Aktinische Keratosen-Behandlung mit Diclofenac

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Wizardtrader

Re: Aktinische Keratosen-Behandlung mit Diclofenac

Beitrag von Wizardtrader » 21.07.2020, 15:01

Ich hatte eine A.K. bis gestern. Vor 5 Tagen startete ich eine eigens erdachte Therapie, die mir logisch erschien: Einreiben mit unverdünntem DMSO der betroffenen Hautpartie. 20 Sek später den Flaschenhals (Durchmesser 3cm) einer Flasche, in der sich 3%iges H2O2 befindet, auf die Stelle drücken und das Zeug 1 minute einwirken lassen. Das DMSO schleust das H2O2 in die Haut. Die ersten 3 Tage habe ich sogar erst 30 Sek. 30%iges H2O2 drauf gehalten und danach 1 Min das 3%ige. Das 30%ige stand allerdings schon einige Zeit und hatte sicher nicht mehr die volle Konzentration. Versucht es mit 12-20%igem. Danach nichts abtupfen oder abwischen und auch nichts an Stoff auf die Haut legen für 20 Minuten. Klappt unfassbar gut! Nach 3 Tagen zeigt sich rosige, neue Haut unter dem braunen Zeug. Es gab bei mir ein paar Bläschen drumrum, aber die waren nur kurz da (2 Tage). Jetzt ist alles wie Haut, wo nie etwas war. Nichtmal eine Spur! Meine Freundin hat mir die Flasche draufgedrückt, da es am Rücken war und gestern fragte sie mich: Hä??? War das jetzt rechts oder links? Man sieht da nichts mehr. Kein Witz! Klappt.

WRminator

Re: Aktinische Keratosen-Behandlung mit Diclofenac

Beitrag von WRminator » 25.08.2012, 12:10

Liebe LeidenskollegInnen,

Laborwerte Hämatologie (fast) seit Beginn der Glivec-Therapie, somit netto 9 Jahre ok+ wie bei einem Lufthansa-Kapitän (oder besser).
Da die Hämatologie bald nach Therapiebeginn 1a war und man sich besser fühlte- bzw um Nebenwirkungen zu vermeiden- sah ich mich alsbald zu mangelnder Compliance verleitet:
PCR ergo in den ersten Monaten praktisch ohne Remission.
Halten wir mal das irre Risiko fest: 2nd Line TKIs (Tasigna, Sprycel) gab es damals noch nicht.
Das Glück des Dummen:
Nach Abmahnung durch den Chefarzt betr. Compliance dann den gewünschten Reduktionsfaktor um >3 Logstufen nach 12 Mon. ab Beginn doch noch erreicht.

Aber der Schrecken kam wieder: Auch bei lückenloser Einnahme stieg der Wert (bei konstant bester Hämatologie) nach 2 Jahren wieder an, man vermeinte bereits ich habe mir Resistenzen eingehandelt. Die Mutationsanalyse war aber negativ.
Ich behaupte: Es hat mit der Peristaltik zu tun, sprich der Resorption des Mittels im Darm.
Es macht sehr wohl einen Unterschied, ob man eine 50 kg Körpermasse aufweist oder 120kg, ob man oft stark schwitzend körperliche Hochleistung bringt oder nur vor dem Bildschirm hockt, ob man obstipiert ist oder- wie ich- grad zum Gegenteil neigt. Die Mediziner mögen meine Beobachtungen als "unwissenschaftlich" betrachten- bis sie irgendwann mal kapieren, dass was dran ist:
Der regelmässige 9h Berggeher mit 5 Litern Wasserverlust am Tag, Durchfallneigung und 85 kg incl. erforderlicher Muskelmasse kann und wird eine andere Resorption von Medikamenten haben als ein 120 Kilo Schwergewicht, das tagsüber im Büro sitzt, selten zum WC geht und mit dem Auto (elektrische Fensterheber, klar) vom Drive-in Menü (Supersize) zum Fernsehen (Fernbedienung) heimfährt.
Also:
Bei Erhöhung auf 500mg/d IM ging der Wert schnell wieder auf <0,01 zurück, FISH konstant negativ. Als Schlussfolgerung dessen erhöhe ich vor Blutabnahmen 3x pa (KMP wurde meinerseits sehr bald verweigert) 2 Wochen lang (statt 400mg/d) auf temporär 500/mg, was ich dem Oberarzt auch gesagt habe: ... "5 Glivec a day keep the doctor away".
Mit der Methode wurde auch schon mal komplette Negativität erreicht.
Allerdings: Seit 2011 hat das Uniklinik-Labor nach dessen Aussage "den neuen Testsatz" (IS) in Verwendung, was heisst: Die PCR hat sich (durch höhere Systemempfindlichkeit) um gut eine 10er Potenz optisch "verschlechtert" und ist (bei 500mg/d ante) stets < 0,1. Somit wären die 500mg/d die erforderliche Dosis. Dass genau die ihre unerwünschten Nebenwirkungen zur vollen Blüte bringt, kann ich bestätigen. Störend ...speziell ab 2000m Höhe im Felsaufstieg.
Nebenwirkungen:
Da Wenige 10 Jahre Einnahme überblicken, darf ich auf eine mir aufgefallene Ausweitung des "Beipackzettels" verweisen. Dessen Inhalt erweiterte sich im Laufe der Jahre nicht nur um neue Indikationen- sondern auch neue Nebenwirkungshinweise- dramatisch gewachsene.
Da sind zwar Hautaffektionen enthalten, (noch?) nicht aber Basaliome oder aktinische Keratosen. Vermutlich hat(te) man als Patient die Anlage dazu schon vorher- wenn nicht, kann das Gegenteil auch nicht nachgewiesen werden.

Selbst wenn man sich als nordischer Hauttyp niemals ohne perfekten Sonnenschutz herumtreibt sind doch Gesicht, Hals und Handoberflächen im Freien stets exponiert.
Ob Cabriofahren, Ski, See und (bei mir obendrein) hochfrequente Hochgebirgsaufstiege (Sommers wöchentlich auf -/+3000m), der grösste Hut von FjällRaven, dichtestes Langarm-Shirt und Textilhandschuhe sind meine treuesten Weggefährten:
Gute Sicht, hoher Sonnenstand, die Reflexion von Schnee-oder Wasserflächen, helle Sand-oder Steinböden und partielle Cumulusbewölkung (= Scheinwerfereffekt: wie ist der Himmel ohne Wolken? Blau! Mit Cumuli: grellweiss reflektorisch und somit energetischer!) sind übrigens die grössere Gefahr für die Haut als die Strahlung bei trüber Sicht in weit südlicheren Breiten.
Die höchste jemals gemessene Lichtintensität wurde nämlich nicht am Äquator gemessen- sondern auf der .de Insel Fehmarn- bei partieller Cumulusbewölkung....

Hinweis: In der Apotheke gibt es ein spezielles Sonnenschutzmittel "Daylong Actinica", welches jedenfalls Aktinischer Keratose mindest vorbeugt.


Alles Gute
Euer
WRminator
Sorry, muss mich neuerdings mit dem Pseudonym "WRminator" anmelden, da lt System hier angeblich "WR bereits vergeben" sei. Künstlerpech: eigentlich an mich vergeben ...

Nobby
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Re: Aktinische Keratosen-Behandlung mit Diclofenac

Beitrag von Nobby » 09.08.2012, 15:05

Hallo WR,

gab es bei Dir einen belegbaren Zusammenhang zwischen der Einnahme von Glivec und der Entstehung eines Basalioms?

Ich hatte lange vor meiner Erkrankung an CML mal ein kleines Basaliom, dass mit grosser Wahrscheinlichkeit durch Jugendsünden (Sonnenbrände) entstanden ist und entfernt wurde. Seitdem lasse ich mich daher jährlich kontrollieren.

Wäre interessant zu wissen, ob die Einnahme von Glivec die Entstehung eines Basalioms begünstigen könnte.

Gruß Nobby

Skifahrer

Re: Aktinische Keratosen-Behandlung mit Diclofenac

Beitrag von Skifahrer » 07.08.2012, 11:01

Sorry,meinte natürlich"WR"

Skifahrer

Re: Aktinische Keratosen-Behandlung mit Diclofenac

Beitrag von Skifahrer » 07.08.2012, 10:59

Hallo Karl,es ist sehr interessant,daß Du schon so lange Glivec nimmst!Darf ich Dich fragen wie Deine PCR`s im Laufe der Jahre sich verhalten haben.Wie oft machst Du eine KMP-wie ist Dein übriges Labor?Vilelen Dank und Grüße aus dem Rheinland

Gast

Re: Aktinische Keratosen-Behandlung mit Diclofenac

Beitrag von Gast » 06.08.2012, 20:14

Hallo Karl,

Akt. Keratosen?
Als Glivec Veteran (bald 10 Jahre) kann ich bestätigen, dass sie häufig kommen.
Anfangs der Therapie sogar Basaliome.
Trotz perfekten Sonnenschutzes.
Dass Diclofenac ("Voltaren") gegen Verstauchungen hilft ist klar, aber gegen Keratosen?
Bei mir erfolgt vom Hautarzt Kontrolle + Vereisung akt. Keratosen 2x p.a.
Das geht schnell und ist hoch effektiv.
Alles Gute!
WR

Gast

Re: Aktinische Keratosen-Behandlung mit Diclofenac

Beitrag von Gast » 29.07.2012, 21:33

Hallo Karl,

bei mir wurden ebenfalls Aktinische Keratosen festgestellt. Ich habe dann auch mit Solaraze behandelt, hatte aber dann nach wenigen Tagen eine starke Bindehautentzündung. Habe die Behandlung sofort abgebrochen und gehe seit zwei Jahren nur noch mit Kappe raus. Dadurch haben sich die Aktinischen Keratosen auch so zurückgebildet. Ich gehe jedes Jahr zum Dematologen und lasse kontrollieren. Seit 7 Jahren nehme ich 600 mg Glivec.

Gruß

Karl
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Aktinische Keratosen-Behandlung mit Diclofenac

Beitrag von Karl » 28.07.2012, 18:16

Hallo zusammen,

Ich nehme seit 2006 täglich 400mg Glivec
Durch meinen Hautarzt wurden auf meiner Kopfhaut aktinische Keratosen (Vorstufe zum weißen Hautkrebs) festgellt. Zur Behandlung über einen Zeitraum von 3 Monaten wurde mir die Salbe Solaraze 3% verordent.Die Wirkstoffe sind im wesentlichen ca.120mg Diclofenac-Natrium pro Tag , die auf die Kopfhaut aufgetragen werden.

Nach ca. 6 Wochen Behandlung traten heftige Hautreaktionen auf. Mein Hautarzt begründete diese Entzündungen mit einer gewollten Reaktion. Durch die Entzündungen und das ablösen der erkrankten Hautschichten wird die Kopfhaut erneuert !

Nach weiteren 6 Wochen sind die Hautveränderungen jedoch derart stark, dass ich die Behandlung mit Solaraze abgebrochen habe , obwohl mir mein Hautarzt geraten hatte ,die Salbe noch weitere 6 Wochen mit halber Dosis aufzutragen. Außerdem habe ich zwischenzeitlich auch wieder stärkere Nebenwirkungen ,wie Wassereinlagerungen, geschollene Augenränder und Hautauschläge die sich auch so bei Beginn der Behandlung mit Glivec bemerkbar machten. Diclofenac verstärkt ja offensichtlich die Wirkung von Glivec?

Deshalb habe ich jetzt Bedenken , ob sich die Kopfhaut unter der Behandlung mit Diclofenac in Verbindung mit Glivec, überhaupt so einfach erneuern wird.

Hat jemand Erfahrung mit der Behandlung von aktinischen Keratosen in Verbindung mit Glivec?
Viele Grüße
Karl

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