CLL-Forschung/CAR-T-therapy (CD19 et al.)

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Cecil
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Re: CLL-Forschung/CAR-T-therapy (CD19 et al.)

Beitrag von Cecil » 15.07.2017, 13:51

Mehr oder weniger entspricht es den Veröffentlichungen der vergangenen Jahre:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... -Zulassung

cicici
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Re: CLL-Forschung/CAR-T-therapy (CD19 et al.)

Beitrag von cicici » 15.07.2017, 12:39

Hallo zusammen,
bei ärzteblatt.de ist ein interessanter, wenn auch ernüchternder Artikel zu dem Verfahren erschienen.

Viele Grüße,
Christina

Claus123

Re: CLL-Forschung/CAR-T-therapy (CD19 et al.)

Beitrag von Claus123 » 29.03.2017, 12:18

Hallo zusammen,
ich bin neu hier im Forum und seit 1 Monat cll diagnostiziert und möchte mit diesem link zu diesem Thema eine hoffungsvolle Neuigkeit beisteuern.
Offensichtlich ist es mittlerweile gelungen die Aktivität der Car-T Zellen durch An- und Abschalten mittels innovativer Triggersubstanzen zu steuern und auch die Aktivität zu regulieren, so dass nach der Beseitigung der Tumorzellen nicht dauerhaft alle gesunden B-Lymphozyten für immer verschwinden und auch die Nebenwirkungen der Tumorlyse und der Zytokinaseproduktion kontrollierbar ist. Die Anwendbarkeit auf den Menschen muss sich dann in den kommenden Jahren in klinischen Studien herausstellen scheint aber insgesamt sehr vielversprechend.

Die Ergebnisse stehen im neuen Spektrum Feb. 2017 (im link leider nicht vollständig)

http://www.spektrum.de/magazin/steuerba ... ng/1438183

Thomas55
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Re: CLL-Forschung/CAR-T-therapy (CD19 et al.)

Beitrag von Thomas55 » 02.06.2016, 11:06

Ich nehme mal diesen Thread um zu schreiben, was unser Hämatologe vom letzten ASH berichtet hat. Onkologen sind ja von dieser Methode total begeistert, da sie vermutlich individuell für viele Krebsarten völlig neue Perspektiven öffnet. Es wird eine sehr teuere Angelegenheit über 100.000 Euro, da hier ja speziell dem Patienten T-Lymphozyten entnommen werden, die werden dann so behandelt dass sie die B-Lymphozyten, (dann wieder infundiert) die Krebszellen vernichten und zwar dauerhaft sprich lebenslang. Es gibt also keine kaufbaren Tabletten/Infusionen sondern nur individuell hergestelltes Material. Funktioniert bisher hervorragend. Auf Nachfrage wurde dann der "Pferdefuss" deutlich. Die veränderten T-Lymphozyten (die sich auch so vermehren) können immer noch nicht zwischen kranken und gesunden B-Lymphozyten unterscheiden. Die so behandelten Patienten benötigen lebenslang eine regelmäßige Globulinsubstitution, vorbeugend Antibiotika und Antivirusmittel. Also bisher eine teuere Alternative für hoffnungslose Fälle.

Gruß
Thomas


seoul1
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Re: CLL-Forschung/CAR-T-therapy (CD19 et al.)

Beitrag von seoul1 » 26.10.2015, 15:55

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26486789

Nochmals ein aktueller Bericht der CLL8 Studie zu FCR, welches noch immer als Gold standard bezeichnet wird. Ich denke, bemerkenswerte Resultate... für die meisten jedenfalls.

Gruss Seoul

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Re: CLL-Forschung/CAR-T-therapy (CD19 et al.)

Beitrag von seoul1 » 17.10.2015, 22:06

http://www.bloodjournal.org/content/blo ... ecked=true

Nochmals ein kürzlich veröffentlichter Bericht italienischer Experten über FCR. Ein sehr anschauliches Schaubild.
Die Aussage ist, dass eine SubGruppe nach Behandlung davon ausgehen kann, nie wieder eine Progression zu erleiden. Normales Leben und normale Lebenserwartung.
Auch die Kurve für die "intermediate" Gruppe ist durchaus vielversprechend.
Gruss seoul

Thomas55
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Re: CLL-Forschung/CAR-T-therapy (CD19 et al.)

Beitrag von Thomas55 » 15.10.2015, 22:07

seoul1 hat geschrieben:Nochmal FCR
Klar muss man auch Antipathien gegen FCR respektieren,
Hallo Seoul,

Da hast Du mich falsch verstanden. Ich habe keine Antipathien gegen FCR, es ist aber eine Therapie die auf jeden Fall gut überlegt werden muss, und ich fand es interessant dass auch Professor Hallek bei über 65 jährigen Patienten, selbst wenn sie fit sind, eher zu BR neigt, und das ist nun mal die Mehrheit der Patienten (über 65). Offensichtlich ist da Prof. Hallek vorsichtiger geworden. Übrigens wurde nach meinen Beobachtungen hier im Südwesten schon seit Jahren eher BR als FCR gegeben, auch bei jungen, fitten Patienten ....Aber die Chemotherapiezeit scheint sich ja ohnehin bei der Cll eher dem Ende zu zuneigen.....

Gruß und gute Wünsche
Thomas

PS : Halleks Vortrag beim letzten Kongress im Juni findet man hier : (etwas weiter nach hinten blättern) http://www.leukaemie-hilfe.de/dlh_info. ... adUid]=873 (DLH Info Nr. 57 aufmachen)

seoul1
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Re: CLL-Forschung/CAR-T-therapy (CD19 et al.)

Beitrag von seoul1 » 15.10.2015, 21:52

http://www.patientpower.info/video/the- ... t-paradigm

Dies ist nochmal der Bericht vom Dr. Thompsen, MD Anderson Center über FCR als Goldstandard vom 6,5,2015!

Seoul

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Re: CLL-Forschung/CAR-T-therapy (CD19 et al.)

Beitrag von seoul1 » 15.10.2015, 19:12

Nochmal FCR
Klar muss man auch Antipathien gegen FCR respektieren, auch weil diese Immunchemo manchmal schwierig ist.
Fest steht allerdings, dass alle Experten, auch Hallek und Keating, selbst dem vom IwCLL 2015 berichtete Dr. Thompson, deutlich machen, dass FCR für einen großen Teil der Patienten noch immer die wirksamste Waffe ist. Selbst Hallek sagt im Interview bei CLL Live 2015 (siehe weiter unten), dass man trotz neuer Mittel diese wirksame Chemotherapie nicht vergessen darf, da nachgewiesen, sehr lange Remissionen bestätigt sind. Seit 2000. Bei vielen kann man von " Curie" sprechen.
Richtig ist auch, dass man bei älteren Patienten , evtl. ab 65-70, eher Bendamustin statt FC einsetzt, da dies besser verträglich ist. Kommt auf die Fitness an, denn es gibt 70 jährige, die fitter sind, als mancher mit 50. Leider ist BR aber auch nicht so wirksam, wie alle Studien zeigen. Das gilt auch für Patienten mit weiteren Krankheiten (Leber, Niere).
Sicher werden wir auf ASH 2015 Neuigkeiten hören. Ich setze da besonders auf den Nachfolger von Ibrutinib ACP 196 und Venetoclax (ABT 199).
Gruß Seoul

Thomas55
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Re: CLL-Forschung/CAR-T-therapy (CD19 et al.)

Beitrag von Thomas55 » 13.10.2015, 21:48

seoul1 hat geschrieben: Und natürlich immer noch FCR als Standart für einen großen Teil.
Zitat Prof. Hallek auf dem letzten DLH-Kongress : "Patienten, die fit und älter als 65 Jahre sind, sollten wegen der besseren Verträglichkeit mit BR behandelt werden" Da es nach meinen Erfahrungen, und ich meine nicht nur die persönlichen, sondern was ich z.B. in der Selbsthilfegruppe erlebe, gibt und gab es ohnehin nie die von Ärzten und Patienten erhoffte "Standard-Therapie". Da weitaus die meisten Patienten über 65 sind, ist FCR nun eher selten....

Gruß
Thomas

seoul1
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Re: CLL-Forschung/CAR-T-therapy (CD19 et al.)

Beitrag von seoul1 » 13.10.2015, 19:29

Holla Thomas, nach den bisherigen Berichten soll es sehr viel versprechen, aber es wird sicher noch eine ganze Weile dauern, bis so etwas zugelassen wird. Nützt z. Zt. auch nur wenigen und viele Nebenwirkungen.
Da sind andere wirksame Medikamente bereits weiter, insbesondere das Nachfolgepräprarat für Ibrutinib und einige sehr wirksame andere. Die werden demnächst zugelassen.
Und natürlich immer noch FCR als Standart für einen großen Teil.
Gruß Seoul

madooeiei
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Re: CLL-Forschung/CAR-T-therapy (CD19 et al.)

Beitrag von madooeiei » 12.10.2015, 05:43

Meiner individuellen Meinung nach die richtige Haltung "to face the enemy".
บาคาร่า

Thomas55
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Re: CLL-Forschung/CAR-T-therapy (CD19 et al.)

Beitrag von Thomas55 » 22.09.2015, 08:14

Danke, Stintino für den Text. Mein Arzt setzt auf diese Therapie schon länger größere Hoffnungen als z.B. Ibrutinib. Allerdings steht leider wenig über die Nebenwirkungen. Wenn ich das nicht mit einer anderen Sache verwechsle, war oder ist das Hauptproblem, dass mit den kranken B-Lymphozyten durch eigene manipulierte T-Zellen dauerhaft die anderen B- Lymphos gekillt werden. Das würde bedeuten dass dauerhaft Globuline substituiert werden müssen....
Deshalb ist der letzte Satz : The team is now analyzing whether there is any correlation between the level of immunosuppressive cells and patient response, besonders spannend.....

Gruß
Thomas

Stintino
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Re: CLL-Forschung/CAR-T-therapy (CD19 et al.)

Beitrag von Stintino » 21.09.2015, 14:59

CAR T-cell therapy tested in Sweden

NEW YORK—For the first time, according to researchers, chimeric antigen receptor (CAR) T-cell therapy has been tested in a clinical trial in Sweden. Early results have shown the treatment can produce complete responses (CRs) in leukemia and lymphoma, although most patients ultimately progressed.

Hannah Karlsson, PhD, of Uppsala University in Sweden, presented data from the phase 1/2a trial of the third-generation CD19 CAR T-cell therapy (abstract A041*) at the inaugural CRI-CIMT-EATI-AACR International Cancer Immunotherapy Conference.

The trial is a collaboration between Uppsala University and Baylor College of Medicine and was funded by AFA Insurances AB and the Swedish Cancer Society.
“Third-generation CAR T cells are being tested in clinical trials for leukemia patients in the United States with success,” said senior study author Angelica Loskog, PhD, also of Uppsala University.

“[T]he main purpose of our clinical trial was to evaluate whether we could reproduce the successful results in leukemia patients in Sweden and to also test if patients with lymphoma will also respond to this treatment.”
So the investigators enrolled 13 patients, 11 of whom were evaluable for efficacy at 3 months after CAR T-cell infusion. All patients had relapsed or refractory, CD19-positive, B-cell disease.

Two patients had acute lymphoblastic leukemia (ALL), 2 had chronic lymphocytic leukemia (CLL), and 7 had lymphoma—3 with diffuse large B-cell lymphoma (DLBCL), 2 with mantle cell lymphoma (MCL), 1 with follicular lymphoma (FL)/DLBCL, and 1 with Burkitt lymphoma.

All of the lymphoma patients received chemotherapy before CAR T-cell infusion to shrink their tumors. Seven patients—3 with leukemia and 4 with lymphoma—received pre-conditioning with cyclophosphamide plus fludarabine to reduce their immunosuppressive cell counts.

The investigators used CAR T cells containing signaling domains from both CD28 and 4-1BB and manufactured using a gamma retrovirus. Patients received a single infusion of the CAR T cells, 2 patients at a dose of 2 x 107 cells/m2, 4 at a dose of 1 x 108 cells/m2, and 5 at 2 x 108 cells/m2.

Response and toxicity
Six patients had achieved a CR at the time of evaluation. One patient with DLBCL experienced mild cytokine release syndrome (CRS) before achieving CR. However, the patient relapsed after a second CRS occurred (after 3 months).
Another DLBCL patient achieved a CR prior to T-cell infusion and remained in CR for 6 months before progressing.

One CLL patient and another DLBCL patient responded prior to T-cell infusion and remained in CR for more than 3 months. The CLL patient was still in CR at the time of the meeting.
One of the ALL patients achieved a CR after transient central nervous system toxicity but relapsed at 3 months with CD19-negative ALL. The other ALL patient was in CR for more than a month after experiencing CRS but ultimately progressed.
One CLL patient and 2 MCL patients had all progressed by 3 months.
The FL/DLBCL patient progressed after 1 month, with mild CRS. And the patient with Burkitt lymphoma had major CRS and progressive disease. The investigators noted that 5 of the 6 patients who received pre-conditioning treatment had initial CRs.

The team is now analyzing whether there is any correlation between the level of immunosuppressive cells and patient response.
____________________

Zitiert aus: Hematology Times, September 2015

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