Mama hat nach Transplantation wieder ein Rezidiv

Akute Myeloische Leukämie (AML) und Akute Lymphatische Leukämie (ALL)

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Gast

Re: Mama hat nach Transplantation wieder ein Rezidiv

Beitrag von Gast » 24.01.2012, 11:16

Hallöchen,

ich versuche zu erklären.
Glaube es gibt verschiede Arten von Rezidiv.
Wie zur Zeit bei uns der Fall,aber sehr sehr selten vorkommend,
gibt es sogenannte Clorome. Es sind Tumor artige leukämieknoten im Gewebe.
Sie sind aber inoperabel und obwohl der Schimarismus (Anteil der arbeitenden neuen Zellen) bei 100% liegt schaffen diese Zellen es nicht sie zu zerstören und es ist nur eine Frage der Zeit bis es auch wieder im Blut zusehen ist usw.
Dann gibt es noch sogenannte Schläfer, sie wurden durch Chemo und Bestahlung nicht getötet und verstecken sich an Orten wo die neuen Zellen nicht gut dran kommt und irgendwann wachen sie halt auf.
Das ist soweit mir bekannt, die häufigste Art der Rezidive.

Hallo Tochter,
was gibt es neues? Was sagen die Ärzte?
Das mit der Nabelschnur.... hört sich wahnsinnig an! Was die Medizin
nicht alles schafft! Eine zweite Transplantation machen sehr viele und auch erfolgreich, hab sogar schon von Leuten mit drei gehört.
Bei uns leider nicht möglich, dank der GvHd (abstoß Reaktion) die neuen Zellen bekämpfen halt nicht nur den Krebs, sondern auch alle anderen Organne. Mein Mann hat Organe wie ein 60 jähriger und das mit 27 Jahren, da ist nicht mehr viel an Versuchen drin.
Kann es sein das bei der Transplantationsart deiner Mama das Risiko
von GvHd nicht so hoch ist.
Deine Mama ist 50 Jahre alt, da ist noch alles zu schaffen, vielleicht kostet sie manches mehr Kraft,aber ganz ehrlich, hab mehr von der Heilung etwas älterer Menschen gehört als der jüngeren.
Hab keine Angst, ich weiß nicht wie das bei euch zuhause ist, bei uns sagen wir immer:,, Mamas werden nicht krank und wenn kommen sie ganz schnell auf die Beine!''
Wie das Alter deiner Mama verät, musst du auch noch ziemlich Jung sein?

Lieben Gruß, ganz viel Kraft, Mut und Erfolg für euch.
Ehefrau

2012Tochter
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Re: Mama hat nach Transplantation wieder ein Rezidiv

Beitrag von 2012Tochter » 22.01.2012, 20:09

Das kann ich leider so auch nicht beantworten.
Die Ärzte haben gesagt, es ist keine Abstoßung der Transplantation sondern ein erneutes Rezidiv!
Vielleicht kann uns beiden jemand aus dem Forum das beantworten.
LG Julia

Utissima
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Re: Mama hat nach Transplantation wieder ein Rezidiv

Beitrag von Utissima » 22.01.2012, 19:26

hallo Tochter,

man möge mir meine Skepsis verzeihen, aber ich verstehe nicht: ein Rezidiv der Leukämie habe sich an anderer Stelle gebildet?

2012Tochter
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Re: Mama hat nach Transplantation wieder ein Rezidiv

Beitrag von 2012Tochter » 21.01.2012, 15:28

Hallo Ehefrau,
Ihre Nachricht hat mich sehr berührt. Ich hätte nicht gedacht, dass mir wirklich jemand antwortet. Vielen Dank!!!
Meine Mama ist letztes Jahr 50 geworden....
Sie bekommt jetzt bis Montag eine leichte Chemo, damit die Zellteilung unterbrochen wird und am Montag wird dann erst weiter entschieden wie es weiter geht. :(
Sie haben mir Mut gemacht!
7 Jahre, dass ist eine sehr lange Zeit! Es entmutigt mich auf der eine Seite, weil ich nicht weiß, ob wir alle das immer und immer wieder aushalten. Auf der anderen Seite macht es auch Mut, dass es weiter gehen kann, dass Mama noch ein paar Jahre Leben kann, wie Ihr Mann.
Die Hoffnung auf ein Wunder sollte man nie aufgeben, da haben Sie recht auch wenn das manchmal sehr schwer ist.
Ich habe gedacht, dass man nur 1 mal eine Transplantation bekommen kann.
Das das doch öfter geht macht Mut!!!
Was ist ein GvHd???
Das mit der Nabelschnurbluttransplantation möchte ich Ihnen gerne erzählen, vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit für Ihren Mann.
Ich versuch das mal mit meinen Worten zu erklären. Meiner Mama haben die Ärzte ihr ganzes Blut genommen. Der Körper wurde voll auf Null gefahren und war fast leer. Dann bekam Sie neues Blut "Nabelschnurblut" von 2 Babys. Das wurde ihr in den Körper gespritzt. Dann hat sich das Blut der Babys in Mamas Körper vermehrt und das Knochenmark im Blut ist festgewachsen.
So hat sie jetzt das Blut der Babys einen neue Blutgruppe usw. also nicht mehr ihr eigenes. Das ist eine ganz neue Methode, die es in Mamas Krankenhaus erst seit 2010 gibt. Der Betroffene nimmt dann auch Charakterzüge usw. des Spenders an. Mama hat dann z.b. MC Donalds gegessen (das Spenderbaby war ein Amerikaner).
Wir haben da eigentlich gedacht, dass Mama jetzt keine Leukämie mehr bekommen kann. Das Nabelschnurblut der Babys ist auch immernoch gut. Es ist einwandfrei angenommen worden, aber jetzt hat sich an anderer Stelle ein neues Rezidiv gebildet. Ich versteh das auch noch nicht so ganz.
Danke das Sie so offen geschrieben und mir Mut gemacht haben.
Viele Liebe Grüße Tochter

Gast

Re: Mama hat nach Transplantation wieder ein Rezidiv

Beitrag von Gast » 21.01.2012, 10:56

Hallo,

Was sagen den die Ärzte, haben sie schon mit euch
besprochen wie es weiter geht?
Wie alt ist deine Mama?
Mach dir keine Sorgen, auch wenn deine Mama sagt sie schafft
das nicht nochmal, jeder Mensch will Leben und so wird auch sie
wieder Kämpfen.
Mein Mann hat mit kuzen Remissions Zeiten seit 7 Jahren Leukämie
und schon seine zweite KMT hinter sich.
Zur Zeit wieder Chemo und Bestrahlung, er sagt jeden Tag das er nicht
mehr kann und will, aber er kämpft weiter.
Die Ärzte reden nicht mehr von Heilung, nur noch von Zeit schinden.
Wir glauben und hoffen immer noch auf ein Wunder oder
einen medizinischen Durchbruch. (klingt naiv, aber es ist der Strohhalm
zum festhalten)

Ganz ehrlich, ich habe viele Menschen mit dieser Krankheit kennen gelernt, es sind soviele die ein erneutes Rezidiv bekommen und wieder
Transplantiert werden.
Und sehr vielen geht es heute gut und führen wieder ein halbwegs
normales Leben.
Das deine Mama nicht geprägt von dieser Krankheit ist, freut mich für euch.
Mein Mann hatte bei der ersten KMT so eine heftige GvHd, das es so auch kein Leben war. Beim zweiten mal, war es besser, zumindest nicht mehr so große Schmerzen. Aber sein Körper ist total geprägt, sodass er sich immer schämt.

Warum bekam deine Mama eine Nabelschnurtransplantation, habe noch
nie davon gehört???

Ihr braucht jetzt wieder sehr viel Kraft, ich drücke die Daumen.
Haltet durch und veliert nie den Mut!

Lieben Gruß
Ehefrau [/color]

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Mama hat nach Transplantation wieder ein Rezidiv

Beitrag von 2012Tochter » 20.01.2012, 17:58

Hallo an alle,
habe nach einer Möglichkeit gesucht mich mitteilen zu können und evtl. Betroffene/Angehörige zu finden, die mir beistehen können.
Meine Mutter hat seit ca. 1 1/2 Jahren Leukämie. Beim ersten längeren Aufenthalt im Krankenhaus hat sie viel Chemo bekommen.
Dann Ende Juli 2011 wurden 2 Spender gefunden. Sie bekam eine Nabelschnurbluttransplantation. Es dauerte sehr lange bis sie wieder zuhause war. Danach schien aber alles gut zu verlaufen. Die Werte waren immer super. Sie sieht auch nicht aus, als hätte sie Leukämie gehabt. Der Arzt sagt oft: "Ja Frau ...., Ihnen sieht man die Strapazen der letzten 1 1/2 Jahre gar nicht an!" Sie ist eine sehr starke Frau. Doch in der Zeit danach meinte sie: "... ich schaffe es nicht nochmal, dass alles durch stehen!"

Gestern kam dann die erschreckende Nachricht. Die Leukos stiegen innerhalb von 10 Tagen von 5000 auf 32.000. Und sie mußte wieder ins Krankenhaus. Der Arzt meinte, dass das Nabelschnurblut NICHT abgestoßen wurde, sich aber ein neues Rezidiv gebildet hat.
Wir alle dachte, dass es nach der Transplantation nur noch besser werden kann. Doch dann ein neues Rezidiv!!!
Hat meine Mama noch eine Chance weiterleben zu können???
Würde euch sehr danken für jeden Gedanken von euch.

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