Anhebung des Behindertenpauschbetrags abgelehnt

Wie gehe ich mit Leukämie im Alltag um? Wie unterstütze ich als Freund oder Angehöriger? Welche Erfahrungen gibt es bezüglich Rente, Behindertenausweis, Psychotherapie, Kur?

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Haggi
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Re: Anhebung des Behindertenpauschbetrags abgelehnt

Beitrag von Haggi » 27.11.2011, 15:07

na ich werd den Teufel tun und meine 60 % und damit meinen Kündigungsschutz antasten.
Schlafende Hunde soll man ned wecken heißt es ja ;)

Pascal und Marc, danke für eure Infos ;)

Gast

Re: Anhebung des Behindertenpauschbetrags abgelehnt

Beitrag von Gast » 26.11.2011, 02:56

In D gilt grundsätzlich Vertrauensschutz auf staatliche Entscheidungen.
Brisant kann es m.E. daher nur dann werden, wenn der Ausweis verlängert oder wegen Änderungen des Gesundheitszustandes anderweitig abgeändert werden soll.
So lese ich auch diese Hamburger Broschüre.
Wer also 'lebenslänglich' hat, bei dem dürfte die Sache abgehakt sein - soweit er nicht selber wegen anderer Malaisen eine Änderung anleiert.

Nicht zu vergessen: Welches Amt hätte überhaupt noch soviel freies Personal, Berge von Altbescheiden zu durchforsten? :lol:

Was die neuen 'Schadenswerte' anbetrifft, ist das in der Tat ein Fall für die Lobby, (hallo Jan :D ) bzw. man müßte quervergleichen mit ähnlich ernsten Erkrankungen, und falls diese weiterhin höher taxiert sind, eine Grundsatzklage anleiern ...

Pascal.

Marc
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Re: Anhebung des Behindertenpauschbetrags abgelehnt

Beitrag von Marc » 22.11.2011, 20:09

Hallo Haggi,

da habe ich mittlerweile unterschiedliche Meinungen zu gehört.

Schau doch mal in diesem Dokument nach, so ab Seite 76. Vielleicht kannst Du aus dem
Beamtendeutsch etwas entschlüsseln.

http://www.hamburg.de/contentblob/11520 ... -datei.pdf

Gruss

Marc

Haggi
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Re: Anhebung des Behindertenpauschbetrags abgelehnt

Beitrag von Haggi » 22.11.2011, 11:23

Sorry fürs nochml Fragen Marc. habe unbefristet 60% heißt das bis ans Lebensende wenn ich nix dran ändere ? Oder kann man das aberkennen von staatlicher Seite aus ???

Haggi

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Re: Anhebung des Behindertenpauschbetrags abgelehnt

Beitrag von annachristine » 22.11.2011, 10:27

Hallo zusammen,
im der vorigen Schwerbehinderteneinstufung waren auch schon sehr krasse Veränderungen für Leukämie drinn. Nur nach einer Chemo usw., also die ersten 2 Jahre, waren die Stufen höher, danach wurde heruntergestuft, da man doch "gesund ist und nicht mehr mit Chemo belastet wird. Die Kontrollen werden nicht berücksichtigt, auch die Rückschläge bei der Erkrankung nicht. Die Krankheit bleibt da und ist nicht wie eine Grippeerkrankung ausgeheilt. Ist ist leider so.
Dank der neuen Medizien für Erkrankte geht es besser und die Überlebensrate hat sich verändert. Da war vor über 20 Jahren noch nicht dran zu denken, daß es einmal so werden wird.

Aber bei anderen Krebserkrankungen gab es diese Veränderungen nicht so erheblich.

Da wird sich mit der Carreras-Stiftung von der Regierenden Seite identifiziert; Fernsehsendungen und Aufrufe zu Spenden für Leukämie durch diese.
Klar brauchen wir die Spenden. Da will ich nichts gegen sagen.
Es gibt viele prominente Vertreter, die auch die eigenen Erfahrungen mit einer Leukämieerkrankung von Freunden, Kollegen, Angehörigen mit erlebt haben. Die reden auch ganz anders darüber.
Dirk Michaelis (Sänger) hat in der Fernsehsendung "Unter uns" über seine Erfahungen geredet und auch seine Seite dargestellt.
Er ist Botschafter der Careras Leukämie Stiftung; war es auch schon vor der Erkrankung seines Gitarristen, der trotz aller Behandlungen den Kampf verloren hat. Seine Schilderung von den Proben im KH in Berlin sind mir sehr an die Nieren gegangen.

Liebe Grüße
Anna-Christine

Gast

Re: Anhebung des Behindertenpauschbetrags abgelehnt

Beitrag von Gast » 22.11.2011, 08:41

Danke Marc,

dann hätte ich ja Glück gehabt. Hoffe das es so bleibt!

Auf der anderen Seite sollten sich die schlauen Herren in Berlin dann mal Gedanken darüber machen, dass wenn Sie uns schon ein fast normales Leben zu trauen, zumindest nach Ausschusslage, wir dann auch wieder Möglichkeit bekommen trotz der Krankheit Risikovorsorge betrieben zu können, d.h. bestehende Lebensversicherungen anzupasen oder neue Verträge ( BUV/LV) abschliessen zu können. Dies wurde mir bisher mit Hinweis auf meine Erkrankung ( CML ) verwehrt. ( Ist bestimmt nur 1 Beispiel von Vielen ). Dafür sind wir dann wieder zu krank.

Hier wird dann mal wieder mit zweierlei Maß gemessen.

Gruß von einem Gast

Marc
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Re: Anhebung des Behindertenpauschbetrags abgelehnt

Beitrag von Marc » 22.11.2011, 08:08

Hallo,

unbefristet heißt in diesem Fall auch unbefristet.

Eine neue Überprüfung findet nicht statt.

Gast

Re: Anhebung des Behindertenpauschbetrags abgelehnt

Beitrag von Gast » 22.11.2011, 07:54

Guten Morgen,

das riecht schon wieder alles gen Himmel. Wünsche denen, die sich so etwas ausgedacht haben, dass es denen nie so gehen wird wie uns, den schon Betroffenen.

Übrigens weiss jemand, was mit bereits auf "unbefristet" ausgestellten Scheinen passiert? Werden diese nochmals geprüft werden? Wird hier auch gekürzt werden können( Thema Vertrauensschutz ) ?

Danke von einem Gast

annachristine
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Re: Anhebung des Behindertenpauschbetrags abgelehnt

Beitrag von annachristine » 21.11.2011, 16:24

Hallo Marc,
habe gerade die Veränderungen im Behindertengesetz gelesen. Jetzt geht es bei allen Leukämieerkrankungen möglichst nur noch auf eine Behindertenstufe von 30 % als Dauerhaft. Es ist schon eine große Sauerei, die man sich da wieder einfallen lassen hat. Die Betroffenen haben mal wieder keine Lobby! :mrgreen:
Die Pflegekosten sollen angehoben werden, damit es für jeden (Demenzfall) dann im Monat 2,34 € gibt. :evil: :mrgreen: Unser Gesundheitsminister hat gestern bei Jauch nur geeiert, weshalb man den die Veränderung der Pflegeeinstufung erst nach 2013 als Entwurf vorliegen hat, da man doch bereits seit 2006 weiß, es soll bei den Bewertungen durch den Med.-Dienst Veränderungen geben. Also mal wieder Geld für eine Studie, ohne die ja nichts geht. Der Steuerzahler braucht nicht gefragt werden, er zahlt nur dafür.

Hoffen wir als Angehörige, daß unsere Partner als Betroffene gute Ärzte haben, die auch mal ein paar Dinge mehr in ihren Befund schreiben, damit die Stufen über 60 % liegen.
Ich weiß nur, daß mein Wderspruch bei der neuen Schwerbehinderteneinstufung für meinen Mann statt 30 % jetzt 60 % dauerhaft ist statt vormals 70 % bei der Ersteinsrufung der CLL.
Und ich wollte nach seiner Erkrankung an ITP eigendlich versuchen an der Schwerbehinderteneinstufung noch was zu ändern lassen. Habe nur noch nicht das Veränderungsformular geholt.
Aber es ist ja auch so eine Sache mit den "Ärzten", die dann noch erklären, daß seine Krankheit doch nicht so schlimm ist, es ist doch nicht akut sondern chronisch und chronisch ist nicht schlimm. War die Aussage unserer Hausärztin/Internistin vor einer Woche.

Daher müssen wir kämpfen.
LG
Anna-Christine

Marc
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Anhebung des Behindertenpauschbetrags abgelehnt

Beitrag von Marc » 21.11.2011, 15:35

Kleine Info für alle die einen Schwerbehindertenausweis haben.

Dieses Jahr war der Versuch gestartet worden, die Behindertenpauschbeträge anzupassen.

Nach längerem Hin und Her wurde das Steuervereinfachungsgesetzt 2011 am 23. September 2011 im Bundestag und Bundesrat verabschiedet.
Abgelehnt hatte bereits der Finanzausschuss am 08. Juni 2011 die Anträge auf Anhebung des Behindertenpauschbetrages, so dass die bekannten gestaffelten Pauschbeträge vorerst unverändert bleiben.

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