Transplantation Ablenkung

Knochenmarks- und Blutstammzelltransplantation: Austausch von Erfahrungen über Transplantation, Nebenwirkungen, Stammzellspende

Moderatoren: jan, NL, Marc

unknown

Beitrag von unknown » 26.04.2010, 21:25

Hallo Klaus,

leider ist es ihr oft langweilig und sie sagt, dass der Tag nicht vorbeigeht. Ich kann leider nur donnerstags und am Wochenende zu ihr, da ich berufstätig bin und die Klinik 1 1/2 Stunden weg ist. Momentan liegt sie noch mit zwei Frauen auf dem Zimmer, was sie auch sehr ablenkt und aufmuntert. Am Freitag steht dann die Transplantation an. Was alles auf uns zu kommt, wissen wir, da es schon die 2. ist.
Bestimmte Programme gibt es in der Klinik leider nicht, aber ein Psychologe kommt auch zweimal die Woche. Ich denke, dass das wirklich sehr positiv ist, wenn man einfach mal alles rauslassen kann.

Vielen Dank für deine guten Ratschläge.

Lg,
Christine

unknown

Beitrag von unknown » 26.04.2010, 17:23

Hallo Klaus,
Komisch wie verschieden doch die Wünsche der Menschen sind. Ich wäre froh gewesen, wenn mein Mann mir mal Ruhe gegönnt hätte , aber er hat schon frühs angerufen , wann ich komme. Da konnte ich das Geschäft ( wir sind selbstständig ) versorgen und ab 14 Uhr zu ihm. Wenn ich dann gehen wollte hat er immer geweint , ich soll ihn nicht alleine lassen und ich wolle ja nicht bleiben. Wenn ich mir heute überlege, das er insgesamt über 14 Monate dort war und ich jeden Tag bei ihm.......3 Kinder habe ich auch noch.
Grüße Heike42

klahart
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Beitrag von klahart » 26.04.2010, 12:08

Liebe Christine,

ich kann gut verstehen, dass du dir Sorgen machst deiner Mutter könnte es langweilig werden.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Zeit für einen viel schneller vergeht, als es von außen aussieht.

Ich hab mir die Zimmer auf der Transplantation vorher angeschaut und hatte mir auch Sorgen gemacht, wie ich das nur aushalten soll (Station war im Tiefparterre, wenig Licht, eingesperrt im kleinen Zimmer, ...).
Ich hab mir ein kleines Subnotebook mit UMTS-Stick mitgenommen (vorher klären ob das akzeptiert wird und wie es mit Empfang aussieht), ein Radio (fand ich sehr angenehm, mal etwas den Geräuschpegel der Pumpen zu überdecken), einige DVDs, Bücher.
Letztendlich ändert sich auch ziemlich schnell das, was einem Ruhe und Entspannung gibt. Das ist wirklich nicht einfach auf sich selbst zu hören, was einem gut tut. Sicherlich gibt es auch ein Angebot der Klinik. Bei mir gab es eine Musiktherapie und ein Psychologe hat zweimal die Woche reingeschaut. War gut mit jemand zu reden, der nicht wie die Angehörigen in der Sache verstrickt ist. Da konnte ich gut Schutt abladen, denn ich bei meinen Verwandten und Bekannten für mich behalten habe.
Ja, weil so richtig Heulen darf auch mal sein. Dauernd stark sein und "kämpfen" ist anstrengend. Auch mal zulassen, dass es einem schlecht geht, ist voll in Ordnung.

Wenn ich mir vorstelle, da wäre jemand 5h am Bett gesessen, das wäre mir zu viel gewesen. (sorry Heike42, finde ich gut, dass du dir bei deinem Mann die Zeit genommen hast, aber wäre nichts für mich gewesen) Oft war ich froh um Ruhe und dass ich mir sicher war, am richtigen Platz in guten Händen zu sein. Meine Wünsche auszudrücken hat nicht immer funktioniert, da war ich auch froh, dass das Personal so viel Erfahrung mit diesen Situationen hatte.

Schließlich ist die Zeit doch relativ schnell vergangen. Für mich sicherlich schneller als für meine Besucher.

Inzwischen dürfte schon bald bei deiner Mutter die Transplantation anstehen. Ich wünsche Euch Alles Gute und dass alle Kompliktionen im Rahmen bleiben. Viele Komplikationen sind leider "normal", aber ihr könnt euch sicher sein, dass die Station auf alles vorbereitet ist.

Viele Grüße
klaus

P.S.: Hab viel über mich geschrieben, aber viel gilt auch für dich als Angehörige: Achte auch auf dich selbst, was dir gut tut. Nimm dir auch mal eine Auszeit und versuche die positiven Erfahrungen zu erkennen. Dann fällt es dir auch leichter für deine Mutter "einfach da zu sein".
[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 24.04.2010, 10:21

Hallo,

danke nochmal für die vielen Ideen.
Hab heut gleichmal einige Hörbücher geholt. :-)
Das mit dem Patchwork geht leider nicht. Die Ärzte haben gemeint, dass das nicht so geeignet wäre.

Lg,
Christine

unknown

Beitrag von unknown » 22.04.2010, 09:26

Die 15 Monate, die ich am Bett meines Mannes saß ( Pro Tag mindestens 5 STD ) habe ich Patchwork gemacht oder gestickt. Die Stoffe habe ich mit Wäschesakrotan vorgewaschen, alles in einen Plastikbeutel verpackt und im Zimmer gelassen. War kein Problem. Ich habe 2 Decken gefertigt in der Zeit. Hörbuch und Handarbeit ist die Ideale Kombination.
Schau doch mal hier

<!-- BBCode auto-link start --><a href="/http://www.patchworkecke.at/index.php?o ... &Itemid=38" target="_blank">http://www.patchworkecke.at/index.php?o ... emid=38</a><!-- BBCode auto-link end -->

Grüße Heike42

Haggi
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Beitrag von Haggi » 21.04.2010, 22:32

Ich kann Jan verstehen, das Ipad kann ne gute Ablenkung sein, hab selber nen iPhone hier.
Da kann man wirklich viel machen.
Ein Ipod Touch wäre auch ne Möglichkeit, der kostet nur knapp 200 Euro. Vielleicht gibts ja nen greifbares WLAN in der Nähe, dann hats auch Internetanschluss :)

Hörbücher laufen auf dem Ipod/iPad auch und man kann sie auch gleich vom Gerät aus kaufen somit gibts genug Nachschub ;)

Haggi

P.S. Lernen muss man die Bedienung ned, ist intuitiv ;)

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jan
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Beitrag von jan » 21.04.2010, 21:54

Hallo Christine

ohne Werbung für ein einzelnes Produkt zu machen, aber in dem Fall kann ich nicht anders. Erwäge einen Kauf eines iPads, wenn es im Mai rauskommt. Nach drei Jahren iPhone-Begeisterung, von der mittlerweile auch meine Eltern und meine Frau infiziert sind, glaube ich den Berichten und Videos aus den USA, dass es im Vergleich zum PC kinderleicht zu bedienen ist. Sie könnte darauf Nachrichten lesen, Du könntest ihr Nachrichten schicken und Fotos, und damit ihren Tag erhellen - ohne dass sie dafür technisches Know How braucht. Es gibt jede Menge dieser Konzentrationsspiele, und diese sind mit dem Zeigefinger zu bedienen.

Nur so eine Idee.

Liebe Grüße
Jan

P.S: Ab Mai kann ich Dir selbst mit Erfahrungen berichten; ich habe mir ein iPad in den USA bestellt, wenn ein Freund rüberfliegt.
P.P.S: Ich habe keine Apple-Aktien. Was mich im Nachhinein ärgert.

unknown

Beitrag von unknown » 21.04.2010, 21:13

Danke an alle,

da waren wirklich super Ideen dabei.
Ein Laptop wäre schon super, aber meine Mutter kennt sich damit leider nicht aus und möchte es auch nicht lernen. :-)
Aber Hörbücher werde ich ihr auf jeden Fall holen.

DANKE!

Lg,
Christine

Ulli
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Beitrag von Ulli » 20.04.2010, 21:48

Für PS Portable uä. gibt Konzentrations- und Rechenspiele (Mindjogging), Hörbücher sind super und ein Laptop mit WLAN ist auch eine tolle Sache. Kreuzworträtselbücher, Denksportaufgabenbücher gibts am Kiosk. Das beste ist es wenn man ein Spiel findet in das man abtauchen kann (z.B. ein Online-Rollenspiel, oder Secondlife, uä.). Ein Bekannter von uns hat damit angefangen Spanisch zu lernen...

Bei Hörbüchern empfehle ich "Die Säulen der Erde" und "Die Bücherdiebin".
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“It is often said that before you die your life passes before your eyes. This is in fact true. It's called living.” Terry Pratchett

Utissima
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Beitrag von Utissima » 20.04.2010, 20:51

Wie wärs mit Hörbüchern ?

ein bisschen zittern kann übrigens beim Malen oder Zeichnen ganz hilfreich sein ! :)
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unknown

Beitrag von unknown » 20.04.2010, 20:31

Hallo Hans,

vielen Dank für deine Antwort. Das waren echt super gute Ideen.
Werde das mit der Wolle auf jeden Fall ausprobieren.
Fernseh schaut sich jetzt auch schon viel. Aber mit der Zeit wird das ja auch langweilig. Wegen den Gymnastikangeboten werde ich auf jeden Fall mal nachfragen.

Lg,
Christine

MAXXI
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Beitrag von MAXXI » 20.04.2010, 19:20

Hallo Christine,

ich bin jetzt zwar der totale Nichtstricker aber es gibt doch Strickwolle, wo die fertigen Teile mit 95 Grad gewaschen werden können also steril sind. Vielleicht kann man ja auch die ungestrickte Wolle schon kochen und damit steril machen, so dass Deine Mutter ihr Hobby weiter ausüben kann. Ich vermute, dass der einzige Grund für das Strickverbot die unsterile Strickwolle ist. Du kannst das ja mal ausprobieren, im schlimmsten Fall sind ein paar Euro zum Fenster rausgeworfen.

Es gibt verschiedene Spiele, die man auch alleine spielen kann:
Scrabble, Boggle, Patience, Würfelspiele .....
müssten natürlich alle neu gekauft werden wegen Sterilität, sofern von der Oberfläche nicht sterilisierbar.

Wie sieht es mit TV bzw. Spielfilme auf DVD aus?

In vielen Kliniken wird autogenes Training (oder ähnliches) sowie Krankengymnastik angeboten.

Bevor es Deiner Mutter wirklich psychisch schlecht geht sollte sie, wenn in dieser Klinik möglich, auch psychonkologische Hilfe in Anspruch nehmen.

Gruß
Hans

unknown

Beitrag von unknown » 20.04.2010, 18:16

Meine Mutter liegt nun schon seit 8 Wochen im Krankenhaus. Nun hat sie einen Spender gefunden und soll gleich am Freitag die erste Vorbereitungschemo bekommen. Das heißt es kommen nochmals 8-9 Wochen dazu. Auf der Transplantationsstation darf sie nicht stricken, malen fällt etwas schwer, da sie durch die Chemos öfter zittert. Auch lesen möchte sie nicht den ganzen Tag.

Habt ihr Ideen, was ich ihr noch zur Beschäftigung bringen könnte, merke nämlich, dass sie so langsam den Moralischen kriegt?!

Lg,
Christine

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