AML mit Vidaza Behandlung

Akute Myeloische Leukämie (AML) und Akute Lymphatische Leukämie (ALL)

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Akita
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Re: AML mit Vidaza Behandlung

Beitrag von Akita » 02.09.2012, 22:32

Hallo Totto,

nach deinen Angaben könnte ein ärztlicher Fehler bereits im Zeitpunkt der Diagnose deines Vaters im Jänner 2011 mit einer Manie passiert sein. Es könnte sein, dass hier nicht genau genug untersucht wurde und damit eine wichtige organische Ursache dieser Manie übersehen wurde; Dadurch eine zielführende Behandlung unterlassen wurde.

Als bei deinem Vater dann im September 2011 eine Panzytopenie festgestellt, aber keine eindeutige Diagnose gestellt werden konnte/wurde, hatte man hier veilleicht auch noch mehr für ihn tun können, als geschehen ist, nämlich, dass man empfohlen oder angeordnet hat, dass dein Vater binnen drei Monaten eine weitere Knochenmarksuntersuchung vornehmen läßt. (Er ist anscheinend erst im April dieses Jahres wieder diesbezüglich untersucht worden.).

Dann war es vermutlich schon zu spät, um ihm zu helfen. Ich fürchte aber, dass auch dann, wenn dein Vater noch vor Weihnachten 2011 zur Knochenmarkspunktion gegangen wäre, die Behandlungssituation schon recht schwierig gewesen wäre. Er wäre vielleicht mit einem MDS diagnostiziert worden.

Vielleicht hat man bei der Diagnose der Manie und auch bei der hämatologischen Diagnose, als eine Panzytopenie festgestellt wurde, ein Vitamin B12 - Defizienzsyndrom übersehen..

Wenn du mir deine Email schickst, dann maile ich dir die Studien.
(Margarete Aulehla )

Auf Wunsch poste ichs auch der Öffentlichkeit, aber das muss nicht sein. Es ist viel Text... und meist auf Englisch.

Freundliche Grüße,

Akita

Totto

Re: AML mit Vidaza Behandlung

Beitrag von Totto » 02.09.2012, 13:13

Hallo Akita,

recht herzlichen Dank für Deine ausführliche Darstellung. Ich stelle mal einen Auszug des Begutachtungsberichts vom 12.09.2011 meines Vaters hier ein.

...die Konstellation einer peripheren Cytopenie bei normozellulärem Knochenmark spricht für eine ineffektive Hämatopoese. Die Eisenüberlagerung und Plasmoxytose können Ausdruck einer Reaktion auf ein entzündliches Geschehen sein. Formal wäre hier eine Eisen-refraktäre Anämie zu diskutieren !, jedoch sind die cytologischen und histologischen Abweichungen der Hämatopoese zur Diagnose eines myelodysplatischen Syndroms nicht ausreichend...
..peripheres Blut mit Anisocytose, Polychromasie u. basophiler Tüpfelung der Erythrocyten... Alle drei Zellreihen zeigen Reifungsstörungen, so dass hier die schwierige Differentialdiagnose zwischen einer hyperregeneratorischen u. reifungsgestörten Hämatopoese nach medikament-toxischer Supression oder aber einer refraktären Anämie im eigentlichen Sinne ergibt....
Eine MDS kann nicht eindeutig diagnostiert werden.
Es wird eine weitere Pausierung der Medikation Valproat empfohlen um den weiteren Verlauf zu beobachten (Risperidon war zu diesem Zeitpunkt schon abgesetzt). Eine erneute KM-Biopsie soll in den kommenden drei Monaten durchgeführt werden.

Bei einer Vorsorgeuntersuchung im Jan. 2011 hatte mein Vater die folgenden Blutwerte:
Leukos: 4,6; HB: 15,4; Thrombos: 142 (aus meiner Sicht normale Werte!)
Danach wurde mit der Behandlung von Valpraot und Risperidon wegen einer vorliegenden Manie begonnen.Bis zur KH Einlieferung keine Blutuntersuchung mehr.
Blutwerte bei Krankenhauseinlieferung am 07.09.2011:
Leukos:2,4; HB: 9,7 Thrombos: 98 (keine normalen Werte mehr)
Nach dem Absetzen der Medikamente kam es zumindest kurzfristig zu einer Erholung aller 3 Blutwerte.
Im April 2012 kam es dann zu einem massiven Anstieg der Leukos auf bis zu 40,0 und starkem Abfall der Thrombos auf unter 50. Der HB blieb bei etwa 10,0 stehen und verschlechterte sich im Nachhinein immer weiter.
Die KM-Biopsie ergab dann eine AML M2 (80 % Blastenanteil im KM). Einsatz mit VIDAZA, was dazu führte, dass die Leukos massiv gefallen sind und die Thrombos dann auch gleich auf 11 gesunken sind - ohne Nennenswertes Erholungspotential.

Ich weiss, dass ich das alles nicht mehr ändern kann, bin aber der Auffassung, soweit man nicht mit giftigen Substanzen arbeitet (insbesondere Benzol), man durchaus bei Vorliegen einer Bluterkrankung, seine Medikamente checken sollte (vorausgesetzt man nimmt welche ein).
Ich mag da sicherlich auch nicht richtig liegen. Es ist jedoch auffällig, dass sich die Blutwerte offensichtlich nach Einnahme von Valproat und Risperidon verändert haben. Aus meiner Sicht ein bisschen viel Zufall. Nach dem Krankenverlauf glaube ich nicht an eine "Alterleukämie".

LG
Totto

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Antiepileptika - immer die Bösen bei pharmakokin. Interaktio

Beitrag von Akita » 01.09.2012, 21:37

Epilepsy Curr. 2010 September; 10(5): 113–115.
doi: 10.1111/j.1535-7511.2010.01374.x
PMCID: PMC2951690
Pharmacokinetic Interactions with Antiepileptic Drugs: Always the Bad Actor or Simply Misunderstood?
Barry E Gidal, PharmD

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2951690/

... Vielleicht interessiert s wen in diesem Zusammenhang..

lG Akita

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Re: AML mit Vidaza Behandlung

Beitrag von Akita » 01.09.2012, 21:29

Hallo Totto,
"Gefunden in der Knochenmarksbiopsie hat man damals nichts (keine Blasten oder ähnliches)."

.. kaum zu glauben, es müßten zumindest Verformungen /Veränderungen der einzelnen Blutkörperchen zu sehen gewesen sein. Ich habe heute auch (noch) Targetzelen, Anisozytose, Poikilozytose (oder so ähnlich) und baseophile Tüpfelchen (vielleicht von den Bleiwasserleitungen). Das Knochenmark ist interessant und aufschlussreich... Vielleicht gibt es ja noch den Befund, da wird was drinstehen, - auch wenn es schon keine Blasten waren..

Ein völlig ordnungsgemäßes Knochenmakrs-Blutbild und ein halbes Jahr später 80 % Blasten und AML - nein, - unglaublich..

Akita

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Re: AML mit Vidaza Behandlung

Beitrag von Akita » 01.09.2012, 21:10

Hallo Totto,

du hast geschrieben:

"Mein Vater hat vor der Erkrankung an AML, Valproat bekommen. Gemäß der Packungsbeilage ist es bei der Behandlung nicht auszuschließen das es zu Knochenmarkschädigungen kommt. Leider wurde bei der Behandlung mit diesem Mittel bei meinem Vater niemals eine Blutuntersuchung gemacht. Er ist im Sept. 2011 einfach umgekippt und in ein Krankenhaus gebracht worden. Da hat man dann festgestellt, das seine Leukos bei 2,4, der HB bei 10,5 und die Thromos vermindert waren. Gefunden in der Knochenmarksbiopsie hat man damals nichts (keine Blasten oder ähnliches). Er wurde weiter mit Valproat behandelt. Erst nachdem ich die Ärzte darauf aufmerksam gemach habe ( seltene Nebenwirkung "Knochenmarksschädigungen") wurde seltsamerweise das Medikament umgehend abgesetzt !. Mein Vater hat sich dann anschließend erholt, zumindest der HB und die Thrombos stiegen an. Im April 2012 ist er dann an AML erkrankt und im August 2012 verstorben."
--

Früher hast du geschrieben:
"VIDAZA ist lediglich in der Lage, die Lebenslage bei der Erkrankung an MDS oder bei bestimmten Typen der AML (Blastenpopulation unter 30 % im KM) zu verbessern.
Mein Vater ist selbst mit VIDAZA behandelt worden. Allerdings hatte er eine Blastenpopulation von mehr als 80%. Dort hat das MIttel nur kurz gewirkt und hat schließlich den Tod nicht verhindern können.
Immerhin ist dieses Mittel ein Anfang zur Behandlung bei älteren Patienten, da ansonsten zur Zeit keine anderen Optionen bestehen.

--
Das verstehe ich jetzt nicht ganz: Wurde dein Vater, als er im Herbst 2011 zusammenbrochen ist, denn nicht irgendwie behandelt? Keine Blasten,und im April 2012 schon 80 % ? Er muss doch irgendeine Diagnose bekommen, wenn alle drei Zellreichen eigentlich vermindert sind..

An sich wird Valproidsäure Valproic Acid- Valproat ist ein deutscher Handelsnamen dafür - nicht als schädlich für eine Chemotherapie erachtet. Es gab und gibt da strittige Meinungen. Einzelfälle, wo Schädlichkeit berichtet wurde. Wen s interessiert, kann es ja auf www.pubmed.org nach"googeln". Jedenfalls aber dürfte es auf den Enzymabbau von manchen Medikamenten, wenn es gleichzeitig gegeben wird, einwirken in dem Sinne, dass es den Enzymabbau hemmt und dadurch möglicherweise eine höhere Konzentration des anderen Medikaments im Blut bewirkt. Es gibt kein eindeutiges Ergebnis, dass hier Valproidsäure schädlich ist, - im Gegenteil haben nach einer Untersuchung PatientInnen mit Glioblastom einem gefährlichen Gehirntumor, sogar länger überlebt, wenn sie Valproidsäure gleichzeitig zu einer Chemo erhielten, - als andere, die einen anderen Typ von Antiepileptika einnahmen (Carbamazepin uäm.). werden die Ärzte deshalb das Valpoat bei deinem Vater nicht abgesetzt haben, bis du dem Zeitpunkt,wo du dich als Angehöriger beschwert hast.

Es mag schon sein, dass Valproidsäure hämatotoxisch sein kann. Wenn in der Produktinformation steht, dass nur selten solche Nebenwirkungen vorkommen, dann trifft das wohl für die laufenden, rasch einsetzenden Nebenwirkungen zu, die die Ärzte deines Vaters nicht bei ihm erwartet hatten, resultierend aus einer fortgesetzten weiteren Einnahme nach dem Zusammenbruch. Möchte man nicht in der Regel als Arzt alles versuchen, um den PatientInnen möglichst stabil zu halten? Bei einem Absetzen des Medikaments hätten sie ja und haben sie ja wohl riskiert, dass einerseits Absetzerscheinungen auftreten (die klinisch gemanagt werden können), andererseits sich das auf die Krankheit deines Vaters negativ auswirkt, wenn er doch das Medikament Valproat vorher über längere Zeit gebraucht hat. Es hat ihm wohl ein/e ArztIn verschrieben... Schon wäre es mE sehr wichtig, dass dein Vater anläßlich seines Zusammenbruchs im Herbst 2011 auch von einem einschlägigen Facharzt für Neurologie und Psychiatrie gesehen worden wäre, der dann zu beurteilen gehabt hätte, ob er nun das Medikament weiternehmen soll oder nicht. Mag sein, dass das ja auch passiert ist. Du weißt mehr...Hat dein Vater nicht einen Entlassungsbrief bekommen im Herbst 2011, wo die Entlassungsmedikation draufgestanden ist?

Was allerdings die Langzeitwirkungen der Psychopharmakamedikationen betrifft, so hast du recht,- sie sind stark unterbelichtet und zu wenig untersucht. Ein Mensch mit Psychopharmakamedikation, der nach Jahren dieser Medikation schließlich stirbt, wird häufig multimorbid sein, und man wird ihn nicht ausgerechnet auf ausgefallene Blutkrankheiten testen, die nicht ins Auge fallen,- wie dies bei deinem Vater vielleicht der Fall war (unklare Diagnose im Herbst 2011?)
Die Menschen können dann einfach so dahin sterben und niemand hat sich sonderlich um ihre Blutkrankheit gekümmert. Ich kannte einen solchen Mann - nach Schlaganfällen im Pflegeheim. Da hat man nicht viel mehr gemacht und seine refraktäre Anämie als "asymptomatisch" erklärt. Einige Jahre nach dieser diagnostischen Feststellung ist er dann von einem Tag auf den anderen an einer Lungenentzündung gestorben... Wer weiß, vielleicht hatte er zuwenige Thrombozyten? Ich war nicht befugt, seine Blutungen/Petechien zu deuten..

Allerdings hatte ich auf meiner Hämatologie in Wien Ärzte, die sehr wohl sagten, dass anzunehmen ist, dass meine Blutkrankheit aufgrund meiner früheren Psychopharmakaeinnahme entstanden sein dürfte, weil ich untypisch jung dafür war und keine ins Gewicht fallenden Mutationen hatte (nur+10 in ganz wenigen Zellen bei MDS/AML).

Aber bei alten Leuten wird wohl nicht so gefragt und gesprochen. Ein paar von den Hämatologen die ich kenne, sind wegen der Blutkrankheiten, die durch Psychopharmaka ausgelöst werden, nicht allzu gut auf die Psychiater zu speichen. Andere wieder werden sich immer "bedeckt halten"..

Ich würde es nicht für ausgeschlossen halten, dass die Blutkrankheit deines Vaters durch Valproate ausgelöst wurde oder auch durch andere Psychopharmaka. Es kommt aber wohl auf die Einnahmedauer und auch die weiteren Umstände an, die dann zum Ausbruch beitragen. Könnte es nicht ganz einfach eine "Altersleukämie" gewesen sein?, - diese treten mit zunehmendem Alter öfter auf und werden jetzt eher als früher diagnostiziert...

Ein Mensch ist im Laufe des Lebens sovielen Schadstoffen und Stressoren ausgesetzt; das summiert sich.Berufsgifte, Tschernobyl, Abgase, Formaldehyd etc...Und könnte dann auch zum Ausbruch einer bösartigen Bluterkrankung beitragen. Leider habe ich mehrere Frauen erlebt, die Krebs bekamen, nachdem sie ihren Partner jahrelang, bis zu seinem Tod, hingebungsvoll gepflegt hatten. Kaum war er tot, hatte sie die Krebsdiagnose..

Ein Gefühl der Ungerechtigkeit kann bleiben. Durch eine gute Dokumantation der Behandlungsgeschichte, Befundsammlung, kannst du vielleicht herausfinden, wann die Blutwerte deines Vaters zu sinken begonnen haben, wann er blutmäßig untersucht wurde, etc. Ich habe für einen Freund unlängst Valproid-Säure auf der Pubmed/Datenbank untersucht - und es ist mir keine Fall von Leukämie untergekommen, von dem berichtet worden wäre, dass er durch Valpoatsäure ausgelöst wurde. Alles ohne Gewähr...

Gute Nacht!

LG Akita

Totto

Re: AML mit Vidaza Behandlung

Beitrag von Totto » 01.09.2012, 19:51

Hallo Akita,

ich möchte nur eine Anmerkung machen:

Wenn Du mit Valproid-Säure, Valporat meinst, kann ich nur aus eigener Erfahrung sagen, dass das ein hochempfindlicher Cocktail für den menschlichen Körper ist.
Mein Vater hat vor der Erkrankung an AML, Valproat bekommen. Gemäß der Packungsbeilage ist es bei der Behandlung nicht auszuschließen das es zu Knochenmarkschädigungen kommt. Leider wurde bei der Behandlung mit diesem Mittel bei meinem Vater niemals eine Blutuntersuchung gemacht. Er ist im Sept. 2011 einfach umgekippt und in ein Krankenhaus gebracht worden. Da hat man dann festgestellt, das seine Leukos bei 2,4, der HB bei 10,5 und die Thromos vermindert waren. Gefunden in der Knochenmarksbiopsie hat man damals nichts (keine Blasten oder ähnliches). Er wurde weiter mit Valproat behandelt. Erst nachdem ich die Ärzte darauf aufmerksam gemach habe ( seltene Nebenwirkung "Knochenmarksschädigungen") wurde seltsamerweise das Medikament umgehend abgesetzt !. Mein Vater hat sich dann anschließend erholt, zumindest der HB und die Thrombos stiegen an. Im April 2012 ist er dann an AML erkrankt und im August 2012 verstorben.
Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass bestimmte Medikamente eine AML auslösen können. Gerade Neuroleptika stehen in Verdacht, die DNA bzw. die Zellteilung negativ zu beeinflussen.
Wenn man mit Ärzten darüber diskutiert, bekommst Du immer ein Abwincken. In diesem Bereich geht es leider immer nur um Profit und Geld.

LG
Totto

Akita
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Re: AML mit Vidaza Behandlung

Beitrag von Akita » 31.08.2012, 19:37

Hallo Rolf,

habe mir jetzt zahlreiche weitere Forumsbeiträge von dir durchgelesen und lese da heraus, dass vermutlich deine immer wieder niedrigen Leukozyenwerte ein wesentliches Problem darstellen könnten...? Vielleicht findest du, finden wir Mittel, Hausmittel, welche die Vidaza-Therapie in dieser Hinsicht begleiten und unterstützen können? Oder wird da schon etwas gemacht..?

Viele Grüße,
Akita

akita11

Re: AML mit Vidaza Behandlung

Beitrag von akita11 » 31.08.2012, 11:51

Tut mir leid, - hier bin ich der Technik zum Opfer gefallen. Ich hätte mich enloggen müssen, dann hätte ich die fehlerhaften Beiträge weglöschen können. So steht alles da. Hoffe, es stört nicht sehr.
Schönen Tag, Akita

Gast

Re: AML mit Vidaza Behandlung

Beitrag von Gast » 31.08.2012, 11:48

Hallo Rolf,

HIer gibts einen Artikel aus 2011;

Treatment of poor-risk myelodysplastic syndromes and acute myeloid leukemia with a combination of 5-azacytidine and valproic acid.
Teamarbeit von Andrea Kuendgen,corresponding author1 Gesine Bug,2 Oliver G. Ottmann,2 Detlef Haase,3 Julie Schanz,3 Barbara Hildebrandt,4 Kathrin Nachtkamp,1 Judith Neukirchen,1 Ariane Dienst,1 Rainer Haas,1 Ulrich Germing,1 and Norbert Gattermann1

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3365387/

sieht grundsätzlich gut aus.

fraglich, wie representativ, weil nur 24 PatientInnen in die Studie einbezogen wurden:Von diesen waren 17 mit AML diagnostiziert.

Wenn man es in Prozentzahlen ausdrückt, haben 37 % der PatientInnen auf Vidaza in einer Kombination mit Valproidsäure angesprochen.

Von denen, die angesprochen haben, haben die meisten eine komplette Remission erreicht. Von den Ansprechenden lebten nach 2 Jahren noch 44 %.[/quote]

Wenn du nicht einmal Valproid-Säure dazubekommst, schätze ich, dass du einer PatientInnengruppe mit günstigerer Prognose zugeordnet wurdest als die in dieser Studie.

Es darf einem nur nicht schlecht werden von der Lektüre all der Todeskurven. Es gibt so viele Menschen mit Zusatzerkrankungen, und die bestimmen die Sterbequote hier wohl sehr stark mit.

Grüße,

Akita

Gast

Re: AML mit Vidaza Behandlung

Beitrag von Gast » 31.08.2012, 11:47

Gast hat geschrieben:Hallo Rolf,

HIer gibts einen Artikel aus 2011;

Treatment of poor-risk myelodysplastic syndromes and acute myeloid leukemia with a combination of 5-azacytidine and valproic acid.
Teamarbeit von Andrea Kuendgen,corresponding author1 Gesine Bug,2 Oliver G. Ottmann,2 Detlef Haase,3 Julie Schanz,3 Barbara Hildebrandt,4 Kathrin Nachtkamp,1 Judith Neukirchen,1 Ariane Dienst,1 Rainer Haas,1 Ulrich Germing,1 and Norbert Gattermann1

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3365387/

sieht grundsätzlich gut aus.

fraglich, wie representativ, weil nur 24 PatientInnen in die Studie einbezogen wurden:Von diesen waren 17 mit AML diagnostiziert.

Wenn man es in Prozentzahlen ausdrückt, haben 37 % der PatientInnen auf Vidaza in einer Kombination mit Valproidsäure angesprochen.

Von denen, die angesprochen haben, haben die meisten eine komplette Remission erreicht. Von den Ansprechenden lebten nach 2 Jahren noch 44 %.
Wenn du nicht einmal Valproid-Säure dazubekommst, schätze ich, dass du einer PatientInnengruppe mit günstigerer Prognose zugeordnet wurdest als die in dieser Studie.

Es darf einem nur nicht schlecht werden von der Lektüre all der Todeskurven. Es gibt so viele Menschen mit Zusatzerkrankungen, und die bestimmen die Sterbequote hier wohl sehr stark mit.

Grüße,

Akita

Gast

Re: AML mit Vidaza Behandlung

Beitrag von Gast » 31.08.2012, 11:45

Hallo Rolf,

HIer gibts einen Artikel aus 2011;

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3365387/

sieht grundsätzlich gut aus.

fraglich, wie representativ, weil nur 24 PatientInnen in die Studie einbezogen wurden:Von diesen waren 17 mit AML diagnostiziert.

Treatment of poor-risk myelodysplastic syndromes and acute myeloid leukemia with a combination of 5-azacytidine and valproic acid.

Wenn du nicht einmal Valproid-Säure dazubekommst, schätze ich, dass du einer PatientInnengruppe mit günstigerer Prognose zugeordnet wurdest als die in dieser Studie.

Es darf einem nur nicht schlecht werden von der Lektüre all der Todeskurven. Es gibt so viele Menschen mit Zusatzerkrankungen, und die bestimmen die Sterbequote hier wohl sehr stark mit.

Grüße,

Akita

Wenn man es in Prozentzahlen ausdrückt, haben 37 % der PatientInnen auf Vidaza in einer Kombination mit Valproidsäure angesprochen.

Von denen, die angesprochen haben, haben die meisten eine komplette Remission erreicht. Von den Ansprechenden lebten nach 2 Jahren noch 44 %.

akita11

Re: AML mit Vidaza Behandlung

Beitrag von akita11 » 31.08.2012, 11:28

Impressum
III. Medizinische Klinik > MDS-Exzellenzzentrum > Häufig gestellte Fragen >
Häufig gestellte Fragen zur Therapie mit 5-Azacytidin

http://www.umm.de/4203.0.html?PHPSESSID ... u0sfi6lo6d

Zitat daraus:

"Wenn ich auf die Therapie mit 5-Azacytidin anspreche, werde ich geheilt?
Eine Therapie mit 5-Azacytidin verzögert deutlich und signifikant die Zeit bis zum Auftreten einer Leukämie und verlängert darüber hinaus das Gesamtüberleben im Vergleich zu den bisherigen Standardbehandlungen.

In ca. 17% kommt es unter der Therapie mit 5-Azacytidin zu einer sogenannten kompletten Remission. Wie dauerhaft diese komplette Remission jedoch bestehen bleibt, ist unklar, da es hierzu noch keine Langzeitdaten gibt. Es ist aber derzeit davon auszugehen, dass es unter Therapie mit 5-Azacytidin zu keiner endgültigen Heilung kommt."

Gemeint ist hier, dass 5-Azacytidin "die Zeit bis zum Auftreten einer Leukämie" verzögert., und dass von den PatientInnen, die in der Situation sind, noch keine Leukämiezu haben 17 % eine sogenannte "komplette Remission" bekommen.

Dh. wenn du schon die AML-Diagnose hast, gehörst du nicht mehr zu dieser Gruppe.

ABER: Der Text ist nicht auf ältere Menschen zugeschnitten, die oft einen viel langsameren Krankheitsverlauf haben, dh. die Leukämie verhält sich typischerweise anders als bei den meisten jüngeren PatientInnen. Vielleicht läßt sie sich mit Vidaza dann auch besser bekämpfen als die Krankheit jüngerer AML PatientInnen. Außerdem verläuft die Grenze von einer anderen Blutkrankheit, zur AML- ich denke hier v.a. an MDS - oft anders bei jüngeren Menschen. Das heißt, selbst mit einer AML-Diagnose könntest du noch das Krankheitsbild eines MDS haben, also irgendwie besser dastehen als andere PatientInnen, bei denen die AML gleich rapid verläuft.

Last, not least, haben sich die Diagostikkrikerien vor einiger Zeit geändert von einer FAB auf die WHO-Klassifikation. Das bedeutet, das viele PatientInnen, die nach FAB noch keine Leukämie gehabt hätten (nämlich v.a. die mit unter 30 % Blasten im Knochenmark), sehr wohl heute mit AML diagnostiziert werden, ab 20 % Blasten /oder dem Vorliegen anderer Kristerien.

Hab ich mit MDS richtig getippt?

Vielleicht gibts Studien mit Vollremission nach Vidaza bei MDS, aus denen dann auch du Hoffnung schöpfen kannst. Aber eigentlich sollte es schon reichen, die Krankheit zu stabilisieren? Der Ansatz von Vidaza, wie in der Info (Link oben) beschrieben, scheint ja wirklich sehr günstig zu sein, nämlich, dass die körpereigenen Kräfte gestärkt werden. Und da gibts wohl nach oben beim Resultat keine Grenze...

Alles Liebe

Akita

Whippets2
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Re: AML mit Vidaza Behandlung

Beitrag von Whippets2 » 31.08.2012, 09:11

Bitte bei Google anklicken: "Häufig gestellte Fragen zur Therapie mit 5-Azacitidin."

Grüsse von Rolf.

Akita
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Re: AML mit Vidaza Behandlung

Beitrag von Akita » 31.08.2012, 02:57

Whippets2 hat geschrieben:Hallo ck,

die Uni Mannheim schreibt, dass 17 % der Patienten, die mit Vidaza behandelt werden, als geheilt bezeichnet werden können.

liebe Grüsse, Rolf

Hallo Rolf,

wo schreibt das die Uni Mannheim? Gibt es dafür einen Link?

Es würde mich interessieren, was hier geschrieben wurde. Vielleicht ist ja etwas dran!

Freundliche Grüße,

Akita

Totto

Re: AML mit Vidaza Behandlung

Beitrag von Totto » 30.08.2012, 23:00

Meines Wissens nach kann mit VIDAZA keine Heilung erfolgen.
Vereinfacht ausgedrückt greift VIDAZA in die menschliche DNA ein und reaktiviert Zellen zur Krebserkennung.
VIDAZA ist lediglich in der Lage, die Lebenslage bei der Erkrankung an MDS oder bei bestimmten Typen der AML (Blastenpopulation unter 30 % im KM) zu verbessern.
Mein Vater ist selbst mit VIDAZA behandelt worden. Allerdings hatte er eine Blastenpopulation von mehr als 80%. Dort hat das MIttel nur kurz gewirkt und hat schließlich den Tod nicht verhindern können.
Immerhin ist dieses Mittel ein Anfang zur Behandlung bei älteren Patienten, da ansonsten zur Zeit keine anderen Optionen bestehen.
Ich wünsche allen Betroffenen alles Gute und hoffe das alsbald ein Mittel zur Verfügung steht, welches zu einer echten Heilung führt.

LG
Totto

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