Müssen Hund und Katze wirklich weg???

Knochenmarks- und Blutstammzelltransplantation: Austausch von Erfahrungen über Transplantation, Nebenwirkungen, Stammzellspende

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unknown

Beitrag von unknown » 23.11.2008, 21:59

Hallo,mein Sohn wurde 2006 transplantiert und wir brauchten unseren Hund nicht abgeben.Wir hatten den Hund schon vor der Krankheit und er lebt mit uns im Haus.Allerdings sollte er nicht im selben Zimmer schlafen und man soll sich immer die Hände waschen wenn man den Hund gestreichelt hat.Natürlich muß er geimpt und entwurmt sein.Aber ich denke das ist ja selbstverständlich.Unserem Sohn war es ganz wichtig ,das der Hund bei uns bleibt,das mußten wir ihm versprechen.Aber sicher hat da jede Klinik andere Maßstäbe.Aber ich kenne viele Leute die ihre Tiere behalten haben.Wer mit so einer Krankheit lebt passt sowieso wegen allen möglichen Gefahren auf.MFg Jana

Xerenius
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Beitrag von Xerenius » 11.11.2008, 21:50

Nach langen Diskussionen mit den Ärzten, der Psychologin, dem Tierarzt und innerfamiliär wurde bei uns beschlossen, dass die Haustiere bleiben, jedoch nur bis zum Vorzimmer kommen dürfen - also Hundeplatz dort und die Katzen auch Futterplatz dort statt Küche, nur unsere alte Katze blieb im Wohnzimmer.

Ich hatte damit anfangs mehr ein psychologisches Problem, dass die Tiere blieben. Aber tatsächlich ist jeder Mensch, dem man begegnet weitaus gefährlicher.

Bei mir ist es gut gegangen, aber es muss jeder selbst die Entscheidung treffen. Wenn man krank wird, verbringt man halt viel Zeit in der Klinik statt zu Hause.

Allerdings bin ich nicht sicher, ob mein Immunsystem wirklich zerstört wurde, die letzte Blutuntersuchung deutete auf ein Rezidiv hin. (Ich bin Tag 140)
[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 03.11.2008, 13:39

Hallo Naddel,
ich habe meinen Hund in den ersten 100 Tagen nach KMT an einen Freund abgegeben. Wie Jan schon geschrieben hat, wurde dieses Thema schon viel kontrovers diskutiert. Ich wollte jedes Risiko vermeiden und habe daher meinen Hund abgeben. Auch habe ich mich von Kleinkindern ferngehalten und habe auch nur Besuch von wirklich Gesunden Menschen erhalten. Die Gefahr in den ersten Monaten nach der KMT krank zu werden ist enorm hoch und sollte, wenn möglich, vermieden werden.
Zum Trost, es sind ja nur 100 Tage…!

MFG Maci

jan
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Beitrag von jan » 02.11.2008, 17:31

Hallo Naddel,

das Thema Haustiere ist nicht ganz unproblematisch und wurde schon recht kontrovers diskutiert, da es hier keine "richtig-falsch-Regeln" gibt, sondern eine Abwägung zwischen dem medizinisch Richtigen und dem psychisch/sozial Erforderlichen. Ärzte raten natürlich zu äußerster Vorsicht, und wie Ihr die Regeln missachtet oder beachtet, ist Eure eigene Risikoabwägung.

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Ich persönlich würde eine räumliche Trennung von den Tieren für einige Monate, bis das Immunsystem stabiler ist, in Erwägung ziehen, wenn Ihr Freunde oder Verwandte als "zweite Heimat" für Eure Tiere in Anspruch nehmen könnt -- das vermeidet medizinische Risiken, und ist ja nicht für ewig, sondern nur für die erste gefährliche Phase. Meiner Ansicht nach geht das Überleben des Patienten vor... Und wenn ein anderes Familienmitglied - ob Baby oder Partner - erkrankt ist, kann man in der Zeit den direkten Körperkontakt oder geteilte Sanitäreinrichtungen meiden und die anderen Personen sollten z.B. mit Desinfektion in der Zeit noch gründlicher sein...

Aber wie gesagt, das ist kontrovers diskutiert, und Tierbesitzer, bei denen auch in der kritischen Phase mit ihren Haustieren alles gut ging, sagen vermutlich danach eher aus, dass das Problem überbewertet wird -- in problematischen Fällen hört man eher nichts oder kann nicht rückverfolgen, wo ein Infekt herkam... und dass Infekte durch jedes weitere Lebewesen dazukommen KÖNNEN (nicht: müssen), ist unbestritten...

Grüße
Jan


Naddel4562
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Beitrag von Naddel4562 » 02.11.2008, 16:32

Hallo ihr lieben,
ich weiß das klingt doof aber nach dem ich gerade vom ersten Beratungsgespräch wieder komme bin ich wirklich total fertig mit den nerven!
Die Verhaltensregeln die man uns gesagt hat sind für uns kaum umsetzbar!
Müssen wir jetzt wirklich Hund und Katze weggeben?
Und noch wichtiger, was ist wenn unser Baby das bis dahin auf der welt ist mal eine erkältung hat? Sollen wir dann ausziehen?
Und was ist mit größeren Menschenansammlungen? Wir müssen doch auch mal einkaufen gehen...
Wer hat schon erfahrungen damit gemacht?
Eine Frau die das ganze schon hinter sich hat, hat mir gesagt wir sollen eben einen für uns Tragbaren mittelweg finden, sie hat ihren Hund nicht abgegeben und ist auch nicht übervorsichtig geworden was die menschenansammlungen angeht...
Trotzdem hab ich angst die gesundheit meines mannes zu gefährden weil ich meine Tierchen nicht hergeben will...
Liebe Grüße
[addsig]

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