Behandlung mit Bendamustin und Rituximab

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Thomas55
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Re: Behandlung mit Bendamustin und Rituximab

Beitrag von Thomas55 » 15.09.2017, 21:20

Frank23 hat geschrieben:
15.09.2017, 12:02

Das Rituximab löste bei mir bei der ersten Behandlung (stationär) mit der Anfangsdosis von 25 ml/h eine allergische Reaktion aus (Schüttelfrost) und wurde daraufhin unterbrochen. Nach einer halben Stunde warten ging es von vorne los. Die Infusion zog sich über 8 Stunden hin (mit Vorlauf, Prednisolon + Ranitidin, Nachlauf).

Die zweite Therapie erfolgte ambulant. Dort erfolgte die Rituximab - Gabe innerhalb von eineinhalb Stunden, was ich nicht vertragen haben. Ich bekam eine postallergische Reaktion in der folgenden Nacht mit über 39 Grad C Fieber, was einen erneuten Krankenhausaufenthalt mit Antibiotika-Gaben notwendig machte (wie man mir sagte aus Vorsichtsgründen, denn es könnte eine Infektion sein).
Hallo Frank,
auch hier noch kurz eine Anmerkung : dass die erste Rituximab Infusion Probleme macht ist sehr häufig, kenne ich auch von mir. Dass die zweite Infusion nur 1,5 Std. lief finde ich erstaunlich, so schnell darf die eigentlich nicht laufen. Das Antibiotika Cotrim gehört als Prophylaxe gegen Pneumocystii juv. zum Standard, schützt Dich aber nur begrenzt, normale andere Viren/Bakterien können trotzdem Probleme machen. Deshalb Vorsicht vor Ansteckungen....

Gruß
Thomas

Frank23
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Re: Behandlung mit Bendamustin und Rituximab

Beitrag von Frank23 » 15.09.2017, 12:02

Hallo Rotdorn,
ich mache nach einem schnell ansteigenden Verlauf der Leukos (innerhalb eines halben Jahres von 14 auf 86 Tsd.) gerade eine Therapie mit Rituximab und Benda. Ich habe derzeit keinen Port, bin mir aber noch unschlüssig, ob ich mir nicht noch einen setzen lassen muss. Das Bendamustin ist eigenlich gut verträglich, ich hatte aber nach der ersten Behandlung eine Entzündung an der Vene und das macht diese Vene dann für die nächste Behandlung unbrauchbar. Deswegen riet mir die Fachschwester zu einem Port. Aber ich will mich erst noch mal schlau machen.
Das Rituximab löste bei mir bei der ersten Behandlung (stationär) mit der Anfangsdosis von 25 ml/h eine allergische Reaktion aus (Schüttelfrost) und wurde daraufhin unterbrochen. Nach einer halben Stunde warten ging es von vorne los. Die Infusion zog sich über 8 Stunden hin (mit Vorlauf, Prednisolon + Ranitidin, Nachlauf). Das Bendamustin habe ich gut vertragen.
Die zweite Therapie erfolgte ambulant. Dort erfolgte die Rituximab - Gabe innerhalb von eineinhalb Stunden, was ich nicht vertragen haben. Ich bekam eine postallergische Reaktion in der folgenden Nacht mit über 39 Grad C Fieber, was einen erneuten Krankenhausaufenthalt mit Antibiotika-Gaben notwendig machte (wie man mir sagte aus Vorsichtsgründen, denn es könnte eine Infektion sein).
Die jetzt gerade erfolgte 3. Therapie ging gut über die Runden.
Sehr erfreulich ist, dass sich die Blutwerte schon jetzt im Normbereich befinden. Meine schmerzhaften Lymphknoten haben sich gut zurückgebildet.
Unmittelbar nach der Chemo fühle ich mich natürlich sehr schlapp, das gibt sich aber nach ein paar Tagen. Für mich ist immer wichtig, dass ich dann raus in die Natur komme und mich bewege.
Ich wünsche dir alles Gute.

rotdorn

Re: Behandlung mit Bendamustin und Rituximab

Beitrag von rotdorn » 18.04.2017, 18:25

LIeber Joachim, lieber Thomas,
ich danke für eure schnellen und freundlichen Antworten, die für mich sehr hilfreich sind. Anschließend habe ich längere Zeit Berichte im Forum gelesen. Kurz nachdem mir die Diagnose CLL mitgeiteil wurde konnte ich das gar nicht aushalten .Nach dem Lesen von Fallberichten war mir immer elend. Ich habe lieber den Kopf in den Sand gesteckt und es meinem Mann überlassen, Informationen über die Krankheit zusammen zu tragen.
Jetzt ist es wohl Zeit für eine andere Vorgehensweise. Eine Zweitmeinung habe ich eingeholt und mich in diesem Forum angemeldet. Mal sehen was nun kommt.
LIebe Grüße
Rotdorn

Thomas55
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Re: Behandlung mit Bendamustin und Rituximab

Beitrag von Thomas55 » 18.04.2017, 09:59

Hallo Rotdorn,

eigentlich gibt es über diese Therapie hier viele Infos, leider ziemlich in vielen Threads verteilt, das macht es natürlich schwierig. Ich möchte kurz auf Deine Fragen eingehen :

- Port braucht man normalerweise nicht
- Rituximab benötigt man sehr viel Zeit, da es sehr langsam läuft. Viele Patienten haben bei der ersten Infusion etwas Probleme durch Reaktionen auf das Fremdeiweis. Da wird pausiert, evtl. Kortison gespritzt. Vorher gibt es auch per Infusion Mittel gegen diese allerg. Reaktion. Die nachfolgenden Infusionen laufen meist problemlos, es gibt normalerweise hinterher auch keine Probleme
- zum Bendamustin gibt es ebenfalls eine Vorinfusion gegen Übelkeit. Ich bekam auch Mittel mit nach Hause die ich aber nicht benötigte. Bei mir musste man aber nach dem 3ten Zyklus abbrechen da die Granulozyten zu sehr absanken.

Insgesamt zählt die RB-Behandlung eher zu den "sanfteren" Therapien.

Autoimmunprobleme bei der Cll kann man auch mit Hochdosis Kortison Stoßtherapien behandeln. Ich habe so über viele Jahre meine niedrigen Thrombos behandelt. Sowohl Rituximab Monotherapien als auch die abgebrochene RB Therapie brachten keinen ordentlichen Erfolg.

Generell empfehle ich immer vor einer (Erst)-Therapie sich eine Zweitmeinung einzuholen, zumal es heute sehr viele unterschiedliche Therapieoptionen gibt.

Gruß
Thomas

PMF2SZT
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Re: Behandlung mit Bendamustin und Rituximab

Beitrag von PMF2SZT » 17.04.2017, 20:41

Hallo,

Rituximab kenne ich ganz gut. Nach meiner 1.SZT hatte ich aufgrund einer Autoimmun-GvHD gegen meine Thrombozyten (ITP) 4 Infusionen im Abstand von einer Woche, die den Spuk zuverlässig beendet haben (danach waren die B-Zellen auf 0, was ja auch beabsichtigt war). Die Infusionen brauchten keinen Port und ich habe keinerlei Nebenwirkungen bemerkt. Später trat die ITP erneut auf und das Rituximab hat wieder bestens funktioniert. Danach kam die ITP nie wieder. Ich habe aber auch von Patienten mir deutlichen Nebenwirkungen gelesen.

Über Bendamustin habe ich nur gelesen, daß es recht nebenwirkungsarm sein soll.

Alles Gute,
Joachim
(2x SZT Uniklinik Ulm 2010 + 2012)
Admin http://www.LENAforum.de - das neue Forum für Stammzelltransplantation
mpn-Netzwerk e.V., Förderverein für KMT e.V.

rotdorn

Behandlung mit Bendamustin und Rituximab

Beitrag von rotdorn » 17.04.2017, 19:55

Hallo, bei mir (w, 62J) wurde vor 9 Jahren eine CLL diagnostiziert. Seit ca 3,5 Jahren wird mir zu einer Therapie geraten, da bei mir Autoimmunphänomeme auftreten. Vorgeschlagen wird mir eine Behandlung mit Bendamustin und Rituximab .Bisang habe ich die Behandlung immer abgelehnt und in den Gesprächen versäumt, mich nach praktischen Dingen zu erkundigen.
Ich wäre dankbar über Erfahrungsberichte mit dieser Behandlung. Zum Beispiel wie das Befinden zwischen den Zyklen war und auch, ob in der Regel ein Port gelegt werden muss. Vielen Dank

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