Hallo und guten Abend,
ich bin nach langer Zeit mal wieder im Forum und dache ich schreibe mal meine Erfahrungen im vergangenem Jahr.
Schön war es zu sehen, dass es noch immer viele aktuelle Beiträge von Langzeitteilnehmern, vor allem Thomas, des Forums gibt. Somit stärkt sich meine gewonnene Erwartung, dass das Leben trotz der Diagnose CLL weitergeht.
Ich hatte im letzten Jahr einen Termin bei einem Arzt in Münster, wo ich nach dem Termin etwas für meine Psyche greifbares vermittelt bekam. Er sagte, die CLL, sofern man nicht eine Sonderform hat, ist zunächst erstmal kein Raubtier eher ein kleiner junger Dackel. Wenn der größer wird kann er schon mal anfangen in die Wade zu zwicken aber man kann ihn Beiseite schubsen. Und irgendwann je nach Form der CLL wird der Dackel zwar größer und kann mal beißen aber auch das ist noch nicht das Ende.
Ich habe mir dann einen zu mir passenden Psychologen gesucht und gefunden. In den Vielen Gesprächen mit ihm habe ich dann meine Ängste bezüglich der CLL und deren Verlauf abgebaut. Er hat mit mir zusammen viele Strategien erarbeitet um mich mit dem Krankheitsbild und den nach und nach einsetzenden Schwächungen zu arrangieren .
Ich mache nach wie vor meinen Sport im Fitnessstudio, aber mit neuem Ansatz. Ich trainiere nur noch mit wenig Gewichtet und achte auf meine Atmung. Dadurch kann ich meine Muskulatur halten und bleibe mit dem Puls unter 110 Schlägen. Ferner mache ich einmal in der Woche Yoga und gehe Tanzen. Alles aber nur unter dem Aspekt es muss Spaß machen und darf kein Zwang sein.
Meine Leistungsfähigkeit hat sich allerdings verschlechtert, was wohl an den Blutwerten liegt, da sich die Blutwerte sich natürlich verändert haben. Die Leukozyten sind mittlerweile bei 90500 angekommen und lagen immer unter der Verdopplungsrate, die Thrombozyten sind bei 191.000 und der HB bei 12,7. Die Ärzte im MVZ bleiben noch immer entspannt und sagen es ist noch Luft nach oben.
Dank der vierfach Grippeimpfung und der Vermeidung von großen Menschenmengen habe ich mir nicht eine einzige Erkältung eingefangen
Also für alle neudiagnostizierten Forumleser mein Tipp, den Kopf nicht in den Sand stecken. Ein guter Psychologe kann in der ersten Zeit nach der Diagnose sehr hilfreich sein.
Schöne Grüße
Alf