Probleme mit Dexamethason

Moderatoren: jan, NL, Marc

emmi
Beiträge: 18
Registriert: 28.10.2017, 02:38
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit Dexamethason

Beitrag von emmi » 08.02.2018, 14:34

Hallo Thomas,

danke für Deine Antwort.
Ich wusste aus früheren Posts von Dir, daß Du auch Cortison nehmen musst.
Deine Erfahrungen decken sich in großen Teilen mit meinen eigenen. Das beruhigt mich und macht, daß ich nicht mehr so an meiner eigenen Wahrnehmung zweifele. Bei 40mg pro Tag hätte ich wahrscheinlich die Photovoltaikelemente auf dem Dach geputzt oder so, d.h. ich habe nie soviel genommen. Mein Arzt gab 4 Tabletten pro Tag als Höchstdosis für mich an. Das habe ich nur einmal gemacht.
Ich hatte bisher eher den Verdacht, es handle sich um Wechselwirkungen mit meinen anderen Medis oder eine Reaktion auf Milchkonsum (die ich sehr gerne trinke, wenn ich nicht gerade bestimmte ABs nehme) oder eben auf Grapefruits. Auch die esse ich zu gerne, obwohl ich es nicht machen sollte.
Die anderen Nebenwirkungen
...Schlafen ist bei mir da völlig unmöglich, die Nacht muss da irgendwie gestaltet werden ...
...Folge sind Depression, frieren usw. Während der Einnahme ist man anfangs eher "high" später dann gereizt leicht erregbar, ich möchte damit sagen dass es sich psychisch auch massiv auswirkt...
kenne ich auch. Das mit den Säbelzahntigern merke ich mir *g*. Am besten zeige ich den ganzen Thread meinem Mann, er muß es ja mit mir aushalten.
Der Körper gewöhnt sich schnell an das fremde Kortison und stellt die eigene Produktion ein
Ich habe eigentlich wenig eigenes Cortison/Cortisol. Das ist aber schon seit langem so. Ich bin damit immer gut zurecht gekommen. Fremdes Cortison lindert meine Beschwerden ganz gut, aber hat auch viele Nebenwirkungen bei mir...da muß ich dann abwägen, was besser ist...in einen sauren Apfel muß ich beißen, anyway.
Dauerhafte Schäden gibt es unvermeidlich bei einer Dauereinnahme, wenn die Einnahme als kurz befristete Stoßtherapie z.B. einmal in der Woche, oder nur einmal im Monat stattfindet gibt es meist keine Schäden, allerdings sollten Knochen (Osteoporose), Augen (grüner und grauer Star) und auch Diabetes beachtet werden.
Im Moment nehme ich Prednisolon 5mg, kann aufdosieren, wenn es mir notwendig erscheint (habe auch andere Stärken da). Ich sehe Cortison generell als notwendiges Übel an, d.h. soviel wie nötig, so wenig, wie möglich. Ich habe das als Kind schon längere Zeit nehmen müssen. Allerdings hat Dexamethason echte Vorteile für mich: ich fühle mich besser, ich muß mich während der Einnahmezeit eigentlich nicht mehr übergeben, ich bin fitter und schmerzloser. Nur diese Erinnerungslücken/Filmrisse sind etwas, mit dem ich nur sehr schwer zurechtkomme. Ich weiß immer gerne, was ich tu. :)

Die Möglichkeit, Dir eine PN zu schreiben, werde ich eventuell in nächster Zukunft wahrnehmen. Wenn es Dir aber zuviel wird, scheu Dich nicht und sag mir das.

Thomas55
Beiträge: 1744
Registriert: 22.11.2010, 17:23
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit Dexamethason

Beitrag von Thomas55 » 07.02.2018, 09:56

emmi hat geschrieben:
06.02.2018, 20:40

Ich habe bereits im Beipackzettel/Internet nachgelesen, aber da steht nichts von bewußtseinsverändernden Nebenwirkungen. Mir ist das ein Rätsel und es macht mir Kopfzerbrechen.

Kennt das jemand?
.....na klar. Ich habe rd. 20 Jahre regelmäßig Erfahrung mit Dexa gemacht. Immer befristet und als Hochdosis. Die Dosierung war meist 40 mg pro Tag, also 5 Tabletten a 8 mg.
Nun ist Dexamethason rund 10x stärker als die anderen Kortisonarten und wirkt auch wesentlich länger. Kortison ist ja ein Stresshormon, das unsere Vorfahren befähigte vor dem Säbelzahntiger weg zu laufen. Ich habe das mal ausgerechnet dass meine Dosierung etwa das 1000fache des normalen eigenen Kortisonsspiegel entspricht, sagte dann immer spaßeshalber zu meiner Familie "ich bin gerade dabei vor 1000 Säbelzahntiger weg zu rennen ". Schlafen ist bei mir da völlig unmöglich, die Nacht muss da irgendwie gestaltet werden - bügeln ist ja da nicht schlecht. Auch in Zeiten wo ich nur 20 mg (einmal wöchentlich) nahm, gab es diesen Kortisonrausch. Unangenehmer ist aber der Entzug, wenn ich einen 4 tägigen Hochdosisstoß hinter mir hatte. Der Körper gewöhnt sich schnell an das fremde Kortison und stellt die eigene Produktion ein, Folge sind Depression, frieren usw. Während der Einnahme ist man anfangs eher "high" später dann gereizt leicht erregbar, ich möchte damit sagen dass es sich psychisch auch massiv auswirkt.
Dauerhafte Schäden gibt es unvermeidlich bei einer Dauereinnahme, wenn die Einnahme als kurz befristete Stoßtherapie z.B. einmal in der Woche, oder nur einmal im Monat stattfindet gibt es meist keine Schäden, allerdings sollten Knochen (Osteoporose), Augen (grüner und grauer Star) und auch Diabetes beachtet werden.
Ich könnte über das Thema eine ganze Arbeit schreiben, da ich mich in den vielen Kortisonjahren immer wieder informiert habe und natürlich viele eigene Erfahrungen gemacht habe. Wenn noch Fragen sind geht es auch gerne per PM.
Gruß
Thomas

NL
Beiträge: 1163
Registriert: 08.10.2010, 16:09
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit Dexamethason

Beitrag von NL » 07.02.2018, 07:53

Hallo Emmi,
die CMLer werden die wenig zu Erfahrungen mit Dexametason sagen können; bei CML ist das unüblich. Ich denke, dass Du eher bei den CLLern etwas erfahren kannst, ich verschiebe Deinen Beitrag etwas päter dahin (muss jetzt zur Arbeit)
Gruss
Niko

emmi
Beiträge: 18
Registriert: 28.10.2017, 02:38
Kontaktdaten:

Probleme mit Dexamethason

Beitrag von emmi » 06.02.2018, 20:40

Hallo,

ich gehöre ins LGL-Forum, aber da weder Ibby noch Marlene meines Wissens Cortison bzw. dieses Medikament nehmen, frage ich mal hier.

Mitte 2017 bekam ich Dexamethason, damals das Präparat Fortecortin 8mg. Das vertrug ich auch an sich befriedigend. Ich nahm es auch nicht als Dauermedikation, sondern eher nach Bedarf. Die Folgerezepte wurden ausgestellt auf Dexamethason 8mg von Galen. Jetzt hat sich mein Bedarf erhöht (viele Entzündungen, große Müdigkeit, oft Fieberschübe, auch untertags). Aber ich muß sagen, ich vertrage dieses Medikament nicht so wirklich.
Ich bekomme davon regelrechte Filmrisse, als stünde ich unter Drogen. Es ist nicht so, daß ich irgendwelche kruden Dinge tun würde, aber ich kann mich hinterher entweder gar nicht oder nur bruchstückhaft daran erinnern. Zwei Beispiele: einmal habe ich in der Nacht den Kühlschrank gereinigt und die Lebensmittel für den nächsten Tag schon mal vorgeschnitten, ein anderes Mal die gesamte Wäsche gebügelt, begleitet von meiner Lieblingsmusik. Das sind nur zwei Beispiele.
Ich nahm da zwei bzw. drei Tabletten über den Tag verteilt.

Ich habe bereits im Beipackzettel/Internet nachgelesen, aber da steht nichts von bewußtseinsverändernden Nebenwirkungen. Mir ist das ein Rätsel und es macht mir Kopfzerbrechen.

Kennt das jemand?

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste