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Verfasst: 16.12.2008, 21:21
von Sondi
Hallo Cosima,
ich weiß was du meinst und was du gerade fühlst und durchmachst.
Ich habe meinen Vater 15 Monate lang mit der Krankheit AML begleitet, immer mit der Gewissheit, dass es für ihn keine Heilung gibt. Obwohl er alles mitgemacht hätte. Er ist vor 6 Wochen mit 63 gestorben.
In dieser Zeit habe ich versucht ihn jeden Tag zu besuchen. Ich habe in der Zeit auch noch ein Baby bekommen, was für ihn ein totaler Lichtblick und Aufbau war.
Man merkt plötzlich was "richtige" Freunde sind. Wie es ihm geht wurde ich oft gefragt. Aber nur die wahren Freunde haben ihn regelmäßig besucht, was für ihn sehr wichtig war. Man darf einen Menschen in so einer Situation einfach nicht alleine lassen. Darum gebe ich dir den Rat: Besuche deine Mutter so oft es geht, auch wenn die Entfernung groß ist. So wirst du dir nie Vorwürfe machen können.
Für dich selber kann ich nur sagen, nimm die Krankheit an und rede viel darüber. Ich weiß es ist schwer und ich habe auch immer überall geweint. Aber das kann jeder verstehen. Mache auch deiner Familie, vor allem deiner Schwester klar, wie ernst die Lage ist und dass sie sich doch auch kümmern soll. Sonst wird sie es auf jeden Fall irgendwann bereuen!!!
Ich hoffe ich konnte dir ein bischen helfen. Mir wurde erst mit der Krankheit meines Vaters klar, was so viele Menschen auf dieser Welt miteinander durchstehen müssen!!!
Liebe Grüße Sandra
[addsig]
Verfasst: 16.12.2008, 19:19
von Xerenius
<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>
Nun frage ich mich, wie geht ihr mit euren Ängsten um eure Angehörigen um?
Werdet ihr immer von eurer Familie oder euren Freunden aufgefangen?
Oder geht es Einigen von euch so wie mir, ihr behaltet euren Schmerz für euch und mimt bei Freunden die Starke, die mit allem alleine fertig wird?
Ich wünsche mir, Kontakt zu einem Menschen, dem es genauso geht wie mir. Mit dem ich über meine Ängste sprechen kann, der mich versteht und mit dem ich reden kann. Ein geben und ein nehmen.
Finde ich diesen Menschen hier?
</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->
Hallo,
zuerst ist es schwer damit umzugehen, aber ich habe festgestellt, dass es am besten ist, mit allen offen zu reden. Ich bin nicht Angehöriger, sondern Betroffener und in Palliativbehandlung.
Die echten Freunde hat man in so einer Situation bald heraußen, denn die anderen rühren sich nicht mehr. Das sollte man auch so hinnehmen. Wir haben aber erlebt, wieviele Freunde wir haben und das hat uns viel Kraft gegeben. Auf die Frage: "Wie gehts dir?" habe ich immer offen geantwortet - es geht mir eigentlich nicht schlecht, aber die Tatsache ist...
Es hat keinen Sinn, den wahren Zustand zu verschleiern. Wer dich wirklich schätzt und deine Mutter, der wird mit dir mit empfinden, die anderen vergiß, die würden dich auch nicht aufbauen.
Neben dem körperlichen Zustand des Erkrankten ist der seelische Zustand des Erkrankten und seiner ihn umgebenden und umsorgenden Mitmenschen einfach sehr, sehr wichtig.
LG, Xerenius
[addsig]
Verfasst: 14.12.2008, 18:49
von Baba
Liebe Cosima
ich verstehe dich sehr sehr gut. Ich bin 37 und mein Partner wurde vor ca. 4 Wochen frisch transplantiert. Er hat momentan enorm mit Abstossungen der Leber, dem Darmtrakt und der Schleimhäute zu kämpfen. Die Ärzte geben Ihr Bestes und wir hoffen es wird wirken.
Nur kurz, dass du weisst ich weiss von was ich rede.
Denn auch ich habe grosse Ängste ihn für immer zu verlieren...!
es ist sehr sehr schwer Menschen zu finde die nachempfinden können was in einem passiert...denn jemand der so etwas noch nie erlebt hat kann gar nicht wissen wie es sich anfühlt.
ich finde es toll, dass du dich an dieses Forum gewendet hast...denn hier sind mit sicherheit einige die genau wissen was in dir drinn passiert!
Wenn du möchtest kannst du gerne per mail mit mir in Kontakt treten (
)...vieleicht kann ich dir helfen...ich wäre bereit dazu!!
Liebe Grüsse und vieleicht ja bis bald...würde mcih freuen!!!
BABA
[addsig]
Verfasst: 14.12.2008, 18:06
von unknown
Hallo Cosima
auch ich bin 70 Jahre alt - wie Deine Mutter - habe eine CML, werde mit Glivec 400 therapiert.
Natürlich hat sich mein Leben seit dieser Diagnose verändert, aber nicht nur zum Nachteil. Ich lebe bewußter, bin dankbar für die mir noch geschenkte Zeit und dafür, dass ich 68,5 Jahre - ohne lebensbedrohlich krank zu sein - leben durfte. Aktiv mitzuarbeiten, mich zu informieren und alles zu tun, um die Wirksamkeit der Therapie zu unterstützen hilft mir, ein zwar etwas eingeschränktes aber gutes Leben zu führen.
Auch mit dem Sterben beschäftige ich mich gedanklich, in meinem Alter muß man es tun mit oder ohne CML.
Dieses Forum ist für mich sehr hilfreich und wichtig. ich merke ich bin nicht allein mit meinen Ängsten und Fragen.
Ich wünsche Dir viel Kraft. Gruß Angelina.
Verfasst: 14.12.2008, 13:53
von unknown
Hallo Cosima,
ich denke du wirst hier im Forum gut aufgefangen, fast alle sitzen" im gleichen Boot"
Unsere Bakannten haben sich auch zurückgezogen,weil sie oft die Zusammenhänge nicht, oder nur teils verstehen.Viele hier verstehen deine Ängste,wenn man ein bischen hier gelesen hat,kommt man immer besser mit der schlimmen Diagn.Leukämie zurecht.
Kopf hoch in der nächsten Zeit und alles Gute . Gruss Beate
Verfasst: 14.12.2008, 13:12
von unknown
BONJOUR COSIMA,
GLIMEC 600 KOMBINIERT MAN OFT MIT EINER MITTLEREN CHEMO. SCHADE, DASS DEINE
MAMA CHEMO ABLEHNT DA AUCH MIT 70 HEUTZUTAGE GUTE HEILUNGSCHANCEN SIND.
WOECHENTLICHE BLUTBILDER SIND MEHR ALS WICHTIG UND VOR ALLEM KEINE ERKAEL-
TUNG EINFANGEN.
WUENSCHE EUCH BEIDEN ALLES GUTE UND TOI, TOI, TOI..........arno
Verfasst: 13.12.2008, 22:40
von Cosima
Hallo!
Meine Mutter ist 70 Jahre alt und hat All ph+
Sie hat Chemo abgelehnt und bekommt tägl. 600 mg Glivec.
Im Moment geht es ihr, bis auf die Nebenwirkungen der Tabletten, einigermaßen gut.
Trotzdem schnüren mir die Ängste um sie, die Luft ab.
Ich weiss, dass wenn die Tabletten nicht mehr helfen, meine Mutter sterben wird und ich habe schreckliche Angst um sie.
Ich wohne in Saarbrücken, meine Mutter in Berlin und wegen der Entfernung können wir uns auch nicht so oft sehen, aber wir telefonieren fast täglich , spätestens aber jeden 2 Tag.
Ich bin 48 Jahre alt und alleinstehend. Ich habe einen Sohn, mit dem ich mich gut verstehe, der aber gerade erst Vater geworden ist und in Heidelberg wohnt.
Ich habe und auch nette Freunde und Bekannte, trotzdem fühle ich mich schrecklich einsam und alleingelassen mit meinem Schmerz.
Ich habe niemanden, mit dem ich reden kann/ will, auch mit meinem Sohn kann ich nicht über meinen Schmerz reden
Meine einzige Schwester, ist eine sehr egoistische Person und ich habe das Gefühl, das Einzige, was ihr wirklich wichtig ist, ist sie selbst. Leider stehen wir uns überhaupt nicht nahe, was aber nicht an mir liegt und im Moment haben wir sogar überhaupt keinen Kontakt.
Nun frage ich mich, wie geht ihr mit euren Ängsten um eure Angehörigen um?
Werdet ihr immer von eurer Familie oder euren Freunden aufgefangen?
Oder geht es Einigen von euch so wie mir, ihr behaltet euren Schmerz für euch und mimt bei Freunden die Starke, die mit allem alleine fertig wird?
Ich wünsche mir, Kontakt zu einem Menschen, dem es genauso geht wie mir. Mit dem ich über meine Ängste sprechen kann, der mich versteht und mit dem ich reden kann. Ein geben und ein nehmen.
Finde ich diesen Menschen hier?
Traurige Grüße Cosima