Jutta B. ( 23 )


Ich bin momentan sehr verzweifelt. Am 24.10., einen Tag vor meinem Geburtstag, ist mein Vater an Leukämie gestorben. Ich weiß nicht, wie ich ohne ihn weiterleben soll. Ich vermisse ihn so sehr. Jeder Tag ohne ihn ist eine Qual. Ich wusste zwar, dass seine Chancen nicht die Besten waren, da er an einer Sekundären Leukämie ( Typ FAB M5 ) litt und eine nahezu 100%ige Knochenmarksinfiltration vorlag. Aber ich hatte Hoffnung, da es ihm wieder besser ging und auch die Blutwerte vielversprechend waren. Ich wäre sonst nie an die Uni gefahren. Hätte ich gewusst, dass ich ihn am Sonntag vor seinem Tod das letzte Mal umarmen würde, hätte ich nie mehr losgelassen. Ich habe ihn danach nicht mehr lebend gesehen. Ich hatte ihm einmal versprochen, dass ich immer für ihn da sein würde. Ich habe ihn auch in Würzburg, wo er Chemos bekommen hat, oft besucht(...nur nicht oft genug...).In den letzten 3 Wochen seines Lebens, die er - bis auf die letzten 2 Stunden - zuhause verbracht hat,
habe ich immer versucht, optimistisch zu sein. Jetzt habe ich das Gefühl, ihn betrogen zu haben, als ich zu ihm sagte: "Wir schaffen das schon...". Am Abend vor seinem Tod haben wir telefoniert und seine Stimme klang sehr gut und optimistisch. In der Nacht hat er dann einen Kreislaufkollaps erlitten. Mein Bruder hat mich sofort aus Eichstätt, wo ich studiere, abgeholt.
Als wir daheim ankamen, war der Sani gerade weg. Wir sind dann ins Krankenhaus gefahren. Doch auch dort traffen wir einige Minuten zu spät ein...
Ich konnte das letzte Mal, das es ihm schlecht ging, nicht für ihn da sein. Er war im Augenblick seines Todes allein. Ich weiß nicht, wie lange ich den Schmerz über seinen Tod und die Tatsache, dass ich mich nicht richtig von ihm verabschieden konnte, noch aushalten kann.

Liebe Grüße,Jutta <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_cry.gif"> <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_cry.gif"> <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_cry.gif"> <!-- BBCode Start --><A HREF="mailto:"></A><!-- BBCode End -->