von NL » 11.03.2008, 20:12
Hallo Inka,
Ich halte nicht viel von den sogenannten alternativen Heilmethoden (siehe dazu weiter unten). Der Ausdruck beinhaltet bereits, dass sie eine Alternative* zu den sogenannten konventionellen bzw. Standard-Methoden sei.
Ein gutes Beispiel ist die Glivec-Therapie. Glivec wurde als Variante zur KMT (Knochenmarkstransplantation) geprüft, und hat sich bewährt. Deshalb wird heutzutage als erste Therapie bei CML normalerweise Glivec verwendet. Glivec ist die Alternative zur KMT geworden (zunächst entweder Glivec oder KMT, wobei Glivec wohl meist den Vorzug bekommt). Wenn Glivec versagt, gibt es wieder neue Varianten, z.B. KMT oder Tyrosinkinasehemmer der zweiten Generation). Wenn man dem Wortgebrauch folgt, kann man Glivec guten Gewissens als Alternativ-Medizin betrachten, wobei Alternativ-Mediziner diese Bezeichnung vermutlich vehement als Schulmedizin zurückweisen werden.
Viele der sogenannten alternativen Heilmethoden haben sich eben nicht bewährt und sind damit eben doch keine Alternative, sondern bei Krebs zum guten Teil ein sicheres Todesurteil.
Ich hatte als Kind ziemlich heftige Probleme mit Neurodermitis. Unter anderem wurde auch die Budwig-Diät an mir ausprobiert. Weitere Therapieversuche waren alle möglichen skurrilen Ernährungsmethoden (Vegetarisch, Leinsamen mal in Wasser, mal in Milch gekocht, Lebertran....). Alle Ärzte bis auf den letzten in einer langen Reihe incl. div. Heilpraktikern haben empfohlen, ich solle viel Milch trinken, weil das ja bekanntermassen gesund sei.
Dummerweise hat dann ein Allergologe (der letzte in der Reihe) festgestellt, dass ich eine Milchallergie habe, die zu der Hautreaktion geführt hat. Das war dann die Lösung. Ein Schulmediziner der alten Schule hatte die richtige Idee.
Zur Budwig-Diät:
Es handelt sich um eine sehr einseitige Ernährung. Ich glaube, dass Du mehr erreichen kannst, wenn Du Dich normal gesund ernährst. Bei mir hat die Budwig-Diät Durchfall bewirkt; unter Verstopfung habe ich aber nicht gelitten.
In meinem Fall hat man mir, als mein HB sehr tief war, empfohlen Rindfleisch und Gemüse zu essen. Auch eine Ernährungsvariante, die mancher vielleicht gerne hören würde.
Es gibt bisher weder ein Medikament, das alle Krebsarten bekämpfen kann, noch eine Diät, die bei allen Krebsarten positive Wirkung hat. Ich befürchte, dass bei sehr tiefen HB-Werten, die im Laufe der CML auftreten können, die Budwig-Diät sogar kontraproduktiv ist.
Linus Pauling war ein echter Nobelpreisträger. Er hat geglaubt, dass massive Dosen des Vitamin C ein Mittel gegen die Entstehung von Krebs darstellten. Die Methode hat sich nicht durchgesetzt. Vermutlich hat er aber unter Sodbrennen gelitten.....
Alles Gute
Niko
*Ein bisschen Wortklauberei:
Eine Alternative ist die freie Entscheidungsmöglichkeit zwischen zwei sich gegenseitig ausschliessenden Handlungsmöglichkeiten, man könnte also auch sagen "entweder oder".
Mit dem Begriff "Alternative Medizin" sind im günstigsten Fall unterstützende Varianten gemeint.
PS.: Zu jeder Art der einseitigen Ernährung würde ich den behandelnden Onkologen fragen.
[addsig]
Hallo Inka,
Ich halte nicht viel von den sogenannten alternativen Heilmethoden (siehe dazu weiter unten). Der Ausdruck beinhaltet bereits, dass sie eine Alternative* zu den sogenannten konventionellen bzw. Standard-Methoden sei.
Ein gutes Beispiel ist die Glivec-Therapie. Glivec wurde als Variante zur KMT (Knochenmarkstransplantation) geprüft, und hat sich bewährt. Deshalb wird heutzutage als erste Therapie bei CML normalerweise Glivec verwendet. Glivec ist die Alternative zur KMT geworden (zunächst entweder Glivec oder KMT, wobei Glivec wohl meist den Vorzug bekommt). Wenn Glivec versagt, gibt es wieder neue Varianten, z.B. KMT oder Tyrosinkinasehemmer der zweiten Generation). Wenn man dem Wortgebrauch folgt, kann man Glivec guten Gewissens als Alternativ-Medizin betrachten, wobei Alternativ-Mediziner diese Bezeichnung vermutlich vehement als Schulmedizin zurückweisen werden.
Viele der sogenannten alternativen Heilmethoden haben sich eben nicht bewährt und sind damit eben doch keine Alternative, sondern bei Krebs zum guten Teil ein sicheres Todesurteil.
Ich hatte als Kind ziemlich heftige Probleme mit Neurodermitis. Unter anderem wurde auch die Budwig-Diät an mir ausprobiert. Weitere Therapieversuche waren alle möglichen skurrilen Ernährungsmethoden (Vegetarisch, Leinsamen mal in Wasser, mal in Milch gekocht, Lebertran....). Alle Ärzte bis auf den letzten in einer langen Reihe incl. div. Heilpraktikern haben empfohlen, ich solle viel Milch trinken, weil das ja bekanntermassen gesund sei.
Dummerweise hat dann ein Allergologe (der letzte in der Reihe) festgestellt, dass ich eine Milchallergie habe, die zu der Hautreaktion geführt hat. Das war dann die Lösung. Ein Schulmediziner der alten Schule hatte die richtige Idee.
Zur Budwig-Diät:
Es handelt sich um eine sehr einseitige Ernährung. Ich glaube, dass Du mehr erreichen kannst, wenn Du Dich normal gesund ernährst. Bei mir hat die Budwig-Diät Durchfall bewirkt; unter Verstopfung habe ich aber nicht gelitten.
In meinem Fall hat man mir, als mein HB sehr tief war, empfohlen Rindfleisch und Gemüse zu essen. Auch eine Ernährungsvariante, die mancher vielleicht gerne hören würde.
Es gibt bisher weder ein Medikament, das alle Krebsarten bekämpfen kann, noch eine Diät, die bei allen Krebsarten positive Wirkung hat. Ich befürchte, dass bei sehr tiefen HB-Werten, die im Laufe der CML auftreten können, die Budwig-Diät sogar kontraproduktiv ist.
Linus Pauling war ein echter Nobelpreisträger. Er hat geglaubt, dass massive Dosen des Vitamin C ein Mittel gegen die Entstehung von Krebs darstellten. Die Methode hat sich nicht durchgesetzt. Vermutlich hat er aber unter Sodbrennen gelitten.....
Alles Gute
Niko
*Ein bisschen Wortklauberei:
Eine Alternative ist die freie Entscheidungsmöglichkeit zwischen zwei sich gegenseitig ausschliessenden Handlungsmöglichkeiten, man könnte also auch sagen "entweder oder".
Mit dem Begriff "Alternative Medizin" sind im günstigsten Fall unterstützende Varianten gemeint.
PS.: Zu jeder Art der einseitigen Ernährung würde ich den behandelnden Onkologen fragen.
[addsig]