzinom; Adnom entfernt wurden. Für ihn stand dann nach diesen immer im Bericht: im gesunden Gewebe. War es Hoffnung oder sollte da die Angst nicht angesprochen werden? Ja und wenn man bei der Untersuchung der Gewebeproben bereits festgestellt hätte, das sich sein Blut bereits zersetzte und es die Karzionome in Galle und Leber sowie die Adnome im Darm bildete, dann wäre evtl. eine Behandlung möglich gewesen. Ich weiß, dass mein Mann immer Angst hatte und diese nach außen verdrängt . Fast vier Wochen vor seinem Tod hat er mir bei einem Anruf aus dem Krankenhaus gesagt, das er sterben wird und ich doch bitte sofort kommen soll. Ich bin umgehend hingefahren. Er saß im Bett, es gab Sauerstoff und es wurde ständig der Sauerstoffgehalt untersucht. Ursache nicht erklärbar sagte mir der Arzt. Tags darauf wieder nur extremer, denn da war dann Wasser in der Lunge und das mußte wieder heraus. Wie es in mir ausgesehen hat

Als er wieder zu Hause war, hatte er viele Pläne, die doch gemeistert werden sollten. Er konnte es nicht erwarten wieder allein Auto zufahren und nicht mehr auf mich angewiesen zu sein. Er ist allein gefahren; ich habe es zugelassen mit Angst im Hinterkopf.
Ja, habe ich auch jetzt Angst? Die ist bestimmt da, denn ich bin Familiengeschädigt: Darmkrebs meiner Mutti. Ich könnte mich ja untersuchen lassen, doch da sage ich jetzt so einfach, erst 10 Jahre vom Alter meiner Mutti entfernt als man es bei ihr feststellte: das wäre bei mir mit 79. Habe ich noch Zeit bis dahin.
LG
Anna-Christine
Re: Wie leben mit der Angst....
Verfasst: 04.02.2013, 17:40
von Batman
Heute ist Weltkrebstag und normalerweise hätte ich das im Radio beim Autofahren gehört und nur am Rande zur Kenntnis genommen. Karzinophobie war mir bis vor Kurzem fremd. Nach meiner Diagnose fühlt sich das anders an. Mir fiel vorhin der Filmtitel (Inhalt vergessen) "Angst essen Seele auf" ein. Ich denke, dass ist die Angst die krank macht und nicht gut für das Immunsystem ist. Da die Angst im Augenblick mein Beifahrer ist, arbeite ich daran, Angst positiv umzuwandeln. Sicherlich gibt es die "gute" Angst. Die, die uns rechtzeitig warnt oder die, die uns veranlasst, den Arzt aufzusuchen und Dinge zu tun oder zu lassen. Die negative Variante ist eher selbstzerstörerisch. Flucht, Vermeidung u.ä.
Bei Panikattacken (habe ich vor vielen Jahren mal gepflegt) ebbt die Angst nach ca. 20 Minuten ab. Bis dahin muss man weiter atmen. Wenn man das weiß, dauert es manchmal keine 20 Minuten. Und so ist wahrscheinlich auch mit gewissem Zeitablauf. Angst bleibt, aber ich muss üben, souveräner damit umzugehen....
Re: Wie leben mit der Angst....
Verfasst: 04.02.2013, 14:28
von Exil-Hanseat
Das Wort Karzinophobie kannte ich gar nicht.....
Aber rational begründet wäre sie durchaus, bei angeblich 48% aller Bewohner der westlichen Welt, die in ihrem Leben mindestens eine Tumor-Erkrankung durchmachen.
Genauso begründet wäre die Angst vorm Verkehrstod.
Wer mit dem Auto von München nach Frankfurt fährt um dann nach Übersee zu fliegen, trägt auf der Autofahrt das höhere Todesrisiko.
Trotzdem haben viele Leute Angst vorm Fliegen, nur sehr wenige vorm Autofahren.
Es scheint doch so, dass der Mensch alltägliche Gefahren ausblendet, dagegen wenig wahrscheinliche "Horrorszenarien" überbewertet.
Insofern wird die Angst vorm nächsten Befund bleiben, obwohl das Risiko für einen zusätzlichen Darmkrebs vielleicht höher ist als das des Fortschreitens der Leukämie in guter Remission.
Oder anders herum:
Wir wissen ja zum Glück nicht, wann wir welche Krankheit bekommen. Die meisten Krankheiten kennen wir nicht mal.
Und deshalb haben wir Angst vor den bekannten Gefahren.
Re: Wie leben mit der Angst....
Verfasst: 04.02.2013, 13:34
von WR
Wir alle kennen die Angst vor dem nächsten Untersuchungsergebnis.
Muss dazu leider sagen: Diese Angst ist auch nach 10 Jahren immer noch da und ist im Unterschied zur Karzinophobie rational begründet.
Das Bedenkliche daran: Die Angst selbst schwächt angeblich erst recht das Immunsystem:
http://www.dr-mueck.de/HM_Angst/HM_Wiss ... abwehr.htm
Gestatte mir die unten stehende Aussage von annachristine ( "Krebs ist Krebs") ernstlich zu relativieren:
Ein kleinzelliges Lungenkarzinom ist in der Prognose und Therapiechance was wirklich ganz Anderes als eine CML.
Wie Steve Jobs (Apple Inc) leidvoll erfahren musste: Ein (bei ihm schulmedizinisch ursprünglich chancenreich behandelbares) Pankreas-Karzinom führte mit dem Versuch von primär Naturheilmitteln zu nichts Gutem. Allerdings kann es sein, dass die Natur vielleicht auch Substanzen bereithielte- wenn man im Einzelfall nur wüsste, welche:
http://www.medicalnewstoday.com/releases/255470.php
Alles Gute
WR
Re: Wie leben mit der Angst....
Verfasst: 29.01.2013, 07:52
von Batman
Lieber Thomas,
beim Stöbern im Forum bin ich auf Deine Frage gestoßen, die mich auch umtreibt. Wie ist es heute bei Dir? Ich stelle fest, dass ich gerade ein neues Verhältnis zum Thema "Angst" entwickele. Früher war ich der Meinung, dass Angst nicht zu mir gehört und habe sie weggedrückt. Unabhängig davon, dass das sicherlich kein "gesunder" Umgang damit war, ist es jetzt auch nicht mehr möglich. Ich fände es interessant, darüber weiter zu diskutieren.
Viele Grüße
Batman alias Batwoman
Re: Wie leben mit der Angst....
Verfasst: 14.08.2012, 13:24
von Akita
Zum Entgiften möchte ich noch schreiben: Durch die Chemos haben wir natürlich alle möglichen Belastungen durch Medis im Körper: An Entgiftungsaktionen habe ich schon gemacht und könnte auch für andere empfehlenswert sein: Hildegard-von-Bingen- Aderlässe, entgiftendes Fußbad bei der Fußpflege, .. und sonst gibt es da noch viel, das ich gar nicht kenne. Ihr habt ja in Deutschland wohl auch zahlreiche HeilpraktikerInnen, und es gibt Infos in Foren etc. Ich versuche immer, möglichst eine ärztliche Abstützung zu finden. Wenn die aber nicht gegeben ist, dann versuche ich selbst meinen Weg zu gehen, nach dem Motte: Es darf nicht schaden. Recherchierche dazu was ich kann und untscheide mich nötigenfalls alleine,wenn ich niemanden finde, der mit von der Schulmedizin her unterstützt. So habe ich auch während der Spitalsaufenthalte immer um Kräutertees gekämpft. Üblicherweise wird ja noch Minderalwasser serviert; und vorhandene Tees nur im Notfall unterstützend verwendet, nicht aber vorbeugend...
lG schönen Tag,
Akita
Re: Wie leben mit der Angst....
Verfasst: 14.08.2012, 13:17
von Akita
...mir drohen alle möglichen Übel - MDS/AML -Rezidiv, Infektionen, Zweittumoren..
Mein Rezept: Ich lebe mit dem Worst-Case-Szenario vor Augen, doch schwächt sich das durch meine Hausmittel ab, die ich noch sehr erweitern werde können.
- Angesichts neuer Chemotherapien, die mir bevorstehen könnten, versuche ich, möglichst meine Körper fit und in Schwung zu halten. Und wenn es nur längere Fußwege sind, die ich derzeit schaffe.
-Dazu entgiften: Die Belastungen der schon gehabten Chemos samt Konditionsregime müssen möglichst raus: Also Eisenentladung - dazu mache ich, weil unter 1000 Ferritin, Weizengras züchten und den Saft frisch oder tiefgekühlt trinken, nach einem indischen Studienschema (ASCO 2006 und 2009 präsentiert), zur Sicherheit auch Mariendistel- Legalon - ist gut für die Leber un auf Kasse, vermindert aber auch die Eisenaufnahme über den Darm (Studie für 3 x tlg. 140 mg), Gut wär auch Tee trinken (grün und schwarz) mach ich im Augenblick aber weniger
-Meine entzündeten Verdauungsorgane haben sich plötzlich und schön beruhigt mit Curcuma. Notaktion: Habe 100g Curcuma - Gewürz im Beutel vom Inder gekauft. Davon ein Viertel genommen, das in 2 l Wasser (am besten natürlich filtriertem Wasser) 90 min lang gekocht.
Dann verteilt über den Tag trinken - meines Wissens gibts da keine schädliche Dosis. Wenn nötig verdünnen. Anfangs habe ich auch einen Einlauf damit gemacht - weiter verdünnt natürlich. Nach dem Grundsatz, den ich wo gelesen habe: Was du nicht trinken möchtest, damit darfst du auch keinen EInlauf machen - ja,- und es war mir mir schon höchste Eisenbahn, weil alles schon so entzündet war, und keine Hilfe in Sicht (keine Erhöhung der Immunsuppression erreicht). Die Studienmengen von zahlreichen berichteten Studien waren 8 g täglich. Dazu mußten nach einem Bericht PatientInnen trainiert werden, dass sie die Einnahme oral geschafft haben, mit Steigerung von 1g täglich auf 8 g. Ich habe die Schwierigkeit nicht, wenn ich Cucurma gekocht und damit verdünnt zu mir nehme.
Auch ein Geheimnis: Angeblich -so eine weitgereiste Freundin von mir und Schamanin - muss Curcuma, das ja in Indien in der Kücher viel verwendet wird, 90 min . lang gekocht werden, damit es vom Körper richtig aufgenommen/verwertet werden kann... Und wir schlagen uns mit Zubereitungen in Kapsel- und Tablettenform herum, denen extra patentierte Zusätze beigegeben wurden, weil Curcuma angeblich so schlecht aufgenommen werden kann vom Darm (zB Curcuma-Phospholipid..)
Es gibt auch zahlreiche Studienberichte, wonach Curcuma gegen Krebs gewirkt hat/dh. mitgewirkt hat,zB positive Berichte fürs Frühstadium von MDS.
Und dann gibts noch andere Naturmittel, die ergänzend verwendet werden können. Ich habe gerade auch mit Ingwer begonnen (Achtung, scharf).
Auch genug Schlaf, nicht zuviel Berufsstreß, aber DInge tun, die Freude machen, können meines Erachtens, und meiner Erfahrung nach die Lebensfreude stärken inkl. dem Gesundheitszustand. Weizengrassaft hat nicht nur eisenchelatierende Wirkungen, sondern fördert auch die Blutbildung und wirkt der Bildung von freien Radikalen ROS entgegen..
Also wünsche ich euch guten Mut!
Liebe Grüße, Akita
Re: Wie leben mit der Angst....
Verfasst: 11.08.2012, 00:04
von annachristine
Hallo Thomas,
die Angst geht nicht weg, egal wie man sich fühlen wird.
Ich habe diese eigendlich verdrängt nach der Chemo, es ging danch doch meinem Mann wieder besser. Das Wisssen über die Erkrankung hat mir oft die Kraft genommen; ich habe es aber nie gezeigt. Mein Mann hat die Angst nie verdrängt; mir gegenüber aber auch nie gezeigt. Er wollte leben; sterben wie ein Baum den man fällt. Es werden fast 5 Monate, die ich ohne ihn bin.
Mit hat die Cousine meines Mannes ein Buch zum Lesen geschickt. Es ist das Tagebuch einer Krebserkrankung. Geschrieben von Christoph Schlingensief "So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein!" Ich konnte das Buch nicht wie einen Roman hinter einander lesen. Ich brauchte immer wieder dazwischen Pausen. Es gab so viele Ereignisse die sich ähnelten.
Er schieb über seinen Lungenkrebs. Aber Krebs ist Krebs. Seine Angst hat er auch beschrieben, denn er wollte doch noch so viel erreichen.
Und wollen wir das nicht alle, egal ob Betroffener oder Angehöriger.
Liebe Grüße
Anna-Christine
Re: Wie leben mit der Angst....
Verfasst: 29.07.2012, 11:04
von Utissima
Mein Mann hatte ALL und gilt seit etwas mehr als 18 Monaten als geheilt.
Natürlich gibt es die Angst vor einem Rezidiv.
Er geht alle 3 Monate zur Blutkontrolle, wobei auch eine molekulare Bestimmung gemacht wird.
Bislang gibt es keine Hinweise auf ein rezidiv, und genau das ist es auch, was uns hilft, die Angst recht gering zu halten.
Denn wir sagen uns:
auch andere, scheinbar gesunde Menschen wissen nicht, was sich in ihrem Körper abspielt.
Oder anders ausgedrückt:
eine Garantie auf Gesundheit hat man nie. Niemand.
Jeder kann jederzeit eine schwere Krankheit bekommen. Oder einen schweren Unfall haben.
Mein Mann wird immerhin regelmäßig kontrolliert.
Also machen wir uns erst verrückt,
falls wirklich mal ein schlechter Befund käme.
Im Prinzip haben wir so die gesamte Behandlungsdauer überstanden. Immer Schritt für Schritt denken. Froh sein, wenn eine positive Nachricht kam. Frph sein, für das was jetzt ist.
Was die zukunft bringt, weiß niemand. Bei keinem von uns.
Uns beiden bringt das Sicherheit und Gelassenheit

Wie leben mit der Angst....
Verfasst: 29.07.2012, 09:02
von Thomas55
...den meisten von uns ist Angst vor den Folgen der Krankheit sicherhlich nicht unbekannt. Vielleicht kann man sie verdrängen, vielleicht läßt man sich von ihr total lähmen, vielleicht sagt jemand ich hab gar keine Angst, vielleicht gilt jemand als geheilt und hat trotzdem Angst vor einem Rückfall......usw. Dann müßte man noch fragen, ob Gesunde wirklich weniger Angst haben ?
Ich stell bei mir immer wieder fest, dass die Freude über gute Werte viel viel kürzer dauert, als die Angst bei und vor schlechten Werten und auch dass sich die Angst rational meist wenig steuern läßt. Der Verstand sagt mir : "keine Angst" trotzdem ist sie da.....
Meine Konsequenz ist : ich muss lernen mit der Angst zu leben, mit ihr umzugehen, sie zu bekämpfen ist sinnlos. Interessant finde ich dass selbst das Christentum das so sieht. Landläufig denkt man ja eher dass ein Gottvertrauen die Angst nehmen/mildern könnte. Die Bibel sagt : "in der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden" , sie sagt nicht er habe die Angst überwunden.
Wie geht Ihr mit dem Thema um ? Vielleicht können wir voneinander lernen ? Schreibt mal was dazu.
Gruß und schönen Sonntag
Thomas