Verfasst: 23.10.2002, 23:01
Hallo Gabi!
Danke für deine Reaktion auf meinen Beitrag. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Du sprichst mir auch aus der Seele.
Ich wäre auch froh, wenn der Alltag mich so ausfüllen würde das ich gar keine Zeit habe darüber nachzudenken. Zum Großteil ist es auch so. Ich mache zur Zeit eine Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel. Wegen dieser Ausbildung wohne ich aber nicht mehr so Hause. Ich komme nur am Wochenende heim. Also bin ich viel Zeit alleine in meiner Wohnung, da ich keinen Freund habe und meine guten Freundinnen weiter weg wohnen. Aber zum Glück habe ich ein Hobby das mich total ausfüllt und bei dem ich alles vergessen kann. Ich gehe vier mal in der Woche zum Tanzen (Jazz, Modern, Hip Hop, Klassik...es ist eine Tänzerische Vorausbildung). Da kann ich mit meinen Freunden dort reden und es geht mir gut. Aber die Stunden in meiner Wohnung sind sehr schlimm für mich. Ich telefoniere täglich mit meiner Mama. Sie ist zum Glück nicht ganz alleine in der Wohnung wie deine Mutter. Denn in unserem Haus wohnen auch noch meine Großeltern (die Eltern von meiner Mama) und meine Schwester ist auch sehr oft zu Hause. Das hilft meiner Mama schon sehr!
Ja, das mit dem Mundschutz und mit dem Hände desinfizieren und am Schluss auf der Intensivstation sogar Mundschutz, Handschuhe, Kopfbedeckung und Kittel waren sehr schlimm. Das schlimmste Bild das wir jetzt zu Hause haben ist sicher das von meinem Papa seinem 44. Geburtstag am 22. September diesen Jahres. Seine Familie um ihn herum, alle mit Mundschutz! Zur Zeit bin ich noch nicht in der Lage mir dieses Bild anzuschauen. Es ist immer noch auf dem Chip in der Digitalkamera.
Meine Eltern wollten wenn alles überstanden ist auch etwas kürzer treten. Sie wollten gemeinsam erstmal auf Kur, dann wollte sie wieder auf Südtirol fahren. Das war das Lieblingsland von meinem Papa, dort hatte er viele Freunde, von denen auch sehr viele zur seiner Trauerfeier gekommen sind. Er hat zwar gesagt er wolle nicht mehr arbeiten. Aber wenn es ihm wieder besser gegangen wäre, wäre er auch wieder auf die Arbeit gegangen. Denn seine Arbeit war sein Leben. Er war Polizeibeamter mit Leib und Seele.
Auch ihren 25. Hochzeitstag wollten sie ganz groß feiern....diese Dinge sind es, die einen eigentlich so traurig machen. Er hatte noch so viel vor in seinem Leben. Es ist ja schon schwer einen Menschen zu verlieren der alt ist und sein Leben gelebt hat...aber so...
Das mit dem am Leben teilnehmen ist wirklich immer leichter gesagt als getan. Meine Eltern haben sich auch schon vorher mit dem Thema Tod beschäftigt. Denn bei dieser Krankheit muss man trotzdem immer damit rechnen. Er hat auch immer meine Mami erzählt das er keine Angst vor sterben hat, sondern wie wir das verkraften und das er total Angst um uns hat. Er hat immer erst an die anderen und dann an sich gedacht. Ich bin froh das ich von meinem Papi so viel in meinem Leben mitbekommen habe. Vielleicht mehr als manche in ihrem ganzen Leben von ihren Eltern lernen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Und lieber habe ich meinen Papa 17 Jahre gekannt, als irgend einen Papa der nicht für mich da ist oder mich schlecht behandelt vielleicht länger!
Auch dir und deiner Familie wünsche ich das Beste!
Katja
Danke für deine Reaktion auf meinen Beitrag. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Du sprichst mir auch aus der Seele.
Ich wäre auch froh, wenn der Alltag mich so ausfüllen würde das ich gar keine Zeit habe darüber nachzudenken. Zum Großteil ist es auch so. Ich mache zur Zeit eine Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel. Wegen dieser Ausbildung wohne ich aber nicht mehr so Hause. Ich komme nur am Wochenende heim. Also bin ich viel Zeit alleine in meiner Wohnung, da ich keinen Freund habe und meine guten Freundinnen weiter weg wohnen. Aber zum Glück habe ich ein Hobby das mich total ausfüllt und bei dem ich alles vergessen kann. Ich gehe vier mal in der Woche zum Tanzen (Jazz, Modern, Hip Hop, Klassik...es ist eine Tänzerische Vorausbildung). Da kann ich mit meinen Freunden dort reden und es geht mir gut. Aber die Stunden in meiner Wohnung sind sehr schlimm für mich. Ich telefoniere täglich mit meiner Mama. Sie ist zum Glück nicht ganz alleine in der Wohnung wie deine Mutter. Denn in unserem Haus wohnen auch noch meine Großeltern (die Eltern von meiner Mama) und meine Schwester ist auch sehr oft zu Hause. Das hilft meiner Mama schon sehr!
Ja, das mit dem Mundschutz und mit dem Hände desinfizieren und am Schluss auf der Intensivstation sogar Mundschutz, Handschuhe, Kopfbedeckung und Kittel waren sehr schlimm. Das schlimmste Bild das wir jetzt zu Hause haben ist sicher das von meinem Papa seinem 44. Geburtstag am 22. September diesen Jahres. Seine Familie um ihn herum, alle mit Mundschutz! Zur Zeit bin ich noch nicht in der Lage mir dieses Bild anzuschauen. Es ist immer noch auf dem Chip in der Digitalkamera.
Meine Eltern wollten wenn alles überstanden ist auch etwas kürzer treten. Sie wollten gemeinsam erstmal auf Kur, dann wollte sie wieder auf Südtirol fahren. Das war das Lieblingsland von meinem Papa, dort hatte er viele Freunde, von denen auch sehr viele zur seiner Trauerfeier gekommen sind. Er hat zwar gesagt er wolle nicht mehr arbeiten. Aber wenn es ihm wieder besser gegangen wäre, wäre er auch wieder auf die Arbeit gegangen. Denn seine Arbeit war sein Leben. Er war Polizeibeamter mit Leib und Seele.
Auch ihren 25. Hochzeitstag wollten sie ganz groß feiern....diese Dinge sind es, die einen eigentlich so traurig machen. Er hatte noch so viel vor in seinem Leben. Es ist ja schon schwer einen Menschen zu verlieren der alt ist und sein Leben gelebt hat...aber so...
Das mit dem am Leben teilnehmen ist wirklich immer leichter gesagt als getan. Meine Eltern haben sich auch schon vorher mit dem Thema Tod beschäftigt. Denn bei dieser Krankheit muss man trotzdem immer damit rechnen. Er hat auch immer meine Mami erzählt das er keine Angst vor sterben hat, sondern wie wir das verkraften und das er total Angst um uns hat. Er hat immer erst an die anderen und dann an sich gedacht. Ich bin froh das ich von meinem Papi so viel in meinem Leben mitbekommen habe. Vielleicht mehr als manche in ihrem ganzen Leben von ihren Eltern lernen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Und lieber habe ich meinen Papa 17 Jahre gekannt, als irgend einen Papa der nicht für mich da ist oder mich schlecht behandelt vielleicht länger!
Auch dir und deiner Familie wünsche ich das Beste!
Katja