Hi!
Also um mal hier ein paar Leute aufzumuntern und Hoffnung zu machen werde ich mal meine Geschichte ins Forum schreiben, da auch mir das lesen hier sehr weitergeholfen hat.
Zu meiner Person: ich bin 21 Jahre alt und würde mich durchaus als gesund lebend und sportlich bezeichnet. Ich war 7 Jahre im Fussballverein, ging mit 11 ins Sportgymnasium bis ich 17 war, dann Wehrdienst und seitdem eigentlich regelmäßig, dH. im Durchschnitt sicher 3 mal die Woche ins Fitnesscenter trainieren(ohne jegliches Doping!). Ich habe noch nie geraucht; Drogen bis auf hin und wieder mal ein Bier sind sowieso kein Thema für mich gewesen.
Trotzdem ereilte mich im Mai letzten Jahres das Schicksal und ich musste wegen extremst geschwollener Lymphknoten im Halsbereich zum Hausarzt. Die erste Woche hatte ich mir eigentlich gar keine Gedanken gemacht, ich dachte mir mal ne Woche Krankenstand is auch mal gut. Die Diagnose zu dem Zeitpunk: Pfeifersches Drüsenfieber. Doch die nächste Woche drauf kam, und es wurde schlimmer, ich musste ins Krankenhaus. Dort angekommen hörte ich dann von meiner niederschmetterden Krankheit: Akute Leukämie Typ 4.
Ich konnte es kaum glauben. Die Ironie dachte ich mir. Wie kann denn das passieren? Ich fühlte mich richtig betrogen, also echt beschi**en. Doch es half nix, ich wollte leben. Also steh ich die Zeit durch sagte ich mir.
Die Behandlung startete mit einer normalen Chemo gefolgt von einer hochdosierten: beide schlugen leider nicht an. Also war da noch die letzte Möglichkeit, die KMT. Ich hatte auch mal ein wenig Glück zu dem Zeitpunkt, denn mein Bruder passte von den Gewebsmerkmalen sehr gut und deshalb musste ich nicht lange warten.
Die Busulfan-chemo, die den ersten Teil der Therapie ausmacht, hat mich echt niedergehauen. Ich weiss noch ganz genau wie ich emotional zusammengebrochen bin, als ich die letzte Packung der Chemo hängen hatte. Das letzte mal hatte ich so geweint als ich 6 war oder so. Doch es war nicht nur Selbstmitleid, sondern vorallendingen auch die Freude es endlich geschafft zu haben.
Die Behandlung war alo geschafft und mein Körper erholte sich eigentlich ohne größere Probleme mit der Zeit. Nach ziemlich genau 2,5 Monate durchgehenden Krankenhausaufenthaltes konnte ich dieses nun verlassen.
Doch die ersten Tage im Freien machten mich ein wenig unsicher. Es ist echt ein komisches Gefühl zuerst immer einen Arzt um sich zu haben, und auf einmal steht man 'allein' da. Man muss jetzt wieder alles selber managen. Natürlich auch die Angst sich einen Infekt zu holen, die ist immer präsent. Doch mein Motorrad, dass ich mir nachher geleistet hatte, und natürlich meine Eltern und sonstigen Verwandten unterstützten mich sehr bei meiner Genesung. 6 Wochen nach Verlassen des KH fuhr ich meine 1. grössere Tour und seitdem habe ich mit meiner maschine 6500 km zurückgelegt; in 3 Monaten wohlgemerkt!

Nach 5 Monaten nahm ich meinen Beruf wieder auf.
Heute kann ich sagen, mir gehts echt wieder wunderbar. Eigentlich wieder so wie vorher.
Seit Dezember gehe ich wieder ins Fitness-Center und bin jetz wieder 3 mal die Woche trainieren. Es ist kaum zu glauben, aber ich trainiere wieder mit denselben Gewichten, und hab auch schon dasselbe Körpergewicht wie vorher! Letzte Woche hab ich bei der Kontrolle, ein Lob meines Arztes erhalten, der meinte ich wäre der Vorzeige-Patient. Es gäbe selten Leute, die so schnell wieder Fit sind
Deshalb: Kopf hoch, es ist auf jeden Fall zu schaffen. Wichtig ist sich einfach Ziele zu setzen, Träume zu haben und natürlich der Glaube daran, dass man gesund wird. Das ist verständlicherweise nicht immer einfach.
Auf jeden Fall möchte ich mich hiermit mal bei den sehr guten Ärzte-Team im LKH Innsbruck bedanken und bei meinen Freunden und Bekannten die mich echt unterstützten!
Gruss
Gigi
PS: bei Fragen könnt ihr mir gerne mailen
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