Ihr Lieben.
Eure Antworten haben mir sehr geholfen!!!
Vielen dank dafür.

Jetzt bin ich ein bisschen zu spät dran. Da ich in etwa dein Alter bin, etwa dieselbe Zeit mit der Krankheit lebe und ein (hoffentlich) nur geringfügig schlechteres Risikoprofil habe, sind wir uns da schon ganz nahe
Das Wesentliche hat Thomas schon wie immer hervorragend zusammengefasst.
Unsere beeinträchtigen Lymphozyten leben länger als normale Lymphozyten. Daher haben wir mehr im Blut davon als normal. Den Rest dazu kannst du bei Thomas nachlesen.

Bezüglich der Infektabwehr solltest du dich aber nicht ganz so verrückt machen. Aufmerksam muss man dennoch sein, da hat Thomas Recht. Insgesamt gibt es verschiedene Möglichkeiten, warum du viele Infektionen aufgeschnappt hast:
1. Vielleicht wurden bei dir im Blutbild die Immunglobuline getestet, spezifische Eiweiße, die zur Abwehr von Krankheitserregern dienen. Diese werden mehr oder minder von den Lymphozyten produziert. Bei mir machen wohl ausreichend viele davon einen halbwegs anständigen Job - bei vielen CLL-Patienten ist dies nicht der Fall, v. a. je länger sie an der Krankheit leiden. Meine Werte sind hier noch ganz normal. Schau doch mal auf deinem großen Blutbild nach, ob die dort aufgeführt sind. Ansonsten kannst du auch beim Arzt nachfragen oder darum bitten, diese auch testen zu lassen.
2. Die übrigen ungefähr 20 Prozent deiner Leukozyten sind Granulozyten / Neutrophile. Diese sind direkt mit der Infektabwehr beschäftigt. Durch die CLL können die erniedrigt sein. Prozentual sind sie das auch bei dir - wie wohl bei jedem CLL-Patienten. Absolut hast du aber ganz normal viele davon im Blut - nämlich so um die 3200 herum.
3. Wenn beides passt, hast du eventuell einfach nur eine Pechsträhne. Bei mir war es mal eine Zeitlang wegen der Kindergartenjahre meines Sohnes so. Seit der Diagnose war ich kein einziges Mal mehr erkältet.

Bezüglich der Müdigkeit könnte da wirklich ein Zusammenhang mit dem HB-Wert bestehen. Das kann dir aber wohl nur dein Arzt beantworten, weil er deine genauen Werte hat bzw. überprüfen kann. Ich bin beispielsweise auch immer recht müde und abgeschlagen, wenn ich mich viel mit der Krankheit auseinandersetze und grüble. Daher versuche ich das zu vermeiden und gehe Laufen oder lenke mich mit Musik ab, wenn das passiert.

Lieben Gruß

Nebelzauberer

barbmeier hat geschrieben:Hallo,
Ich bin neu hier 43 Jahre alt und bei mir wurde vor ca 2 Jahre eine CLL (13Q14 Deletion mit mutierten igv status) mit positiver Prognose diagnostiziert. Nachdem ich die Sache erst gut ignoriert hatte sind bei mir wegen häufiger Erkältungen und bin und extremer Müdigkeit ein paar Fragen aufgetaucht. Vor allem Folgende: welche Bedeutung hat die relative Zahl der Lymphozyten. Diese hat sich bei mir bei 77-79 % eingependelt, was der Arzt aber wohl nicht als Problem einstuft. Entscheidend seien die Leukozyten und die waren bei mir bei maximal 16.000, also für die meisten eher traumhaft niedrig. Woran liegt die relativ hohe Prozentzahl der Lymphozyten nach Eurer Einschätzung und welche Bedeutung hat sie überhaupt?
Danke

Bei der Cll sind die Lymphozyten betroffen, d.h. es gibt zu viele davon (und sie funktionieren auch nicht richtig). Normal sind 25 bis 45 % der Leukozyten Lymphozyten. Da man normalerweise 4 bis 10 Tsd. Leukozyten hat gelten dann 1.800 bis 7.200 Lymphozyten als normal. Da wir aber zu viele davon haben ist es logisch dass z.B. bei Deinen 16.000 Leukos die %-Zahl der Lymphozyten auch erhöht sein muss, wenn das nicht so wäre, hättest Du eine andere Art der Leukämie.

Letztlich ist es aber völlig egal wie hoch dieser %-Satz ist, es kommt darauf an, ob und wie stark die vielen Lymphozyten die Blutbildung der anderen Zellen im Knochenmark behindert. Solange HB und Thrombos ausreichend gebildet werden ist die Zahl der Leukos (und damit der Lymphozyten) unwichtig. Ab 200.000 bis 300.000 Leukos ( die Lymphos würden da 98 oder 99% ausmachen) werden Ärzte (und Patienten) unsicher, da irgendwann die Fließfähigkeit des Blutes beeinträchtigt werden könnte, wann dies genau ist, konnte mir bisher kein Arzt sagen...

Ein anderes Thema ist die Infektproblematik. Die Lymphozyten sind wichtig bei der Immunabwehr, da aber die kranken (ca 80%) Lymphozyten nicht in der Lage sind ihre Arbeit zu tun, leiden viele Cller unter Infekten, diese Infekte sind immer noch für rd. 40% aller Cll-Todesfallursachen verantwortlich. Deshalb muss man da sehr aufmerksam sein....
Deine Müdigkeit könnte, wenn Cll-verursacht, mit einem schlechten HB-Wert zusammenhängen, darüber hast Du aber nichts berichtet, vielleicht schreibst Du dazu noch was ?

Uff, bin ja kein Arzt, hoffe dass ich trotzdem die Zusammenhänge verständlich und richtig erklären konnte.

Gruß
Thomas

Hallo,
Ich bin neu hier 43 Jahre alt und bei mir wurde vor ca 2 Jahre eine CLL (13Q14 Deletion mit mutierten igv status) mit positiver Prognose diagnostiziert. Nachdem ich die Sache erst gut ignoriert hatte sind bei mir wegen häufiger Erkältungen und bin und extremer Müdigkeit ein paar Fragen aufgetaucht. Vor allem Folgende: welche Bedeutung hat die relative Zahl der Lymphozyten. Diese hat sich bei mir bei 77-79 % eingependelt, was der Arzt aber wohl nicht als Problem einstuft. Entscheidend seien die Leukozyten und die waren bei mir bei maximal 16.000, also für die meisten eher traumhaft niedrig. Woran liegt die relativ hohe Prozentzahl der Lymphozyten nach Eurer Einschätzung und welche Bedeutung hat sie überhaupt?
Danke