wenn leukämie unbehandelt bleibt - wie lange sind überlebens

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unknown

Beitrag von unknown » 13.03.2006, 16:57

lieber waldi, vielen dank!
das freut und beruhigt mich zu lesen was du da schreibst! vielen dank!

Waldi
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Beitrag von Waldi » 10.03.2006, 14:07

Hallo Sabine,
Du brauchst Dir wirklich keine Sorgen machen: Leukämie ist nicht vererbbar, auch wenn das Risiko, daran zu erkranken, für Abkömmlinge eines Betroffenen leicht erhöht ist. Bei der CLL erkranken pro Jahr etwa 3 von 100000 Menschen. Hat einer der Elternteile CLL gehabt, so beträgt das Erkrankungsrisiko etwa 5 von 100000, ist also immer noch äußerst gering. Ich denke, das Verhältnis wird bei anderen Leukämiearten durchaus ähnlich sein.

Viele Grüße
Wolfgang
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unknown

Beitrag von unknown » 10.03.2006, 11:16

lieber thomas

danke für deinen geistreichen beitrag! :)
ich habe allerdings öfter schon gelesen daß diese krankheit vererbbar ist und auch mein freund hat sich genauestens erkundigt, bei diversen ärzten - auch die bestätigen daß es gut möglich sei dies auch als kind vom elternteil mitzubekommen.

momentan bin ich so leer daß ich gar nicht mehr weiß was ich schreiben soll - werd mal das ganze ruhen lassen.
danke trotzdem für eure mithilfe!

Thomas55
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Beitrag von Thomas55 » 08.03.2006, 19:00

nein Leukämie ist nicht vererbbar. Zumindest nicht so, dass man als Angehöriger sich da Sorgen machen muß. Es gibt wohl ganz leichte Hinweise, aber die Ärzte sagen, das jede Zigarette, jede Autofahrt usw. viel gefährlicher ist. Eine frühe Diagnose bringt zumindest bei der häufigsten Erwachsenenleukämie (Cll) auch nichts, da dort eine frühe Behandlung keine Vorteile bringt. (Es spricht ja alles dafür, dass Dein Vater eine Cll hat, sonst wäre er vermutlich schon längst tod)
Ansonsten ist es nie falsch, wenn man sich seiner Sterblichkeit bewußt ist, dieses Bewußtsein erhöht eher die Lebensqualität, darf aber natürlich nicht in lähmende Lebensangst ausarten.
Gruß
Thomas
[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 08.03.2006, 12:15

jo vielen dank für die beiträge.
traurig aber wahr, was pascal da schreibt.
und zu thomas55 möcht ich sagen, falls er es überlesen hat, aber es gibt keine genaue diagnose da "er" nicht zum arzt geht!
mein problem im weiteren ist es ja, und das tatsächlich - falls diese art von leukämie, die er hat, vererbbar ist,

punkt 1: müsste dann nicht einer seiner Elternteile auch daran gestorben sein?
punkt 2: wenn ich mit meinem partner, und wir sind ziemlich in diese richtung unterwegs, mal kinder bekommen, was kann da sein?
ich meine, vererbt sich diese vererbbare leukämie prinzipiell oder nur in manchen fällen? bzw, wenn sie sich vererbt, muß sie zum ausbruch kommen oder kann sie auch ein leben lang schlummern???
fragen über fragen.
allein die vorstellung, irgendwann mal einen leukämiekranken partner und ein krankes kind zu haben läßt mich erstarren!
ich bin zwar schon der typ mensch, der dem leben ins auge sieht - komme was da wolle - vor allem die liebe zählt. aber vielleicht kann man in manchen dingen besser vorrauschauen als dann das nachsehen zu haben. <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_eek.gif">

was meint ihr dazu? ich danke euch schon wieder im vorraus, daß ihr euch mit meiner geschichte auseinandersetzt!

lg sabine <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_confused.gif">

unknown

Beitrag von unknown » 08.03.2006, 02:13

Hallo,

ich glaube, sanftes Drumrumreden bringt in solchem Fall gar nichts!

Schlicht und ergreifend: Eine nicht behandelte Leukämie, egal welcher Art, bringt einen um!

Ob das nun auf dem Umweg einer unheilbaren Lungenentzündung, durch innere Blutungen oder sonst ein Detail passiert, dürfte ziemlich gleichgültig sein.
Irgendwann ist der letzte Zug verpaßt, und dann ist nicht mehr er der Herr des Geschehens, sondern die Krankheit.
Punktum.

Er muß eine Grundsatzentscheidung fällen und dann sich auch über all deren Konsequenzen klar werden. Und zwar möglichst bald, denn falls er sich tatsächlich umbringen will, müßt auch Ihr als Angehörige Eure Konsequenzen ziehen. <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_frown.gif">

Entschuldige, das klingt alles sehr brutal, aber wer so den Kopf in den Sand steckt wie anscheinend er - mit dem muß man m.E. in aller noch passender Freundlichkeit Klartext reden.

Ich wünsche Euch allen eine gute Wendung!
Pascal.

Thomas55
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Beitrag von Thomas55 » 07.03.2006, 11:45

wenn Du uns sagst, was für eine Diagnose vorliegt, können wir Dir vielleicht ein paar Tips geben, wie normalerweise der zu erwartende Verlauf usw. ist....

Gruß
Thomas
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unknown

Beitrag von unknown » 06.03.2006, 21:20

hallo pascal <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_biggrin.gif"> danke für deinen treffenden text! sprichst mir von der seele!!

er ist auf jeden fall der typ der das geld anschaffen will in der familie. er mußte diese rolle schon sehr früh übernehmen, da sein vater auch früh gestorben ist. aus diesem dilemma ist er nie wieder rausgekommen. er versorgt ja sogar die halbe verwandtschaft.
daß er durch sein ignorantes verhalten dem tod entrinnen möchte kann ich nicht sagen - dazu müsste man wirklcih ein offenes gespräch mit ihm schaffen.
aber wie du schon sagst, er ist nicht offen dafür.
eigenltich müßte man ihn ja bevor zum arzt, zum psychotherapeuten schicken!

aber das käme für ihn ja genauso wenig in frage.

was soll man da tun???

wie lange kann das mit ihm gesundheitlich noch weitergehen?? wie ist da so der klassische verlauf? ich meine, bitte die frage auch nicht falsch verstehen, vielleicht könnte man mir da sensibel einige infos zukommen lassen, denn ich möchte nicht gleich über das lebensende eines menschen sprechen, den ich selbst noch nichtmal kenne, zudem ich auch nicht aus dem medizinischen bereich komme.
aber auf irgenwas muß ich mich ja auch einstellen können! ich weiß auch nicht wie ich das besser formulieren soll <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_confused.gif">

danke trotzdem für eure aufmerksamkeit - diesesthema wird mich noch länger beschäftigen.

vielleicht gibts ja noch tips und tricks wie man einen patienten zum arzt bewegen kann. <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_cry.gif">

unknown

Beitrag von unknown » 25.02.2006, 03:50

Hallo Sabine,

ich denke, man kann nur versuchen, mit ihm vielleicht einmal über Ziele bzw. Folgen seines Handelns zu reden, um vielleicht mindestens verstehen zu können, warum er so handelt oder ihn vielleicht zum Überlegen zu bringen.

Also: Was erhofft er sich davon, so unbeirrt einfach weiterzumachen? Meint er, er sei im Geschäft unentbehrlich? Meint er, so den Tod durch Ignorieren besiegen zu können?

Wie sieht er seine Rolle in der Familie? Als der, der auf Biegen und Brechen das Geld ranschaffen muß? Als vorbildhafter Superheld? Als fürsorglicher Mensch, der andere nicht behelligen will?
usw. usf.

Erst dann, je nach Antwort, könnt Ihr vielleicht (zusammen) weiterkommen.
Aber sture Menschen sind leider meist auch keine Menschen für Gespräche und Nachdenklichkeiten ...

Viel Glück!
Pascal.

unknown

Beitrag von unknown » 22.02.2006, 20:34

hallo und vielen dank für eure beiträge!

ich bin mir sicher, ihr habt alle ähnliche schiksale und seid dadurch auch genau so sensibel auf dieses thema wie ihr hier auf mich reagiert habt! danke!

also nochmal: er ist so stur, die familie versucht seit jahren, abwechselnd mit allen möglichen varianten auf ihn zuzugehen. aber er bleibt diesbezüglich ein egoist und stur. andererseits versuchen sie auch seine entscheidung zu respektieren - müssen sie ja wohl.
also und daß er keine gesundheitlichen probleme hat stimmt ja auch nicht, mittlerweile leidet er schon recht, aber dennoch arbeitet er noch in seinem beruf und beißt die zähne zusammen. er jammert kaum.
ich weiß auch nicht was man da machen kann.

vielleicht gibts ja noch tips oder ratschläge wie man ihn aus der reserve locken könnte, ich wär euch sehr dankbar!

lg sabine

Waldi
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Beitrag von Waldi » 21.02.2006, 10:43

Hallo Sabine,
es muss sich bei der Leukämie deines "Schwiegervaters" um eine CLL handeln, denn ansonsten würde es ihm schon lange nicht mehr gut gehen. Die CLL verläuft häufig über viele Jahre hinweg äußerst langsam und, solange sie keine Probleme bereitet, wird sie auch nicht behandelt. Dein Schwiegervater hat deshalb, also bisher noch nichts versäumt. Dennoch sollte er ab und zu mal sein Blutbild kontrollieren lassen, um zu sehen, wie denn die Krankheit voran schreitet. Das kann zur Not sogar auch der Hausarzt machen. Möglicherweise ist ja immer noch alles im grünen Bereich, aber u.U. jedoch wird es langsam kritisch. Weil es bei der CLL irgendwann zu einer gefährlichen Immunschwäche kommt, muss man sich so gut wie möglich vor Infektionen schützen. Diese könnten nämlich einen sehr gefährlichen Verlauf nehmen, weil das Immunsystem eines CLL-Patienten damit nicht mehr fertig werden könnte. Grundsätzlich ist auch ein ausreichender Impfschutz zu beachten.
Siehe dazu: http://slaek.arzt.de/60infos/36impfen/pdf/e12.pdf
Also versucht mal mit vereinten Kräften, Schwiegervater zum Arzt zu bewegen. Sollte er sich aber weiterhin stur verhalten, wird er sich spätestens dann in fachärztliche Behandlung begeben (müssen!), wenn die für die CLL-typischen Beschwerden eintreten. Diese sind: lang anhaltende Infektionen, schlecht heilende Wunden, Leistungsabfall, Müdigkeit, Blässe, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, vergrößerte Milz und Lymphknoten, blaue Flecken und Blutungen, Knochen- und Gelenkschmerzen, sowie allgemeines Unwohlsein. Erst dann, wenn eines oder mehrere dieser Symptome einem das Leben schwer machen, wird der Arzt auch eine Behandlung per Chemotherapie anraten.

Viel Glück bei der Überzeugungsarbeit
Waldi

> CLL: wenn schon Krebs, dann diesen! <

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Thomas55
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Beitrag von Thomas55 » 21.02.2006, 09:49

Hallo Sabine,
das meiste haben ja meine Vorredner schon gesagt, wobei ich denke dass wenn die Krankheit wirklich schon 8 Jahre ohne jegliche Behandlung gut verläuft es ja auch keine schlechte Sache ist. Bei einer Cll ist dies durchaus häufig der Fall und eine frühe Behandlung und auch eine frühe Diagnose bringt nach bisherigen Erkenntnissen hier (Cll) keinen Vorteil. Ich möchte aber noch ein Aspekt einbringen und zwar dass die Angehörigen und die Umwelt dann doch auch die Freiheit des Patienten aktzeptieren müssen. Ich finde es wichtig und richtig Hilfe und Unterstützung anzubieten, auch um oft irreale Ängste überwinden zu helfen, aber die letzte Entscheidungsfreiheit sollte aktzeptiert werden.

Gruß
Thomas
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MegaGerd
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Beitrag von MegaGerd » 21.02.2006, 08:00

Hallo Sabine,

um Deine Frage genau beantworten zu können, ist es wichtig, die Art der Leukämie, unter der der Vater Deines Freundes leidet, zu kennen. Aus dem was Du schreibst vermute ich, daß er unter einer CLL, chronisch lymphatische Leukämie, leidet.

Aus der Selbsthilfegruppe kenne ich CLL-Patienten, die an einer CLL bereits seit über 15 Jahren erkrankt sind. Sie gehen regelmäßig zur Kontrolle zum Hämatologen und werden bei Bedarf mit Medikamenten oder Chemotherapie behandelt. Die Krankheit beschleunigt sich auf die Art nicht so schnell.

Solange der Vater Deines Freundes keine heftigen Symptome hat, leuchtet ihm vermutlich die Notwendigkeit von Kontrollen beim Arzt nicht ein. Langfristig erhöht er jedoch seine Lebenserwartung, da man bei regelmäßigen Kontrollen frühzeitig auf Veränderungen im Krankheitsverlauf reagieren kann.

Mein Vater, langjähriger Raucher, klagte im Frühjahr 1991 über heftigen Husten. Zum Arzt ist er nicht gegangen. Ich habe Andeutunge gemacht, daß auch eine schwere Erkrankung der Grund für den Husten sein könnte, ohne das Wort "Krebs" zu gebrauchen. Im Herbst 1991 wurde die Situation für meinen Vater unerträglich, so daß er schließlich doch zum Arzt ging. Man stellte Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium fest und versuchte noch, ihn zu operieren. Der Tumor war jedoch bereits ins Herz gewachsen und konnte nicht entfernt werden. 2 Wochen darauf starb mein Vater.

Heute würde ich meinen Vater direkt auf Krebs ansprechen und ihn fragen, ob er weiterleben möchte, indem er zum Arzt geht, oder stur sterben. Sturrköpfen muß man manchmal die möglichen Folgen ihres Verhaltens heftig um die Ohren schlagen, um sie wach zu rütteln. Da ich den Vater Deines Freundes jedoch nicht kenne, weiß ich nicht, ob das die für ihn richtige Methode ist.

Alles Gute und herzliche Grüße,

Gerd
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jan
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Beitrag von jan » 21.02.2006, 07:56

Hallo Sabine,

ohne zu wissen, welche Leukämie es ist, können wir kaum Näheres sagen. Allerdings kommt es mir sehr seltsam vor, dass es "zu früh" war, um die Art der Leukämie zu bestimmen - schließlich führen die meisten Leukämien unbehandelt binnen weniger Wochen (akute) bis Monaten/Jahren (chronische) meist zum bösen Ende. Eine Verzögerung einer Therapie ist lebensgefährlich -- auch da viele Therapien in frühen Phasen besser funktionieren und nebenwirkungsärmer sind. Noch dazu sind heute einige Leukämien in frühen Phasen so gut behandelbar, dass man damit normal weiterleben kann - in späteren Phasen ist die Chance vorbei.

Gibt es denn Arztberichte, Laborbefunde o.ä., aus denen Du Näheres schließen könntest?

Ich würde ehrlichgesagt Deinen Freund bitten, an das Gewissen seines Vaters zu appellieren - schließlich ist er nicht nur für sich, sondern auch für seine Familie verantwortlich - oder will er seine Frau zur Witwe machen? Bei Leukämie die Behandlung zu verweigern führt genau dazu. Oder drängt ihn dazu, dass er Euch eine Vollmacht ausstellt, dass ihr mit dem diagnostizierenden Arzt über seine Krankenakte sprechen dürft.

Grüße
Jan


unknown

Beitrag von unknown » 20.02.2006, 23:09

hallo! meine name ist sabine!

mich beschäftig seit einiger zeit die frage, wenn man leukämie hat und sich nicht behandeln läßt, wie lange kann das gut gehen?
der vater meines freundes hat leukämie im anfangsstadium im jahr 98 diagnostiziert bekommen. damals war es den ärzten noch zu früh eine genaue diagnose, also welche art von leukämie es ist, festzulegen.
mitlerweile kämpft der vater schon ziemlich mit sich, aber er verweigert jegliche hilfe. er will einfach nicht zum arzt und ist stur wie ein bock! für die familie ist das sehr schwer damit umzugehen.
weiters würde ich mich fragen ob jemand einen tip hat wie man auf diesen mann richtig zugehen kann damit sich seine einstellung ändert!
vielleicht hat ja jemand hier im forum erfahrung damit und kann mir ratschläge geben! das wäre sehr nett und hilfreich! ich kann das einfach nicht mitanschauen

danke vielmals <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_cry.gif">

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