Lymphozytenverdopplungszeit

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Watson
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Re: Lymphozytenverdopplungszeit

Beitrag von Watson » 15.10.2018, 09:44

Hallo Xenia,

wie war denn die Ausgangssituation und wie hoch sind die (klonalen B-) Lymphozyten aktuell? Manchmal kann auch eine Infektion die Leukos hochtreiben, was dann ggf. eine reaktive statt klonale Lymphozytenerhöhung bewirken würde. Manchmal sind es auch, wie Alan schon andeutete, Verlagerungsphänomene. Wie sehen denn die anderen Blutwerte (Hb, Neutrophile, Thrombozyten, Antikörper) aus und was sagt denn der Onkologe?

Liebe Grüße,

Watson

Alan
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Re: Lymphozytenverdopplungszeit

Beitrag von Alan » 14.10.2018, 17:20

Hallo Xenia,
die weißen Blutzellen sind einmal die Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten.
Die meisten weißen Blutzellen beim gesunden Menschen sind die Neutrophilen der Granulozyten .
Wenn wir auf die Anzahl der weißen Blutzellen schauen, müssen wir uns auf das Differenzial konzentrieren. Um die Krankheitslast zu verfolgen müssen wir auf die absolute Lymphozyten Zahl schauen. Die absolute Lymphozyten Zahl ist am wichtigsten, nicht der Prozentsatz.
Eine Lymphozytenverdopplungszeit innerhalb von weniger als 6 Monate , oder die Zunahme von 50 % über einen Zeitraum von 2 Mon. sollte nicht als einziges Kriterium für den Beginn einer Behandlung verwendet werden, wenn die absolute Lymphozytenzahl unter 30 000 liegt.
Eine rasch ansteigende absolute Lymphozytenzahl ohne B-Symtome und ohne andere niedrige Blutwerte wie rote Blutkörperchen sowie Thrombozyten und keine vergrößerten Lymphknoten sowie Milz ist eine Indikation zur Behandlung der CLL unter CLL-Experten umstritten. ( USA )
Die Vermehrung von CLL-Zellen vollzieht sich in den Lymphknoten , Knochenmark und Milz und nicht im Blutstrom.
Höhere Mengen an CLL-Zellen im Blut , könnten auch darauf zurück zu führen sein, dass die CLL-Zellen wenig zirkulieren und weniger in Milz , Lymphknoten und Knochenmark verbleiben. ( Dr. Furman MD )
Das wichtigste : Entscheidungen sollten nicht auf Grund eines einzigen Blutwertetests getroffen werden, bitte alle 3 Monate Besuch beim Hämatologen, bleibe wachsam und folge dem Trend.
Im Übrigen : deine Frage ist gar nicht simpel sondern sehr wichtig und nicht jede Frage bei CLL kann man mit einem einfachen ja oder einfachen nein beantworten.
Gruß Alan

Thomas55
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Re: Lymphozytenverdopplungszeit

Beitrag von Thomas55 » 10.10.2018, 10:48

Hallo Xenia,

Kennst Du die neuen Leitlinien zur Cll-Behandlung ? : https://www.leitlinienprogramm-onkologi ... on_1.0.pdf , vielleicht hilft Dir das weiter. Ansonsten schreibst Du nicht wie hoch Deine Leukos sind. Wenn die z.B. von 30 auf 60 Tsd. steigen ist dies ja noch (in meinen "Laienaugen") völlig problemlos. Es kann sein, dass die Leukos schnell steigen und dann plötzlich stehen bleiben bezw. sogar zurück gehen, die Cll verläuft einfach sehr unterschiedlich. Generell haben die meisten Ärzte immer noch die Strategie möglichst spät zu behandeln, da eine frühe Behandlung bisher keine Vorteile zeigten.

Gruß
Thomas

Xenia
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Lymphozytenverdopplungszeit

Beitrag von Xenia » 09.10.2018, 17:45

Hallo ihr alle

Ich habe eine Frage an euch, weil ich dazu nichts gefunden habe. Habe eine CLL Binet A, die bisher sehr ruhig verlaufen ist. Also wirklich träge, die Werte eher im niedrigen Bereich.

Nun haben sich die Lymphozyten in kurzer Zeit verdoppelt.
Wisst ihr, wie das mit der Lymphozytenverdopplungszeit so ist? Wenn die mal beginnen sich schneller zu vermehren, zu verdoppeln, nimmt das dann einen kontinuierlichen Anstieg, oder kann das auch beim nächsten Mal wieder normal sein. Also geht das nun so weiter, oder kann das auch ein Ausrutscher sein. Rauf und runter oder gerade aus.
Die Frage ist vielleicht etwas simpel, beschäftigt mich aber, weil ja eine Verdopplungszeit unter 12 Monaten nicht ideal ist. Ansonsten habe ich keine Symptome.

Herzlichen Dank für eine Antwort. Xenia :-)

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