Mein bisheriger Arzt hat die Praxis verlassen

Wie gehe ich mit Leukämie im Alltag um? Wie unterstütze ich als Freund oder Angehöriger? Welche Erfahrungen gibt es bezüglich Rente, Behindertenausweis, Psychotherapie, Kur?

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scratch
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Beitrag von scratch » 23.06.2009, 19:16

Hi Pascal,

ja, es sind in der Tat nur so um die 10 Termine/Jahr.
Über eine "Radikallösung" habe ich auch schon nachgedacht. Aber ich werde jetzt erstmal abwarten, welcher Ersatz kommen wird und wie es dann weitergeht.
Heute habe ich erfahren, dass die Arzthelferinnen selber überrascht wurden und der Arzt sich auch von ihnen (noch?) nicht verabschiedet hat...keine Ahnung, was die Gründe waren. Ich muss es jedenfalls akzeptieren und damit bzw. ohne ihn leben. Im Laufe des Lebens lernt man ja schließlich, sich mit neuen Situationen abzufinden ;)

Gruß,
scratch
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unknown

Beitrag von unknown » 23.06.2009, 03:40

Hallo scratch,

sieh es pragmatisch und bedenke, daß es wahrscheinlich eh nur ca. 10 Termine/Jahr sind.
Wie wäre es mit der Radikallösung: Vor Ort ein netter Kerl, der gar kein Hämatologe sein muß, sondern bloß Blutbilder macht, die Ergebnisse mitteilt und die nötigen Medikamente verschreibt - dazu den großen Spezialisten für Punktionen und Problemfälle im Hintergrund in Regensburg oder sonstwo?
Angesichts dessen, daß die Befunde als Zahlen kommen, scheint mir CML bei Routinefällen durchaus auf solche Weise fernbehandelbar.

Pascal.

scratch
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Beitrag von scratch » 17.06.2009, 12:39

Hi Claudi,

ja, dass er sich nicht verabschiedet hat finde ich auch etwas komisch. Aber vielleicht kam das überraschend und spontan, so dass er bei meinem letzten Termin noch nichts wusste (sonst hätte er bestimmt auch keinen Termin mit mir für die Punktion ausgemacht?). Ich hoffe mal, dass ich im Juli von der Arzthelferin dann etwas mehr erfahren werde.

Stimmt, 90km sind schon machbar. Ich habe auch sofort nachdem ich die Nachricht erfahren hatte gesucht, aber bisher noch nichts gefunden.
Wäre halt bisher perfekt für mich gewesen. Ich konnte meine Termine immer in meine Mittagspause legen, weil er mittags immer da war. So musste ich selten warten und musste nicht während Arbeitszeit weg, da die Praxis auch nur paar km von meiner Arbeit weg ist.
Bei einem Wechsel würde das dann halt leider nicht mehr gehn.
Nun ja, ich werde jetzt mal abwarten, ob ein Nachfolger kommt und mir das mal eine gewisse Zeit ansehen. Solange meine Werte nicht schlechter werden, kann man hoffentlich nicht so viel falsch machen und notfalls muss ich mir dann eben was anderes suchen. <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_frown.gif">

LG,
scratch
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Stinkmorchel
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Beitrag von Stinkmorchel » 16.06.2009, 01:39

Hi Scratch,

ich kann Dich voll und ganz verstehen, wir sind zwar erst seit kurzen "dabei", aber ich überleg auch ganz oft, ob wir das alles so richtig machen und welcher Arzt wohl der Beste wäre und ob es nicht doch noch einen "Besseren" gäbe. Das ist denke ich auch ziemlich normal, denn man ist ja den Göttern in weiß einfach ausgeliefert und muss sein Leben in deren Hände legen, da darf man doch berechtigte Zweifel haben. Ich finde eigentlich komisch, dass Dein Arzt sich nicht wenigstens "verabschiedet" hat, sowas sollte man doch eigentlich als "Stamm-kunde" erwarten dürfen, oder sehe ich da was falsch? 90 km finde ich auch gar nicht so weit, und wenn es Dir dann besser geht, solltest Du versuchen rauszufinden, wo er jetzt ist und dann vielleicht doch wechseln.
Ganz liebe Grüße
Claudi
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scratch
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Beitrag von scratch » 15.06.2009, 22:12

Hi,

ich glaube, dieses Thema passt hier bei "Leben mit Leukämie" am besten mit rein.

Heute habe ich bei meiner Praxis angerufen, weil ich das Ergebnis meiner letzten PCR wissen wollte.
Dann sagte mir die Arzthelferin, dass mein bisher behandelnder Arzt nicht mehr in der Praxis ist. <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_cry.gif">
Ich hatte schon vor 2 Wochen ein komisches Gefühl, als die Punktion wegen "Krankheit" des Arztes verschoben werden musste.

Das war heute aber dann doch relativ schmerzhaft, diese Nachricht zu erhalten.
Ich weiß nicht, ob ihr auch schon so eine Erfahrung gemacht habt?
Dieser Arzt hat meine CML vor genau 3 Jahren diagnostiziert, hat sehr beruhigend auf mich eingewirkt, ich konnte mich immer sehr gut mit ihm unterhalten (er war auch noch relativ jung), er ging immer auf meine Fragen, Ängste, Zustand ein und machte rundum einen kompetenten Eindruck. War also sowohl fachlich als auch menschlich ein sehr guter Arzt.

Aber sein Weggang von der Praxis ist für mich jetzt wie ein Rückschritt bei meiner Erkrankung. Sein Chef (der Praxisinhaber) ist zwar auch nett, aber um einiges älter und ich fühle mich bei ihm nicht wirklich wohl. Mit ihm kann ich mich kaum unterhalten und vom medizinischen her redet er mit mir auch nicht so klar und deutlich (er kann das auch nicht, weil er irgendwie sehr "ängstlich" wirkt).
Viele werden jetzt denken, ich übertreibe und soll mich nicht so haben.

Das Problem dabei ist, dass ich auch nicht so einfach die Praxis wechseln kann, da es in meiner kleinen Stadt wohl kaum andere CML-erfahrene Onkologen/Hämatologen gibt. Und das mein bisheriger Arzt in der nähe eine eigene Praxis aufmachen wird, kann ich mir auch nicht vorstellen, da er selber aus Regensburg kommt, was ca. 90km von mir weg ist.

Nun ja, das Ergebnis der PCR war ein Wert von BCR-ABL/ABL von 0,017% . Ist zwar nicht schlecht, aber so richtig glücklich bin ich damit auch nicht. Immerhin ist dieser Wert inzwischen schon ein Jahr ziemlich konstant und ich erreiche trotz zusätzlichem Interferon (CML IV-Studie) keine negative PCR, was mir zusätzlich Bedenken bringt.
Was dann ist, falls meine Werte mal nicht mehr im grünen Bereich sind, daran will ich jetzt erst recht nicht denken. Habe nämlich die Befürchtung, dass dann ein Praxiswechsel fast nicht zu verhindern ist, damit ich mich gut aufgehoben fühle.

Vielleicht kann ja der ein oder andere hier meine Sorgen etwas verstehen. Mir tat es jedenfalls gut, mir den Frust von der Seele zu schreiben und hoffe, dass ich irgendwann wieder so einen guten Arzt für meine Therapie finden werde.

LG,
scratch
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