von paradoxon » 26.09.2022, 21:53
Hallo Gilla,
willkommen im Forum!
Schade, dass der Absetzversuch bei dir nicht geklappt hat.
Zu Gastritis konkret kann ich dir leider nichts sagen. Es ist aber schon so, dass die unterschiedlichen TKI (auch Asciminib) unterschiedliche Nebenwirkungsprofile haben, sodass dein Arzt mit dir gemeinsam ein passendes Medikament finden sollte. Evtl. lässt sich eine Gastritis auch parallel behandeln bzw. vorbeugen?
Du hast Recht, dass Asciminib bisher nur in Drittlinie zugelassen ist. Wenn von "Zulassung" die Rede ist, hat das erstmal keine finanziellen Gründe, sondern es geht darum, was die Zulassungsbehörden genehmigt haben. Grundlage für die Zulassung sind die klinischen Studien. Hier wurde Asciminib bisher als Drittlinienmedikament untersucht und eben zugelassen. Weitere Studien laufen. Die Reihenfolge ist aber ganz logisch: Wenn ein neues Medikament mit noch unbekannten Nebenwirkungen geprüft wird, wird zuerst die Behandlung bei Patienten getestet, für die schon mehrere andere Optionen versucht und verworfen wurden. In Erst- und Zweitlinie stehen so viele Medikamente zur Verfügung, dass das Risiko eines unbekannten Medikament im Verhältnis größer ist.
Nun ist es so, dass Asciminib sich bisher als sehr gut verträglich darstellt. Aber die Zulassung ist bisher noch nicht da - und wir wissen auch nicht, ob bei langjähriger Einnahme evtl. noch neue Nebenwirkungen auftreten.
Ich weiß gar nicht, ob dein Arzt dir nicht Asciminib verschreiben könnte und du es auch bezahlt bekämst - ich bin mir nicht sicher, ob überhaupt nachvollzogen werden kann, wie viele TKI du vorher schon hattest. Dein Arzt könnte aber Probleme bekommen, sollte es zu einer Überprüfung kommen bzw. wenn du wider Erwarten starke Nebenwirkungen hättest, würde er dafür haften und ggf. würde die Krankenkasse Regress fordern. Machen Ärzte vermutlich eher ungern, auch wenn ihre Haftpflichtversicherung auch bei Off-Label-Behandlung greift - und die Krankenkasse um Zustimmung zu bitten, wird in dem Fall wohl kaum funktionieren, denn Asciminib wird vermutlich teurer sein als die bisherigen TKI (Preise sind noch nicht bekannt).
Also, ich denke, du musst wohl oder übel noch einen anderen TKI versuchen. Vielleicht (hoffentlich) verträgst du ihn gut - dann ist es gut so. Oder sonst könntest du dann Asciminib versuchen.
Viele Grüße
Jonathan
(CML-Patient und sowohl medizinischer als auch juristischer Laie)
Hallo Gilla,
willkommen im Forum!
Schade, dass der Absetzversuch bei dir nicht geklappt hat.
Zu Gastritis konkret kann ich dir leider nichts sagen. Es ist aber schon so, dass die unterschiedlichen TKI (auch Asciminib) unterschiedliche Nebenwirkungsprofile haben, sodass dein Arzt mit dir gemeinsam ein passendes Medikament finden sollte. Evtl. lässt sich eine Gastritis auch parallel behandeln bzw. vorbeugen?
Du hast Recht, dass Asciminib bisher nur in Drittlinie zugelassen ist. Wenn von "Zulassung" die Rede ist, hat das erstmal keine finanziellen Gründe, sondern es geht darum, was die Zulassungsbehörden genehmigt haben. Grundlage für die Zulassung sind die klinischen Studien. Hier wurde Asciminib bisher als Drittlinienmedikament untersucht und eben zugelassen. Weitere Studien laufen. Die Reihenfolge ist aber ganz logisch: Wenn ein neues Medikament mit noch unbekannten Nebenwirkungen geprüft wird, wird zuerst die Behandlung bei Patienten getestet, für die schon mehrere andere Optionen versucht und verworfen wurden. In Erst- und Zweitlinie stehen so viele Medikamente zur Verfügung, dass das Risiko eines unbekannten Medikament im Verhältnis größer ist.
Nun ist es so, dass Asciminib sich bisher als sehr gut verträglich darstellt. Aber die Zulassung ist bisher noch nicht da - und wir wissen auch nicht, ob bei langjähriger Einnahme evtl. noch neue Nebenwirkungen auftreten.
Ich weiß gar nicht, ob dein Arzt dir nicht Asciminib verschreiben könnte und du es auch bezahlt bekämst - ich bin mir nicht sicher, ob überhaupt nachvollzogen werden kann, wie viele TKI du vorher schon hattest. Dein Arzt könnte aber Probleme bekommen, sollte es zu einer Überprüfung kommen bzw. wenn du wider Erwarten starke Nebenwirkungen hättest, würde er dafür haften und ggf. würde die Krankenkasse Regress fordern. Machen Ärzte vermutlich eher ungern, auch wenn ihre Haftpflichtversicherung auch bei Off-Label-Behandlung greift - und die Krankenkasse um Zustimmung zu bitten, wird in dem Fall wohl kaum funktionieren, denn Asciminib wird vermutlich teurer sein als die bisherigen TKI (Preise sind noch nicht bekannt).
Also, ich denke, du musst wohl oder übel noch einen anderen TKI versuchen. Vielleicht (hoffentlich) verträgst du ihn gut - dann ist es gut so. Oder sonst könntest du dann Asciminib versuchen.
Viele Grüße
Jonathan
(CML-Patient und sowohl medizinischer als auch juristischer Laie)