Stammzelltranzplantation bei cll

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Thomas55
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Re: Stammzelltranzplantation bei cll

Beitrag von Thomas55 » 28.05.2017, 17:42

Hallo Diti,

.....Cecil habe ich ja glatt unterschlagen, die kann Dir Auskunft geben und zwar sehr sehr kompetent, wie ihre vielen Beiträge hier im Forum beweisen.

Gruß
Thomas

Cecil
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Re: Stammzelltranzplantation bei cll

Beitrag von Cecil » 28.05.2017, 15:55

Hallo,

ja, ich wurde wegen einer HochrisikoCLL (17p, p53, 11q) in Erstlinie (nach einer "Induktionstherapie", 4 Zyklen FCR, dann Konditionierung) fremdstammzelltransplantiert. Die verschiedenen Kinasehemmer, vor allem Ibrutinib als der "älteste", waren zu der Zeit allenfalls in Studienphasen, wenn überhaupt.

Heute würde mir das nicht mehr passieren. Gemäß Leitlinien würde man bei mir alle drei KIs nacheinander durchdeklinieren, kombiniert mit monoklonalen Antikörpern. Erst nach deren Versagen und wenn ich dann überhaupt noch fit genug dafür wäre, käme es zur HSZT.

Insofern bin ich ganz froh, dass der Kelch an mir vorbei gegangen ist.
Allerdings konnte niemand, zu keiner Zeit, wissen, wie es ausgehen würde. Und es war auch phasenweise alles andere als einfach. Ich hatte wirklich riesiges Glück.

Ich bin übrigens ganz ohne Zweitmeinung ausgekommen, weil ich zufällig gleich bei der ED in der richtigen Uniklinik lag.

Conzalles
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Re: Stammzelltranzplantation bei cll

Beitrag von Conzalles » 28.05.2017, 15:48

Hallo Diti,

bei dir soll eine Blutstammzelltransplantation durchgeführt werden warum?
Du schreibst Du hast CLL, bist du schon austherapiert mit den neuen Medikamenten, Idealisib, Ibrutinib oder Venetoclax.
Die Blutstammzelltransplantation ist die letzte Behandlungsoption bei einer CLL ich bin selbst Hochrisiko Patient mit einer Tp53 Mutation, nehme seit 3 Jahren Idealisib, bei einem Rezidiv gibt es immer noch 2 Behandlungsmöglichkeiten, bevor es dann zur Transplantation kommt.
Aber das hängt wiederum davon ab was in den nächsten Jahren an Medikamenten Kombinationen zugelassen wird.
Lg Conzalles

NL
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Re: Stammzelltranzplantation bei cll

Beitrag von NL » 28.05.2017, 14:34

Vielleicht meldet sich Cecil noch zu diesem Thema, meines Wissens ist sie eine Patienin, bei der eine CLL per Transplantation behandelt wurde.
Gruss
Niko

PMF2SZT
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Re: Stammzelltranzplantation bei cll

Beitrag von PMF2SZT » 28.05.2017, 14:04

Lieber Diti,

alles machbar, aber zuallererst würde ich mir mal bei einem kompetenten Spezialisten eine Zweitmeinung einholen.

Die aktuellen Leitlinien sagen zur SZT bei CLL:

6.1.3 Allogene Stammzelltransplantation

Für Patienten mit Therapie – refraktärer, früh rezidivierter CLL oder Nachweis von del(17p13) bzw. TP53-Mutation (Hochrisiko-CLL, siehe Kapitel 6. 1. 2. 1) stellt die allogene Stammzelltransplantation eine sinnvolle Option dar, sofern der Verlauf und der körperliche Zustand dies zulassen. Eine weitere Indikation im Rezidiv ist der Nachweis einer del(17p13) bzw. TP53-Mutation bei therapiebedürftiger Erkrankung. Auch Patienten mit CLL und Richter-Transformation sollten einer allogenen Transplantation zugeführt werden, sofern dies die Fitness des Patienten und die Spendersituation erlauben. Der Stellenwert der allogenen Transplantation als Konsolidierungsmaßnahme nach initialer Remission auf gezielte Medikamente wie Ibrutinib steht derzeit unter Diskussion und wird außerhalb von Studien nicht generell empfohlen.

Indikation, Zeitpunkt und Durchführung einer Transplantation inklusive der Spendersuche sollten in enger Kooperation mit einem Transplantationszentrum vor Einleitung einer Salvage- bzw. Erstlinientherapie abgeklärt werden. Ein wichtiger prognostischer Faktor für das Erreichen einer langfristigen Krankheitskontrolle ist das Vorhandensein einer Remission zum Zeitpunkt der allogenen Transplantation. Die Transplantation sollte, sofern möglich, innerhalb klinischer Studien erfolgen.


Wenn dann auch die Zweitmeinung eine SZT empfiehlt, kannst Du Dich gerne bei uns im LENAforum ausführlich beraten und betreuen lassen. Dort gibt es auch schon viel Stoff zum Lesen und viele andere Nutzer, die eine SZT bereits hinter sich haben oder eine solche planen. Außerdem gibt es einen speziellen Angehörigenbereich.

Joachim
(2x SZT Uniklinik Ulm 2010 + 2012)
http://www.LENAforum.de - das neue Spezialforum für Stammzelltransplantation
mpn-Netzwerk e.V., Förderverein für KMT e.V.

Thomas55
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Re: Stammzelltranzplantation bei cll

Beitrag von Thomas55 » 28.05.2017, 11:13

Diti hat geschrieben:Ich habe cll und soll eine Stammzelltranzplantation erhalten. Wer kann mir seine Erfahrungen bei der Stammzelltranzplantation mitteilen?
Die Frage ist ob Du Deine eigenen Stammzellen bekommst (autolog) oder fremde Spenderzellen (allogen). Autologe Stammzelltransplantationen wurden einige Zeit lang bei der Cll gemacht, die Erfahrungen waren wohl nicht so gut, deshalb hat man das wieder eingestellt. Ich kannte einen Cll-Patienten bei dem das aber ganz gut geklappt hat, habe ihn aber inzwischen aus den Augen verloren.
Hier im Forum war mal ein Cll-Mitpatient unterwegs der die Stammzellen seiner Tochter bekam (haploidentisch). Hat wohl zumindest anfangs erstaunlich gut funktioniert, er hat sich aber schon lange hier nicht mehr zu Wort gemeldet.

Auf jeden Fall würde ich Dir (falls nicht bereits geschehen) vor so einer Therapieentscheidung eine Zweit oder gar Drittmeinung einholen. Auch wenn man diese Stammzellbehandlungen inzwischen ganz gut im Griff hat, handelt es sich doch um eine der eingreifensten Behandlungsmethoden der Medizin, das kann lebensrettend sein, muss aber gut überlegt werden zumal es inzwischen viele neue Cll-Therapien gibt....

Gruß
Thomas

Diti
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Stammzelltranzplantation bei cll

Beitrag von Diti » 27.05.2017, 18:35

Ich habe cll und soll eine Stammzelltranzplantation erhalten. Wer kann mir seine Erfahrungen bei der Stammzelltranzplantation mitteilen?

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