von NL » 09.02.2017, 07:30
Moin Hanshenning,
die Hämatologen und Onkologen reagieren sehr unterschiedlich, genauso wie wir Patienten das tun.
Das Wissen ist sehr ungleich verteilt. Die Ärzte kennen die Fakten der Erkrankung, die Patienten wissen, wie es sich anfühlt. Zumindest die Ärzte, die an grösseren Kliniken tätig sind, zeigen sich sehr interessiert an dem, was die Patienten zu sagen haben, weil sie eben die Erfahrung der Erkrankung und deren Behandlung nicht machen können. Deshalb beteiligen sich viele dieser Ärzte auch an Patiententreffen, wo sie ihr Wissen weitergeben und den fachlichen Teil wesentlich gestalten. Was meinst Du, woher unser "Wissen" hier stammt?
Die Patienten suchen aus verschiedensten Gründen auch hier Rat. Insbesondere bei persönlichen Fragen und Ängsten wegen einer potentiell tödlichen Erkrankung ist es hilfreich oder tröstlich, sich mit anderen Patienten auszutauschen. Die können einem nämlich erzählen, wie sich der Verlauf anfühlt, und weitere Hinweise geben, weil sich hier eben die Erfahrung sehr vieler Patienten konzentriert. Genauso ist das mit den Patientengruppen, die sich z.B. monatlich treffen. Man tauscht Erfahrungen aus. Genau deshalb in auch ich irgendwann als CML- Patient auf dieses Forum gestossen.
Wie man mit den Nebenwirkungen der Medikamente umgeht, ist ebenfalls eine Erfahrungssache (genauso wie die Tatsache, dass im Fall der TKI sehr viele Nebenwirkungen relativ zügig wieder verschwinden). Die CML ist eine relativ seltene Erkrankung, deshalb haben die Ärzte ausserhalb der entsprechenden Kliniken oft nicht viele derartige Patienten und Erfahrungen.
Was die Behandlung von Nebenwirkungen angeht, gibt es ganz offensichtlich manchmal Probleme. Vieles, was die Nebenwirkungen reduziert, kann das auch mit der Wirkung tun. Begleiterkrankungen können die Nebenwirkungen verschärfen. Begleiterkrankungen beeinflussen auch die Wahl des Medikamentes. Es gibt aber auch Kombinationen von Leukämie und anderen Erkrankungen, wo es kompliziert wird. Es gibt bei Medikamenten vermutlich keine Wirkung ohne Nebenwirkungen und keine Kombination ohne Wechselwirkungen.
Mit der CML wird eine Erkrankung behandelt, die ohne die heute bekannten, mehr oder weniger nebenwirkungsreichen Behandlungen tödlich ist. Mit den Tyrosinkinasehemmern wurden Medikamente von der Pharmaindustrie entwickelt, die eine wesentlich schonendere Behandlung als früher ermöglichen, die Überlebensraten dramatisch verbessert haben und natürlich auch viel Geld in die Firmenkassen spülen. Mir haben die Tyrosinkinasehemmer (und die Hämatologen eines Unispitals) wahrscheinlich das Leben gerettet. Die traditionellen Therapien hätten mich in meinem damaligen Zustand vermutlich erledigt.
Im Verhältnis Arzt-Patient spielen die Persönlichkeiten eine grosse Rolle. Es gibt Patienten, die in der Lage sind, den Erklärungen der Ärzte zu folgen und aktiv Einfluss zu nehmen, und solche, die das nicht können oder nicht wollen. Manche Patienten weigern sich, den Beipackzettel der Medikamente zu lesen und sich über potentielle Nebenwirkungen zu informieren.
Dass niedergelassene Ärzte Unternehmer sind, ist auch keine echte Neuigkeit. Als Patient bin ich auch Kunde.
Bisher habe ich bei Deinen Ausführung kein einziges Argument für Deine Thesen gefunden.
Ich gebe Nebelzauberer Recht. Im Westen nichts Neues, weder relevante Fakten noch konstruktive Vorschläge.
Gruss & alles Gute
Niko
Moin Hanshenning,
die Hämatologen und Onkologen reagieren sehr unterschiedlich, genauso wie wir Patienten das tun.
Das Wissen ist sehr ungleich verteilt. Die Ärzte kennen die Fakten der Erkrankung, die Patienten wissen, wie es sich anfühlt. Zumindest die Ärzte, die an grösseren Kliniken tätig sind, zeigen sich sehr interessiert an dem, was die Patienten zu sagen haben, weil sie eben die Erfahrung der Erkrankung und deren Behandlung nicht machen können. Deshalb beteiligen sich viele dieser Ärzte auch an Patiententreffen, wo sie ihr Wissen weitergeben und den fachlichen Teil wesentlich gestalten. Was meinst Du, woher unser "Wissen" hier stammt?
Die Patienten suchen aus verschiedensten Gründen auch hier Rat. Insbesondere bei persönlichen Fragen und Ängsten wegen einer potentiell tödlichen Erkrankung ist es hilfreich oder tröstlich, sich mit anderen Patienten auszutauschen. Die können einem nämlich erzählen, wie sich der Verlauf anfühlt, und weitere Hinweise geben, weil sich hier eben die Erfahrung sehr vieler Patienten konzentriert. Genauso ist das mit den Patientengruppen, die sich z.B. monatlich treffen. Man tauscht Erfahrungen aus. Genau deshalb in auch ich irgendwann als CML- Patient auf dieses Forum gestossen.
Wie man mit den Nebenwirkungen der Medikamente umgeht, ist ebenfalls eine Erfahrungssache (genauso wie die Tatsache, dass im Fall der TKI sehr viele Nebenwirkungen relativ zügig wieder verschwinden). Die CML ist eine relativ seltene Erkrankung, deshalb haben die Ärzte ausserhalb der entsprechenden Kliniken oft nicht viele derartige Patienten und Erfahrungen.
Was die Behandlung von Nebenwirkungen angeht, gibt es ganz offensichtlich manchmal Probleme. Vieles, was die Nebenwirkungen reduziert, kann das auch mit der Wirkung tun. Begleiterkrankungen können die Nebenwirkungen verschärfen. Begleiterkrankungen beeinflussen auch die Wahl des Medikamentes. Es gibt aber auch Kombinationen von Leukämie und anderen Erkrankungen, wo es kompliziert wird. Es gibt bei Medikamenten vermutlich keine Wirkung ohne Nebenwirkungen und keine Kombination ohne Wechselwirkungen.
Mit der CML wird eine Erkrankung behandelt, die ohne die heute bekannten, mehr oder weniger nebenwirkungsreichen Behandlungen tödlich ist. Mit den Tyrosinkinasehemmern wurden Medikamente von der Pharmaindustrie entwickelt, die eine wesentlich schonendere Behandlung als früher ermöglichen, die Überlebensraten dramatisch verbessert haben und natürlich auch viel Geld in die Firmenkassen spülen. Mir haben die Tyrosinkinasehemmer (und die Hämatologen eines Unispitals) wahrscheinlich das Leben gerettet. Die traditionellen Therapien hätten mich in meinem damaligen Zustand vermutlich erledigt.
Im Verhältnis Arzt-Patient spielen die Persönlichkeiten eine grosse Rolle. Es gibt Patienten, die in der Lage sind, den Erklärungen der Ärzte zu folgen und aktiv Einfluss zu nehmen, und solche, die das nicht können oder nicht wollen. Manche Patienten weigern sich, den Beipackzettel der Medikamente zu lesen und sich über potentielle Nebenwirkungen zu informieren.
Dass niedergelassene Ärzte Unternehmer sind, ist auch keine echte Neuigkeit. Als Patient bin ich auch Kunde.
Bisher habe ich bei Deinen Ausführung kein einziges Argument für Deine Thesen gefunden.
Ich gebe Nebelzauberer Recht. Im Westen nichts Neues, weder relevante Fakten noch konstruktive Vorschläge.
Gruss & alles Gute
Niko