Facharbeit Leukämie

Wie gehe ich mit Leukämie im Alltag um? Wie unterstütze ich als Freund oder Angehöriger? Welche Erfahrungen gibt es bezüglich Rente, Behindertenausweis, Psychotherapie, Kur?

Moderatoren: jan, NL, Marc

unknown

Beitrag von unknown » 02.04.2005, 15:01

Hallo -

betreffs Psyche würde ich sagen: Es ist wie bei Lehrern und allen anderen Berufen, wo es auf den Umgang mit Menschen ankommt - wenn eine grundlegende Begabung fehlt, ist jeder Schulungsversuch hoffnungslos. Diese Dinge kann man nicht lernen, weil es auf Einfühlungsvermögen in den individuellen Fall und auf Takt ankommt.

Da waren die Zeiten wohl doch besser, wo man aus religiöser Motivation heraus sich in die Krankenpflege begab ...

Pascal.

unknown

Beitrag von unknown » 01.04.2005, 23:15

Ich danke euch beiden für die Antworten.
Jan, danke für den Link, werde da gleich mal vorbeischaun und Lothar:
unglaublich, dass es sowas gibt. Wenn man so dermaßen abgestumpft ist, sollte man schnellstmöglich den Beruf wechseln.
Hab auch mal jemanden kennengelernt, die den Beruf der Kinderärztin wohl vollkommen verfehlt hat, oder wie könnte man das sonst beschreiben wenn man beim legen eines Infusionszuganges ein verängstigtes, 3-jähriges Kind anschreit, es solle gefälligst aufhören zu heulen...?!
Auf jeden Fall schön, dass Du jetzt an kompetentere Leute geraten bist!
Ich wünsche euch beiden alles Gute!

Lieben Gruß
Isi

unknown

Beitrag von unknown » 01.04.2005, 21:17

Hallo Isi,

Werden Ärzte überhaupt in Psychologie geschult?

Wenn Ja, dann hat der Arzt der mir die Diagnose mitteilte den Untericht geschwänzt.

Mir wurde im beisein meiner 2 Zimmerkollegen im Vorbeigehen mitgeteilt daß ich Blutkrebs habe. -Ach ja vorher wollte der Arzt noch meine Frau aus dem Zimmer schicken, aber nicht die 2 Nachbarn.
Anschließend ließ er uns mit der Diagnose allein. Auch auf der Krebsstation auf die ich verlegt wurde war die Psychologische Betreuung mehr als Mangelhaft. Deshalb hat mich das Krankenhaus auch nach der Entlassung nicht mehr gesehen -übrigens eine renomierte Uni-Klinik. Ich fahre nun lieber 250km um mich von kompetenten Ärzten betreuen zu lassen (als Kassenpatient)

Hilfe für meine Psyche habe ich vor allen in meiner Frau, aber auch hier auf dieser Internetseite und in einer Selbsthilfegruppe gefunden.

Gruß,
Lothar

jan
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Beitrag von jan » 01.04.2005, 19:51

Hallo Isi,

ich denke, diese Fragen sind sehr komplex und schwer in ein paar Zeilen zu beantworten. Zudem reagiert jeder Betroffene anders auf die Diagnose, geht anders damit um, und hat ein anderes Umfeld, das von Verständnis, Unterstützung und Hilfsbereitschaft über Betroffenheit bis hin zu vorurteilsgetriebener Ablehnung reagiert.

Eine sehr gute Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige kann ein erfahrener Psychoonkologe sein, der darauf spezialisiert ist, Betroffenen beim Umgehen mit Angst und Unsicherheit nach der Krebsdiagnose zu unterstützen. An manchen großen Kliniken gibt es hierzu psychoonkologische Einrichtungen.

Ich habe vor einigen Wochen bei der Krebskonferenz in Berlin einen sehr guten Vortrag von Frau Dr. Vollmer von LebensMut (www.lebensmut.org) gehört, die am Klinikum Großhadern/München Krebspatienten psychologisch betreuen und dazu verschiedenste Aktivitäten zur Krisen- und Angstbewältigung anbieten...

Viele Grüße
Jan

[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 31.03.2005, 20:08

Hallo,

ich bin im 3. Ausbildungsjahr zur Kinderkrankenschwester und erstelle momentan zusammen mit einer Kollegin eine Facharbeit zum Thema Leukämie.
Den medizinischen Hintergrund findet man schnell in Lehrbüchern, was mich aber interessiert, ist die psychische Seite:
Wer begleitet die Patienten und Angehörige wie durch emotionale Krisen?
Was bedeutet die Diagnose für einen persönlich und auch für Angehörige?
Und wie reagiert die Umwelt auf Betroffene?
Das kann man halt nicht einfach so nachlesen und ich würde mich sehr über baldige Antworten freuen!

MfG
Isi

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