Glivec-Wirkung läßt nach. KMT die einzige Möglichkeit?

Knochenmarks- und Blutstammzelltransplantation: Austausch von Erfahrungen über Transplantation, Nebenwirkungen, Stammzellspende

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jan
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Beitrag von jan » 06.05.2004, 21:34

Hallo Uta,

mit dem Wirkstoff G-CSF (Granulozyten-Koloniestimulierenden Faktor) werden in der Leukämietherapie Blutstammzellen angeregt, d.h. vermehrt Blutstammzellen gebildet, die dann in entsprechende Blutzellen (Leukozyten, Thrombozyten) ausdifferenzieren. Damit kann man zu niedrigen Werten bei Leukos oder Thrombozyten entgegenwirken.

Allerdings ist bei Interferon-Unwirksamkeit und dauerhaft 60% positiven Zellen unter Glivec, soweit ich als Laie und ohne Kenntnis genauerer Ergebnisse dies beurteilen kann, die Transplantation sicher eine sehr ernsthafte Alternative, da Ihr ja wohl einen passenden Fremdspender habt. Alternativ könntet Ihr es mit einer Glivec-Dosiserhöhung oder einer neuen Kombination (im Rahmen einer Studie, z.B. Glivec+HHT, Glivec+FTI) probieren; ob dies im Fall Deines Manns erfolgsversprechend sein könnte, kann jedoch nur ein CML-Experte beurteilen, der diese Wirkstoffe gut kennt... Vielleicht hilft Euch ja auch eine Zweitmeinung eines solchen weiter... Wenn ich Dir diesbezüglich einen Kontakt vermitteln kann, kannst Du Dich sehr gerne per EMail bei mir melden!

Herzliche Grüße
Jan

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Atuairam
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Beitrag von Atuairam » 06.05.2004, 19:40

Hallo Jan,

kann es nur laienhaft ausdrücken: Knochenmarkstanze hat ergeben, daß die "Bösen" in der Mehrzahl sind. 60%. Punktion hat keinen Sinn mehr, weil durch die Fibrose nichts mehr da ist. Fish vermute ich dementsprechend wie das Stanzeergebnis.
Mit Interferon hat mein Mann keine guten Erfahrungen gemacht, da es damals absolut nicht anschlug.
Was ist G-CFS?

Liebe Grüße
Uta
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jan
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Beitrag von jan » 06.05.2004, 19:05

Hallo Uta,

sinkende Thrombozyten und Leukozyten fände ich bzgl. Glivec jetzt nicht unbedingt alarmierend, da sich Resistenzen gegen das Medikament normalerweise in deutlich steigenden Leukozyten zeigen (= Glivec würde nicht mehr wirken), nicht aber in sinkenden Werten (= mehr Apoptose). 2.900 Leukozyten sind ja noch nicht im kritischen Bereich und z.B. bei mir mit Glivec-Interferon-Kombinationstherapie Alltag. Einen Aufschluß, was wirklich im Knochenmark bzgl. der CML vorgeht, kann nur eine Punktion (mit Durchführung von Zytogenetik, FISH, PCR) schaffen - wurde das denn nach Auftreten der von Dir genannten Werte bei Deinem Mann gemacht?

Ich würde mich evtl. wegen zusätzlich zu Glivec verabreichtem G-CSF, das das Stammzellwachstum anregt, erkundigen. In den USA haben Patienten, bei denen die Thrombozyten und Leukozyten unter eine kritische Schwelle fallen (=Neutropenie), in Studien wohl recht gute Erfahrungen gemacht und haben sich schnell - bei fortlaufender Glivec-Therapie - schnell von der Neutropenie erholt. Auch geht man im Moment eigentlich nicht von einer negativen Auswirkung von G-CSF auf die CML aus.

Herzliche Grüße und alles Gute
Jan
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Atuairam
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Beitrag von Atuairam » 06.05.2004, 18:41

Hallo zusammen,
bei meinem Mann wurde Sept. 1998 die Diagnose CML gestellt. Therapie: Litalier, Ara-C, Interferon. Seit Oktober 2000 STI 571 (Glivec). Anfang 2004 gingen jetzt die Werte runter. THR 43 / HGB 7.1 / LEU 2.9/. Außerdem ist Fibrose im Knochenmark. Hatten heute Besprechung mit dem Prof. für Transplantation. Von ärztlicher Seite könnte man nun noch ein bißchen rumexperimentieren mit der Dosierung, aber so der Knaller wäre das auch nicht. Nun meine Frage, hat jemand ähnliche Erfahrung gemacht und eine KMT in Angriff genommen? Einen Fremdspender haben wir. Meinem Mann geht es soweit körperlich gut.

Liebe Grüße
Uta
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