von jan » 22.06.2016, 09:22
Hallo zusammen,
herumgesprochen hat sich CAR-T schon länger, es wird auf allen Fachkonferenzen darüber diskutiert, und auch die Publikumspresse wie auch jetzt das ZDF berichtet sehr gerne darüber. Allerdings eben auch unreflektiert, weil entweder "Hurra dies ist die Heilung von Krebs" (wenn eine neue experimentelle Therapie in einer bestimmten Krebsart erfolgsversprechend aussieht) oder "Lebensgefährliche Versuche am Menschen aus Profitgier" (wenn eine Studie unter tausenden schiefgeht, wie z.B. Tegenero oder die Studie in Paris) medial besonders attraktiv sind.
Meines Wissens nach gibt es noch verschiedene Herausforderungen bei CAR-T, so dass man noch ein ganzes Stück vom breiteren Einsatz entfernt ist. Es gab, so berichtete vor einem Jahr eine Heidelberger Studienärztin bei einer wisenschaftlichen Konferenz in Berlin, bei der ich war, dass es wohl einen Todesfall binnen einer Stunde nach Verabrechung der Zellen gab, weil die T-Zellen bei dem Patient Amok gelaufen sind und binnen Minuten lebenswichtige Funktionen attackiert haben, denen auch auf der Intensivstation nichts mehr entgegenzusetzen war. Die Dresdner scheinen ja schon einen Schritt weiter zu sei, die modifizierten Zellen außer Betrieb zu setzen, aber wie das in der Praxis im Körper funktioniert, muss man noch sehen. Auch löschen die T-Zellen nicht nur Tumorzellen, sondern wohl generell einen ganzen Zelltyp aus (ich glaube es waren B-Zellen), was wiederum auch Komplikationen bringt.
Daher - meiner Ansicht nach keine konspirative Pharmastory, sondern noch Raum für sehr viel Wissenschaft, bevor daraus eine breit anwendbare Therapie wird. Gut, dass es öffentliche Förderung für die Projekte gibt, und später braucht man die Industrie aber, um daraus jedem verfügbare Therapien zu machen, weil Kliniken keine Arzneimittel(technologien) selbst herstellen.
Viele Grüße
Jan
Hallo zusammen,
herumgesprochen hat sich CAR-T schon länger, es wird auf allen Fachkonferenzen darüber diskutiert, und auch die Publikumspresse wie auch jetzt das ZDF berichtet sehr gerne darüber. Allerdings eben auch unreflektiert, weil entweder "Hurra dies ist die Heilung von Krebs" (wenn eine neue experimentelle Therapie in einer bestimmten Krebsart erfolgsversprechend aussieht) oder "Lebensgefährliche Versuche am Menschen aus Profitgier" (wenn eine Studie unter tausenden schiefgeht, wie z.B. Tegenero oder die Studie in Paris) medial besonders attraktiv sind.
Meines Wissens nach gibt es noch verschiedene Herausforderungen bei CAR-T, so dass man noch ein ganzes Stück vom breiteren Einsatz entfernt ist. Es gab, so berichtete vor einem Jahr eine Heidelberger Studienärztin bei einer wisenschaftlichen Konferenz in Berlin, bei der ich war, dass es wohl einen Todesfall binnen einer Stunde nach Verabrechung der Zellen gab, weil die T-Zellen bei dem Patient Amok gelaufen sind und binnen Minuten lebenswichtige Funktionen attackiert haben, denen auch auf der Intensivstation nichts mehr entgegenzusetzen war. Die Dresdner scheinen ja schon einen Schritt weiter zu sei, die modifizierten Zellen außer Betrieb zu setzen, aber wie das in der Praxis im Körper funktioniert, muss man noch sehen. Auch löschen die T-Zellen nicht nur Tumorzellen, sondern wohl generell einen ganzen Zelltyp aus (ich glaube es waren B-Zellen), was wiederum auch Komplikationen bringt.
Daher - meiner Ansicht nach keine konspirative Pharmastory, sondern noch Raum für sehr viel Wissenschaft, bevor daraus eine breit anwendbare Therapie wird. Gut, dass es öffentliche Förderung für die Projekte gibt, und später braucht man die Industrie aber, um daraus jedem verfügbare Therapien zu machen, weil Kliniken keine Arzneimittel(technologien) selbst herstellen.
Viele Grüße
Jan