Grundsätzlich steht das alles im Beipackzettel AUSFÜHRLICH beschrieben und wer sich DARAN HÄLT ist immer auf dem richtigen Weg!

Hallo zusammen,

also wir hatten heute wieder ein Gespräch in der Uni Düsseldorf und ich hab unseren Doc nach seiner Meinung hierzu gefragt:

Grundsätzlich: Immer nach besten Wissen und Gewissen.

Bei Ausnahmen ist "nix" schlimm. Standard sollten aber sowohl die 12 Stunden, als auch eine wirkliche "Fastenzeit" sein. D.h. Wasser ist - streng genommen - das Einzige was immer ok ist. Mal ne Cola, mal ne Kaffee, mal nen Saft ok - aber halt als Ausnahme.

Gruß
Sandra

Hallo Jan,

vielleicht hätt ich so etwas in der Richtung mit dazu schreiben sollen.
Bin da absolut Deiner Meinung. Der Hersteller muss strikt auf die Einhaltung hinweisen und der behandelde Arzt kann ggf. etwas flexibler agieren.
Letztendlich geht es einfach darum, meiner Meinung nach, die Vorgaben so genau wie möglich einzuhalten und mit sich selbst dabei im Reinen zu sein. Der Eine hält es dabei etwas lockerer, der Andere etwas enger.
Tatsache ist, man wird es nicht immer schaffen, spätestens auf Reisen oder selbst bei unserer Sommer-/Winterzeitumstellung wird man etwas mit den Zeiten jonglieren müssen.

Grüße
Dirk

Hallo in die Runde,

ich hatte ja bereits schon einmal was zu diesem Thema gesagt (gell Niko )
Mein Mann nimmt seit März auch Tasigna, wir waren vor der Umstellung von Glivec auf Tasigna in Jena bei Prof. Hochhaus.
Selbstverständlich sollte man sich bestmöglich an die Fastenzeit halten, manchmal geht es aber nicht oder man vergisst es auch einfach einmal und isst während der fastenzeit doch etwas. Er hat uns erklärt, dass die Studien zu Tasigna betreffend die Mahlzeiten in den USA durchgeführt wurden, bei bekanntermassen sehr fettigem Essen, mit Bacon und Burger, etc. Sollte man versehentlich während der Fastenzeiten doch einmal etwas essen, dann ist das kein Grund zur Panik. Es sollte aber natürlich nicht die Regel sein, viel wichtiger ist es die Tabletten wirklich regelmässig zu nehmen... der Wirkspiegel wird ja auch "nur" erhöht, d.h. wegen des Essens bedeutet das ja nicht, dass die Tablette nicht mehr wirkt.
Mein Mann nimmt sie um 6 und um 18 Uhr (auch weil er öfters mal in die USA muss und die Zeiten dann bei der Zeitumstellung auch einigermassen verträglich sind), aber punktgenau bekommt auch er es nicht immer hin. Das Leben muss ja weitergehen, manchmal hat man halt ein Meeting und dann nimmt er die Tablette eben erst um 18.30 Uhr. Hauptsache ist und das sollte man wirklich niemals vergessen die Tablette jeden Tag zu nehmen.

Hallo Dirk

da Novartis der Hersteller des Medikaments ist, müssen sich deren Auskünfte in der Hotline exakt daran halten, was einerseits den offiziellen Dokumenten der Zulassung des Medikaments entspricht. Wenn also die Fachinformation aufgrund der vor Zulassung des Medikaments erfassten Studiendaten sagt, dass das Medikament im 12-Stunden-Rhythmus und mit strikten Fastenregeln einzunehmen sei, muss Novartis genau diese Auskunft erteilen und darf keine Spielräume nennen. Das Unternehmen würde sich legal extrem aufs Glatteis bewegen, wenn es frei interpretieren würde.

Daher ist für solche Auskünfte die Unternehmenshotline evtl nicht die beste Quelle. Ein Arzt hat aufgrund seiner Kenntnis der Situation des individuellen Patienten, seiner Erfahrung und Kompetenz, seiner Interpretation der wissenschaftlichen Erkenntnisse (z.B. auch aus den pharmakologischen Untersuchungen) und der medizinischen Notwendigkeit Ermessensspielräume und kann daher - unter Beachtung aller Sorgfalt - frei beraten. Ein CML-Experte wird daher über Möglichkeiten sprechen können (z.B. Optionen bei Schwangerschaft, Einnahmemodalitäten, Wechselwirkungen), die eine Unternehmenshotline nicht interpretieren darf.

Ich darf auch keinen Rat geben - würde aber als Laie vermuten, dass nach den in den pharmakokinetischen Daten des Medikaments, die auf der Seite der Europäischen Zulassungsbehörde EMA veröffentlicht sind, nicht eine drastische Veränderung des Wirkstoffspiegels im Blut zwischen Stunde 10 und 14 stattfindet. Es baut sich bei zweimal täglicher EInnahme über 8 Tage ein Wirkspiegel des 3,8fachen gegenüber der allerersten Einnahme auf, die Spitzenkonzentration ist 3 Stunden nach Einnahme, und das Medikament baut sich in 17 Stunden zur Hälfte ab - d.h. ich vermute zwischen Stunde 10, 12 und 14 sind die Wirkspiegel nicht dramatisch unterschiedlich.

Wegen Fett - auch hier darf man nichts dramatisieren. Ich würde laienhaft vermuten, dass ein Kaffee (nicht eine ganze Kanne) keine bedeutenden Effekte haben dürfte. In einer früher veröffentlichten Studie zu den Nahrungseinflüssen auf Nilotinib wurde festgestellt, dass ein stark fettiges Mahl (1000 Kalorien - 150 von Proteinen, 350 von Kohlenstoffen und 500 von Fett) den Blutspiegel des Medikaments um bis zu 82% erhöht. Bei einem leichten Mahl war der Anstieg bei ca. 55%. Grapefruitsaft erhöhte den höchsten Wirkstoffspiegel übrigens auch um 60%. Daraus kann man natürlich keine Empfehlung ableiten, aber ich würde jetzt nicht sehen, dass ein Kaffee ohne viel Milch oder gar Sahne die Blutspiegel dramatisch steigern könnte. Ein Kaffee ist ja nicht so "wertvoll" wie ein kleines Steak

Viele Grüße
Jan

Hallo zusammen,

ich habe mir 5:30 Uhr und 17:30 Uhr überlegt. War nach der Diagnose im Mai nicht so einfach sich die Zeiten zu überlegen. Bin 38 Jahre und meine Tage waren auch immer relativ voll mit "Terminlichkeiten".
Um zu vernünftigen Zeiten mit Frühstück zur Arbeit zu fahren, am Wochenende mit der Familie frühstücken zu können, abends ggf. zum Sport oder Sonstiges (wenn möglich), gemeinsam abends zu essen etc. sind irgendwie diese Zeiten bei mir heraus gekommen.
Hatte damals auch bei Novartis angerufen um zu fragen, welche Spielräume bestehen bzw. welche Einnahmeregel (12 Stunden oder die Fastenzeit) wichtiger ist, damit man sich die Zeiten einwenig flexibler legen kann.
Man sagte mir, dass man sich exakt an die Vorgaben halten sollte bzw. muss und es keine Spielräume gibt. Wenn die Einnahmezeit mal um eine halbe Stunde abweicht ist das zur Not tolerierbar aber es ist die max. Grenze und Ausnahme.

An das Fett im Kaffee habe ich bisher noch nicht gedacht und wenn ich mal so überlege habe ich auf jeden Fall schon Kaffee während der Fastenzeit getrunken. Aber nur schwarz.

Grüße
Dirk

Hallo Sandra

ich weiss es nicht. Kaffee enthält Fett und reizt den Magen - daher würde ich persönlich ihn während der Fastenzeiten eher weglassen. Ob ein einzelner Espresso problemlos geht, weiss ich nicht und würde ich trotzdem vermuten - aber einen Latte Macchiato würde ich wegen der Milch auf jeden Fall weglassen! Es gibt halt keine Studien, die jedes Lebensmittel einzeln auf seine Auswirkungen überprüft - kann es auch nicht geben.

Viele Grüße
Jan

Hallo,

wie ist das eigentlich mit Getränken in der Fastenzeit? Kaffee z.b.?

Gruß Sandra

Hallo Jan,

die Tabletten immer zu nehmen steht ausser Frage! Ich denke wenn man schon die Chance kriegt, nach der Diagnose Leukämie überhaupt "Normal" weiterleben zu können, sollte man diese auch nutzen.
Und mit 37 hat er noch einiges vor! Auch wenn ich zugeben muss, dass es mir immernoch schwer fällt zu glauben, dass diese Tabletten das alles ermöglichen sollen.

Wenn man den 12 auf ein 10-14 Stundenrhytmus ausdehnen kann, ist das natürlich noch einfacher.
Mein Mann steht um 6 auf, aber vor 9 Uhr steht ihm den Sinn noch nicht nach essen. Dafür eher abends auf der Couch )
Da wurde das mit den "genau" 12 Stunden immer arch knapp und ungemütlich. Aber ich denke so wäre ja um 6 Uhr und um 17.00 super.

Vielen Dank.
Gruß
Sandra

Hallo froeschken,

wichtig sind bei der Einnahme des Medikaments die Beachtung der Fastenzeiten. Die Einnahme von Nahrung in der Fastenzeit, insbesondere fettreichen Nahrungsmitteln, kann zu einer bis zu 80% höheren Dosis von Nilotinib (Tasigna) führen, was zu unterwünschten Nebenwirkungen führen kann. Es spricht meines Wissens nichts gegen Wasser oder vielleicht mal einen Apfel, aber man sollte in der Hinsicht sehr vorsichtig sein. Daher: Tablette frühestens 2 Stunden nach dem letzten Essen und mindestens 1 Stunde vor dem nächsten Essen.

Dagegen muss man sich meines Wissens nach nicht sklavisch an den 12-Stunden-Rhythmus halten. Es wird gesagt, dass alles was in der Region 10-14 Stunden liegt, noch ok ist. Dein Mann könnte z.B. das Medikament direkt nach dem Aufstehen nehmen (z.B. 6:30 Aufstehen und Tablette nehmen), dann nach einer Stunde frühstücken (im Beispiel 7:30), und dann kann er die Tablette um 17:30 nehmen - das Abendessen sollte dann frühestens um 18:30 stattfinden - oder die Abend-Tablette dann spätestens um 21:30, wobei das Essen spätestens um 19:30 vorbei gewesen sein sollte. Dies sind nur Beispielzeiten, mit denen ich illustrieren möchte, dass es bei einem 10-14-Stunden-Rhythmus gut möglich ist, trotz Fastenzeiten ein normales Sozialleben z.B. mit Einladungen zum Essen zu haben...

Aber das Allerwichtigste ist: Keine Tabletten vergessen und ohne tageweisen "Therapiepausen" regelmäßig nehmen - das wäre sehr gefährlich.

Herzliche Grüße
Jan

Hallo froeschken,

also ich habe für mich die Einnahmezeitpunkte 06:00 Uhr und 18:00 Uhr gewählt. Morgens kann ich ganz kurz aufstehen und danach meist noch ein wenig dösen. Nacgmittags mache ich nach dem Kaffee eine Pause von zwei Stunden und zum Abendessen um 19:00 Uhr gehts dann wieder.
LG

Hallo,

bei meinem Mann wurde am 30.09.11 die Diagnose CML gestellt.
Er wird nun mit Tasigna behandelt.
Die Tabletten ansich verträgt er auch sehr gut. Nur mit der Einnahme haben wir noch so unsere Probleme.
Hat jemand Erfahrungen und einen Tipp für uns, wann man die Tabletten am besten nehmen könnte?!
Wir haben zwei kleine Kindern und um uns ein gemeinsames Abendessen zu ermöglichen, nimmt er die Tabletten um 10 / 22 Uhr. Ist aber oftmals auch "unpraktisch".
Hat jemand schon Erfahrungen mit einer anderen Einnahme gemacht?
Vielen dank vorab.
Gruß
Sandra