Diagnose und Therapie von CLL

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unknown

Beitrag von unknown » 19.12.2002, 23:41

Hallo,

Am 14. 12.2002 fand in München ein Lymphom-Workshop für niedergelassene Onkologen statt. Bezüglich CLL gab es folgende Neuigkeiten (lt. Prof. Hallek, dem Leiter der Deutschen CLL-Studiengruppe:

1. Eine Chemotherapie, die Fludarabin mit Cyclophosphamid mit einem monoklonalem
Antikörper (Rituximab oder, was er anscheinend bevorzugt, Campath) würde ähnliche Erfolge bringen wie ein Transplantation. Es gehe nur darum, wie der Antikörper dosiert wird. Da kenne man noch nicht die optimale Dosis, die größtmögliche Wirkung bei geringsten Nebenwirkungen bringt. Aber das sei nur eine Frage der Zeit.

2. In Deutschland werden als Marker, um eine Verlaufsprognose zu erstellen, nur noch drei Faktoren berücksichtigt:
a) die Zytogenetik, also, ob irgendwelche Abnormalitäten bei den Chromosomen bestehen
(als mit Abstand die Wichtigste)
b) die Thymedinkinase
c) die Lymphozytenverdoppelungszahl (sie sollte mehr als ein Jahr betragen)
Für mich als Laien bedeutet das, dass niemand eine Therapie anfangen sollte, bei dem diese Dinge nicht untersucht worden sind.

3. Ziel jeder Behandlung sollte eine komplette molekulare Remission sein (PCR-negativ).

4. Um das festzustellen, ist eine Knochenmarksbiopsie erforderlich. Das Gute ist, dass diese
Untersuchung nur noch erforderlich ist, um genau das festzustellen, ansonsten muß sich
kein Patient mehr dieser unangenehmen Prozedur unterziehen, bei dem B-CLL
festgestellt wurde.

Ansonsten, ein schönes Weihnachtsfest

Martin Bergmann (der sein Passwort vergessen hat)

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