Fast keine roten Blutkörper mehr, Reaktion meines Umfeldes

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PMF2SZT
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Re: Fast keine roten Blutkörper mehr, Reaktion meines Umfeldes

Beitrag von PMF2SZT » 29.12.2018, 20:13

Lieber Gerhard,

ich weiß jetzt nicht, wie die medizinische Versorgung in Mexiko ist, aber ich habe eine Zeit lang in Peru gelebt. Wenn ich das lese, was Alan geschrieben hat, kann ich Dir nur dringend empfehlen, Deinen Ar... schnellstens nach Deutschland zu bewegen, wenn Du kannst. Ich denke, sonst hast Du keine Chance. Überleg es Dir.

Alles Gute!
Joachim
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Alan
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Re: Fast keine roten Blutkörper mehr, Reaktion meines Umfeldes

Beitrag von Alan » 29.12.2018, 16:48

Hallo mexgerhard,

Knochenmarkversagen aplastische Anämie eine ganz bedrohliche seltene Situation, kann spontan auftreten.
Es wäre sinnvoll ,sich an ein großes med. Zentrum zu wenden um Hämatologie - Experten zu haben, oder dein behandelnder Arzt muss zumindest mit diesen in Kontakt stehen. Ich gehe davon aus, dass rote Blutkörperchen ( Erythrozyten ) transfundiert werden , weil die Gefahr von Organschäden durch zu wenig Sauerstoff besteht. Ebenso sind Injektionen mt Erytropoetin denkbar.
Vorbeugende Maßnahmen von Medikamenten gegen Infekte sind oft notwendig.
Ein Antiglobolintest ( Coombs Test) kann eine Autoimmunhämolytische Anämie ( AIHA ) nachweisen. Behandlungsmöglichkeiten : Steroide Rituximab und IVIG
Kein Fludarabin erhöht das Risiko für Anämie . Vorsicht bei Cyelophosphamid erhöht das Risiko für Blasenkrebs.
Bei einer Aplasia einer Unterform der AIHA werden bereits die unreifen Vorläuferzellen ( Retikulozyten ) der roten Blutkörperschen im Knochenmark ) angegriffen was besonders tragisch ist.
Behandlungsmöglichkeit : Antithymozyten ( ATG) in Combi mit Cyelosporin . ( Immunsuppressiva )
Bei Erschöpfung der Blutbildung ( keine Anämie ) können Verkürzungen der Telomere ( Chromosomenenden die durch Mutationen hervorgerufen werden verantwortlich sein. ( myelodysplastisches Syndrom)

Keine Therapie in dem Fall mit Immunsuppressiva.
Eine Blutentnahme zur Bestimmung der Telomerlänge ( Telomeropathie -Test ) wäre notwendig.
Allogene SZT- Therapie müßte dann diskutiert werden .
Ein Knochenmarkbericht bei CLL bedeutet , noduläres Muster , langsam wachsende CLL , diffuses Muster aggressiv wachsende CLL , wodurch normale Zellen und Fett ersetzt wird durch CLL -Zellen und besiedeln dann oft zu 95 % des Knochenmarks .
Ich wünsche dir viel Kraft
Gruß Alan

mexgerhard
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Fast keine roten Blutkörper mehr, Reaktion meines Umfeldes

Beitrag von mexgerhard » 28.12.2018, 17:09

Hallo!

Ich bin 61 Jahre alt und lebe in Mexiko.
Gelegentlich habe ich in Deutschland Projekte gemacht (Datenbankprogrammierung).

Im Mai 2016 stellte man bei mir CLL fest.

Die Werte meiner Leukozyten sind eigentlich annehmbar (15000 - 50000).
Im Dezember starb dann meine Frau an Krebs.
Ich fiel in eine fürchterliche Depression.
Ich habe dem Sohn meine Frau (er ist nicht mein Sohn) vertraut und ihn mit einer Generalvollmacht
ausgestattet, die er missbraucht hat.

In den letzten Monaten diese Jahres(2018) war ich permanent müde und konnte mich kaum noch bewegen.
Mein Blutarzt hier in Mexiko untersuchte mein Knochenmark und stellte fest, dass ich fast keine roten Mutter-Zellen mehr hatte (Blutarmut). Anfang Dezember machte ich eine Immun-Chemo-Therapie.

Eigentlich ist das ja zum heutigen Zeitpunkt etwas normales.

Der Grund, warum ich das alles schreibe ist die Reaktion meines Umfeldes.
Ich habe so das Gefühl, dass viele Menschen in meinem Umfeld mich schon als tot sehen
und nur noch mein Geld (ist nicht all zu viel) haben wollen und mich angreifen bis hin zur Erpressung.

Dieses unmenschliche Verhalten meines Umfeldes ist für mich noch schlimmer als meine CLL.

Haben einige von euch ähnliche Erfahrungen?

Ich muss noch sagen, dass meine CLL genetisch bedingt ist (von meinem Vater) und ich noch
genetisch depressiv veranlagt bin (von meiner Großmutter)

Ich bin für jede Antwort dankbar, da es hier in meinem Umfeld keine Deutschen mit einem ähnlichen Problem gibt

Gerhard

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