Bekannte hat Leukämie - wie kann ich ihr helfen?

Wie gehe ich mit Leukämie im Alltag um? Wie unterstütze ich als Freund oder Angehöriger? Welche Erfahrungen gibt es bezüglich Rente, Behindertenausweis, Psychotherapie, Kur?

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funkenflug

Re: Bekannte hat Leukämie - wie kann ich ihr helfen?

Beitrag von funkenflug » 11.12.2012, 23:17

Hallo Utissima,

das war schon ok wie du das geschrieben hast, du hast mich ja nicht von vornherein, bzw. Überhaupt irgendwie verurteilt oder so.
Und es stimmt auch, dass ich ihr wirklich gerne helfen können würde. Bei manchen Menschen helfe ich wirklich gerne, aber das letzte Mal ist schon wirklich eine ganze Zeit her und es ist nicht so dass ich mir (vermeintlich) Hilfsbedürftige suchen würde oder das unbedingt bräuchte. Ich glaube auch nicht dass es prinzipiell schlecht oder unnormal ist wenn man gerne hilft, jedenfalls solange man etwas darauf achtet ob derjenige das auch tatsächlich möchte oder als Hilfe empfindet. Und ich dachte dass ich mir diese Frage schon stelle wäre inzwischen vielleicht einigermaßen klar geworden?! Mir wäre es aber ohnehin am liebsten wenn ich mir darüber gar keine Gedanken machen müsste weil es ihr gut geht. Eigentlich möchte ich nur dass es ihr gut geht. Wenn ich dazu etwas beitragen kann wäre natürlich schön, aber wenn nicht auch ok.
Spätestens mit deiner Antwort ist wohl endgültig klar geworden dass es echt kompliziert ist und man es wirklich nicht sagen kann. Wenn ich nur wüsste was für sie das Beste ist würde ich es tun, selbst wenn das hieße dass wir (bis auf Weiteres) wirklich keinen Kontakt mehr hätten. Freuen würde mich das zwar nicht so richtig, aber wenn es wirklich das Beste für sie wäre sollte es daran nicht scheitern.

Jetzt wo du es sagst fällt mir auch wieder ein dass sie sich als sie mir gesagt hat was bei ihr los ist sogar noch bei mir entschuldigt hat dass sie sich so lange nicht gemeldet hat. (Ich habe davon ja nichts geahnt und hatte sie gefragt was los wäre und ob sie mir überhaupt noch schreiben wollte.) Und sie scheint fast mehr zu stören dass es ihrer Familie deswegen nicht gut geht als dass es ihr selbst schlecht geht. Echt verrückt irgendwie. Von daher hast du Recht dass es nicht ganz auszuschließen ist dass sie mich auch nicht verletzen möchte wenn sie mir sagt dass ich ihr gerade wirklich nicht helfen kann oder irgendsowas. Auch wenn das eigentlich quatsch ist und ich ihr gesagt habe dass ich das verstehen würde und ihr nicht böse wäre. Aber ich denke immer noch dass es auch sein könnte dass sie mich auch nicht unnötig damit belasten möchte, selbst wenn ich das vielleicht gar nicht als Belastung empfinden wurde. Und wie du ja auch meintest dachte ich dass es vielleicht auch von Vorteil sein könnte dass wir uns nicht ganz so nahe stehen und ich etwas mehr Abstand zu allem habe weil es das evtl. leichter macht offen zu reden.
Aber man kann es wohl echt nicht genau sagen wie es wirklich ist. Vielleicht weiß nicht mal sie das so genau. Möglicherweise ist es so wie es jetzt ist ja auch ganz in Ordnung. Ich möchte es ihr jedenfalls wirklich nicht noch schwerer machen. Echt verzwickt das alles..

Und ich denke übrigens nicht dass ganz allein ich was auch immer...
Ich denke nur, dass es sein kann, dass ich ihr irgendwie helfen kann, und vielleicht auch auf eine Weise wie es ihre Familie nicht kann. Aber ob das wirklich so ist weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich vor einigen Jahren mal jemandem geholfen habe wie es (zumindest damals) anscheinend wirklich niemand sonst konnte. Aber auch da war es wohl eher ein Zusammenspiel. Und ich kann mir gut vorstellen dass manche Menschen denken nur sie könnten wem auch immer wirklich helfen, wahrscheinlich klingt das jetzt auch wieder genau so, aber manchmal ist ja sonst auch einfach niemand da der das hat oder kann was einem gerade weiterhelfen kann.
Ich bin jedenfalls irgendwie davon ausgegangen dass es im Zweifelsfall gar nicht so viele Menschen gibt denen sie überhaupt gesagt was los ist, und wie viele von denen dann nicht ganz schnell das Weite suchen ist ja auch noch die Frage. Deswegen dachte ich irgendwie dass sie meine Unterstützung vielleicht ganz gut gebrauchen könnte, aber inwieweit das stimmt weiß ich ja leider nicht....

Ich muss dann wohl einach mal schauen wie das weitergeht... genau weiß ich jetzt zwar auch nur dass ich fast nichts weiß, aber du hast mich noch mal auf den ein oder anderen neuen Aspekt aufmerksam gemacht den ich so noch nicht bedacht hatte und hast das finde ich auch gut erklärt.
Danke dir dafür!

Und falls ihr oder jemand aus eurem Umfeld auch in so einer sch... Situation stecken sollte wie meine Bekannte, wünsche ich euch alles Gute!

Utissima
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Re: Bekannte hat Leukämie - wie kann ich ihr helfen?

Beitrag von Utissima » 11.12.2012, 10:43

ich habe hier mitgelesen und kann nur sagen, dass viele Schwerstkranke anders reagieren als man und auch als sie selbst es sich hätten dernken können.
Ob deine Bekannte mehr Kontakt will oder nicht, kann höchstens sie selbst sagen. Wenn sie denn im Moment die Kraft hat, sich darüber groß Gedanken zu machen.
Zu sagen, ich lasse sie nicht fallen, ich unterstütze sie während ihrer Krankheit, ist ein netter Zug. Menschlich und auch ehrenvoll. Aber, und ich hoffe, das wird jetzt nicht abwertend rüberkommen, man muss sich auch fragen, wieviel an Eigennutz steckt da drin. Manche Leute helfen gerne, weil sie sich dann selbst besser fühlen.
Im Falle einer schweren Erkrankung und angesichts der tatsache, dass ihr doch eher flüchtigere Bekannte seid, würde ich mich da ein kleines bisschen zurücknehmen.
Signalisieren: ich bin da, wenn du mich in irgendeiner Form brauchst -- ist meiner Meinung nach okay.
Dann aber abwarten.
Sie wird nicht gleich am nächsten Tag dir ihr Herz ausschütten.
Und wenn sie das gar nicht möchte, muss das auch okay sein.
Ferne stehende Bekannte können im Bewusstsein des Kranken nach hinten treten. Dennoch wollen die Kranken sie auch durch Zurückweisung nicht verletzen. Das alles kostet enorm viel Kraft.
Kraftz, die deine Bekannte momentan vermutlich anderswo bündeln muss.
Andererseits können gerade ferner stehende Leute mitunter angenehmer zum Reden sein.

lange Rede kurzer Sinn:
drängele nicht.
Du hast gezeigt, dass du "zur Verfügung stehst". Das ist gut.
Warte ab, ob und wie sie reagiert.
Ein kleiner Weihnachtsgruß würde sich als nächstes anbieten, aber mehr würde ich persönlich nicht machen. Weil es bedrängend wirken kann, und das wäre kontraproduktiv.

Und mache dich bitte frei von dem Gedanken, du allein könntest ihr wirklich
ganz besonders helfen. Ein kleines Puzzelteil zu bilden im großen Ganzen , wäre schon sehr viel wert :wink:

ich wünsche dir einen langen Geduldsfaden!

funkenflug

Re: Bekannte hat Leukämie - wie kann ich ihr helfen?

Beitrag von funkenflug » 11.12.2012, 00:54

Hallo Gast,

Wenn sie "einfach ihre Ruhe haben möchte", wieso schreibt sie mir dann überhaupt dass sie krank ist, was sie hat, dass es ihr schlecht geht, und teilweise auch was sie beschäftigt? Ich habe ihr auch geschrieben dass ich ihr sicher nicht auf die Nerven gehen möchte, und sie mir sagen soll wenn sie wirklich nicht mit mir in Kontakt bleiben kann oder möchte und ich das respektieren würde. Wieso sollte sie mir stattdessen schreiben dass sie es schön fände von mir zu hören wenn sie in Wirklichkeit ihre Ruhe haben wollte? Das ergibt für mich keinen Sinn.


Hallo Exil-Hanseat,

dass wir uns _kaum_ kennen würde ich jetzt auch wieder nicht sagen.
Aber du hast im Prinzip Recht, es kann sein dass ich für sie (im Moment, oder vielleicht auch generell) eine weniger große Rolle spiele als sie für mich. Aber als sie mir geschrieben hat was bei ihr los ist meinte sie auch sie wäre froh dass ich sie damals zufällig angeschrieben habe und dass sie auf etwas mehr Zeit gehofft hätte (was auch immer sie in diesem Zusammenhang wohl genau damit meinte), und insgesamt klang das schon alles ziemlich positiv was die Beziehungsebene betrifft, Ich kann das hier vielleicht auch nicht so gut wiedergeben, aber das was sie mir geschrieben hat möchte ich hier auch nicht unbedingt reinstellen.
Aber immerhin haben wir uns monatelang über Gott und die Welt unterhalten, und ich glaube das hat nicht nur mir gut gefallen, und wenn wir uns schon mal gesehen (und uns dann immer noch verstanden) hätten würde ich sie (mindestens) als Freundin oder gute Freundin bezeichnen. Nur um das noch mal klar zu stellen.

Mich wundert nur dass anscheinend niemand nachvollziehen kann dass Menschen sich manchmal zurückziehen und unter Umständen auch gar nicht um Hilfe bitten können oder wollen, ohne dass das heißt dass sie keine brauchen könnten?!

Es kann auch sein dass sie im Moment wirklich nicht mehr Kontakt möchte oder brauchen kann als wir gerade haben, aber letzten Endes könnt ihr mir das wohl genau so wenig sagen wie ich selbst das weiß.

Aber mal generell gesagt finde ich dass man Menschen die einem wichtig sind nicht einfach alleine lässt wenn es ihnen nicht gut geht, es sei denn sie wollen es wirklich so. Und ich möchte zumindest versuchen was ich kann um ihr zu helfen, und da muss ich mich wohl auf das verlassen was sie (und mein Gefühl) mir sagt... aber bisher hat sie ja auch positiv darauf reagiert. Sie meinte nur dass sie kein Mitleid möchte, aber ich denke das kriege ich hin.

Ich habe keine Ahnung, was damals mit deinem guten Freund passiert ist, aber schuld ist man an sowas ja nie. Aber wenn dich das bis heute noch beschäftigt kannst du ja vielleicht meine Haltung nachvollziehen dass ich in dieser Situation nichts unversucht lassen möchte. (Außer das was sie nicht möchte natürlich.) Du hast aber Recht dass manchmal alles nichts hilft und man sich dann "einfach" damit abfinden muss. Das scheint mir im Moment aber nicht der Fall zu sein.

Ich werde mich jetzt aber noch mal etwas genauer mit dem Thema beschäftigen und das ihrgegenüber mal erwähnen, schaden kann es ja eigentlich nicht. Solange ich nichts von ihr gehört habe hat mir dieser Film mit Cameron Díaz der irgendwann neulich auf SAT1 lief ja ehrlich gesagt schon gereicht.... :|

Danke dir auf alle Fälle, und tut mir leid wegen der Sache mit deinem Freund...

Falls dir, oder wem auch immer, noch etwas dazu einfallen sollte, gerne her damit. Vielleicht hilft es ja irgendwie weiter. Immerhin ist mir jetzt ja schon mal klar geworden dass Außenstehende mir auch nicht wirklich sagen können was in ihr vorgeht. Aber auf neue Gedanken oder Ideen lasse ich mich trotzdem gerne bringen, und dafür können fremde Einschätzungen ja durchaus hilfreich sein.

Liebe Grüße an alle!

Gast

Re: Bekannte hat Leukämie - wie kann ich ihr helfen?

Beitrag von Gast » 10.12.2012, 09:41

Hallo,

ich glaube auch, dass Sie einfach ihre Ruhe haben möchte und deshalb nicht permanent reagiert. Und ungewollte und drängende Anteilnahme kann richtig nerven - definitiv!

Jeder geht mit seiner Erkrankung anders um - und das sollte auch jeder akzeptieren...

Exil-Hanseat
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Re: Bekannte hat Leukämie - wie kann ich ihr helfen?

Beitrag von Exil-Hanseat » 10.12.2012, 08:46

Hallo funkenflug,

da du so eindringlich auf Meinungen aus bist, hier meine:

Prüfe bitte als erstes, ob es mehr um dich als um deine Bekannte geht. Vielleicht bist du deiner Bekannten nicht so wichtig, wie sie dir?
Was durchaus verständlich wäre, da ihr euch ja kaum kennt.

Ansonsten finde ich den Hinweis von Gabi interessant.
Wenn sie merkt, dass du dich ernsthaft auseinandersetzt, öffnet sie sich vielleicht ein wenig und nennt dir sogar die Unterart der Leukämie, unter der sie leidet.

Ich meine auch, wenn man schwer erkrankt ist und eine belastende Therapie durchmacht, hat man für neue Bekanntschaften wenig Energie.

Ich selbst habe vor inzwischen fast 20 Jahren einen guten Freund ganz plötzlich ereignisbedingt verloren (er brach den Kontakt ab).

Noch heute denke ich ab und an darüber nach, ob ich schuld bin, obwohl das rational betrachtet ausgeschlossen ist.

Ich glaube, manchmal muss man einfach loslassen können, manche Menschen begleiten dich nur ein sehr kurzes Stück des Lebensweges......

Auch wenn ich vielleicht nicht wirklich helfen konnte

Alles Gute

funkenflug

Re: Bekannte hat Leukämie - wie kann ich ihr helfen?

Beitrag von funkenflug » 10.12.2012, 02:01

Hallo Gabi,

Danke für deine Antwort!

Ich weiß ja wie gesagt kaum etwas, aber so wie das klang scheint die Lage zumindest nicht aussichtslos zu sein. Als sie mir gesagt hat was bei ihr los ist hatte sie gerade die erste Chemotherapie, da hat sie auch erwähnt dass es ihr körperlich ziemlich schlecht ging; zuletzt hat sie davon nichts erwähnt, sondern eher dass die ganze Situation sie ziemlich belasten würde, auch weil sie sieht wie sehr ihre Familie darunter leidet und sich alles nur noch um ihre Krankheit dreht. Dass sie Angst hat kann ich mir auch gut vorstellen, und ich dachte es könnte vielleicht helfen mal offen mit jemandem über alles reden zu können, und das habe ich ihr auch angeboten. Ich vermute irgendwie dass sie ihre Familie nicht noch mehr belasten möchte und sich da deshalb wahrscheinlich eher etwas zurückhält. Sie scheint mir aber insgesamt eher zurückhaltend zu sein was ihre Probleme etc. betrifft, ich möchte aber nicht dass sie damit alleine ist! Ich weiß einfach nicht wie ich an sie rankomme, oder wo genau es eigentlich hakt. Sie meinte auch dass sie nicht möchte dass sich alle davon runterziehen lassen, und auch deshalb fand ich es am wahrscheinlichsten dass sie mir das vielleicht einfach nicht zumuten möchte. Als sie gemerkt hat dass mich das ohnehin über Wochen beschäftigt und ich die Sache ohnehin nicht einfach so abhaken kann und möchte hat sie mir gerade so bestätigt was ich ohnehin geahnt habe, nämlich dass sie meine Nachrichten liest, aber nicht mehr. Wie wenn sie mich da so wenig wie irgendwie möglich mit hineinziehen möchte oder so..... Meinst du da könnte was dran sein?

Ich versuche ja schon ihr klar zu machen dass es ok ist und mich das ja auch nicht so direkt betrifft wie ihre Familie, aber ich weiß nicht was ich noch versuchen könnte...
Ich habe fast zwei Monate gebraucht um überhaupt ein Lebenszeichen von ihr zu bekommen, und da wollte sie mir eigentlich auch nur kurz sagen dass meine Nachrichten überhaupt bei ihr ankommen, und gleichzeitig hat sie sich auch schon wieder fürs Erste bei mir abgemeldet. Sie hat aber mit keinem Wort erwähnt warum eigentlich, oder dass sie irgendetwas von dem was ich ihr angeboten habe gerade nicht wahrnehmen könnte oder möchte. Dass sie selbst nicht ohne Weiteres ins Internet kommt kann schon mitspielen, aber allein daran sollte es ja eigentlich nicht scheitern. Ich mache mir etwas Sorgen dass sie vielleicht in einer Art depressiven Phase ist und da nicht so leicht rauskommt?
Oder sie hat es einfach nicht so dringend nötig mit jemandem zu reden wie das für mich klingt? So langsam weiß ich wirklich gar nichts mehr^^

Mal davon abgesehen dass ich nicht weiß wie ich rausfinden soll wo sie überhaupt ist (versucht hab ich's schon), meinst du es wäre ok wenn ich sie einfach mal anrufen würde? - Wir haben ja vorher noch nicht telefoniert, und vielleicht ist es ihr ja irgendwie auch unangenehm wenn ich mitbekomme wie es ihr geht? So ganz wohl in ihrer Haut fühlt sie sich ja wahrscheinlich gerade nicht...

Naja, womöglich schätze ich das ja auch einfach etwas falsch ein, ich weiß ja nicht wie das ist und vielleicht kann sie gerade einfach nicht anders weil sie das alles so sehr einnimmt. Nur warum hat sie mir das dann nicht gesagt? Bin ich vielleicht etwas naiv wenn ich denke dass man "so einfach über alles reden" könnte und es dadurch vielleicht auch etwas leichter wird mit der Situation umzugehen?

Wenn sie sich wenigstens sporadisch melden würde wäre ich ja schon beinahe froh, aber im Moment ist das eigentlich nur eine Einbahnstraße, und ich habe das Gefühl dass ich vielleicht wirklich mehr tun könnte...

Danke dir noch mal!

Und falls noch jemandem etwas dazu einfallen sollte, bitte immer her damit!

Aramis
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Re: Bekannte hat Leukämie - wie kann ich ihr helfen?

Beitrag von Aramis » 09.12.2012, 19:45

Hallo Funkenflug,

es ist verständlich das du vorerst anonym bleiben willst. Es ist sehr schwierig wenn
jemand schwer erkrankt ist und mit einer Chemotherapie behandelt wird.
Wahrscheinlich geht es ihm nicht gut , vielleicht verliert Sie Ihre Haare, hat abgenommen und sehr kraftlos. Das muss aber auch nicht immer so sein,
jeder Körper verkraftet und verarbeitet die Situation anderst. Sicher wird Sie sich freuen wenn du dich immer wieder meldest, vielleicht hat Sie aber auch Angst weil
Sie eben schwer krankt ist. Aus diesen Gründen weil es ihr vielleicht nicht gerade gut geht , nimmt Sie nur sporadisch Kontakt zu Dir auf. Es kommt ja auch darauf an unter welcher Leukämieart Sie erkrankt ist und wie schwer ihr Krankheitsverlauf ist.
Vielleicht machst du sie einfach mal auf dieses Forum hier aufmerksam, sie wird
dann merken ,das du dich auch mit ihrer Krankheit auseinandersetzt.

Liebe Grüsse
Gabi

funkenflug

Hab ich irgendwas nicht beachtet...?

Beitrag von funkenflug » 09.12.2012, 19:29

Sorry, hab ich vielleicht irgendwas falsch gemacht oder nicht beachtet? (Ich wollte rein vorsichtshalber vorerst mal pseudonym bleiben, ich hoffe das ist ok?)
Oder ist diese Situation so ungewöhnlich dass dazu niemandem was einfällt? Oder bin ich einfach nur zu ungeduldig? (Was sein kann, in dem Fall entschuldigt bitte!)

Klärt mich bitte auf, falls es da etwas gibt!

Liebe Grüße!

funkenflug

Bekannte hat Leukämie - wie kann ich ihr helfen?

Beitrag von funkenflug » 09.12.2012, 02:32

Hallo Leute,

ich habe eine Bekannte die mir vor einer Weile anvertraut hat dass sie Leukämie hat (keine Ahnung welche Form). Wir haben uns eigentlich bloß zufällig im Internet kennengelernt, aber wir haben uns wirklich gut verstanden und so wie das klang dachte nicht nur ich dass wir uns bei Gelegenheit evtl. auch mal treffen könnten... das war aber natürlich vorher. Nachdem ich länger nichts von ihr gehört hatte hat sie mir irgendwann geschrieben was bei ihr los ist und sich gleichzeitig bei mir "abgemeldet", aber auch weil es für mich nicht danach klang wie wenn sie den Kontakt wirklich abbrechen wollte konnte und wollte ich mich damit nicht so einfach abfinden und habe ihr gesagt dass ich trotzdem gerne mit ihr in Kontakt bleiben und sie wenn ich irgendwie kann auch gerne unterstützen würde...
Es hat eine ganze Weile gedauert, aber irgendwann hat sie sich (zum Glück!) doch wieder gemeldet. Sie hat wohl nicht mit sowas gerechnet (sehr lange oder gut kannten wir uns ja auch eigentlich noch nicht), aber sie meinte es wäre schön von mir zu lesen. :)
Da ich von der ganzen Marterie natürlich wenig Ahnung habe hoffe ich dass ihr mich da vielleicht etwas schlauer machen könnt?
Ich weiß bis jetzt eigentlich kaum etwas Genaueres, aber das Medizinische ist für mich im Moment auch nicht die Hauptsache. Sie meinte ohnehin es würde sich alles nur noch um ihre Krankheit drehen, da möchte ich nicht auch noch ständig davon reden. Ich weiß nur, dass sie die erste Chemotherapie scheinbar hinter sich gebracht hat. Und irgendwie hätte ich gedacht dass ich da vielleicht wieder etwas mehr von ihr hören würde, aber bisher habe ich außer dem einen "Lebenszeichen" nichts von ihr gehört und so wie das klang wird sich das auch nicht so schnell ändern. Sie kommt vielleicht gerade auch nicht so leicht ins Internet, aber ich habe ihr auch angeboten dass wir auf andere Weise in Kontakt bleiben könnten, und ich verstehe das alles nicht so ganz. Für mich ist es so auch ok solange ich wenigstens ab und zu etwas von ihr höre (bzw. musste ich mich ja irgendwie daran gewöhnen), aber ich mache mir schon etwas Sorgen, auch weil sie meinte dass sie kaum an etwas anderes denken kann und es ihr vorkäme wie wenn die Zeit stehen geblieben wäre.... und ich würde daran ja wirklich gerne etwas ändern wenn ich nur wüsste wie, aber selbst meine Nachrichten kommen nur alle paar Wochen bei ihr an, und anders erreiche ich sie gar nicht. Mir kommt es ja vor, wie wenn sie mir einfach "nicht zur Last fallen" wollte, denn auch wenn sie allem Anschein nach nichts dagegen hat weiterhin etwas von mir zu hören musste ich mich schon ganz schön "aufdrängen" (was eigentlich überhaupt nicht meine Art ist), und insofern rechne ich nicht unbedingt damit dass sie mir sagt in welcher Klinik sie überhaupt ist, geschweige denn mich fragen würde ob ich sie mal besuchen käme..... (Ich habe ihr auch mehrfach geschrieben dass sie mir nur kurz Bescheid sagen muss wenn sie wirklich nicht mit mir in Kontakt bleiben wollte oder könnte, und wenn sie mir stattdessen schreibt dass sie es schön fände von mir zu lesen kann man wohl ausschließen dass ich ihr nur auf die Nerven gehe.) Vielleicht hat sie auch Angst, dass mich das genau so runterziehen könnte wie ihre Familie? Oder was meint ihr dazu? Ich kenne mich da wie gesagt nicht aus, und weiß auch nicht was sie die ganze Zeit über macht, aber ich kann mir irgendwie nicht vorstellen dass sie ständig schlicht nicht dazu in der Lage ist sich irgendwie mal kurz bei mir zu melden (zumindest nachdem sie die Chemotherapie hinter sich hatte), oder hab ich einfach nicht den blassesten Schimmer was das angeht...?
Ich habe ihr auf Verdacht auch mal meine Telefonnummer gegeben, und ich bin mir fast sicher dass sie die zumindest einmal kurz gewählt hat (und wenn es nur war um auszuprobieren ob sie die Nummer richtig entziffert und eingegeben hat), allerdings war ich so doof sie zu warnen dass ich zurückrufen würde wenn ihre Nummer übertragen wird, und wahrscheinlich hat sie deswegen darauf geachtet dass sie das nicht wird... :roll:
Als wollte sie nicht "schuld" sein wenn ich mitbekomme wie es ihr geht und es mir deswegen womöglich selbst nicht mehr so gut geht... oder wie würdet ihr das einschätzen?
Ich würde ihr diese "Schuld" ja gerne abnehmen indem ich sie selbst anrufe oder sowas, aber ich habe wirklich keine Ahnung wo sie gerade ist und auch kaum geeignete Anhaltspunkte....

Könnt ihr mir vielleicht sagen was da (mutmaßlich) in ihr vorgeht? Oder was ich tun kann um ihr zu helfen? Ich habe nicht vor einfach wegzugehen, aber ich würde gerne mehr tun als gerade, und ich denke da ginge auch mehr...
Und falls ihr euch wundern solltet, am Anfang ging mir das schon ziemlich nahe, aber ich habe mich inzwischen etwas daran gewöhnt, und überhaupt bin ich niemand der gleich das Weite sucht wenn es gerade mal schwierig wird. Mit sowas habe ich zwar bisher keine Erfahrungen (dafür ausreichend andere), und normalerweise wäre ich auch nicht besonders scharf darauf diese zu machen, aber so traurig wie ich die erste Zeit war als ich das erfahren hatte ist sie wohl nicht nur irgendeine flüchtige Bekanntschaft für mich, und ich möchte es mir glaube ich auch ungern nehmen lassen sie wenn es irgendwie (und am besten gut) geht doch noch mal persönlich kennen lernen zu können... :)

Meinetwegen mache ich mir da jedenfalls keine all zu großen Gedanken, auch wenn ich weiß dass das kein Spaß ist und ihr möglicherweise der Meinung seid dass mit mir ja wohl irgendwas nicht so ganz stimmen kann... :roll: (Vielleicht stimmt das ja sogar, wer weiß!)

Und ich denke irgendwie auch dass es eigentlich nur von Vorteil sein kann etwas Ablenkung im positiven Sinne und noch jemanden außerhalb der Familie zu haben (der sie genau ansieht wie sehr sie darunter leiden), oder? Gibt es sonst vielleicht noch ein paar Sachen von denen man unabhängig von der jeweiligen Form weiß dass sie sich positiv auswirken? Falls da jemand einen Link haben sollte, gerne her damit!

Für eure Einschätzungen, Kommentare und Informationen sage ich jetzt schon mal vielen Dank!!!

Und noch so ein doofer Gedanke zum Schluss: Ist das hier eigentlich das größte (oder eines der größten) deutschen Foren zu diesem Thema..?
Denn falls ja wäre es ja nicht ganz auszuschließen dass jemand von ihren Angehörigen evtl. auch mal hier ist oder war....?! Wie auch immer ich das rausfinden könnte.....?!

Liebe Grüße

funkenflug

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