Umgang mit Betroffenen

Wie gehe ich mit Leukämie im Alltag um? Wie unterstütze ich als Freund oder Angehöriger? Welche Erfahrungen gibt es bezüglich Rente, Behindertenausweis, Psychotherapie, Kur?

Moderatoren: jan, NL, Marc

Ulli
Beiträge: 143
Registriert: 22.11.2010, 17:23
Wohnort: Schwerte
Kontaktdaten:

Beitrag von Ulli » 20.04.2009, 22:29

Hallo Simon, ich finde es großartig das du helfen möchtest, denn Hilfe können die Eltern eines leukämiekranken Kindes sehr gut gebrauchen.

Auch wenn das etwas platt und einfach klingt: Deine Zeit ist das Wichtigste was du geben kannst. Warum? Weil die Eltern eines kranken Kindes mit einem Schlag nur noch einen Bruchteil ihrer vorherigen Kraft haben (das kommt im Laufe der Zeit zwar wieder, aber gerade am Anfang ist man einfach nur platt).

Wenn dann jemand da ist auf den man sich verlassen kann, dann hilft das ungemein. Eine Menge "Freunde" haben uns gesagt "wenn etwas ist, dann fragt einfach - wir helfen" und wenn wir dann tatsächlich gefragt haben (wozu wir uns sehr überwinden mußten) kam nur heiße Luft, aber keine Hilfe.

Wenn du dich im richtigen Moment dazu bringen kannst tatsächlich für deine Freunde da zu sein, dann werden sie es dir nicht vergessen. Denn (so war es wenigstens bei uns) wenn wir Hilfe brauchten, dann brauchten wir sie UMGEHEND und OHNE VIEL AUFHEBEN, denn zum Diskutieren und Erklären fehlte uns einfach der Nerv und die Kraft. Und wer uns einmal im Stich gelassen hat, den haben wir nicht nochmal gefragt.

Mach mit der Kurzen einen Ausflug, lad die Eltern zum Grillen ein, geh mit dem Mann einen Trinken, schenk zum nächsten Geburtstag Kinokarten inkl. Babysitten, sei da wenn du gebraucht wirst...

und hab immer ein offenes Ohr...


[addsig]

Waldi
Beiträge: 456
Registriert: 21.07.2010, 18:34
Kontaktdaten:

Beitrag von Waldi » 18.04.2009, 13:15

Hallo Simon,

die von Maria angesprochenen Boschüren gibt es bei der Deutschen Krebshilfe unter http://www.krebshilfe.de/blaue-ratgeber.html zum downloaden.

Gruß Waldi
[addsig]

MariaR
Beiträge: 58
Registriert: 22.11.2010, 17:23
Kontaktdaten:

Beitrag von MariaR » 16.04.2009, 15:43

Lieber Simon,
bestell Dir bei der Deutschen Leukämie- und Lymphomhilfe die Broschüren:
-Hilfe für Angehörige
-Teamwork
und laß Dich beraten, was noch sinnvoll ist. Tel. : 0228-33889200
Freunde sind wertvolle Begleiter.

Es gibt bei vielen Kinderleukämieformen gute Hoffnung auf Heilungschancen. Vielleicht haben Deine Freunde und deren Kind Glück! In jedem Fall aber gibt es viele Hilfen, die man kennen sollte bevor man merkt, daß sie einem fehlen!
Für Kinder gibt es noch mehr Hilfsangebote als für Erwachsene!
Bleib dran und trau Dich auch unkonventionell Dein Mitgefühl zu zeigen. Alles, was echt ist kommt gut an! Selbst wenn Du gar nichts Sichtbares leisten mußt kannst oder darfst.
Viel Erfolg,
Maria

[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 09.04.2009, 08:52

Danke für die Infos. Wenn jemand noch ein paar gute Ideen hat, immer her damit, bin für jeden Hinweis bzw. Denkanstoß dankbar.

Gruß
Simon

SiL-X
Beiträge: 97
Registriert: 22.11.2010, 17:23
Kontaktdaten:

Beitrag von SiL-X » 08.04.2009, 19:19

Hallo Simon,

ich finde das sehr gut von dir, dass du deinen guten Bekannten helfen möchtest.
Also, wenn es ein wirklich guter Freund ist, dann ist, wie Waldi schon sagte, das anbieten jeglicher "Dienste" und die Hilfe eine sehr große Unterstützung!
Eine DKMS-Regristrierung ist aufjedenfall auch eine positive Möglichkeit.
Wie Waldi ebenfalls schon sagte, ist die Wahrscheinlichkeit gering, aber was wenn doch? Und darum gehts. Man zeigt, dass man helfen möchte!
Selbst Blut spenden würde helfen, da man als Krebspatient während der Chemos auf Blutspenden angewiesen ist.

Ein offenes Ohr zu haben ist sicherlich auch noch eine sehr sehr gute Möglichkeit. Es wird höhen und tiefen geben. Und ein Ansprechpartner ist psychisch unheimlich wertvoll.


LG Silvio

Waldi
Beiträge: 456
Registriert: 21.07.2010, 18:34
Kontaktdaten:

Beitrag von Waldi » 08.04.2009, 18:27

Hallo Simon,

in der Not erkennt man wahre Freunde. Selbstverständlich macht es in einem solchen Fall Sinn, seine Hilfe anzubieten. Die Familie wird bestimmt sehr dankbar darüber sein. Vielleicht lässt sich ja auch ein Hilfedienst arrangieren. Mit einer finanziellen Unterstützung solltest Du Dich jedoch zurückhalten, die ist vielleicht garnicht notwendig. Als Knochenmarkspender wirst Du hier wohl kaum in Frage kommen, denn die Chance, dass Deine Werte passen, ist ungefähr so wahrscheinlich, wie ein 6er im Lotto. Dennoch ist eine Typisierung immer wertvoll. Dein Knochenmark könnte irgendwann ein anderes Leben retten. Siehe:www.dkms.de

Gruß Waldi
[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 08.04.2009, 14:47

Hallo Waldi,

macht es Sinn, ihn darauf anzusprechen und nachzufragen, wie man bzgl. der Krankheit helfen kann (Knochenmarkspende, finanzielle Unterstützung, was es da auch immer noch gibt) oder sollte man sich als außenstehender - wie gesagt es handelt sich nur um einen guten Bekannten - da lieber mal zurückhalten?

Gruß
Simon

Waldi
Beiträge: 456
Registriert: 21.07.2010, 18:34
Kontaktdaten:

Beitrag von Waldi » 08.04.2009, 13:20

Hallo Simon,

dass Du Deinen Bekannten dabei helfen willst, die bevorstehende schwere Zeit zu meistern, finde ich großartig. Durch die Leukämie-Diagnose ihrer kleinen Tochter hat sich ihr Leben schlagartig verändert. Alles was bisher so wichtig war, ist für sie plötzlich völlig unwichtig geworden. Zur Zeit dreht sich bei ihnen die Welt nur um das Wohl ihres Kindes, sodass kaum Zeit bleibt für die alltäglichen Arbeiten. Aus der Ferne läßt sich jedoch nur schlecht beurteilen, wie man Deinen Bekannten am besten helfen kann. Biete ihnen doch einfach Deine Hilfe an. Frage sie, was Du jetzt und sofort oder auch regelmäßig für sie machen kannst. Das könnte z.B. ein Fahrdienst ins Krankenhaus sein oder die Erledigung von Besorgungen. Auch wenn im Augenblick noch nichts anliegen sollte, mache ihnen deutlich, dass Du immer hilfreich zur Verfügung stehen wirst. Allein das Wissen, dass jemand da ist, auf den man im Notfall zurückgreifen kann, ist bestimmt schon eine große Hilfe für sie.

Gruß Waldi



[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 08.04.2009, 12:19

Hallo zusammen,

ich heiße Simon und die dreijährige Tochter eines Bekannten von mir ist an Leukämie erkrankt. Für mich stellt sich jetzt die Frage, wie ich der Familie helfen kann. Die Diagnose wurde letzte Woche gestellt und ich habe auch keine genaueren Infos über die Art der Leukämie. Gibt es trotzdem etwas, dass ich tun kann oder ist es besser sich vorerst rauszuhalten.

Danke für die Hilfe

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste