Ich brauche Rat...

Wie gehe ich mit Leukämie im Alltag um? Wie unterstütze ich als Freund oder Angehöriger? Welche Erfahrungen gibt es bezüglich Rente, Behindertenausweis, Psychotherapie, Kur?

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AndreaA.
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Beitrag von AndreaA. » 20.08.2003, 22:23

Hallo Unbekannte,

ich hab so ein Gefühl, als ob da alle guten Argumente nichts nutzen. Dein Freund braucht glaube ich, professionelle psychotherapeutische Hilfe um mit diesen Verlust, dem Schmerz und der Angst umgehen zu lernen. Der hat das noch gar nicht verarbeitet!

Ich wünsche Euch alles Gute!
Liebe Grüße,
Andrea
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jan
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Beitrag von jan » 20.08.2003, 01:07

Hallo Unbekannte,

dies ist natürlich äußerst schwierig - Dein Freund hat sehr schmerzhafte und traurige Erlebnisse hinter sich und möchte dies nicht nochmal durchmachen oder einem Kind einen solchen Leidensweg nochmals zumuten. Hier hilft nur sehr viel Einfühlungsvermögen, Überzeugungskraft und natürlich sehr viel Mut, diese Situation zu überwinden.

Aus rein "biologischer" Sicht kann bisher meines Wissens nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden, dass eine Veranlagung zu Krebserkrankungen theoretisch weitervererbt werden könnte, da man den Grund der Krebsentstehung bis heute nicht exakt kennt. Allerdings ist Dein Freund ja nicht selbst an Krebs erkrankt - die direkte Vererbung sollte daher also kein sehr schlüssiges Argument sein. Und selbst wenn eine eventuelle Veranlagung zu einer höheren Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber schädigenden Einflüssen vererbt würde, erben nicht alle Nachkommen diese Veranlagung, und selbst viele Betroffene bekommen trotz eines solchen Gendefekts keinen Krebs.

Bisher geht man daher davon aus, dass nur "außere Einflüsse" zur Auslösung einer Leukämie beitragen können, wie beispielsweise manche Giftstoffe, Chemikalien und radioaktive Strahlung. Auch seelische Faktoren werden immer wieder diskutiert - nicht jedoch Vererbung.

Ob Dir das in Deiner Argumentation weiterhilft, weiss ich natürlich nicht. Vielleicht aber noch eine weitere Anmerkung: Ich habe mittlerweile einige leukämiekranke Väter kennengelernt, die trotz der eigenen Erkrankung (unter Glivec-Therapie) Kinder gesund zur Welt gebracht haben.

Viele Grüße und alles Gute
Jan


unknown

Beitrag von unknown » 19.08.2003, 23:55

Hallo,

ich denke, die Sache hat zwei Seiten:
1) ist meines Wissens nach derzeitigem Wissensstand Leukämie keine Erbkrankheit, insofern von der Sache her die Angst dieses Mannes unbegründet.
2) hat ihm das Erlebnis sicher und offensichtlich einen Schock verpaßt. Wie Du mit dem umzugehen hast, wie Du Deinen Freund trösten oder drüber hinwegbringen kannst, das mußt Du wohl aus direkter Kenntnis der besonderen Psyche dieses Mannes am besten selbst wissen ...

Pascal

unknown

Beitrag von unknown » 19.08.2003, 16:09

ich habe einen Mann kennengelernt dessen sohn vor einigen jahren an Leukämie gestorben ist. Ich liebe diesen mann, aber er will keine kinder aus angst es könnte alles wieder so verlaufen wie mit dem Kind aus seiner früheren beziehung. ich bin verzweifelt, wünsche mir so sehr ein kind, doch er blockt vollkommen ab, sagt ich könne sowas nicht verstehen, wenn es nach ihm ginge, dann würde es gar keine kinder mehr geben usw..wie soll ich mit ihm liebevoll umgehen? ich würde mich freuen, wenn mir betroffene eventuell weiterhelfen könnten, aber auch für anderen rat bin ich dankbar.

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