Grad der Behinderung

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Koenigmm
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Re: Grad der Behinderung

Beitrag von Koenigmm » 02.07.2015, 10:19

Hallo Chris,

30 GdB wir normalerweise "nur" bei einer unbehandelten CLL gegeben.
Sobald aber B-Symptome ( wie z.B. Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Leistungsknick, Müdigkeit und wiederkehrende Infekte, Lymphknoten) können die jeweiligen Ämter auch mehr als 30 GdB geben.
Sobald aber die CLL behandelt (Antikörper- und Chemotherapie) wird, bekommst Du mind. 50 GdB und mehr.

Ich habe seit ca. einem Jahr 50 GdB (unbegrenzte Zeit) bekommen . Aber nur weil ich seit Geburt nur eine Niere habe (40 GdB und eine unbehandelte CLL mit 30 GdB ergibt 50 GdB insgesamt)

Die 30 GdB hat nur sehr wenige Vorteile im Alltag. Der Hauptvorteil liegt aber darin, dass Du in der Arbeitswelt einen Antrag auf Gleichstellung zur Schwerbehinderung stellen kannst. Dann hast Du einen besonderen Kündigungsschutz (wie jemand der 50 GdB und mehr hat).

An Deiner Stelle würde ich aber auf jeden Fall einen Einspruch einlegen und dies mit Deinem Arzt noch vorher besprechen. Entsprechende ärztliche Atteste helfen hier auf jeden Fall weiter.

Gruß

Koenigmm

DieElke
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Re: Grad der Behinderung

Beitrag von DieElke » 25.06.2015, 17:03

Hallo Christel.
Zu Beginn meiner Erkrankung habe ich auch nur 40 % bekommen. Habe aber inzwischen Chemo gehabt und bin seit 4 Jahren in Psychoonkologischer Betreuung. Jetzt habe ich einen GdB von 70%. Hab auch seid einem Jahr Erwerbsminderungsrente. Einspruch lohnt sich aber immer.
LG Elke

Juergen2
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Re: Grad der Behinderung

Beitrag von Juergen2 » 22.06.2015, 12:13

Hallo zusammen
Ich bin am Anfang der Krankheit in den Sozialverband eingetreten. Alle Einsprüche und Termine werden da geregelt. Ich fand das als eine große Erleichterung.
Grüße Jürgen

Chris1067

Re: Grad der Behinderung

Beitrag von Chris1067 » 31.05.2015, 12:10

Hallo zusammen,
Vielen Dank für die Antworten.
Ich habe nun kurzfristig bei meiner Hausärztin einen Termin bekommen und werde mit ihr nun das Thema nochmals durchsprechen. Ich habe auch bei meinem Antrag vergessen, dass ich ja noch im Gesicht;Hals und Armbeugen ständig juckendes Ekzem/Neurodermitis habe, was dann mit Kortisonsalben behandelt wird.
Innderlich mache ich mir ständig Gedanken wie es weitergeht, habe viel hier im Forum von Euch gelesen.
Vielleicht hätte ich ständig zum Arzt rennen müssen, nur damit was in der Akte steht. Dazu bin ich aber nicht der Typ, sondern nehme mir dann am Wochenende die Auszeit zum Ausruhen und Akkuaufladen.

Wie Ihr ja auch schreibt, Einspruch kostet nichts; ich werde dann mal was zusammenschreiben und werde ich dann die Antwort später mitteilen.

Lieben Gruß
christel

Petra0111
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Re: Grad der Behinderung

Beitrag von Petra0111 » 28.05.2015, 17:01

Hallo Christel,
mein Mann (43 Jahre) ist auch in Goppingen in Behandlung. Bei Ihm wurde im Dezember 2013 CLL festgestellt und er hat so ähnliche Werte wie Du. Er hat auch einen Behinderungsgrad von 30 bekommen und klagt auch immer über Müdigkeit und Antriebslosigkeit aber der Arzt in Goppingen hat von Anfang an gesagt daß es nichts mit der CLL zu tun hat. Es ware vielleicht eine Überlegung wert Einspruch einzureichen.

LG aus Göppingen.

ceda
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Re: Grad der Behinderung

Beitrag von ceda » 27.05.2015, 19:45

Ich bin Österreicherin. Meine Werte waren am 2009 wie bei Tobi. Ich habe 40 Grad für Cll und 10% für Psyche usw. bekommen.
Dana

Gebirgsjaeger

Re: Grad der Behinderung

Beitrag von Gebirgsjaeger » 23.05.2015, 11:01

Hallo

Ich bin 32 Jahre alt und bei mir wurde 2012 eine CLL diagnostiziert. Meine Werte halten sich in Grenzen, Leukos gerade bei 30000.

Habe Anfang 2013 einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt, war aber auch noch beim Psychologen, da es mir angeraten wurde, da ich für diese Erkrankung doch ziemlich jung bin. Der Psychologe hat mir dann auch noch eine Anpassungsstörung diagnostiziert, die ich auch beim Antrag auf Schwerbehinderung angab.
Hab somit einen GdB von 50 bekommen und des Weiteren wurde er auf unbefristet ausgestellt.

Grüße
Tobi

Thomas55
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Re: Grad der Behinderung

Beitrag von Thomas55 » 22.05.2015, 17:21

Hallo Christel,

Widerspruch kostet ja nichts, außer etwas Arbeit, deshalb würde ich versuchen 50% zu erreichen, Begründung Cll "B-Symptome", Du schreibst ja von "schlapp und müde", sollte aber möglichst von einem Arzt diagnostiziert werden.
Die Einstufung hängt auch ein Stück weit vom jeweiligen Sachbearbeiter (in BW ist es das Landratsamt) ab und dann natürlich vom Gesetzestext wie Cecil schreibt.

Gruß
Thomas

Cecil
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Re: Grad der Behinderung

Beitrag von Cecil » 22.05.2015, 09:50

@Wolla:

Das war 1992. Die VersMedV von 2008 ist zuletzt 2012 geändert worden. Tz. 16.3.1 CLL u. a.:
50 (Grad, nicht Prozent) erst bei mäßigen Beschwerden/Behandlungsbedürftigkeit.

Und: Grade verschiedener, nebeneinander vorliegender Behinderungen werden nicht addiert.

http://www.gesetze-im-internet.de/versm ... 00008.html

wolla
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Re: Grad der Behinderung

Beitrag von wolla » 22.05.2015, 09:17

Hallo Chris,
bei mir hat man im Jahr 1992 CLL festgestellt mit ähnlichen Werten wie bei dir. Dem gestellten Antrag auf Schwerbehinderung wurde mit 30% stattgegeben. Damit waren wir (mein Onkologe und ich) nicht zufrieden, wir wollten wenigstens 50%. Ein Nachtrag wurde ebenfalls abgelehnt. Eine Klage wurde eingereicht, 1 Woche vor dem anberaumten Gerichtstermin wurde dem Antrag stattgegeben, ich vermute mal wegen der Aussichtslosigkeit? Habe seitdem 50% u. konnte dadurch mit 60 Jahren in Rente gehen OHNE Abzug!!
Fazit, ich würde dranbleiben.

Gruß an alle. Wolla

Chris1067

Grad der Behinderung

Beitrag von Chris1067 » 21.05.2015, 20:42

Hallo zusammen,
ich bin Christel 47 Jahre alt und man hat bei mir durch Zufall bzw. durch eine neue Hausärztin eine CLL im Dezember 2014 diagnostiziert. Meine Werte sind eigentlich ganz gering:
Leukos ca 17.000 - HB 14,8 - Thrombos 231 - Lymphozyten 44,8
Befund: B-CLL mit Expression von CD19,CD5, CD 20 + CD23 - ZAP-70 auf 61%

Der Hämatologe beim Klinikum Göppingen meinte, damit werde ich noch lange Leben.
Ich bin in der wait&watch-Phase und es wird zur Zeit alle 3 Monate nur Blut abgenommen.

Auf Anraten habe ich im Februar einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt mit folgenden
Krankheiten:
CLL - konvexe lumbale Skoliose links - axiale Hiatushermie (Magenschließmuskeldefekt -
ständig Sodbrennen ohne Medikamente) - und noch eine leichte Cystocele (Gebärmuttersenkung)

Nun habe ich heute die Antwort bekommen - 30%
CLL und Skoliose wurden anerkannt - das andere wäre unter 10%.

Durch die CLL bin ich nur häufiger schlapp und müde.

Was sagt Ihr zu den 30% - ist es okay- oder sollte ich jetzt schon versuchen Widerspruch einzureichen.

Für Rückinfo wäre ich Euch dankbar. lieben Gruß chris

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